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PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zum Verlegen von gebrannten Platten (20) auf oder an eine mit einer Haftschicht verbundene Unterlage, dadurch gekennzeichnet, dass - die aus als Vollziegel ausgebildeten Mauerziegeln geschnittenen Platten (20) auf einem Kleber (18) oder in einem Mörtel (40) angesetzt werden, - die Zwischenräume zwischen den Platten (20) nach etwa einem Tag mit einem grauen oder farbigen Zement (40) ausgefugt werden, - die ausgefugten Platten (20) frühestens nach zwei weiteren Tagen mittels einer mit einer Scheibe bestückten Schleifmaschine zu einer glatten Oberfläche oder übers Kreuz zu einem rauhen Oberflächenmuster geschliffen werden, - ein dünnflüssiger Schlämmanstrich mit einem Ausfugmaterial aufgetragen und dieser Auftrag mit einem Pinsel oder Schwamm nachgewaschen wird, - die Plattenfläche (50) mit dem noch feuchten Schlämmanstrich nachgeschliffen wird,
wobei dieser teilweise wieder abgetragen wird, - die Plattenfläche (50) nach dem Trocknen des Schlämmanstrichs gereinigt und imprägniert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (20) grösstenteils oder vollständig mit der Schnittseite nach oben angesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Platten (20), die eine unterschiedliche chemische Zusammensetzung aufweisen, mit verschiedenen Brennbedingungen hergestellt sind und/oder mit verschiedenem Vorschub, verschiedener Drehgeschwindigkeit oder verschiedener Körnung der Drehscheibe geschnitten sind, angesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifen und Nachschleifen der Plattenoberfläche mit einer Scheibe der Körnung von 0,5-2 mm erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der ausgefugten Platten (20) nach dem vollständigen Trocknen geschliffen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragen des dünnflüssigen Schlämmanstrichs, das Nachwaschen und das Nachschleifen mindestens einmal wiederholt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass der/die dünnflüssige/n Schlämmanstrich/e mit einem zugegebenen Farbstoff, vorzugsweise einem pulverförmigen, wasserlöslichen Zement- oder Erdfarbstoff, aufgetragen wird/werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass dünnflüssige Schlämmanstriche mit verschiedenen Farbstoffen aufgetragen werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenfläche (50) abschliessend transparent und vorzugsweise porendurchlässig imprägniert wird.
10. Gebrannte Platte zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (20) aus einem als Vollziegel ausgebildeten Mauerziegel geschnitten ist.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verlegen von gebrannten Platten auf oder an eine mit einer Haftschicht verbundene Unterlage und eine gebrannte Platte zur Durchführung des Verfahrens. Es werden zahlreiche Arten und Formen von Platten verlegt, die man nach ihrer Entstehung in Naturstein- und künstliche Platten einteilt. Das Verlegen erfolgt insbesondere auf oder an Böden und Wänden, aber auch an Pfeilern, Säulen, Bögen, Stürzen und Decken, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die wichtigste Gruppe unter den künstlichen Platten besteht aus keramischem Material. Als keramisch werden u.a.
alle Gegenstände bezeichnet, die nach seit Jahrtausenden bekannten Verfahren aus Ton geformt und gebrannt sind.
Feinkeramische Platten der obenstehenden Art werden als Fliesen bezeichnet.
Alle bekannten Fliesen, sei es eine erste Gruppe der Steingut- und Irdengutfliesen oder eine zweite Gruppe der Steinzeugfliesen, werden aus pulverförmigen Rohstoffen aufbereitet, zu einem Formkörper gepresst und schliesslich in einer oder zwei Stufen gebrannt. Steingut- bzw. Irdengutfliesen werden vor dem zweiten Brennen mit einer Glasur versehen, die weiss, farbig, dekoriert oder transparent sein kann. Die einstufig gebrannten Steinzeugfliesen dagegen können glasiert oder unglasiert sein. Bei unglasierten oder mit einer transparenten Glasur versehenen Fliesen muss die Farbstruktur vor dem Pressvorgang bestimmt werden.
