CH649500A5 - Vorrichtung zur an- und abstellung des gummizylinders einer bogen-rotations-offsetdruckmaschine. - Google Patents

Description

649 500

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE

1. Vorrichtung zur An- und Abstellung des Gummizylinders (3) einer Bogenrotationsoffsetdruckmaschine mit einer einen Kniehebel (9) aufweisenden Einrichtung zur An- und Abstellung des Gummizylinders (3) gegenüber dem Druckzylinder (13), dadurch gekennzeichnet, dass am Maschinengestell (G) ein hydraulisch betätigbares erstes Abrückorgan (8) angeordnet ist, welches auf den für die Druckan- und -abstellung verwendeten Kniehebel (9) wirkt, dass ein weiteres hydraulisch betätigbares und ebenfalls am Maschinengestell (G) befestigtes zweites Abrückorgan (5) vorhanden ist, wobei durch das zweite Abrückorgan (5) das Lager (11) des festgesetzten Gummizylinders (3) nach Einknicken des Kniehebels (9) durch das erste Abrückorgan (8) abschwenkbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Abrückorgan (5, 8) durch hydraulische Pumpen (6) betätigbar ist und dass jedem Abrückorgan (5, 8) ein Ventil (7,10) vorgeschaltet ist.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Pumpen (6) Handpumpen sind.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den hydraulischen Pumpen (6) und den ersten und zweiten Abrückorganen (5, 8) Manometer (12) vorhanden sind.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur An- und Abstellung des Gummizylinders einer Bogenrotationsoffsetdruckmaschine mit einer einen Kniehebel aufweisenden Einrichtung zur An- und Abstellung des Gummizylinders gegenüber dem Druckzylinder.

Eine derartige Vorrichtung ist durch die DE-PS Nr. 1238488 bekannt.

Es ist durchaus möglich, das trotz vorhandener Sicherheitseinrichtungen am Bogeneinlauf einer Druckmaschine mehrere Druckbogen gleichzeitig in ein Druckwerk einlaufen und hierdurch die Druckmaschine stillsetzen. Ebenso kann es möglich sein, dass bei strengen Farben, d.h. wenn die Farbe eine enorme Klebewirkung hat, der Druckbogen aus den Greifern des Druckzylinders herausgezogen wird und auf dem Gummituch des Gummizylinders kleben bleibt. Auch in diesem Fall ist es möglich, dass dann die Druckmaschine beim nächsten einlaufenden Bogen, der einläuft, stillgesetzt wird, da durch die dann mehrfach übereinanderliegenden Bogen eine Keilwirkung erzeugt wird, die den Gummizylinder vom Druckzylinder wegdrückt. Im Extremfall kann dies so weit fuhren, dass sich der Druck nicht mehr abstellen lässt und auch die Lagerung der Zylinder defekt wird. Wenn ein solcher Störfall auftritt, so muss mit erheblichen Stillstandszeiten gerechnet werden, denn durch die auftretende Keilwirkung lassen sich sowohl Gummizylinder und Druckzylinder selbst als auch die Lager für die Druckan- bzw. -abstellung nicht verdrehen. Um die Druckan- bzw. -abstellung wieder gangbar zu machen, ist eine umfangreiche und zeitraubende Montagearbeit erforderlich.

Durch die US-PS Nr. 2874636 ist eine Vorrichtung bekannt, durch die über einen Kniehebel und weitere Hebelgetriebe drei Zylinder einer Druckmaschine gleichzeitig an- und abstellbar sind. Das Abstellen des Gummizylinders im wie oben beschriebenen verkeilten Zustand ist nicht möglich.

Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Vorrichtung zu schaffen, die die Stillstandszeit und die Montagekosten vermindert, wenn der Gummizylinder beim Einlauf von Doppelbogen festgesetzt ist.

Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen im Patentanspruch 1.

Durch die erfindungsgemässe Vorrichtung ist es möglich, in einem Bruchteil des jetzigen Zeitbedarfs die Maschine wieder betriebsbereit zu machen.

An einem Ausführungsbeispiel ist die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Druckmaschine, wobei ein Bogenpacken die Zylinder im Druckwerk festgeklemmt hat,

Fig. 2 die Druckmaschine mit einer Zylinderabstelleinrichtung, Fig. 3 die Druckmaschine mit Abrückorganen,

Fig. 4 die Stellung der Kniehebel in Druckanstellung,

Fig. 5 die Stellung der Kniehebel in Druckabstellung,

Fig. 6 die abgeschwenkten Zylinderlager, und Fig. 7 die hydraulische Pumpe mit den Anschlüssen für die Abrückorgane.

Um einen festgesetzten Gummizylinder lösen zu können, sind hydraulische Abrückorgane vorhanden, welche auf die exzentrischen Zylinderlager wirken und an den Gestellwänden der Druckmaschine befestigt sind. Je nachdem, in welchem Druckwerk der Maschinenstopp aufgetreten ist, wird wie folgt verfahren:

Der Plattenzylinder 1 eines Druckwerkes 2 wird parallel zum festgeklemmten Gummizylinder 3 durch bekannte Stellmittel 4 maximal abgestellt. Dem Gummizylinder 3 liegt ein Druckzylinder 13 gegenüber. Dann werden Abrückorgane 5, 8 an eine Hydraulikpumpe 6 angeschlossen und wie folgt betätigt: Mittels der Hydraulikpumpe 6 (s. Fig. 7) eines Abrückorgans 8 wird durch Öffnen des Absperrventils 7 zuerst ein Kniehebel 9 durchgedrückt. Dieser Kniehebel 9 ist über die Totpunktlage hinaus durchgedrückt und hält den Gummizylinder 3 in einer „Druck an"-Stellung. Nachdem der Kniehebel 9 mittels des Abrückorgans 8 aus der überstreckten Lage der Stellung „Druck an" in eine abgeknickte Lage durchgedrückt ist, werden die Absperrventile 7 des Abrückorgans 8 wieder geschlossen und durch Öffnen der Absperrventile 10 das zweite hydraulische Abrückorgan 5 betätigt, welches die Lager 11 des Gummizylinders 3 von der Stellung „Druck an" in die Stellung „Druck ab" drückt. Nach dem Abschwenken des Lagers 11 werden wieder beide Abrückorgane 5, 8 in ihre Ausgangsposition verbracht und die Ventile 10 geschlossen. Wenn dieser Arbeitsvorgang beendet ist, lassen sich die Druckbogen im Tippbetrieb aus der Maschine entfernen. Durch erneutes Anstellen des Plattenzylinders 1 an den Gummizylinder 3 ist die Maschine wieder betriebsbereit.

Damit beim Abrückvorgang an den Abrückorganen 5, 8 ein gleichmässiger Druck einstellbar ist, sind zwischen der hydraulischen Handpumpe und den Abrückorganen 5, 8 Manometer 12 vorhanden.

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4 Blätter Zeichnungen