CH676272A5 - - Google Patents
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Description
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CH 676 272 A5
2
Beschreibung
Drehschliesszylinder dieser Art sind allgemein bekannt und haben sich an sich bewährt und eine weite Verbreitung gefunden. Es ist nun eine Einbruchmethode bekanntgeworden, bei welcher eine selbstschneidende und gehärtete Stahlschraube mit einem Durchmesser von etwa 4mm und mit einem Sechskantkopf in den Zylinderkern eines solchen Drehschliesszylinders eingedreht wird. Mit einer Abziehvorrichtung wird die eingedrehte Schraube zusammen mit dem Zylinderkem aus dem Zylindergehäuse gezogen und der nun freiliegende Mitnehmer mit einem Schraubenzieher gedreht und damit das Schloss geöffnet. Um diese Einbruchmethode zu verhindern, können am inneren Ende des Zylinderkerns Klauen angebracht und der Zylinderkern mit dem Mitnehmer verkoppelt werden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass infolge der ausserordentlich hohen Zugkraft der Abziehvorrichtung, auch ein solcher Zylinderkern ohne weiteres aus dem Zylindergehäuse gezogen werden kann. Wesentlich wirkungsvoller ist es, bei einem Drehschliesszylinder aus zusammengesetzten Zylinderteilen den Zylinderkern mit einem radial vorstehenden Absatz an einem Ende zu versehen und diesen von hinten in die Gehäuseöffnung einzusetzen. Bei einem Doppel-schliesszylinder mit einem einteiligen Zylindergehäuse ist dies jedoch nicht möglich, da der Zylinderkern nur von vorne eingesetzt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Drehschliesszylinder der genannten Gattung zu schaffen, bei dem die erwähnte Einbruchmethode unwirksam ist und der dennoch funktionstüchtig ist und kostengünstig hergestellt werden kann. Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss Anspruch 1 gelöst. Beim erfindungsgemässen Drehschliesszylinder ist es wie anhin möglich, eine gehärtete Stahlschraube in den Zylinderkern einzudrehen. Hierbei wird jedoch der Gewindeteil der Schraube durch die Stifte abgeschert. Wird nun mit der Abziehvorrichtung an der Schraube gezogen, so findet diese im Zylinderkern keinen Halt und wird aus diesem herausgezogen, wobei der Zylinderkern im Gehäuse bleibt. Wird die Schraube zu nahe an den Kernstiften in den Zylinderkern eingedreht, so werden die Zuhaltungsstifte in ihren Bohrungen durch die Schraube radial nach aussen geschoben. Dies führt jedoch zu einer völligen Blockierung des Drehschliesszylinders, da die nach aussen getretenen Kernstifte den Zylinderkern im Zylindergehäuse verankern.
Weist der Drehschliesszylinder mehrere Zuhal-tungsreihen auf, wie dies bei Drehschiiesszylindern für Flachschlüssel meist der Fall ist, so erstrecken sich die Stifte in Längsrichtung des Zylinderkerns, wobei je nach Anordnung der Zuhaltungsreihen zwei oder vier Stifte vorgesehen sind. Bei einem Drehschliesszylinder für einen sogenannten Zackenschlüssel sind die Stifte vorzugsweise so in den Zylinderkern eingesetzt, dass sie senkrecht zur Längsachse des Zylinderkerns und parallel zu den Zuhaltungsstiften verlaufen. Hierbei sind vorzugsweise mehrere Stiftpaare im Abstand zueinander angeordnet. Sind die Abstände zwischen den
Stiftpaaren unterschiedlich, so wird die Sicherheit erhöht, dass beim Eindrehen der Schraube deren Gewindeteil durch die Stifte abgeschert wird. Bei lediglich zwei Stiften besteht das Risiko, dass diese den Gewindeteil der Schraube nicht verletzen, sondern im Gegenteil der Schraube zusätzlichen Halt geben. Selbstverständlich scheitert ein Einbruchversuch auch dann, wenn die Schraube unter Vermeidung des Kontaktes mit den Stiften teilweise in das Gehäuse eingedreht wird. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Drehschliesszylinder,
Fig. 2 eine Ansicht eines Zylinderkerns nach einer Variante, und
Fig. 3 einen Schnitt durch den Zylinderkern entlang der Linie III-III in Fig. 2.
Der in Fig. 1 gezeigte Drehschliesszylinder ist ein Doppelzyiinder mit zwei Zylindergehäusen 1, die mittels eines Steges 2 aus gehärtetem Stahl miteinander verbunden sind. Der Drehschliesszylinder kann jedoch auch ein einfacher Zylinder sein. Im Zylindergehäuse 1 ist in bekannter Weise ein Zylinderkern 3 drehbar gelagert, der einen Schlüsselkanal 8 aufweist, in den zur Betätigung des Schlosses ein hier nicht gezeigter Schlüssel eingesetzt wird. Mit dem Schlüssel werden die Zuhaltungsreihen aus Kernstiften 5, Gehäusestiften 4, Federn 6 und Kammerwänden 7 eingeordnet. Die Kernstifte 5 bestehen aus gehärtetem Stahl, während die Gehäusestifte 4 aus Messing bestehen können. Der gezeigte Drehschliesszylinder weist ein sogenanntes Europrofil auf, doch sind hier auch andere Profile möglich.
