DE19501003A1 - Durchladeeinrichtung für eine, insbesondere gasdruckangetriebene, Trommelwaffe - Google Patents
Durchladeeinrichtung für eine, insbesondere gasdruckangetriebene, TrommelwaffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Durchladeeinrichtung für
eine, insbesondere gasdruckangetriebene, Trommelwaffe,
wobei mittels eines Zuführschiebers unter der Kraft einer
Schließfeder Patronen in ein Patronenlager einschiebbar
sind.
In der Praxis werden Trommelwaffen mechanisch manuell
geladen. Hierfür wird eine Aufziehvorrichtung in die
Waffe eingesetzt. Mittels einer Handkurbel wird die
Aufziehvorrichtung so betätigt, daß sie den
Zuführschieber gegen die Schließfeder in die hinterste
Stellung zieht. Mittels eines weiteren Werkzeugs wird die
Gurtzuführerachse in Drehrichtung der Trommel gedrückt.
Nach dem Lösen einer Kupplung der Ausziehvorrichtung
schnellt der Zuführschieber vor und schiebt eine Patrone
ins Patronenlager. Diese Vorgänge müssen mehrmals
wiederholt werden, bis eine Patrone in Schußposition
liegt. Anschließend muß die Aufziehvorrichtung von der
Waffe abgenommen werden. Diese Durchladevorgänge
beanspruchen eine lange Zeit, beispielsweise mehrere
Minuten.
Trommelwaffen werden auch als Bordkanonen in Flugzeugen
eingesetzt. Die Trommelwaffe muß dabei mittels einer
Aufziehvorrichtung der genannten Art schon am Boden
fertiggeladen werden. Damit ist eine gewisse Unfallgefahr
verbunden, insbesondere deswegen, weil der Pilot, wenn er
im Flug geschossen hat, die Munition jedoch nicht
vollständig verbraucht ist, mit geladener, also
feuerbereiter Waffe landen muß.
In der DE 40 09 050 C2 ist eine gasdruckangetriebene
Trommelwaffe beschrieben. Das Durchladen der Waffe ist
nicht näher erörtert. Es kann nach dem Stand der Technik,
wie oben angegeben, erfolgen.
Eine Vorrichtung zur linearen Bewegung eines Patronen-
Zuführschiebers ist in der DE 38 40 674 Al beschrieben.
Es soll die für den Fertigladevorgang nötige Bewegung des
Schiebers auf technisch einfache Weise zeitsparend mit
wenig Personal möglich sein. Eine Sicherstellung ist hier
nicht vorgesehen.
Eine weitere Patronen-Zuführeinrichtung für eine
automatische Feuerwaffe ist in der DE 28 25 091 C2
dargestellt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Durchladeeinrichtung
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, die die für das
Durchladen der Waffe notwendige Zeit verkürzt.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
Die Durchladeeinrichtung verbleibt an der Waffe. Sie
behindert den normalen Schießbetrieb nicht. Zum
Durchladen wird der Zuführschieber mittels des
motorischen Antriebs der Aufziehklinke mehrmals,
beispielsweise dreimal, aufgezogen, bis in den
Patronenlagern der Trommel Patronen liegen. Der
Durchladevorgang beansprucht nur eine geringe Zeit und
kann ohne zusätzliches Personal durchgeführt werden.
Günstig bei der beschriebenen Durchladeeinrichtung ist
auch, daß keine zusätzliche Durchladeeinrichtung nötig
ist, die nach dem Stand der Technik bei eventuellen
Zündversagern eine Durchladung durchführt. Die
beschriebene Durchladeeinrichtung kann auch bei
Zündversagern eingeschaltet werden.
Die Sicherheit im Flugbetrieb ist dadurch erhöht, daß der
Pilot erst in der Luft oder kurz vor dem Schießen die
Waffe automatisch durchladen kann.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die
lineare Bewegung der Aufziehklinke bei einer Teilbewegung
in Aufziehrichtung stoppbar. Dadurch ist eine zusätzliche
Sicherungsfunktion gegeben. Denn die geladene Waffe wird
dabei in der Weise gesichert, daß die Waffentrommel mit
den Patronen aus der Schußposition gedreht wird. Sie ist
dadurch vom Zündstift weggeschwenkt. Der Pilot kann also
selbst dann, wenn die Munition aus der Trommel nicht
vollständig verschossen ist, mit gesicherter Waffe
landen.
Die Einrichtung kann bei einer gegurteten oder bei einer
gurtgliedlosen Munitionszuführung verwendet werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine teilgeschnittene Ansicht einer
Durchladeeinrichtung an einer nur teilweise dargestellten
Trommelwaffe,
Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie II-II nach
Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittansicht längs der Linie III-III nach
Fig. 1,
Fig. 4 die Aufziehklinke der Durchladeeinrichtung in
Ausgangsstellung,
Fig. 5 die Aufziehklinke der Durchladeeinrichtung in
Sicherstellung und
Fig. 6 die Aufziehklinke in Ausklinkstellung.
