CH664493A5 - Mittel zur behandlung von psychomotorischen erregungszustaenden. - Google Patents

Mittel zur behandlung von psychomotorischen erregungszustaenden. Download PDF

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CH664493A5 CH454184A CH454184A CH664493A5 CH 664493 A5 CH664493 A5 CH 664493A5 CH 454184 A CH454184 A CH 454184A CH 454184 A CH454184 A CH 454184A CH 664493 A5 CH664493 A5 CH 664493A5
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    • A61K31/195Carboxylic acids, e.g. valproic acid having an amino group

Description

BESCHREIBUNG Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel zur Behandlung von psychomotorischen Erregungszuständen, das DL- oder L-Erythro-3,4-dihydroxyphenylserin oder ein Salz davon und mindestens einen Decarboxylase-Hemmer enthält.
Das Erythro-3-(3,4-dihydroxyphenyl)-serin (nachstehend als «Erythro-DOPS» bezeichnet) ist eine Hydroxyaminosäu-re der Formel:
HO.
CH-CH-CO-H
HO
OH NH2
Das erfindungsgemässe Mittel kann auch ein Salz davon enthalten. Im erfmdungsgemässen Mittel ist DL- oder L-Erythro-DOPS enthalten.
Sehr starke psychomotorische Erregungszustände stellen charakteristische Symptome bei mehreren Geisteskrankheiten dar. Typische Beispiele werden in der manischen Phase von manisch-depressiven Krankheiten und insbesondere beim katatonischen Typ der Schizophrenie gezeigt.
Mit den erfmdungsgemässen Mitteln können die Symptome von Manien und des katatonischen Typs der Schizophrenie behandelt werden. Das Hauptsymptom der letztgenannten Krankheit sind psychomotorische Erregungszustände.
Manien entwickeln andauernde euphorische Zustände oder Reizbarkeit, Hyperthymie, Ideenflucht, Erhöhung des Egogefühls etc. Solche Gemütsexaltationen sollen eng mit psychomotorischen Erregungszuständen verbunden sein. Es besteht die ausgeprägte Möglichkeit, dass sie sich nur in der
Art und Weise der Entwicklung unterscheiden, jedoch in ihrem kausalen Mechanismus gleich sind.
Bislang werden verschiedene Haupttranquilizer zur medizinischen Behandlung von Manien oder manischen Zuständen verwendet. Neuerdings sind Lithiummittel, wie Lithiumcarbonat und dergleichen, als Arzneimittel für Manien entwickelt worden. Es ist auch festgestellt worden, dass Carbamazepin einen antimanischen Effekt aufweist.
In vielen Fällen werden Haupttranquilizer zur Behandlung des katatonischen Typs der Schizophrenie verwendet.
Diese Arzneimittel bringen jedoch gewisse Probleme mit sich und sie sind nicht immer zufriedenstellend. Chlorpro-mazin, Levomepromazin (Phenothiazinmittel), Haloperidol (Butyrophenonmittel) etc., die starke tranquilizierende Effekte haben, werden oftmals als Haupttranquilizer verwendet. Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln führt aber manchmal zu unnatürlichen oder zu starken tranquilizieren-den Effekten oder sie bewirkt verschiedene schädliche Nebenwirkungen (z.B. extrapyramidale Syndrome).
Andererseits besitzen die Lithiummittel, die zur Behandlung von Manien verwendet werden, den Vorteil, dass sie sehr natürliche tranquilizierende Effekte besitzen.
Es ist aber notwendig, vor der Verabreichung der Lithiummittel allgemeine Blut- und Urintests durchzuführen und das Herz der Patienten zu untersuchen. Patienten mit Herz-und Nierenerkrankungen sind von der Therapie auszusch-liessen. Dazu kommt noch, dass Patientinnen im Anfangsstadium der Schwangerschaft oder in der Laktationsperiode ebenfalls von der Behandlung wegen einer teratogenen Wirkung der Lithiummittel ausgeschlossen werden müssen.
Bei der Verabreichung von Lithiumcarbonat muss auch eine mögliche Vergiftung durch Lithium berücksichtigt werden. Eine Lithiumvergiftung soll bereits dann auftreten, wenn das Blut kontinuierlich eine Lithiumkonzentration von 2,0 mÄq/1 oder mehr besitzt. Die Vergiftung kann aber auch schon dann auftreten, wenn die Blutkonzentration unterhalb des genannten Werts liegt. Es ist daher immer erforderlich, im Blut die Lithiumkonzentration zu messen und klinische Symptome sorgfältig zu beobachten.