Der Zylinderkern 3 weist vier nach hinten offene Sackbohrungen 10 auf, die parallel zu seiner Rotationsachse verlaufen und in die Stifte 11 aus gehärtetem Stahl mit Festsitz eingesetzt sind. Die Stifte 11 weisen einen Durchmesser von etwa 2 mm auf und erstrecken sich etwa über die ganze Länge des Zylinderkerns 3. Wesentlich ist, dass bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung die beiden unteren Stifte 11 einen Abstand zueinander aufweisen, der kleiner als 3,2 mm und vorzugsweise kleiner als 3,0 mm ist. Der Abstand B zwischen den genannten Stiften 11 und den nächstliegenden Kernstiften 5 ist vorzugsweise kleiner als 0,6 mm. Bei dieser Anordnung wird beim Eindrehen einer Schraube in den Zylinderkern 3, an dieser der Gewindeteil durch die Stifte 11 abgeschert oder es werden die Kernstifte 5 radial nach aussen in die Sperrposition geschoben, so dass der Zylinderkern 3 auch bei gut sitzender Schraube nicht aus dem Zylindergehäuse 1 herausgezogen werden kann.
Je nach Anzahl und Anordnung der Zuhaltungsreihen können zwei Stifte 11 genügen, in der Regel sind jedoch nicht mehr als vier Stifte 11 erforderlich.
Weist der Rotor wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt lediglich eine Zuhaltungsreihe in einem Zylinderkern 12 mit profiliertem Schlüsselkanal 13 auf, so können wie in Fig. 2 gezeigt auch mehrere Stifte 20-24 eingesetzt sein, die sich rechtwinklig zur Rotationsach-
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se des Zylinderkerns 12 erstrecken. Die Stifte 20 bis 24 sind mit Festsitz in paarweise angeordnete Bohrungen 15-19 eingesetzt, die, wie in Fig. 2 gezeigt, jeweils zwischen zwei Bohrungen 14 für die Zuhaltungsstifte angeordnet sind. Wesentlich ist 5 auch hier, dass die Abstände zwischen je zwei zusammengehörigen Stiften 20 bis 24 kleiner als 3,2 mm sind. Die Abstände können gleich oder wie in Fig. 2 gezeigt, können Abstände D und E unterschiedlich sein. 10
Aus den obigen Angaben ergeben sich somit Drehschliesszylinder, die trotz der erheblich höheren Schliesssicherheit nur unwesentlich teurer sind als die üblichen Drehschliesszylinder, so dass er-findungsgemäss Drehschliesszylinder geschaffen 15 wurden, die nicht nur den sicherheitstechnischen Anforderungen in hervorragender Weise Rechnung tragen, sondern aufgrund ihrer einfachen Ausführbarkeit kostenmässig günstig und zuverlässig sind. 20
Wie leicht verständlich ist, können in Anpassung an andere Zylindertypen Einzelheiten in verschiedener Weise abgewandelt werden. So kann insbesondere der Durchmesser der Stifte 11 und 20-24 entsprechend der Grösse des Dreh-Schliesszylin- 25 ders auch grösser als 2 mm sein.
Claims (4)
1. Drehschliesszylinder für ein Sicherheits- 30 schloss, wobei in radial zu einem Zylinderkern (3,
12) und einem Zylindergehäuse (1) verlaufenden Bohrungen federbelastete, zweiteilige Stiftzuhal-tungen (4, 5, 6) gelagert sind, die durch einen in den Schlüsselkanal (8) eingeführten Schlüssel zur Dre- 35 hungsfreigabe des Zylinderkerns (3, 12) eingestellt werden können, dadurch gekennzeichnet, dass im Zylinderkern (3) wenigstens zwei gehärtete Stahlstifte (11; 20-24) eingesetzt sind, die sich etwa in Längsrichtung des Zylinderkerns (3) oder etwa 40 senkrecht dazu erstrecken und die zueinander einen Abstand (A) aufweisen, der nicht grösser als 3 mm ist.
2. Drehschliesszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (11) links und 45 rechts neben dem Schlüsselkanal (8) angeordnet sind und dass der Abstand (B) dieser Stifte (11) zu den nächstliegenden Kernstiften (5) so gewählt ist,
dass eine zwischen den Stiften (11) in den Schlüsselkanal (1) eingedrehte Schraube von einem Durch- 50 messer von etwa 4 mm die Kernstifte (5) radial nach aussen in Schliesslage schiebt.
3. Drehschliesszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (11 ; 20-24)
einen Durchmesser grösser als 2 mm aufweisen. 55
4. Drehschliesszylinder nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (B) zwischen den Stiften (11) und den nächstliegenden Kernstiften (5) nicht grösser als 0,6 mm ist.
3
Priority Applications (9)
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Legal Events
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