CH659490A5 - Verfahren und vorrichtung zum steuern des anspinnvorgangs bei einer offenend-rotorspinnmaschine. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern eines bei hochlaufendem Rotor erfolgenden Anspinnvorgangs bei einer Offenend-Rotorspinnmaschine.
Durch die DE-OS 2 605 978 ist es bekannt, während des Hochlaufs des Rotors bei einer niedrigeren als der Betriebsdrehzahl anzuspinnen und dabei die Einzelvorgänge bei bestimmten Rotordrehzahlen zu starten und/oder zu beenden.
Eine gute Anspinnsicherheit ergibt sich, wenn die Steuerung so ausgelegt wird, dass das Abziehen des Anspinnfadens aus dem Rotor bei einer Rotordrehzahl zwischen 30 000 und 40 000 Umdrehungen pro Minute, der sogenannten Anspinndrehzahl, erfolgt. Vor diesem Zeitpunkt muss die für das Anspinnen notwendige Fasermenge als Voreinspeisemenge in den Rotor gebracht werden, der Anspinnfaden bis in die Rotorrille zurückgefördert sein und der Faden sich mit den voreingespeisten Fasern verbunden haben. Damit diese Vorgänge bis zum Erreichen der Anspinndrehzahl abgelaufen sind, muss bei durchschnittlicher Rotorhochlaufzeit der Anspinnvorgang bei einer Rotordrehzahl zwischen 5000 und 10 000 Umdrehungen pro Minute beginnen.
In nachteiliger Weise entsteht aber zu Beginn des Fadenabzugs eine Dickstelle oder eine andere Unregelmässigkeit,
weil der Faserbandeinzug und der Fadenabzug je für sich der wachsenden Rotordrehzahl folgen, die zugehörigen Antriebe aber unterschiedlich grosse zu beschleunigende Massen und daher auch ganz unterschiedliche Hochlaufzeiten haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den genannten Nachteil zu vermeiden und das automatische Anspinnen zu verbessern, dabei die Festigkeit und Gleichmässigkeit des Anspinners und der benachbarten Fadenstücke zu erhöhen. Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch das im Anspruch 1 beschriebene Verfahren und durch die im Anspruch 2 beschriebene Vorrichtung gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 3 bis 5 beschrieben.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass während des Anspinnvorgangs und zu Beginn des Normalbetriebes unzulässige Verzugsänderungen des Fadens vermieden werden.
Die neue Vorrichtung kann an jeder einzelnen Spinnstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine vorhanden sein. Das ist aber nicht notwendig, wenn die Vorrichtung wanderfähig ist und nur für die Zeitdauer des Anspinnvorgangs einer bestimmten Spinnstelle zugeordnet wird. In diesem Fall kann für die Zeitdauer des Anspinnvorgangs eine Verbindung von der Anspinnvorrichtung zu der Fadenabzugsvorrichtung und/oder der Faserbandeinzugsvorrichtung beziehungsweise Fasereinspeisevorrichtung der Spinnstelle, zum Beispiel über Stecker, hergestellt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher erläutert und beschrieben.
Die Zeichnung zeigt schematisch eine Spinnstelle 15 einer im übrigen nicht näher dargestellten Offenend-Rotorspinn-maschine und eine Vorrichtung 35 zum Steuern des Anspinnvorgangs. Die Vorrichtung 35 ist in Form eines Blockschaltbildes dargestellt.
Die Spinnstelle 15 weist einen Rotor 1 auf. Vom Rotor 1 werden durch einen Aufnehmer 2 der Rotordrehzahl proportionale digitale Impulse aufgenommen und durch einen Übertrager 3,3a von der Spinnstelle 15 berührungslos auf den Eingang eines Digital-Analog-Umsetzers 4 übertragen, der an seinem Ausgang eine der Rotordrehzahl proportionale Gleichspannung liefert.
Ein Gleichstrommotor 5 ist ein Teil einer Faserbandeinzugsvorrichtung und ein Gleichstrommotor 6 ein Teil einer kombinierten Fadenabzugs- und Fadenrückführungseinrichtung. Der Gleichstrommotor 6 ist als Reversiermotor ausgebildet. Die Motoren sind so ausgelegt, dass sie eine kurze Hochlaufzeit haben und ihre Drehzahl sich dann proportional der angelegten Gleichspannung einstellt.
An der Leitung 7 liegt durch die Verbindung mit dem Ausgang des Digital-Analog-Umsetzers 4 immer eine der Rotordrehzahl proportionale Gleichspannung an. Die Leitung 8 führt eine konstante Gleichspannung.
Die Teile 2,3,3a und 4 bilden gemeinsam eine Vorrichtung 39 zum Gewinnen von Rotorsignalen.
Von einem Leitungsverzweigungspunkt 36 führt ein Leitungszug 37 zum Gleichstrommotor 5. Der Leitungszug 37 enthält ein Steuerelement 14 und einen nachgeschalteten Verstärker 16. An dem Steuerelement 14 ist der für den Spinnbetrieb gewählte Verzug einstellbar.