Alle Arten von Fliesen sind in bezug auf ihre Endmasse genormt. Zur Herstellung eines Dekors müssen verschiedene Fliesen verwendet werden, wobei der gewünschte Effekt nur erzielt werden kann, wenn die Fliesen massgetreu sind. Dies ist wegen der beim Brennen eintretenden Schrumpfung nicht immer problemlos.
Die herkömmlichen Fliesen können beim Verlegen wohl zugeschnitten, aber sonst nicht mehr verändert werden. Weiter ist ihre Herstellung und das mit ihnen hergestellte Endprodukt verhältnismässig teuer.
Der Erfinder hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zum Verlegen von gebrannten Platten auf oder an eine mit einer Haftschicht verbundene Unterlage zu schaffen, das preisgünstig und einfach ist, ohne dass die Qualität herabgesetzt oder das Aussehen beeinträchtigt wird. Das Verfahren zum Verlegen dieser gebrannten Platten soll eine optisch ansprechende, einwandfreie Plattenfläche mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten erlauben.
In bezug auf das Verfahren wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass - die aus als Vollziegel ausgebildeten Mauerziegeln geschnittenen Platten auf einem Kleber oder in einem Mörtel angesetzt werden, - die Zwischenräume zwischen den Platten nach etwa einem Tag mit einem grauen oder farbigen Zement ausgefugt werden, - die ausgefugten Platten frühestens nach zwei weiteren Tagen mittels einer mit einer Scheibe bestückten Schleifmaschine zu einer glatten Oberfläche oder übers Kreuz zu einem rauhen Oberflächenmuster geschliffen werden, - ein dünnflüssiger Schlämmanstrich mit einem Ausfug material aufgetragen und dieser Auftrag mit einem Pinsel oder Schwamm nachgewaschen wird, - die Plattenfläche mit dem noch feuchten Schlämmanstrich nachgeschliffen wird,
wobei dieser teilweise wieder abgetragen wird, - die Plattenfläche nach dem Trocknen des Schlämmanstrichs gereinigt und imprägniert wird.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren können Böden,
Wände, Pfeiler, Säulen, Bögen, Stürze und weitere, dem Flie senleger vertraute Unterlagen auf preisgünstige Art verkleidet werden, wobei eine hochwertige, optisch ansprechende und variantenreiche Plattenfläche entsteht.
Der Übergangsbereich von Fuge zu Platte ist völlig homo gen, weder in bezug auf die Oberflächenform noch auf die -struktur kann ein Unterschied bemerkt werden.
Ein bedeutender Vorteil der Erfindung besteht darin, dass
erst nach dem Verlegen bestimmt werden muss, ob die Fläche glatt oder rauh, in der Umgangssprache rustikal genannt, sein soll, und dass lästige Überzähne entfernt werden können.
Weiter kann der Farbeffekt selbst am Schluss noch bestimmt oder mindestens modifiziert werden. Bei herkömmlichen Fliesen werden die Farbeffekte mit dem Ansetzen endgültig festgelegt.
Für glatte Plattenflächen werden die Platten vorzugsweise mit der Schnittseite gegen oben angesetzt. Bei beabsichtigtem rustikalem Aussehen ist es jedoch vorteilhaft, die Platten mit der rauhen Oberfläche des ursprünglichen Vollziegels nach oben zu verlegen. Diese beiden Anordnungen sind jedoch keinesfalls zwingend, entscheidend ist die Schleiftechnik, weshalb nach oben weisende Schnittseiten und rauhe Oberflächen auch wahllos gemischt werden können.
Gleichmässig aussehende Plattenbeläge sind heute wenig gefragt, der Fliesenleger ist deshalb bemüht, eine ansprechende bis künstlerische Plattenfläche zu verlegen. Nach einer ersten Variante kann dies erreicht werden, indem Platten eingesetzt werden, die aus Mauerziegeln geschnitten sind, welche eine unterschiedliche chemische Zusammensetzung aufweisen und/oder mit verschiedenen Brennparametern hergestellt sind. Dies wird automatisch erreicht, indem Mauerziegel von verschiedenen Lieferanten aufgeschnitten werden.
Weiter kann der Vorschub, die Drehgeschwindigkeit und die Körnung der Trennscheibe einen Einfluss auf das Aussehen der späteren Plattenfläche haben, wenn nicht alle Spuren des Schneidverfahrens weggeschliffen werden.
