BESCHREIBUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine solche Einrichtung ist beispielsweise aus der DE-OS2 518 374 (IPC B 65 H, offengelegt am 11. Dezember 1975) bekannt. Mit der bekannten Einrichtung lassen sich aus den Flächengebilden - auch wenn diese in sehr rascher Folge anfallen -stabile, gewendelte Stapel erzeugen, deren Fassungsvermögen dasjenige herkömmlicher, im wesentlichen quaderförmigen Stapel um ein Vielfaches übersteigt. Ein weiterer Vorteil eines gewendelten Stapels ist darin zu sehen, dass im Stapel selbst die Schuppenformation, wenn auch gekrümmt, erhalten bleibt, was beim Abbau des Stapels ermöglicht, die Schuppenformation unmittelbar wieder herzustellen.
Allerdings werden die mit der bekannten Einrichtung herstellbaren Stapel vergleichsweise sehr hoch, so dass deren Handhabung, beispielsweise deren innerbetrieblicher Transport und Einlagerung, erschwert ist. Ausserdem genügt das Fassungsvermögen der mit der bekannten Einrichtung hergestellten Stapel, deren Höhe natürlich durch betriebliche Gegebenheiten begrenzt ist, noch nicht, um beispielsweise den grössten Teil einer Auflage von Vorprodukten einer Zeitung, beziehungsweise einer Zeitschrift, aufzunehmen.
Es ist daher ein Zweck der Erfindung, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die gestattet gewendelte Stapel herzustellen, deren Inhalt an einzelnen Flächengebilden bei gleicher Stapelhöhe jenen mit der bekannten Einrichtung hergestellten Stapel übersteigt. Zu diesem Zweck weist die vorgeschlagene Einrichtung die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 definierten Merkmale auf.
Durch das periodische Verändern der Distanz zwischen der Drehachse des Stapelträgers und dem Auslauf des Förderers entsteht somit ein Stapel, bei der jede Windung der Wendel (Wendelwindung) ihrerseits aus einer abwechselnd von innen nach aussen und von aussen nach innen verlaufenden Spirale mit vorzugsweise mehreren Windungen (Spiralwindungen) besteht, wobei die momentane Umlaufgeschwindigkeit des Stapelträgers unmittelbar unter dem Auslauf des Förderers an dessen Fördergeschwindigkeit angepasst ist.
Dadurch wird der Stapel zwar in seinem Durchmesser grösser, in seiner Höhe jedoch bedeutend geringer, während sein Inhalt an einzelnen Flächengebilden zugleich vergrössert ist.
Merkmale bevorzugter Ausführungsformen der vorgeschlagenen Einrichtung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
Ausführungsbeispiele der vorgeschlagenen Einrichtung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische und vereinfachte Seitenansicht einer Ausführungsform der vorgeschlagenen Einrichtung, und
Fig. 2 eine vereinfachte Draufsicht auf die Einrichtung gemäss Fig. 1. wobei gestrichelt der Umriss der in der obersten Wendelwindung erzeugten Spirale angedeutet ist.
Der in Fig. 1 und 2 dargestellten Einrichtung 10 werden Flächengebilde, hier Zeitungen 11. mittels eines nur schematisch angedeuteten Einzelförderers 12 zugeführt. Der Einzelförderer 12 ist beispielsweise in der CH-PS-592 562, die weitgehend inhaltsgleich mit der US-PS-3 955 667 ist, beschrieben, so dass sich hier eine eingehendere Beschreibung erübrigt, zumal vom Einzelförderer 12 nur sein Abgabeende 13 dargestellt ist. Die am Abgabeende 13 freigegebenen Zeitungen 11 gelangen auf ein Übergabeband 14, das gleichsinnig und im wesentlichen mit derselben Geschwindigkeit, wie jene des Einzelförderers 12 angetrieben ist. Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, bildet sich auf dem Ubergabeband 14 aus den Zeitungen 11 ein Schuppenstrom aus. in welchem die vorlaufende Kante jeder Zeitung deren Bund oder Falz ist, der die nachlaufende Kante (Blume) der vorangehenden Zeitung überlappt.
Die vom Übernahmeband 14 anfallenden Zeitungen gelangen, die Schuppenformation beibehaltend, auf einen Förderer 15, dessen förderaktives Trum von einer Umlenkrolle 16 zunächst in derselben Richtung wie das Übergabeband 14 verläuft, dann um eine Umlenkrolle 17 vertikal nach unten, um eine weitere Umlenkrolle 18 wieder horizontal von rechts nach links (in Fig. 1) und schliesslich an dem durch eine weitere Umlenkrolle 19 gebildeten Auslauf 20 endet. Das leere, rücklaufende Trum des Förderers 15 führt von der Umlenkrolle 19 über eine in der Nähe der Umlenkrolle 18 angeordnete Rolle 21 vertikal nach unten, um eine Antriebsrolle 22 herum und von da aus vertikal nach oben um eine weitere Umlenkrolle 23 und wieder zur Umlenkrolle 16.
