CH627645A5 - Cosmetic composition for smoothing the skin - Google Patents
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Description
Aufgabe der Erfindung war die Entwicklung eines harnstoffhaltigen kosmetischen Mittels, das unter Berücksichtigung neuerer Forschungsergebnisse nicht mehr als 5 Gewichtsprozent Harnstoff, bezogen auf die Gesamt-Zusammensetzung, enthält, das auch nach langdauernder Lagerung bei Zimmertemperatur stabil bleibt, d.h. bei Verwendung in Emulsionsform sich nicht trennt, nicht aufrahmt, nicht inhomogen wird, keine Verfärbungen zeigt, bei dem der Harnstoffgehalt konstant bleibt und das hinsichtlich des pH-Wertes im hautphysiologisch unbedenklichen pH-Bereich verbleibt ohne Verschiebung des Wertes in den alkalischen Bereich.
Es wurde gefunden, dass dieses Ziel erreicht werden kann, und darin liegt die Lösung der Aufgabe, wenn eine Harnstoffkonzentration von 1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamt-Zusammensetzung, gewählt wird, und dass bereits eine Menge von lediglich 10 Gewichtsprozent einer geruchsneutra5
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len, nicht flüchtigen, physiologisch verträglichen, aliphatischen Dicarbonsäure, bezogen auf den gewählten Harnstoffgehalt, ausreicht, um den Harnstoff zu stabilisieren und die Einstellung des pH-Wertes auf einen hautphysiologisch unbedenklichen Bereich, vorzugsweise auf einen solchen zwischen 4,5 und 6,5, zu bewirken. Solche aliphatischen Dicarbonsäuren, z.B. Bernsteinsäure, vermögen bereits in derart geringer Konzentration wässrige Harnstofflösungen in der Weise zu stabilisieren, dass die damit hergestellten kosmetischen Emulsionen mindestens 1V2 Jahre lagerstabil bleiben. Damit war eine hervorragende Ausgangsbasis geschaffen, um unter Zusatz weiterer geeigneter Rohstoffe kosmetische Präparate herzustellen, die messbare Hautglättungs- und Hydratisierungseffekte aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist ein kosmetisches Mittel zur Glättung der Haut mit einem Gehalt an Harnstoff und einer Carbonsäure als Stabilisierungsmittel, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Ge-samt-Zusammensetzung, neben üblichen kosmetischen Zusatzstoffen und gegebenenfalls einem Lichtschutzmittel, 1 bis 5 Gewichtsteile, vorzugsweise etwa 2 Gewichtsteile, Harnstoff und nicht mehr als etwa 10 Gewichtsprozent der gewählten Harnstoffmenge einer stabilen, geruchsneutralen, nicht flüchtigen, in der Fettphase wenig löslichen, physiologisch verträglichen, aliphatischen Dicarbonsäure enthält und der pH-Wert des kosmetischen Mittels im Bereich von 4—7, vorzugsweise zwischen 4,5 und 6,5, liegt.
Als aliphatische, nicht flüchtige Dicarbonsäuren mit den vorstehend genannten weiteren Eigenschaften werden vorzugsweise solche verwendet, die lebensmittelrechtlich unbedenklich sind und sich im Hinblick auf den Geruch völlig neutral verhalten.
In einer systematischen Untersuchung zeigten Bernsteinsäure, Äpfelsäure und Weinsäure mit ihren jeweiligen optisch inaktiven und aktiven Formen das beste Verhalten im Hinblick auf die erwünschte Lagerstabilität. Sie werden daher bevorzugt.
Das kosmetische Mittel gemäss der Erfindung — wie z.B. eine O/W-Emulsion mit einer 80%igen Wasserphase — wird beispielsweise hergestellt, indem lediglich 10 Gew.-% einer der genannten Dicarbonsäuren, bezogen auf den gewählten Harnstoffgehalt, zum Einsatz kommen. Werden beispielsweise 2 Gew.- % Harnstoff, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, zur Herstellung des erfindungsgemässen kosmetischen Mittels eingesetzt, so genügen 0,2 Gew.-% Bernsteinsäure, um das Mittel zu stabilisieren. Die so hergestellten Präparate liegen stets im physiologischen pH-Bereich von 4,3 bis 6,5.