Mit dem Schleifen der Platten wird nach dem Ausfugen mindestens zwei Tage zugewartet. Zu diesem Zeitpunkt ist das Fugenmaterial, z.B. Zement, noch feucht, es kann ohne arbeitshygienische Probleme geschliffen werden. Falls bis nach dem vollständigen Trocknen zugewartet wird, muss eine Schleifmaschine mit einem Staubsauger verwendet werden.
In bezug auf das Ergebnis spielt es keine Rolle, ob feucht oder trocken geschliffen wird. Lediglich die Grösse des Schleifkorns, welche vorzugsweise zwischen 0,5 und 2 mm liegt, und das Führen der Schleifmaschine spielt in bezug auf das endgültige Aussehen der Plattenfläche eine Rolle. Für rustikales Aussehen werden bewusst Schleifspuren hinterlassen.
Obwohl das Auftragen des dünnflüssigen Schlämmanstrichs, das Nachwaschen und das Nachschleifen im Prinzip nur einmal durchgeführt werden müssen, können diese Verfahrensschritte einmal oder mehrmals wiederholt werden.
Der Schlämmanstrich ist zweckmässig ein Zementanstrich, wobei wenig Zement in Wasser aufgeschlämmt wird.
Gewöhnlich wird dazu weisser Zement verwendet, der mit verschiedenen Zusätzen versehen werden kann, beispielsweise wasserabweisenden Mitteln. Der im Streich- oder Spritzverfahren aufgetragene Schlämmanstrich ist wisch- und wetterfest und beeinträchtigt die Atmungsfähigkeit der Platten kaum.
Von besonderer Bedeutung ist die Zugabe eines Farbstoffs zum dünnflüssigen Schlämmanstrich, vorzugsweise in Form eines pulverförmigen, wasserlöslichen Zement- oder Erdfarbstoffs. -
Bei einer Wiederholung des Auftragens des dünnflüssigen Schlämmanstrichs können einmal oder mehrere Male verschiedene Farbzusätze zugegeben werden.
In bezug auf das Mittel zur Durchführung des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Platte aus als Vollziegel ausgebildeten Mauerziegeln geschnitten ist.
Mauerziegel, auch Backsteine genannt, sind nach DIN
105 genormt. Sie werden aus Ton, Lehm oder tonigen Massen mit oder ohne Zusatz von anderen Stoffen, wie Sand, Ziegelmehl, Aschen oder ähnlichen Stoffen, als Maschinenziegel geformt und bei 800-1000'C gebrannt. Mauerziegel unterscheiden sich weiter nach Massen, Art und Gestalt. Ziegelrohdichte, Druckfestigkeit und Frostbeständigkeit voneinander.
Im einfachsten Fall wird ein etwa 24cm langer, 12 cm breiter und 6 cm hoher Vollstein so getrennt. dass zwei etwa 3 cm dicke Platten entstehen. In der Praxis werden bis zu 5 Schnitte ausgeführt, wobei im letzten Fall sechs knapp 1 cm dicke Platten entstehen. Bevorzugt werden jedoch lediglich 2-3 Schnitte ausgeführt, was etwa 1,5-2 cm dicke Platten entstehen lässt.
Selbstverständlich können auch weitere, vertikal zu den vorstehend beschriebenen Schnitten verlaufende Schnitte angebracht werden. So können die Platten beispielsweise halbiert werden, worauf sie in ihrer Draufsicht quadratisch sind.
Weiter können durch Schneiden in Längsrichtung Riemchen erzeugt werden. Wie angedeutet kann jede beliebige geometrische Form aus den Vollsteinen bzw. den daraus hergestellten Platten geschnitten werden. Schliesslich können, zur Herstellung von Eckbereichen, Gehrungen geschnitten werden.
Mauerziegel weisen eine gute Wärmefähigkeit auf, die daraus hergestellten, erfindungsgemässen Platten sind deshalb insbesondere auch als Fussboden mit darunter angeordneter Bodenheizung geeignet.