Die Umlenkrollen 18 und die Rolle 21 sind an einem Gestell 24 gelagert, von welchem Gestell auch ein die Umlenkrolle 19 am Auslauf 20 tragender Ausleger (nicht dargestellt) ausgeht. Dar über hinaus ist das Gestell 24 vertikal geführt verschiebbar, entspricht also diesbezüglich dem anhand der Fig. 3A der DE OS-2 518 374.8 mit der Bezugsziffer 58 beschriebenen Hilfsge- stell. Die vertikalen Führungsschienen für das Gestell 24 sind nicht dargstellt. Zur Höhenverstellung des Gestells 24 sind an diesem die beiden Enden einer Kette 25 befestigt, die um eine obere Umlenkrolle 26 und um eine untere Antriebsrolle 27 geführt ist. Die Antriebsrolle 22 für den Förderer 15 ist über eine Kette 28 mit einem Motor 29 verbunden, dessen Drehzahl vorzugsweise stufenlos veränderbar ist, um die Fördergeschwindigkeit des Förderers 15 jener des Einzelförderers 12 anzupassen.
Die Antriebsrolle 27 ist über eine Kette 30 an einen reversierbaren Motor 31 gekoppelt, dessen Ansteuerung noch zu beschreiben sein wird.
Beide Motoren 29,31 sind auf einer Plattform 32 montiert, die am unteren Ende einer vertikalen Säule 33 seitlich absteht und an dieser befestigt ist. Die Säule 33 ist bei 34,35 und 36 drehbar gelagert. Am oberen Ende der Säule 33 ist an dieser ein Ausleger 37 befestigt, wobei sich zwischen diesem und der Plattform 32 die nicht gezeigten, vertikalen Führungsschienen für das Gestell 24 erstrecken. Im Ausleger 37 ist auch ein Anpressband 38 montiert, das vor allem dazu dient, die Zeitungen 11 auf dem zwischen der Umlenkrolle 17 und der Umlenkrolle 18 verlaufenden Abschnitt des förderaktiven Trums des Förderers 15 anzudrücken. Da dieser Abschnitt des förderaktiven Trums von veränderlicher Länge ist, läuft das Anpressband 38 um eine Längenausgleichsvorrichtung.
Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, verläuft das Band 38 um die mit dem Gestell 24 vertikal verschiebbare Umlenkrolle 18, sodann um eine im Ausleger 37 fest, jedoch drehbar gelagerte Rolle 39, von da aus um eine erste Umlenkrolle 40, um eine zweite Umlenkrolle 41, um eine dritte Umlenkrolle 42 und schliesslich um eine grössere, oberhalb des Anfangsbereiches des förderaktiven Trums des Förderers 15 angeordnete vierte Umlenkrolle 43. Während die Rollen 39,41 und 43 fest, jedoch drehbar im Ausleger 37 gelagert sind, sind die Rollen 40, 42 drehbar in einem gegen die Wirkung einer Gasfeder 44 horizontal im Ausleger 37 verschiebbaren Rollengestell 45 gelagert.
Das Rollengestell 45 lässt sich bis zu der gestrichelt in Fig. 1 dargestellten Lage verschieben und gibt dadurch soviel Länge des Anpressbandes 38 frei, als erforderlich ist. um der Abwärtsbewegung des Gestelles 24zu folgen, während bei dessen Aufwärtsbewegung die Gasfeder 44 für eine Verkürzung der aktiven Länge des Anpressbandes 38 sorgt.
Unter dem Auslass 20 des Förderers 15 befindet sich ein Stapelträger 46 in Form eines Drehtisches. An seiner Unterseite ist der Stapelträger 46 mit in gleichmässigen Umfangsabständen angeordneten Laufrollen 47 und mit seitlich wirksamen Führungsrollen 48 versehen, die auf einer eine Kreisbahn beschreibenden, im Querschnitt L-förmigen Führungsschiene 49 abgestützt, beziehungsweise durch diese geführt sind.
An der Unterseite des Stapelträgers 46 greift auch ein Reibrad 150 an, das am freien Ende eines an der Plattform 32 verankerten Auslegers 151 drehbar gelagert ist. Das Reibrad 150 ist über zwei Ketten 152 formschlüssig mit der Antriebsrolle 22 antriebsverbunden. Damit ist die Umfangsgeschwindigkeit des Reibrades 150 stets strikte proportional - oder bei entsprechenden Übersetzungsverhältnissen - sogar gleich wie die Fördergeschwindigkeit des Förderers 15.