Eine gasdruckangetriebene Trommelwaffe weist einen
Patronen-Zuführschieber (1) und eine diesem zugeordnete
Trommel mit einer Trommelachse (2) auf. Der
Gasdruckantrieb ist an sich bekannt und nicht näher
dargestellt. Eine Patronen-Zuführeinrichtung (3) ist in
Fig. 2 angedeutet.
Auf den Zuführschieber (1) wirkt eine Schließfeder (4). In
einem waffenfesten Teil (S) sind Führungsschienen (6, 7)
ausgebildet. Zwischen diesen ist ein Klinkenschuh (8)
parallel zur Aufziehrichtung (A) des Zuführschiebers (1)
verschieblich geführt. Jede Führungsschiene (6, 7) weist
eine obere Führungsbahn (9) und eine untere Führungsbahn
(10) auf. Die Führungsbahnen (9, 10) gehen an ihrem
vorderen Ende (11) und an ihrem hinteren Ende (12)
ineinander über.
Am Klinkenschuh (8) ist eine Aufziehklinke (13) um eine
Achse (14) schwenkbar gelagert. Die Aufziehklinke (13)
trägt Führungsbolzen (15, 16), welche in den Führungsbahnen
(9, 10) gleiten. Die Führungsbolzen (15, 16) sind mittels
einer Druckfeder (17) in die obere Führungsbahn (9) bzw.
untere Führungsbahn (10) der jeweiligen Führungsschiene
(6, 7) gedrückt (vgl. Fig. 3). Die Aufziehklinke (13) weist
eine dem Zuführschieber (1) zugeordnete Nase (18) auf.
Diese ragt in die Bewegungsbahn des Zuführschiebers (1),
wenn die Führungsbolzen (15, 16) in die obere Führungsbahn
(9) greifen. Sie läßt den Zuführschieber (1) frei, wenn
die Führungsbolzen (15, 16) in der unteren Führungsbahn (10)
liegen.
Der Klinkenschuh (8) ist an einer Gewindespindel (19)
befestigt. In ein Trapezgewinde (20) der Gewindespindel
(19) greift ein Rad (21) eines Schneckentriebs (22) ein,
dessen Welle (23) von einem Motor (24) in der einen oder
anderen Richtung wahlweise drehbar ist. Dadurch ist die
Gewindespindel (19) und damit der Klinkenschuh (8)
wahlweise in Richtung h oder in Richtung v parallel zur
Aufziehrichtung (A) verschieblich. Der Schneckentrieb (22)
arbeitet mit Selbsthemmung.
An der Gewindespindel (19) ist außer dem Trapezgewinde (20)
eine Spiralnut (25) ausgebildet. In diese greift mit einer
Feder (26) ein Zahnrad (27). Das Zahnrad (27) greift über
ein Zwischenrad (28) an einem Zahnkranz (29) einer
Dreheinrichtung (30) an. Die Dreheinrichtung (30) ist auf
der Trommelachse (2) bzw. der Gurtzuführerachse gelagert.
Sie weist eine Drehfeder (31) auf. Beim Drehen der
Dreheinrichtung (30) in der Drehfeder (31) gespeicherte
Energie wirkt über eine Freilaufkupplung (32) auf die
Trommelachse (2).
Auf der Achse (33) des Zwischenrads (28) sind Schaltnocken
(34) angeordnet, denen elektrische Schalter (35)
zugeordnet sind. Diese dienen der Anzeige der drei weiter
unten näher beschriebenen Stellungen (Fig. 4, Fig. 5,
Fig. 6) der Aufziehklinke (13).
Für den Notbetrieb der Einrichtung ist an der Welle (23)
des Schneckentriebs (22) eine Werkzeugaufnahme (36)
vorgesehen, in die sich eine Handkurbel (37) einstecken
läßt.
Die Funktionsweise der beschriebenen Einrichtung ist
ausgehend von der in Fig. 4 dargestellten
Ausgangsstellung etwa folgende:
Die Schußrichtung ist mit S bezeichnet. In der
Ausgangsstellung steht der Führungsbolzen (15) im Bereich
des vorderen Endes (11) der Führungsbahn (9). Die Nase (18)
der Aufziehklinke (13) ist dadurch in die Bewegungsbahn
des Zuführschiebers (1) geschwenkt. Wird nun der Motor (24)
eingeschaltet, dann wird mittels des Schneckentriebs (22)
die Gewindespindel (19) in Richtung h nach hinten bewegt.
Sie zieht dadurch mittels des Klinkenschuhs (8) die
Aufziehklinke (13) in Aufziehrichtung (A). Dabei wird der
Zuführschieber (1) entgegen der Kraft der Schließfeder (4)
mitgenommen.
Gleichzeitig wird durch die Drehung der Gewindespindel
(19) von deren Spiralnut (25) das Zahnrad (27) gedreht.
Dieses spannt über das Zwischenrad (28) und den Zahnkranz
(29) die Drehfeder (31) der Dreheinrichtung (30) vor. Damit
ist die Drehrichtung der Trommel vorgegeben. Durch
Rechts- oder Linkssteigung der Spiralnut (25) kann die
Drehrichtung der Trommel bestimmt werden.