Die vielfältigen dekorativen Effekte der Plattenfläche können also gemäss vorliegender Erfindung durch die Variation einzelner oder beliebiger Kombinationen von folgenden Parametern erzeugt werden: - Chemische Zusammensetzung der Mauerziegel, Variation der Rohstoffe - Struktur der Mauerziegel, Variation des Brennverfahrens - Schleifen der Plattenoberfläche, glatt oder rustikal - Chemische Zusammensetzung des dünnflüssigen Schlämmanstrichs ohne oder mit Farbstoff - Ein- oder mehrmaliger Auftrag des dünnflüssigen Schlämmanstrichs - Nachschleifen.
Das abschliessende Imprägnieren erfolgt vorzugsweise porendurchlässig. Der Imprägnieranstrich ist, um das Dekor nicht zu beeinträchtigen, zweckmässig farblos. Im Feuchtbereich enthält er weiter einen wasserabweisenden Zusatz.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Die schematischen vertikalen Teilschnitte zeigen in - Figur 1 den Übergang von einem gegen Trittschall gedämmten Boden zu einer Wand, wobei beide mit aus Mauerziegeln geschnittenen Platten verkleidet sind, und - Figur 2 einen Wandanschluss gemäss Figur 1, wobei jedoch die Wand nur mit einer Sockelleiste bekleidet ist.
Die beiden Figuren zeigen, dass die erfindungsgemässen Platten wie herkömmliche Fliesen verlegt werden. Die an sich bekannten Figuren sind der Fachkunde für Fliesenleger), entnommen (B.G. Täubner, Stuttgart 1982).
Auf einer Betondecke 10 ist eine Dämmschicht 12 angeordnet, welche ihrerseits von einer Abdeckung 14 begrenzt ist.
In diese Abdeckung ist ein 34 cm dicker Zementestrich 16 gegossen. Als Kleber 18 dient das darauf angeordnete Dünnbett, auf welchem die erfindungsgemässen, aus Mauerziegeln geschnittenen Platten 20 angesetzt sind. Die aus Mauerwerk 22 und Pflaster 24 gebildete Wand ist, abgesehen von der Abdeckung 14, durch einen dämmenden Randstreifen 26 vom Boden getrennt. Auf der Innenseite der Wand wird ein Ansetzmörtel 30 aufgezogen, welcher den Kleber für die erfindungsgemässen Platten 20 bildet. Ansetzmörtel 30 und Platten 20 sind vom Boden durch einen Dämmstoffstreifen 48 getrennt, an welchen ein elastisches Fugenmaterial 32 anschliesst. Die Platten 20 an Wand und Boden können in bezug auf die chemische Zusammensetzung, Struktur und geometrische Form, insbesondere die Dicke, gleich oder verschieden sein.
Je nach dem gewünschten Aussehen wird eine Variante des erfindungsgemässen Verfahrens angewendet.
Der Übergang von den Platten 20 und den dazwischenliegenden Fugen mit dem Zement bzw. Ausfugmaterial 34 ist homogen. Platten 20 und Fugen 34 bilden die Plattenfläche 50.
In der Ausführungsform nach Figur 2 liegt auf der Betondecke 10 wiederum eine Dämmschicht 12 mit einer Abdekkung 14. Im unteren Bereich des Zementestrichs 16 sind Heizelemente 36 angeordnet. Überdies ist der Fussboden mit einer Bewehrung 38 versehen. Die erfindungsgemässen Platten 20 sind in einem Dickbett aus Mörtel 40 angesetzt. Das Ausfugen der dazwischenliegenden Fugen 34 erfolgt wiederum mit bekannten Materialien, insbesondere Zement 34.
Der Boden ist durch den Randstreifen 26 von der Betonwand 42 getrennt. Im untersten Bereich des Wandputzes 44 ist eine Sockelleiste 46 aus erfindungsgemässen Platten eingefügt. Der Wandputz 44 und teilweise die Sockelleiste 46 stützen auf einem Dämmstoffstreifen 48 ab. Der Zwischenraum zwischen Bodenplatten und Sockelleiste ist mit einem elastischen Fugenmaterial 32 gefüllt.
Die Behandlung der die Plattenfläche 50 bildenden, angesetzten Bodenplatten 20 und der Sockelleiste 46 erfolgt entsprechend Figur 1 mit einer Variante des erfindungsgemässen Verfahrens.