Die Behandlung mit Lithiumcarbonat benötigt drei bis acht Tage, bis ein feststellbarer Effekt auftritt. Die Wirkung ist auch im Vergleich zu den Haupttranquilizern mild. In einigen Fällen können daher die Effekte durch Verabreichung von Lithiumcarbonat allein nicht erwartet werden. Bei diesen Fällen müssen die Lithiumverbindungen in Kombination mit einem Haupttranquilizer verabreicht werden. Da manische Patienten im allgemeinen ihre eigene Erkrankung nicht wissen, ein erhöhtes Egogefühl haben und nicht dazu imstande sind, therapeutische Weisungen anzunehmen, ist es schwierig, diese unter medizinische Betreuung zu bringen.
Aus diesen Gründen besteht ein Bedarf nach Arzneimitteln, die günstigere Effekte zur Behandlung von Manien besitzen. Aus dem gleichen Grund besteht weiterhin ein Bedarf nach besseren Arzneimitteln zur Behandlung des katatonischen Typs der Schizophrenie.
Ausgedehnte Untersuchungen bezüglich neuer Arzneimittel mit einem unterdrückenden Effekt auf psychomotorische Erregungszustände oder abnormale Erregungszustände des psychotischen Zustands bei Manien und beim katatonischen Typ der Schizophrenie haben ergeben, dass L- oder DL-Erythro-DOPS mit einem peripheren Decarboxylase-Hemmer für diesen Zweck geeignete Wirkung besitzt.
3-(3,4-Dihydroxyphenyl)-serin ist eine aromatische Aminosäure, die als «DOPS» abgekürzt wird. Sie umfasst die Threo-Form (Threo-DOPS) und die Erythro-Form (Erythro-DOPS). Die beiden Formen unterscheiden sich in ihrer sterischen Konfiguration und beide Formen haben optische Isomere.
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DOPS hat die vier Stereoisomeren L-Threo-DOPS und D-Threo-DOPS und L-Erythro-DOPS und D-Erythro-DOPS. Jede Form der Threo-DOPS und der Erythro-DOPS schliesst eine razemische Form (DL-Form), d.h. ein Gemisch aus gleichen Mengen der D-Form und der L-Form, ein.
Es ist bekannt, dass L-DOPS durch eine aromatische L-Aminosäure-Decarboxylase in vivo eine Decarboxylierungs-reaktion erfährt, wodurch es in Noradrenalin (nachstehend als «NA» bezeichnet) umgewandelt wird. Es ist auch schon darüber berichtet worden, dass L-Threo-DOPS in 1-NA, das eine biologisch aktive natürliche Form ist, und dass L-Erythro-DOPS in d-NA, das eine biologisch inaktive nichtnatürliche Form ist, umgewandelt wird.
Es sind auch schon verschiedene Untersuchungen über die pharmakologischen Eigenschaften von DOPS durchgeführt worden. Aufgrund von Tierversuchen ist festgestellt worden, dass Erythro- oder Threo-DOPS einen antihypertensiven oder antidepressiven Effekt (US-PS 3 920 728) aufweist und dass Threo-DOPS einen Hemmeffekt auf har-malininduzierten Tremor (JA-OS 125630/1977) aufweist.
Es wurde auch schon beschrieben, dass Threo-DOPS zur Behandlung von orthostatischem Hochdruck klinisch wirksam war (US-PS 4 330 558) oder dass es zur Behandlung des Gefrierphänomens bei der Parkinson'sehen Krankheit wirksam war (veröffentlichte britische Patentanmeldung 2 106 388).
Von den Erfindern wurde L- und DL-Erythro-DOPS Tieren verabreicht, um die pharmakologischen Effekte dieser Substanz zu untersuchen. Dabei wurde festgestellt, dass das L- und DL-Erythro-DOPS psychomotorische Erregungen dämpft, wie sich aus den nachstehenden Versuchsbeispielen 1 bis 3 ergibt.
Wenn man berücksichtigt, dass psychomotorische Erregungszustände das Hauptsymptom sind, das Manien und Katatonie charakterisiert, dann kann gesagt werden, dass L-und DL-Erythro-DOPS zur Besserung und Behandlung von Manien und Katatonien verwendet werden kann.
