CH692119A5 - Durchladeeinrichtung einer gasdruckangetriebenen Trommelwaffe. - Google Patents
Durchladeeinrichtung einer gasdruckangetriebenen Trommelwaffe. Download PDFInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Durchladeeinrichtung einer gasdruckangetriebenen Trommelwaffe mit einer Trommel, wobei mittels eines Zuführschiebers unter der Kraft einer Schliessfeder Patronen in ein Patronenlager einschiebbar sind. In der Praxis werden Trommelwaffen mechanisch manuell geladen. Hierfür wird eine Aufziehvorrichtung in die Waffe eingesetzt. Mittels einer Handkurbel wird die Aufziehvorrichtung so betätigt, dass sie den Zuführschieber gegen die Schliessfeder in die hinterste Stellung zieht. Mittels eines weiteren Werkzeuges wird die Gurtzuführerachse in Drehrichtung der Trommel gedrückt. Nach dem Lösen einer Kupplung der Ausziehvorrichtung schnellt der Zuführschieber vor und schiebt eine Patrone ins Patronenlager. Diese Vorgänge müssen mehrmals wiederholt werden, bis eine Patrone in Schussposition liegt. Anschliessend muss die Aufziehvorrichtung von der Waffe abgenommen werden. Diese Durchladevorgänge beanspruchen eine lange Zeit, beispielsweise mehrere Minuten. Trommelwaffen werden auch als Bordkanonen in Flugzeugen eingesetzt. Die Trommelwaffe muss dabei mittels einer Aufziehvorrichtung der genannten Art schon am Boden fertig geladen werden. Damit ist eine gewisse Unfallgefahr verbunden, insbesondere deswegen, weil der Pilot, wenn er im Flug geschossen hat, die Munition jedoch nicht vollständig verbraucht ist, mit geladener, also feuerbereiter Waffe landen muss. In der DE 4 009 050 C2 ist eine gasdruckangetriebene Trommelwaffe beschrieben. Das Durchladen der Waffe ist nicht näher erörtert. Es kann nach dem Stand der Technik, wie oben angegeben, erfolgen. Eine Vorrichtung zur linearen Bewegung eines Patronen-Zuführschiebers ist in der DE 3 840 674 A1 beschrieben. Es soll die für den Fertigladevorgang nötige Bewegung des Schiebers auf technisch einfache Weise Zeit sparend mit wenig Personal möglich sein. Eine Sicherstellung ist hier nicht vorgesehen. Eine weitere Patronen-Zuführeinrichtung für eine automatische Feuerwaffe ist in der DE 2 825 091 C2 dargestellt. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Durchladeeinrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, die die für das Durchladen der Waffe notwendige Zeit verkürzt. Erfindungsgemäss ist obige Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst. Die Durchladeeinrichtung verbleibt an der Waffe. Sie behindert den normalen Schiessbetrieb nicht. Zum Durchladen wird der Zuführschieber mittels des motorischen Antriebs der Aufziehklinke mehrmals, beispielsweise dreimal, aufgezogen, bis in den Patronenlagern der Trommel Patronen liegen. Der Durchladevorgang beansprucht nur eine geringe Zeit und kann ohne zusätzliches Personal durchgeführt werden. Günstig bei der beschriebenen Durchladeeinrichtung ist auch, dass keine zusätzliche Durchladeeinrichtung nötig ist, die nach dem Stand der Technik bei eventuellen Zündversagern eine Durchladung durchführt. Die beschriebene Durchladeeinrichtung kann auch bei Zündversagern eingeschaltet werden. Die Sicherheit im Flugbetrieb ist dadurch erhöht, dass der Pilot erst in der Luft oder kurz vor dem Schiessen die Waffe automatisch durchladen kann. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die lineare Bewegung der Aufziehklinke bei einer Teilbewegung in Aufziehrichtung stoppbar. Dadurch ist eine zusätzliche Sicherungsfunktion gegeben. Denn die geladene Waffe wird dabei in der Weise gesichert, dass die Waffentrommel mit den Patronen aus der Schussposition gedreht wird. Sie ist dadurch vom Zündstift weggeschwenkt. Der Pilot kann also selbst dann, wenn die Munition aus der Trommel nicht vollständig verschossen ist, mit gesicherter Waffe landen. Die Einrichtung kann bei einer gegurteten oder bei einer gurtgliedlosen Munitionszuführung verwendet werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine teilgeschnittene Ansicht einer Durchladeeinrichtung an einer nur teilweise dargestellten Trommelwaffe, Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie II-II nach Fig. 1, Fig. 3 eine Schnittansicht längs der Linie III-III nach Fig. 1, Fig. 4 die Aufziehklinke der Durchladeeinrichtung in Ausgangsstellung, Fig. 5 die Aufziehklinke der Durchladeeinrichtung in Sicherstellung