Alle in Richtung des Pfeils 38 von der Vorrichtung 39 zum Gewinnen von Rotorsignalen aus über den Leitungsverzweigungspunkt 36 und den Leitungszug 37 auf den Gleichstrommotor 5 einwirkbaren Bauelemente, auf die später noch eingegangen wird, bilden gemeinsam eine erste Wirkverbindung. Alle in Richtung des Pfeils 40 vom Gleichstrommotor 6 über den Leitungsverzweigungspunkt 36 und den Leitungszug 37 auf den Gleichstrommotor 5 einwirkbaren Bauelemente, auf die später noch eingegangen wird, bilden gemeinsam eine zweite Wirkverbindung. Der Leitungszug 37 ist für beide Wirkverbindungen gemeinsam vorhanden.
Ein Steuereingang eines Komparators 10 ist mit der Leitung 7, ein zweiter Steuereingang über ein Koeffizienten-Potentiometer 11 mit der Leitung 8 verbunden. Der zu schal-
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tende Eingang des Komparators 10 ist ebenfalls mit der Leitung 8 verbunden. Sobald die an den Steuereingängen des Komparators 10 anstehenden Spannungen gleich sind, wird der zu schaltende Eingang 10a auf den Ausgang 10b geschaltet. Das Potentiometer 11 wird so eingestellt, dass der Komparator 10 gerade umschaltet, wenn der Rotor 1 beim Hochlauf eine bestimmte Drehzahl m erreicht hat und dem-gemäss die Leitung 7 eine entsprechend hohe Spannung führt.
Sobald der Komparator 10 umgeschaltet hat, wird der nachgeschaltete Speicher 12 gesetzt, der einen als Steuerungsvorrichtung für die Voreinspeisung dienenden Digital-Analog-Schalter 13 einschaltet. Der zu schaltende Eingang des Schalters 13 ist über ein der Grundeinstellung dienendes Koeffizienten-Potentiometer 34 mit der Leitung 8 verbunden. Der Ausgang des Schalters 13 ist mit dem Leitungsverzweigungspunkt 36 verbunden.
In gleicher Weise wie beim Komparator 10 sind auch die Steuereingänge der Komparatoren 17,26 und 19 mit den Leitungen 7 und 8 verbunden. Das gleiche gilt für die zu schaltenden Eingänge, die sämtlich mit der Leitung 8 verbunden sind. Das Potentiometer 18 wird so eingestellt, dass der Komparator 17 gerade umschaltet, wenn der Rotor beim weiteren Hochlauf eine Drehzahl m erreicht hat. Der Ausgang des Komparators 17 ist mit dem Löscheingang des Speichers 12 verbunden. Sobald die Rotordrehzahl m erreicht ist, führt der Ausgang des Komparators 17 Spannung, der Speicher 12 wird gelöscht und die Voreinspeisung ist damit beendet.
Das Potentiometer 20 ist so eingestellt, dass der Komparator 19 gerade umschaltet, wenn der Rotor 1 beim Hochlauf eine Drehzahl m erreicht hat, die zwischen den Drehzahlen m und nj liegt. Der Ausgang des Komparators 19 ist mit einem Speicher 21 verbunden. Sobald der Ausgang des Komparators 19 Spannung führt, wird der Speicher 21 gesetzt und der nachgeschaltete Digital-Analog-Schalter 22 eingeschaltet. Der zu schaltende Eingang des Schalters 22 ist über ein Koeffizienten-Potentiometer 40 mit der Leitung 8 verbunden. Der Ausgang des Schalters 22 ist über einen Verstärker 23 mit dem Gleichstrommotor 6 verbunden. Sobald die Verbindung zur Leitung 8 hergestellt ist, läuft der Gleichstrommotor 6 zwecks Fadenrückführung entgegen der Fadenabzugsrichtung an. Ein als Schrittgeber ausgebildeter Fadenlängenmesser 24 ist mit dem Steuereingang eines Zählers 25 verbunden. Ist die vorgewählte Zahl von Schritten erreicht, die der gewünschten, rückgespeisten Fadenlänge entspricht, so erhält der Löscheingang des Speichers 21 über den Zähler 25 von der Leitung 8 her Spannung, so dass der Speicher gelöscht wird und der Schalter 22 öffnet. Nach dem Ausschalten des Schalters 22 bleibt der Gleichstrommotor 6 sofort stehen, was zum Beispiel durch eine bekannte Bremslüfteinrichtung bewirkt werden kann.
Das Koeffizienten-Potentiometer 27 ist so eingestellt, dass der Komparator 26 gerade umschaltet, wenn der Rotor 1 beim weiteren Hochlauf eine Drehzahl m erreicht hat. Nach dem Umschalten des Komparators 26 führt sein Ausgang
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Spannung, wodurch der nachgeschaltete Speicher 28 gesetzt wird, so dass der Digital-Analog-Schalter 29 eingeschaltet wird. Sein zu schaltender Eingang ist über das Koeffizienten-Potentiometer 30 mit der Leitung 7 verbunden. Nach dem Einschalten des Schalters 29 liegt eine um einen Faktor kleiner als eins niedrigere Spannung als die Spannung der Leitung 7 am Verzweigungspunkt 29a an. Ein Leitungszweig führt zum Steuereingang eines Digital-Analog-Schalters 29b und der andere Zweig über den Verstärker 23 zum Gleichstrommotor 6.