Man geht davon aus, dass die dämpfenden Wirkungen von L- und DL-Erythro-DOPS auf psychomotorische Erregungszustände auf folgender Wirkung beruhen.
Von den Erfindern wurden auch die Veränderungen des Gehalts der Amine im Gehirn (NA, Dopamin, Serotonin) untersucht, wenn L- und DL-Erythro-DOPS an Tiere verabreicht wird. Dabei wurde festgestellt, dass, wie in den Versuchsbeispielen 4 und 5 gezeigt wird, nur der Gehalt an NA signifikant erhöht wird. Diese Erhöhung des NA-Gehalts ist vermutlich auf d-NA (nicht-natürliche Form) von L-Erythro-DOPS, die durch Wirkung der aromatischen L-Aminosäure-Decarboxylase im Gehirn hergestellt wird, zurückzuführen.
Es sind schon umfangreiche klinische Untersuchungen bezüglich des Zusammenhangs zwischen Manien oder manischen Zuständen und dem Gehalt von. Monoaminen im Gehirn durchgeführt worden. Im manischen Zustand wird eine Beschleunigung der Stoffwechselumdrehung der NA (natürliche Form) im zentralen Nervensystem beobachtet.
Die allgemeine Ansicht geht daher dahin, dass Manien und manische Zustände mit einer Erregung des zentralen Nervensystems im Zusammenhang stehen.
Der dämpfende Effekt von L- und DL-Erythro-DOPS auf psychomotorische Erregungszustände kann daher wie folgt interpretiert werden: d-NA im Gehirn, das aus verabreichter Erythro-DOPS erzeugt wird, dämpft die Erregung des noradrenergischen zentralen Neuronsystems.
Der dämpfende Effekt des L- und DL-Erythro-DOPS auf das zentrale noradrenergische Neuronsystem wird im Versuchsbeispiel 6 gezeigt. In diesem Beispiel wird die durch
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Tetrabenazin induzierte Ptose durch Verabreichung von L-und DL-Erythro-DOPS erhöht. Es ist bereits beschrieben worden, dass die tetrabenazininduzierte Ptose durch die Verminderung der Aktivität des zentralen noradrenergischen 5 Neuronsystems bewirkt wurde. Dieses Ergebnis stützt den wie oben vorgeschlagenen Mechanismus.
Von den Erfindern wurde auch festgestellt, dass die oben angegebenen Effekte von L- und DL-Erythro-DOPS durch kombinierte Anwendung mit einem peripheren Decarboxy-io lase-Hemmer (nachstehend als «DCH» bezeichnet), wie Ben-serazid oder Carbidopa, erhöht werden. Dies wird aus den Versuchsbeispielen 6 und 7 ersichtlich.
Diese Feststellung weist daraufhin, dass DCH die De-carboxylierung der L- und DL-Erythro-DOPS im periphe-15 ren System hemmen kann. Daher kann mehr L- und DL-Erythro-DOPS durch die Blut-Hirn-Schranke in das zerebrale Parenchym eindringen.
Der von den Erfindern gefundene positive Effekt von DCH muss als ziemlich unerwartet angesehen werden, da 2o bislang beschrieben wurde, dass der Effekt von DCH auf den NA-Gehalt im Gehirn negativ ist (vgl. G. Bartholini et al., J. Pharmacology and Expérimental Therapeutics, 193, 523 bis 532 (1975)).
Das erfindungsgemäss verwendete L- oder DL-Erythro-25 DOPS kann nach bekannten Methoden hergestellt werden.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 Diagramme, die die Effekte des erfindungsgemäss verwendeten DL-Erythro-DOPS zeigen.
3o Figur 1 zeigt den Effekt von DL-Erythro-DOPS auf das quantitative Ausmass der spontanen Bewegung von Mäusen. Die Figur 2 zeigt den Effekt des DL-Erythro-DOPS auf das quantitative Ausmass der spontanen Bewegung von Mäusen, die durch Verabreichung von Methamphetamin er-35 höht wird. Die Figur 3 zeigt schliesslich den Effekt des DL-Erythro-DOPS auf das quantitative Ausmass der spontanen Bewegung von Mäusen, denen Tranylcypromin verabreicht worden war.
Versuchsbeispiel 1 4o Drei Mäuse als eine Gruppe wurden in einen Messkasten für die Bewegung von Animex eingegeben. Das quantitative Ausmass der spontanen Bewegungen der Mäuse wurde zu bestimmten Zeitintervallen gemessen.