Der Harnstoffgehalt bei diesen Emulsionen bleibt nachge-wiesenermassen über 1V2 Jahre konstant auf dem Wert der eingesetzten Menge, die Emulsion selbst bleibt über den gleichen Zeitraum bei normalen Lagertemperaturen zwischen 15 und 25 °C stabil, d.h. sie trennt sich nicht, rahmt nicht auf, wird nicht inhomogen und zeigt keinerlei Verfärbungen. Selbst bei erhöhten Temperaturen bis 40 °C werden Stabilitäten von in der Regel bis zu 7 Monaten erreicht. Wird hingegen in analoger Weise in der gleichen Konzentration bei einer sonst unveränderten Zusammensetzung anstelle einer Dicarbonsäure Milchsäure eingesetzt, so ist eine damit hergestellte Emulsion bei 40 °C bereits nach 4 Tagen getrennt und zerfallen.
Das weniger gute Verhalten der Milchsäure bei ihrer Verwendung zur Erzielung einer Stabilisierung des Harnstoffs im physiologischen pH-Bereich lässt sich wie folgt erklären:
Durch die Bildung des Laktids oder von Polymeren aus der Milchsäure kommt es zu einer Verringerung der aciden Gruppen und damit zu einem höheren Bedarf an Milchsäure zur Stabilisierung des Harnstoffs. In zweiphasigen Systemen -zum Beispiel in Emulsionen - ist es auch nicht ausgeschlossen,
dass das unpolare Laktid (oder die unpolaren Polymere) von der Fettphase bevorzugt gelöst und damit der Wasserphase teilweise entzogen wird. Das Gleichgewicht wäre damit in Richtung weiterer Laktidbildung mit zunehmendem Verlust an stabilisierender Wirkung verschoben.
Für eine derartige Erklärung spricht die bekannte Tatsache, dass das Titrieren von Milchsäure nicht zu stöchiometri-schen Verhältnissen führt. Man findet nur 72-74% der Milchsäure, falls man nicht zur Spaltung des Laktids vorher bei höherer Temperatur mit Natronlauge behandelt hat, um dann mit Salzsäure zurückzutitrieren. (vgl. Z. Anal. Chem. 260 (1972), S. 364). Solche extremen Verhältnisse liegen aber bei Emulsionsbildung nicht vor.
Im Gegensatz zur Verwendung von Milchsäure ermöglicht der Einsatz einer der genannten aliphatischen Dicarbonsäuren in erfindungsgemässer Konzentration einen hautphysiologisch unbedenklichen pH-Bereich zu gewährleisten.
Das kosmetische Mittel gemäss der Erfindung kann insbesondere als Öl-in-Wasser-Emulsion in Form einer Milch oder Creme oder als aus einem Aerosolbehälter versprühbares schaumbildendes Präparat vorliegen. Ausserdem können Aus-führungsformen auch einen Anteil Äthanol enthalten.