An den Gleichstrommotor 6 ist ein Tachogenerator 41 angeschlossen, der durch eine Leitung 42 mit dem zu schaltenden Eingang des Schalters 29b verbunden ist. Der Ausgang des Schalters 29b ist durch eine Leitung 43 mit dem Leitungsverzweigungspunkt 36 verbunden.
Sobald der Verzweigungspunkt 29a Spannung führt, wird auch der Schalter 29b eingeschaltet, so dass der Gleichstrommotor 5 über die zweite Wirkverbindung (Pfeil 40) eine der Fadenabzugsgeschwindigkeit proportionale Spannung erhält, weil der Tachogenerator 41 mit der Welle des Motors 6, der ein Teil der Faserbandeinzugsvorrichtung ist, in Verbindung steht.
Für den Fall, dass die Vorrichtung 35 wanderfähig ist und nur während des Anspinnvorgangs an einer bestimmten Spinnstelle tätig wird, ist ein Schalter 32 vorgesehen, bei dessen Schliessen der Speicher 28 gelöscht wird, so dass sich der Schalter 29 wieder öffnet und die Motoren 5 und 6 zum Stillstand kommen. Das geschieht dann aber erst nach dem Übergeben des angesponnenen Fadens an die Spinnstelle und nach dem gleichzeitigen Umschalten der Fasereinspeisung auf den Fasereinspeisungsantrieb der Spinnstelle.
Die bisherigen Ausführungen lassen erkennen, dass während der Voreinspeisung die erste Wirkverbindung gemäss Pfeil 38 und mit dem Beginn des Fadenabzugs die zweite Wirkverbindung gemäss Pfeil 40 auf den Faserbandeinzug beziehungsweise auf die Fasereinspeisung wirksam ist. Da das Steuerelement 14 in dem für beide Wirkverbindungen gemeinsamen Leitungszug 37 angeordnet ist, geschieht sowohl die Voreinspeisung einer für das Anspinnen benötigten Fasermenge als auch die spinnbetriebsmässige Einspei-sung nach dem für den Spinnbetrieb gewählten Verzug. Das hat den Vorteil, dass nicht bei jeder Änderung des Verzuges die Voreinspeisung noch separat geändert werden muss.
Bekannte Einspeisevorrichtungen sind mit einer ständig rotierenden Auflösewalze ausgestattet, der eine Faserbandeinzugsvorrichtung vorgeschaltet ist. Steht die Faserbandeinzugsvorrichtung still, hört der Nachschub des Faserbandes zur Auflösewalze hin auf. Eine solche Anordnung wurde diesem Ausführungsbeispiel zugrunde gelegt. Abweichend hiervon könnte aber auch die Fasereinspeisevorrichtung direkt gesteuert werden.
Der angesprochene Tachogenerator soll nicht auf eine spezielle Bauart beschränkt sein. Es handelt sich ganz allgemein um eine Vorrichtung, die eine der Drehzahl proportionale Spannung abgibt.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Steuern eines bei hochlaufendem Rotor erfolgenden Anspinnvorgangs bei einer Offenend-Rotor-spinnmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Beginn des Fadenabzugs die Fadenabzugsgeschwindigkeit nach der Rotordrehzahl und die Faserbandeinzugsgeschwin-digkeit und/oder die Fasereinspeisegeschwindigkeit nach der Fadenabzugsgeschwindigkeit gesteuert wird.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der zumindest einer Spinnstelle einer Offen-end-Rotorspinnmaschine eine Steuerungsvorrichtung zum Steuern der Voreinspeisung einer zum Anspinnen benötigten Fasermenge und zur Steuerung der spinnbetriebsmässigen Fasereinspeisung in den Rotor, zur Rückführung des anzuspinnenden Fadenendes in den Rotor und zur rotordrehzahl-abhängigen Steuerung des Fadenabzugs aus dem Rotor mindestens vorübergehend, und zwar während der Zeitdauer des Anspinnvorgangs, zugeordnet ist, wobei die Steuerungsvorrichtung zumindest während der gleichen Zeitdauer mit einer Fadenabzugsvorrichtung und einer Faserbandeinzugs-vorrichtung beziehungsweise Fasereinspeisevorrichtung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass von der Fadenabzugsvorrichtung (6) eine Wirkverbindung (40) zur Faser-bandeinzugsvorrichtung (5) und/oder zur Fasereinspeisevorrichtung vorhanden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkverbindung (40) schaltbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in die Wirkverbindung (40) ein Steuerelement (14) geschaltet ist, an dem der für den Spinnbetrieb gewählte Verzug einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkverbindung (40) einen mit der Fadenabzugsvorrichtung (6) verbundenen Tachogenerator (41) aufweist.
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