Die in den Bewegungsmesskasten eingebrachten Mäuse 45 nahmen ein suchendes Verhalten ein. Sie zeigten ein hohes Ausmass einer spontanen Bewegung. Danach wurden sie allmählich ruhig und kauerten nach etwa 30 bis 40 min nieder, was zu einer erheblichen Verminderung des Ausmasses der spontanen Bewegung führte. ß-Phenylisopropylhydrazinhy-50 drochlorid (Warenzeichen Catron) (nachstehend als «PIH» bezeichnet), d.h. ein Monoaminoxidase-Hemmer (MAOH), wurde den Mäusen in einer Menge von 50 mg/kg intraperitoneal verabreicht. Der obige Versuch wurde mit den Mäusen nach dem Verstreichen von 16 h nach der Verabreichung 55 durchgeführt, um herauszufinden, ob die Neigung einer Erhöhung des Ausmasses der spontanen Bewegung und der Erhöhung der Zeit, die erforderlich war, bis die Mäuse ruhig wurden, bestand.
Gesondert wurden 200 mg/kg DL-Erythro-DOPS intra-60 peritoneal den Mäusen injiziert und die Effekte davon untersucht. Wie in Figur 1 gezeigt wird, wurde eine auffallende Verminderung des Ausmasses der spontanen Bewegung der Mäuse festgestellt.
In Figur 1 gibt die Ordinate das Ausmass der Bewegung 65 (Zählungen/5 min) und die Abszisse die Zeit (min) vom Beginn der Messung des Ausmasses der spontanen Bewegung, die 30 min nach Verabreichung der DL-Erythro-DOPS erfolgte, an.
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Die schraffierten Felder zeigen die Ergebnisse, als nur PIH (50 mg, kg) intraperitoneal verabreicht wurde. Die un-schraffierten Felder zeigen die Ergebnisse, als DL-Erythro-DOPS (200 mg/kg) den mit dem PIH vorbehandelten Mäusen intraperitoneal verabreicht wurde.
Versuchsbeispiel 2
In diesem Beispiel wurde das gleiche Versuchssystem zur Messung des Ausmasses der spontanen Bewegung der Mäuse wie im Versuchsbeispiel 1 angewendet. Bei der intraperitonealen Verabreichung von Methamphetamin (1,4 mg/kg), das ein Stimulans ist, an die Mäuse nahm das Ausmass der spontanen Bewegung abrupt zu und es begann nach 50 min nach der Injektion abzunehmen. Es ging nach 2 h nahezu auf den erstgenannten Zustand zurück.
Als andererseits DL-Erythro-DOPS (200 mg/kg) intrape-ritoneal zusammen mit dem genannten Methamphetamin verabreicht wurde, war keine Erhöhung des Ausmasses der Bewegung erkennbar. Die Wirkung von Methamphetamin auf die Erhöhung des Ausmasses der spontanen Bewegung war, wie in Figur 2 gezeigt, zurückgegangen.
In der Figur 2 gibt die Ordinate das Ausmass der spontanen Bewegung und die Abszisse die Zeit (min), als die Zeit, zu der die Verabreichung von Methamphetamin (1,4 mg/kg) allein oder von Methamphetamin mit DL-Erythro-DOPS (200 mg/kg) als Nullpunkt durchgeführt wurde, an.
Die unschraffierten Felder zeigen die Ergebnisse, als nur Methamphetamin verabreicht wurde. Die schraffierten Felder zeigen die Ergebnisse bei der gemeinsamen Verabreichung von Methamphetamin und DL-Erythro-DOPS.
Versuchsbeispiel 3
In diesem Beispiel wurde das gleiche Versuchssystem zur Messung des Ausmasses der spontanen Bewegung der Mäuse wie im Versuchsbeispiel 1 verwendet.
s Als 50 mg/kg Tranylcypromin, das ein MAOH ist und einen ähnlichen stimulierenden Effekt als Amphetamin aufweist, intraperitoneal an Mäuse verabreicht wurde, nahm die spontane Bewegung der Mäuse allmählich zu und sie erreichte 120 min nach Verabreichung ein Maximum. Dieses io Ausmass der Bewegung wurde beibehalten.
