CH655261A5 - Schneideinsatz zum schaelen bzw. wellendrehen. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schneideinsatz zum Schälen bzw. Wellendrehen, der mehrere hintereinander angeordnete Schneiden aufweist.
Das Schälen von Stäben, Rohren oder beispielsweise Draht wird in grossem Umfang angewandt. Deshalb bemühen sich Betreiber von Schälmaschinen und Hersteller von Werkzeugen für solche Maschinen, die Arbeitsbedingungen ständig zu verbessern, um kostengünstige und qualitativ hochwertige Produkte fertigen zu können. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Gestaltung der Schneidengeometrie bzw. des Schneidenelementes, das meistens ein Schneideinsatz aus Schnellstahl oder Hartmetall oder aus einer Kombination dieser beiden Materialien ist. Je nach Verwendungszweck ist der Schneideinsatz ein- oder mehrschneidig.
Es ist ein spanabhebendes Werkzeug zum Schälen bzw. Wellendrehen bekannt, bei dem der Schneideinsatz als längliches Achteck ausgebildet ist (DE-PS 1 800 195). Mit diesem Schneideinsatz werden sehr gute Ergebnisse in bezug auf Oberflächenqualität des geschälten Gutes erzielt.
Zum Erzielen einer sehr hohen Spantiefe bei grossen Vorschüben ist es bekannt, den Schneideinsatz so auszubilden, dass er eine erste Hauptschneide und eine Nebenschneide aufweist (DE-QS 1 825 748).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schneideinsatz zu schaffen, mit dem bei hoher Zerspanungsleistung enge Toleranzen und eine hohe Oberflächengüte des zerspanten Gutes erreicht werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass eine erste Hauptschneide, eine sich daran anschliessende erste Nebenschneide, eine auf diese folgende zweite Hauptschneide und eine zweite Nebenschneide so angeordnet sind, dass beim Zerspanen zwei voneinander unabhängige Späne vorhanden sind.
Nach einer vorzugsweisen Ausbildung der Erfindung ist die Länge der ersten Nebenschneide durch die Beziehung a = — s max 2
bestimmt, wobei Ln der Abschnitt vom Beginn der ersten Nebenschneide bis zum Ende der zweiten Nebenschneide ist. Eine weitere vorzugsweise Ausbildung der Erfindung be-io steht darin, dass der Abstand b zwischen der ersten und der zweiten Nebenschneide durch die Beziehung b = 0,1 bis 0,5 + K
15 bestimmt ist, wobei K die an sich bekannte verfestigte Zone des jeweiligen, vorbearbeiteten Werkstoffs ist.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mit einem einzigen Schneideinsatz ein Vor- und Fertigschälen bei gleichzeitigen guten Glätt- und 2o Führungseigenschaften möglich ist. Dadurch werden enge Toleranzen und eine hohe Oberflächengüte des zu bearbeitenden Werkstücks bei guten Standzeiten des Schneideinsatzes erreicht.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher be-25 schrieben. Es zeigen
Fig. 1,2 und 3 einen Schneideinsatz gemäss der Erfindung in drei Ansichten,
Fig. 4 Einzelheiten des neuen Schneideinsatzes, Fig. 5 einen erfindungsgemässen Schneideinsatz mit ei-30 nem zu bearbeitenden Werkstück und
Fig. 6 eine an sich bekannte schematische Darstellung für den Faktor K.
Aus den Figuren 1 bis 5 ist ersichtlich, dass mit dem neuen Schneideinsatz 9/zwei getrennte Späne erzeugt wer-35 den. Dabei hat die erste Hauptschneide 1 die Aufgabe, vor-zuschälen.
Die darauf folgende erste Nebenschneide 2 hat vorzugsweise eine Länge a, die maximal der halben Länge Ln ist (Fig. 4). Bei einer solchen Bemessung sind Vorschübe möglich, wobei der Faktor f zwischen 0,7 und 0,9 ist. Das zu 45 bearbeitende Werkstück 7 in Fig. 5 wird durch die erste Nebenschneide 2 vorgeglättet und geführt.
Die zweite Hauptschneide 3 dient zum Fertigbearbeiten. Auf diese folgt die zweite Nebenschneide 4, mit der das Werkstück 7 fertiggeglättet wird, um enge Toleranzen zu ge-50 währleisten und eine hohe Oberflächengüte zu erreichen.
Zwischen der ersten Nebenschneide 2 und der zweiten Nebenschneide 4 soll ein Abstand b = 0,1 bis 0,5 + K sein (Fig. 4). K steht dabei für die verfestigte Zone des jeweiligen vorbearbeiteten Werkstoffs und kann in an sich bekannter 55 Weise ermittelt werden. Fig. 6 zeigt eine solche Darstellung. In diesem Beispiel ist die verfestigte Zone K im Bereich von 0 bis 0,4 mm; die Härte in diesem verfestigten Bereich ist deutlich höher als die Härte im unverfestigten Bereich des Werkstoffs.
60 Die erste Nebenschneide 2 ist zweckmässigerweise in einem Winkel y = 0; bis 15:, vorzugsweise 0: bis 15° zur Achse 8 des Werkstücks 7 gewählt (Fig. 5). Wie in Fig. 5 bei 10 angedeutet, kann die erste Nebenschneide 2 gegen die zweite Hauptschneide 3 zu zurückspringend ausgebildet sein. 65 Die zweite Hauptschneide 3 verläuft nicht unbedingt parallel zur ersten Hauptschneide 1. jedoch soll der Winkel ß in Fig. 4 kleiner als 90 sein und die zweite Nebenschneide 4 parallel zur Achse 8 des Werkstücks 7 angeordnet sein.
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Der Winkel a in Fig. 5, der Einlaufwinkel der ersten Hauptschneide 1, wird je nach Spantiefe und zu bearbeitendem Werkstoff vorzugsweise 15 + 10; gewählt, in extremen Fällen kann a auch bis zu 35; gewählt werden.
Die Flächen 5 in Fig. 1,2 und 3 dienen als Halte- und Klemmflächen in bekannten Klemmwerkzeugen. Mit Hilfe der Bohrung 6 und einer entsprechend ausgebildeten Vorrichtung kann ebenfalls der Schneideinsatz 9 befestigt werden. Andere, übliche Befestigungsarten sind ebenfalls möglich.
Als Werkstoffe für den Schneideinsatz kommen in erster Linie Hartmetall und Schnellarbeitsstahl oder eine Kombi-5 nation dieser beiden Werkstoffe in Frage. Denkbar sind aber auch alle anderen Schneidwerkstoffe, so beispielsweise Keramik.
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3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Schneideinsatz zum Schälen bzw. Wellendrehen, der mehrere hintereinander angeordnete Schneiden aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Hauptschneide (1), eine sich daran anschliessende erste Nebenschneide (2), eine auf diese folgende zweite Hauptschneide (3) und eine zweite Nebenschneide (4) so angeordnet sind, dass beim Zerspanen zwei voneinander unabhängige Späne vorhanden sind.
2. Schneideinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (a) der ersten Nebenschneide (2) durch die Beziehung
= ¥
max 2
bestimmt ist, wobei Ln der Abschnitt vom Beginn der ersten Nebenschneide (2) bis zum Ende der zweiten Nebenschneide (4) ist.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Schneideinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (b) zwischen der ersten (2) und der zweiten Nebenschneide (4) durch die Beziehung b = 0,1 bis 0,5 + K
bestimmt ist, wobei K die verfestigte Zone des jeweiligen vorbearbeiteten Werkstoffs ist.
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