und Figur 6 die Aufziehklinke in Ausklinkstellung. Eine gasdruckangetriebene Trommelwaffe weist einen Patronen-Zuführschieber (1) und eine diesem zugeordnete Trommel (37) mit einer Trommelwelle (38) auf. Der Gasdruckantrieb ist an sich bekannt und nicht näher dargestellt. Eine Patronen-Zuführeinrichtung (3) ist in Fig. 2 angedeutet. Auf den Zuführschieber (1) wirkt eine Schliessfeder (4). In einem waffenfesten Teil (5) sind Führungsschienen (6, 7) ausgebildet. Zwischen diesen ist ein Klinkenschuh (8) parallel zur Aufzieheinrichtung (A) des Zuführschiebers (1) verschieblich geführt. Jede Führungsschiene (6, 7) weist eine obere Führungsbahn (9) und eine untere Führungsbahn (10) auf. Die Führungsbahnen (9, 10) gehen an ihrem vorderen Ende (11) und an ihrem hinteren Ende (12) ineinander über. Am Klinkenschuh (8) ist eine Aufziehklinke (13) um eine Achse (14) schwenkbar gelagert. Die Aufziehklinke (13) trägt Führungsbolzen (15, 16), welche in den Führungsbahnen (9, 10) gleiten. Die Führungsbolzen (15, 16) sind mittels einer Druckfeder (17) in die obere Führungsbahn (9) bzw. untere Führungsbahn (10) der jeweiligen Führungsschiene (6, 7) gedrückt (vgl. Fig. 3). Die Aufziehklinke (13) weist eine dem Zuführschieber (1) zugeordnete Nase (18) auf. Diese ragt in die Bewegungsbahn des Zuführschiebers (1), wenn die Führungsbolzen (15, 16) in die obere Führungsbahn (9) greifen. Sie lässt den Zuführschieber (1) frei, wenn die Führungsbolzen (15, 16) in der unteren Führungsbahn (10) liegen. Der Klinkenschuh (8) ist an einer Gewindespindel (19) befestigt. In ein Trapezgewinde (20) der Gewindespindel (19) greift ein Rad (21) eines Schneckentriebs (22) ein, dessen Welle (23) von einem Motor (24) in der einen oder anderen Richtung wahlweise drehbar ist. Dadurch ist die Gewindespindel (19) und damit der Klinkenschuh (8) wahlweise in Richtung h oder in Richtung v parallel zur Aufziehrichtung (A) verschieblich. Der Schneckentrieb (22) arbeitet mit Selbsthemmung. An der Gewindespindel (19) ist ausser dem Trapezgewinde (20) eine Wendelnut (25) ausgebildet. In diese greift mit einer Feder (26) ein Zahnrad (27). Das Zahnrad (27) greift über ein Zwischenrad (28) an einem Zahnkranz (29) einer Dreheinrichtung (30) an. Die Dreheinrichtung (30) ist auf der mit der Trommelwelle (38) formschlüssig verbundenen Gurtzuführerwelle (2) gelagert. Sie weist eine Drehfeder (31) auf. Beim Drehen der Dreheinrichtung (30) wirkt in der Drehfeder (31) gespeicherte Energie über eine Freilaufkupplung (32) auf die Gurtzuführerwelle (2) und somit auf die Trommelwelle (38). Auf der Achse (33) des Zwischenrades (28) sind Schaltnocken (34) angeordnet, denen elektrische Schalter (35) zugeordnet sind. Diese dienen der Anzeige der drei weiter unten näher beschriebenen Stellungen (Fig. 4, Fig. 5, Fig. 6) der Aufziehklinke (13). Für den Notbetrieb der Einrichtung ist an der Welle (23) des Scheckentriebs (22) eine Werkzeugaufnahme (36) vorgesehen, in die sich eine Handkurbel (37) einstecken lässt. Die Funktionsweise der beschriebenen Einrichtung ist ausgehend von der in Fig. 4 dargestellten Ausgangsstellung etwa folgende: Die Schussrichtung ist mit S bezeichnet. In der Ausgangsstellung steht der Führungsbolzen (15) im Bereich des vorderen Endes (11) der Führungsbahn (9). Die Nase (18) der Aufziehklinke (13) ist dadurch in die Bewegungsbahn des Zuführschiebers (1) geschwenkt. Wird nun der Motor (24) eingeschaltet, dann wird mittels des Schneckentriebs (22) die Gewindespindel (19) in Richtung h nach hinten bewegt. Sie zieht dadurch mittels des Klinkenschuhs (8) die Aufziehklinke (13) in Aufziehrichtung (A). Dabei wird der Zuführschieber (1) entgegen der Kraft der Schliessfeder (4) mitgenommen. Gleichzeitig wird durch die Drehung der Gewindespindel (19) von deren Wendelnut (25) das Zahnrad (27) gedreht. Dieses spannt über das Zwischenrad (28) und den Zahnkranz (29) die Drehfeder (31) der Dreheinrichtung (30) vor. Damit ist die Drehrichtung der Trommel vorgegeben. Durch Rechts- oder Linkssteigung der Wendelnut (25) kann die Drehrichtung der Trommel (37) bestimmt werden. Etwa bei der Hälfte des Hubes zwischen der Ausgangsstellung nach Fig. 4 und der Ausklinkstellung nach Fig. 6 ist die Sicherstellung nach Fig. 5 erreicht. Über den betreffenden Schaltnocken (34) und den zugeordneten elektrischen Schalter (35) wird das Erreichen dieser Sicherstellung