Wenn andererseits DL-Erythro-DOPS nach 180 min verabreicht wurde, begann sich das Ausmass der Bewegung nach etwa 20 min zu vermindern. Diese Verminderung dauerte 30 bis 90 min an. Sodann begann das Ausmass der Be-15 wegung allmählich zuzunehmen und es kehrte auf den ursprünglichen erhöhten Zustand zurück, wie es in Figur 3 gezeigt wird.
In der Figur 3 zeigt die Ordinate das Ausmass der spontanen Bewegung und die Abszisse das Verstreichen der Zeit 20 (min) an. Der Pfeil gibt die Zeit der Verabreichung an.
Versuchsbeispiel 4
Eine physiologische Kochsalzlösung oder PIH (50 mg/ kg) wurde intraperitoneal Mäusen injiziert und nach 17 h 25 wurde der Amingehalt im Gehirn gemessen.
Die Messung erfolgte im wesentlichen nach der Methode von Ogasaware et al. (J. Chromatography 180, 119). Der Gehalt wurde als ng/g-Nettogewicht ausgedrückt und ist als 30 Durchschnittswert von drei Mäusen ± SD angegeben.
Amingehalt im Gehirn von Mäusen, denen PIH verabreicht worden war
Verabreichung Noradrenalin Dopamin Serotonin (NA)
physiologische
Kochsalzlösung 365 + 25 791 + 57 399+47 PIH 1085 + 79* 1026± 122** 1260±39*
*: P < 0,005 **: P < 0,05
Versuchsbeispiel 5
PIH (50 mg/kg) wurde zuvor Mäusen verabreicht und nach 17 h wurde physiologische Kochsalzlösung oder DL-Erythro-DOPS (200 mg/kg) den Mäusen intraperitoneal injiziert.
Der Amingehalt des Gehirns wurde 30 min nach der Injektion gemessen.
Der Gehalt wurde als ng/g-Nettogewicht ausgedrückt. Er ist als Durchschnittswert von drei Mäusen + SD angegeben.
Amingehalt im Gehirn von Mäusen, denen Erythro-DOPS verabreicht worden war
Verabreichung Noradrenalin Dopamin Serotonin (NA)
PIH + physiologische Kochsalzlösung 832 + 88 941 ±56 942 ±133 PIH+DL-
Erythro-DOPS 1476+105* 895 ±52 821 ±92 *: P < 0,005
45
Versuchsbeispiel 6 L-Threo-DOPS (100 mg/kg und 200 mg/kg) wurde intra-peritoneal zum gleichen Zeitpunkt mit der intraperitonealen Injektion von Tetrabenazin (40 mg/kg) und 1 h nach der in-50 traperitonealen Injektion von Benserazid oder Carbidopa injiziert.
Die Bewertung der Ptose wurde nach der Methode von Fukushima et al. (Arch. Int. Pharmacodyn. Therp. 229,163, 1977) 3 h nach der Injektion von Tetrabenazin gemessen.
55
Effekte von L-Erythro-DOPS allein und der Kombination mit Benserazid oder Carbidopa auf die durch Tetrabenazin induzierte Ptose
Arzneimittel N Ptosebewertung
60 (Durchschnitt+
S.E.
Kontrolle
L-Erythro-DOPS 100 mg/kg i.p 65 L-Erythro-DOPS 100 mg/kg i.p + Benserazid 1 mg/kg i.p
L-Erythro-DOPS 100 mg/kg i.p +Carbidopa 1mg/kg i.p
6 1.0 ±0.4
6 2.0 ±0.4
6 2.4 ±0.7
6 2.7±0.6
5
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Arzneimittel
N
Ptosebewertung (Durchschnitt ± S.E.
L-Erythro-DOPS 200 mg/kg i.p. L-Erythro-DOPS 200 mg/kg i.p. +Benserazid 1mg/kg i.p. L-Erythro-DOPS 200 mg/kg i.p. +Carbidopa 1mg/kg i.p.
2.3 + 0.5 2.7+0.6
2.8 ±0.3
Versuchsbeispiel 7 L-Erythro-DOPS (100, 200 und 400 mg/kg) wurde intraperitoneal 1 h nach intraperitonealer Injektion von Benserazid (1 mg/kg) injiziert.
Die Messung der motorischen Aktivität erfolgte auf einer Automex-Vorrichtung mit fünf Mäusen in jedem Käfig 30 min nach L-Erythro-DOPS. Die motorische Aktivität wurde 60 min gemessen.