Etwa bei der Hälfte des Hubes zwischen der
Ausgangsstellung nach Fig. 4 und der Ausklinkstellung
nach Fig. 6 ist die Sicherstellung nach Fig. 5
erreicht. Über den betreffenden Schaltnocken (34) und den
zugeordneten elektrischen Schalter (35) wird das Erreichen
dieser Sicherstellung angezeigt. In dieser Sicherstellung
ist die Trommel mit den Patronen aus der Schußposition
und damit vom nicht näher dargestellten Zündstift
weggeschwenkt. Die Waffe ist dadurch gesichert. Selbst
bei einem Energieausfall ist die Sicherung der Waffe
gewährleistet, da der Schneckentrieb (22) selbsthemmend
ist.
Bei der Weiterbewegung der Aufziehklinke (13) wird der
Zuführschieber (1) weiter in Richtung der Ausklinkstellung
geschoben. Erreicht die Aufziehklinke (13) das hintere
Ende (12) der Führungsbahn (9), dann wird sie zwangsweise
über die Führungsbolzen (15, 16) aus der Führungsbahn (9) in
die untere Führungsbahn (10) geschwenkt. Die Nase (18) gibt
dabei den Zuführschieber (1) frei. Auch diese Stellung
wird über den betreffenden Schaltnocken (34) und den
zugeordneten Schalter (35) angezeigt.
Es schnellt jetzt unter der Wirkung der Schließfeder (4)
der Zuführschieber (1) in Schußrichtung (5) vor. Dabei wird
eine Patrone in das Patronenlager der Trommel geschoben
und die Trommel wird in die vorgespannte Richtung
weitergedreht. Infolge der Freilaufkupplung (32) läuft die
Trommelachse (2) dabei frei durch. Diese Stellung ist in
Fig. 1 dargestellt.
Zur Weiterführung des Durchladens wird dann durch
Drehrichtungsänderung des Motors (24) die Spindel in
Richtung v geschoben. Dabei geht die Aufziehklinke (13)
aus der Ausklinkstellung nach Fig. 6 in die
Ausgangsstellung nach Fig. 4 zurück. Da ihre
Führungsbolzen (15, 16) dabei der unteren Führungsbahn (10)
liegen, bleibt die Nase (18) der Aufziehklinke (13) dabei
außerhalb der Bewegungsbahn des Zuführschiebers (1). Erst
beim Erreichen des vorderen Endes (11) der
Führungsbahn (9, 10) und bei Drehrichtungsänderung des
Motors (24) gelangt die Nase (18) der Aufziehklinke (13)
wieder in die Bewegungsbahn des Zuführschiebers (1). Auch
das Erreichen dieser Stellung wird durch die Stellung
eines der Schaltnocken (34) und des zugeordneten
elektrischen Schalters (35) angezeigt.
Die beschriebenen Vorgänge werden wiederholt, bis die
Waffe durchgeladen ist. Sie lassen sich auch bei einem
Zündversager initiieren.
Claims (10)
1. Durchladeeinrichtung für eine, insbesondere
gasdruckangetriebene, Trommelwaffe, wobei mittels eines
Zuführschiebers unter der Kraft einer Schließfeder
Patronen in ein Patronenlager einschiebbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Aufziehklinke (13) vorgesehen ist, die von einer
motorisch in beiden Drehrichtungen drehbaren
Gewindespindel (19) linear in Aufziehrichtung und entgegen
der Aufziehrichtung antreibbar ist, daß die schwenkbare
Aufziehklinke (13) in Führungsbahnen (9, 10) zwangsgeführt
ist, wobei die Aufziehklinke (13) in Aufziehrichtung den
Zuführschieber (1) mitnimmt und die Aufziehklinke (13) bei
einer Bewegung entgegen der Aufziehrichtung vom
Zuführschieber (1) frei ist.
2. Durchladeeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufziehklinke (13) bei einer Teilbewegung in
Aufziehrichtung stoppbar ist.
3. Durchladeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewindespindel (19) von einem motorisch
angetriebenen Schneckentrieb (22) mit Selbsthemmung
angetrieben ist.
4. Durchladeeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor (24) ein Elektromotor oder ein
Hydraulikmotor ist.
5. Durchladeeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Schneckentrieb (22) eine Werkzeugaufnahme (36)
vorgesehen ist.
6. Durchladeeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Gewindespindel (19) ein Zahnrad (27)
drehbar ist und daß mittels des Zahnrads (27) über eine
Dreheinrichtung (30) die Gurtzuführerachse bzw. die
Trommelachse (2) in eine gewünschte Drehrichtung
vorspannbar ist.
7. Durchladeeinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Antrieb des Zahnrads (27) an der Gewindespindel
(19) eine Spiralnut (25) ausgebildet ist.
8. Durchladeeinrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreheinrichtung (30) eine Drehfeder (31) zum
Vorspannen der Drehrichtung aufweist.
9. Durchladeeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreheinrichtung (30) über eine Freilaufkupplung
(32) auf die Trommelachse (2) wirkt.
10. Durchladeeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß von Schaltnocken (34) betätigbare Schalter (35) zur
Anzeige der Stellungen der Aufziehklinke (13) vorgesehen
sind.
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Family Applications (1)
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