angezeigt. In dieser Sicherstellung ist die Trommel (37) mit den Patronen (39) aus der Schussposition und damit vom nicht näher dargestellten Zündstift weggeschwenkt. Die Waffe ist dadurch gesichert. Selbst bei einem Energieausfall ist die Sicherung der Waffe gewährleistet, da der Schneckentrieb (22) selbsthemmend ist. Bei der Weiterbewegung der Aufziehklinke (13) wird der Zuführschieber (1) weiter in Richtung der Ausklinkstellung geschoben. Erreicht die Aufziehklinke (13) das hintere Ende (12) der Führungsbahn (9), dann wird sie zwangsweise über die Führungsbolzen (15, 16) aus der Führungsbahn (9) in die untere Führungsbahn (10) geschwenkt. Die Nase (18) gibt dabei den Zuführschieber (1) frei. Auch diese Stellung wird über den betreffenden Schaltnocken (34) und den zugeordneten Schalter (35) angezeigt. Es schnellt jetzt unter der Wirkung der Schliessfeder (4) der Zuführschieber (1) in Schussrichtung (S) vor. Dabei wird eine Patrone (39) in das Patronenlager der Trommel (37) geschoben und die Trommel (37) wird in die vorgespannte Richtung weitergedreht. Infolge der Freilaufkupplung (32) läuft die Trommelwelle (38) dabei frei durch. Diese Stellung ist in Fig. 1 dargestellt. Zur Weiterführung des Durchladens wird dann durch Drehrichtungsänderung des Motors (24) die Spindel in Richtung v geschoben. Dabei geht die Aufziehklinke (13) aus der Ausklinkstellung nach Fig. 6 in die Ausgangsstellung nach Fig. 4 zurück. Da ihre Führungsbolzen (15, 16) dabei der unteren Führungsbahn (10) liegen, bleibt die Nase (18) der Aufziehklinke (13) dabei ausserhalb der Bewegungsbahn des Zuführschiebers (1). Erst beim Erreichen des vorderen Endes (11) der Führungsbahn (9, 10) und bei der Drehrichtungsänderung des Motors (24) gelangt die Nase (18) der Aufziehklinke (13) wieder in die Bewegungsbahn des Zuführschiebers (1). Auch das Erreichen dieser Stellung wird durch die Stellung eines der Schaltnocken (34) und des zugeordneten elektrischen Schalters (35) angezeigt. Die beschriebenen Vorgänge werden wiederholt, bis die Waffe durchgeladen ist. Sie lassen sich auch bei einem Zündversager initiieren.
Claims (10)
1. Durchladeeinrichtung einer gasdruckangetriebenen Trommelwaffe mit einer Trommel (37), wobei mittels eines Zuführschiebers unter der Kraft einer Schliessfeder Patronen in ein Patronenlager einschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufziehklinke (13) vorgesehen ist, die von einer motorisch (24) in beiden Drehrichtungen drehbaren Gewindespindel (19) linear in Aufziehrichtung und entgegen der Aufziehrichtung antreibbar ist, dass die schwenkbare Aufziehklinke (13) in Führungsbahnen (9, 10) eines waffenfesten Teils (5) zwangsgeführt ist, wobei die Aufziehklinke (13) in Aufziehrichtung den Zuführschieber (1) mitnimmt und die Aufziehklinke (13) bei einer Bewegung entgegen der Aufziehrichtung vom Zuführschieber (1) frei ist.
2. Durchladeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Aufziehklinke (13) in Aufziehrichtung stoppbar ist.
3.
Durchladeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (19) von einem motorisch angetriebenen Schneckentrieb (22) mit Selbsthemmung angetrieben ist.
4. Durchladeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (24) ein Elektromotor oder ein Hydraulikmotor ist.
5. Durchladeeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Schneckentrieb (22) eine Werkzeugaufnahme (36) vorgesehen ist.
6. Durchladeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Gewindespindel (19) ein Zahnrad (27) drehbar ist und dass mittels des Zahnrads (27) über eine Dreheinrichtung (30) und eine Gurtzuführerwelle (2) die Trommel (37) in eine gewünschte Drehrichtung vorspannbar ist.
7.
Durchladeeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum Antrieb des Zahnrads (27) an der Gewindespindel (19) eine Wendelnut (25) ausgebildet ist.
8. Durchladeeinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreheinrichtung (30) eine Drehfeder (31) zum Vorspannen der Drehrichtung aufweist.
9. Durchladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreheinrichtung (30) über eine Freilaufkupplung (32) auf die Gurtzuführerwelle (2) wirkt.
10. Durchladeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von Schaltnocken (34) betätigbare Schalter (35) zur Anzeige der Stellungen der Aufziehklinke (13) vorgesehen sind.
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