Effekte von L-Erythro-DOPS allein und in Kombination mit Benserazid auf die spontane motorische Aktivität
Arzneimittel
N
lokomotorische Aktivität
Kontrolle
L-Erythro-DOPS
L-Erythro-DOPS
L-Erythro-DOPS
Benserazid
+L-Erythro-DOPS
100 mg/kg 200 mg/kg 400 mg/kg 1 mg/kg 200 mg/kg
5 5 5 5
1437+227 951 + 117 929 + 222 300 ±47*
237+97#
* p < 0,05, verglichen mit der Kontrolle
# p < 0,05, verglichen zu L-Erythro-DOPS allein
Die L- und DL-Erythro-DOPS kann auch in Form ihrer pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze verwendet werden. Als geeignete Säuren können beispielsweise anorganische Säuren, wie Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure etc., und organische Säuren, wie Fumarsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Bernsteinsäure etc., genannt wer-5 den.
Das L- und DL-Erythro-DOPS, das der erfindungsge-mässe Wirkstoff ist, kann oral oder parenteral in einer geeigneten Dosis für den jeweiligen Anwendungszweck verabreicht werden. Somit kann die Verbindung in einer therapeu-lo tischen Menge oral in den üblichen Formen, wie Tabletten, Kapseln, Sirups, Suspensionen etc., verabreicht werden. Sie kann weiterhin parenteral durch Injektion der Verbindung in Form von Flüssigkeiten, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen etc., verabreicht werden.
15 Geeignete Formen können auch durch Vermischung des Wirkstoffs mit üblichen annehmbaren Trägern, Verdünnungsmitteln, Bindemitteln, Stabilisatoren etc. hergestellt werden. Bei Verwendung in Form von injizierbaren Zubereitungen können Puffer, Auflösungshilfsmittel, isotonische 20 Mittel etc. zugesetzt werden.
Die Dosierung und die Anzahl der Verabreichung des er-findungsgemäss verwendeten L- und DL-Erythro-DOPS variiert entsprechend der Verabreichungsform und dem Ausmass der zu behandelnden psychomotorischen Erregungszu-25 stände. Im Falle der oralen Verabreichung kann die Verbindung beispielsweise in einer Menge von 0,1 bis 4 g/Tag an Erwachsene entweder auf einmal oder in mehreren Einzeldosen pro Tag verabreicht werden. Im Falle der intravenösen Injektion können 0,1 bis 2 g/Tag an Erwachsene entweder 30 einmal oder in mehreren Dosen pro Tag verabreicht werden.
DCH kann in einer Menge eines bestimmten Bereichs für L- und DL-Erythro-DOPS verwendet werden. Er kann im allgemeinen im Molverhältnis von 0,0025 bis 0,5, bezogen auf L- und DL-Erythro-DOPS, verwendet werden. 35 Die Toxizität des erfindungsgemäss verwendeten L- und DL-Erythro-DOPS ist extrem niedrig. Der LD5o-Wert für Mäuse bei oraler Verabreichung ist höher als 5 g/kg.
45
50
55
«0
65
S
3 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

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1. Mittel zur Behandlung von psychomotorischen Erregungszuständen, dadurch gekennzeichnet, dass es L- oder DL-Erythro-3,4-dihydroxyphenylserin oder ein Salz davon und mindestens einen Decarboxylase-Hemmer enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Decarboxylase-Hemmer Benserazid und/oder Carbido-pa ist.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es den Decarboxylase-Hemmer in einer Menge von 0,0025 — 0,5 mol pro 1 mol L- oder DL-Erythro-3,4-dihydro-xyphenylserin enthält.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 —3, in Form einer Arzneimittelzubereitung, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich einen pharmazeutisch annehmbaren Träger oder ein pharmazeutisch annehmbares Verdünnungsmittel enthält.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 —4, dadurch gekennzeichnet, dass es die Wirkstoffe als kombinierte Zubereitung zur gleichzeitigen, getrennten oder aufeinanderfolgenden Behandlung von psychomotorischen Erregungszuständen enthält.
6. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form von Einheitsdosen vorliegt, für die orale Verabreichung von Tagesdosen von 0,1 —4 g L- oder DL-Erythro-3,4-dihydroxyphenylserin.
7. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form von Einheitsdosen vorliegt, für die intravenöse Injektion von Tagesdosen von 0,1 —2 g L- oder DL-Erythro-3,4-dihydroxyphenylserin.
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