Daraus ergibt sich, dass das Reibrad 150 den Stapelträger46 und den darauf sich bildenden Stapel 55 im Sinne des Pfeiles 53 um eine lotrechte Drehachse 54 antreibt. Wie sich noch zeigen wird, hängt aber die Drehzahl, mit der der Stapelträger 46 angetrieben ist, von der momentanen Lage des Auslaufens 20 und damit des Reibrades 150 bezüglich der Drehachse 54 ab.
Wie bereits erwähnt, ist sowohl die Plattform 32 mit den Motoren 29,31 und dem von der Plattform 32 ausgehenden Ausleger, der Ausleger 37 mit samt dem Förderer 15 und dem Anpressband 38 sowie dem Gestell 24 mit der Säule 33 verdrehbar. Zu diesem Zweck sitzt auf der Säule 33 im Bereich deren unteren Endes ein Zahnrad 56, das mit dem Abtriebsritzel 57 eines Winkelgetriebes 58 kämmt, an das ein reversierbarer Motor 59, beispielsweise ein Stop-Motor oder ein Schrittmotor angeflanscht ist. Das Untersetzungsverhältnis zwischen dem Ritzel 57 und dem Zahnrad 56 ist so gewählt, dass das Ritzel 57 bei der vorgesehenen Verdrehung der Säule 33 in der einen und in der anderen Richtung um einen durch den begrenzten Schwenkwinkel des Förderers 15 (vergleiche Fig. 2) gegebenen Drehwinkel weniger als eine Umdrehung ausführt.
Damit lässt sich aus der jeweiligen Verdrehungslage des Ritzels 57 auch die momentane Verdrehungslage der Säule 33 eindeutig herleiten.
Daher ist das Ritzel 57 drehfest mit einer Kurvenscheibe 60 verbunden, deren Stellung durch ortsfest angeordnete, elektrische Signalgeber 61, beispielsweise Mikroschalter, abgetastet wird, welche Signalgeber den Motor 59 umsteuern.
Am Gestell 24 ist schliesslich eine nur schematisch angedeutete, an ihrem Ende ein frei drehbares Rad 62 tragende Schwinge 63 angelenkt, die die momentane Höhe des Stapels 55 abtastet.
Die Schwinge 63 betätigt einen elektrischen Höhengeber 64, der seinerseits über eine Leitung 65 und einen Reversierschalter 66 den Motor 31 für die Höhenverstellung des Gestells in der einen oder in der anderen Drehrichtung einschaltet oder aber stillsetzt.
Am Ende des Einzelförderers 12 ist ein Geschwindigkeitsgeber 67, beispielsweise ein Tachogenerator, angeordnet, der die Fördergeschwindigkeit des Einzelförderers 12 erfasst und über nicht dargestellte Mittel die Drehzahl des Motors 29 steuert, beziehungsweise an die Fördergeschwindigkeit des Einzelförderers 12 anpasst.
Da nun das Reibrad 150 sich periodisch und synchron mit dem Auslauf 20 der Drehachse 54 des Stapelträgers 46 nähert und wieder entfernt, ist die Drehzahl des Stapelträgers 46 variabel.
Diese Drehzahl ist umso höher, je kleiner der Abstand des Reibrades 150 von der Drehachse 54 ist und umgekehrt. Auf jeden Fall ist die momentane Umlaufgeschwindigkeit des Stapelträgers 46 beziehungsweise des Stapels 55 an der unmittelbar unter dem Auslauf 20 des Förderers 15 liegenden Stelle der Fördergeschwindigkeit des letzteren angepasst. Damit wird erreicht, dass der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Zeitungen 11, der sogenannte Schuppenabstand im Stapel 55 konstant bleibt. und zwar unabhängig davon. ob die Schuppen formation im Bereich des Umfanges des Stapelträgers oder in der Nähe seiner Drehachse auf den Stapel 55 abgelegt wird.
Gegebenenfalls kann der Schrittmotor 59 von einem Programmgeber (nicht dargestellt) angesteuert sein der dafür sorgt.
dass je Umdrehung des Stapelträgers 46 die Säule 33 um einen solchen Winkel verdreht wird, dem auf der Höhe des Auslaufes 20 ein Kreisbogen entspricht, dessen Länge etwa gleich gross oder etwas kleiner ist wie das quer zur Förderrichtung des Förderers 15 gemessene Formatmass der angelieferten Zeitungen 11.
In der in Fig. 7 dargestellten. schematischen Draufsicht der Einrichtung ist mit der gestrichelten Linie 79 der Umriss einer Spirale des Stapels angegeben. die ihrerseits einer Windung des gewendelten Stapels 55 entspricht.