Der Begriff: «übliche kosmetische Zusatzstoffe» umfasst jedem Fachmann bekannte, zur Herstellung von kosmetischen Präparaten üblicherweise eingesetzte Rohstoffe, die eine gute Hautverträglichkeit aufweisen, wie Lipide, z.B. Partialglyceri-de, Cetyl-/Stearylalkohol, Wollwachsalkohole, Isopropylpal-mitat, Propylenglykolmonomyristat, Myristylmyristat, verzweigte Fettsäuren und Fettsäureester ud.dgl., nicht-ionogene Emulgatoren, z.B. äthoxylierte Fettalkohole und Sorbitanfett-säureester, sowie Mineral- und ätherische öle. Das Mengenverhältnis, in dem die genannten Rohstoffe zur Herstellung des erfindungsgemässen kosmetischen Mittels eingesetzt werden können, kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden, die durch einfaches Ausprobieren leicht zu ermitteln sind. Daneben können kosmetische Zubereitungen gemäss der Erfindung geringe Mengen eines Antioxydationsmittels (z.B. 2,6-Di-tert. butyl-4-methyIphenoI) und/oder eines Konservierungsmittels (z.B. p-Hydroxybenzoesäureester) sowie gegebenenfalls eines Lichtschutzmittels (z.B. eines p-Methoxyzimtsäureesters) enthalten. Bei als Tagesschutzfilter verwendbaren kosmetischen Präparaten hat sich ein Zusatz von 0,3 Gew.-%, zur Verwendung als Sonnenschutzmittel ein solcher von 1,6 Gew.-% eines Lichtschutzmittels, bezogen auf die Gesamt-Zusammenset-zung, als zweckmässig erwiesen.
Nachdem festgelegt war, in welchen Grenzen der pH-Wert und die Harnstoffkonzentration des erfindungsgemässen kosmetischen Mittels liegen sollten, wurde es als eine weitere Aufgabe der Erfindung angesehen, trotz der vergleichsweisen niedrigen Harnstoffkonzentration einen über das übliche Mass kosmetischer Präparate hinausgehenden hydratisierenden Effekt auf der Haut zu erzeugen und diesen Effekt durch Messungen an der menschlichen Haut auch zu beweisen, und zwar durch in vivo-Messungen und nicht etwa an ausgestanzten Hautstücken unter artfremden Bedingungen.
Im Rahmen der Entwicklungsarbeiten zur Lösung dieser weiteren Aufgabe wurde gefunden, dass das erfindungsge-mässe Mittel sich mit weiteren, die Wasserretention und Glättung der Haut günstig beeinflussenden Substanzen, wie z.B. Propylenglykol, substituierten Lanolinalkoholen, Proteinhydrolysaten, Glycerin, ud.dgl., vorteilhaft kombinieren lässt.
So zeigen beispielsweise kosmetische Präparate, die 2 Gew.-% Harnstoff, bezogen auf die Gesamt-Zusammensetzung, enthalten und gemäss der Erfindung mit 0,2 Gew.-% einer Dicarbonsäure stabilisiert wurden, in Kombination mit 2,5 Gew.-% Propylenglykol eine bislang bei einem so niedrigen Harnstoffgehalt nie erreichten Glättungseffekt auf der Haut. Exakt durchgeführte Messungen haben ergeben, dass
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mit einem derartigen Propylenglykol-Kombinationspräparat die gleiche Reduktion der Rauhtiefe der menschlichen Haut erreicht wird wie mit einem 10 Gew.-% Harnstoff enthaltenden Präparat, dessen Wirkung bei der Daueranwendung bereits bedenklich ist.
Gemessen wurde die Rauhtiefe mittels eines modifizierten elektrischen Tastschrittgerätes (Hommel T3) nach der üblichen Abdrucktechnik. Die Messungen wurden statistisch ausgewertet. Die Probandenauswahl dieser in vivo-Teste (normalerweise jeweils etwa 15 bis 18 Personen) wurde sorgfältig nach Normalverteilung hinsichtlich des Alters vorgenommen.
Weitere Messungen einer gleichartigen kosmetischen Zusammensetzung nach der angegebenen Methode einmal nur mit Harnstoff, einmal nur mit Propylenglykol und einmal mit Harnstoff + Propylenglykol haben ergeben, dass bei dem alleinigen Einsatz von Harnstoff eine Verminderung der Rauhtiefe von 100% auf 83,6%, bei der nur Propylenglykol und keinen Harnstoff enthaltenden Probe eine solche von 100% auf 87,6% erfolgt, während bei dem kosmetischen Mittel (Kombinationspräparat), das neben Harnstoff auch Propylenglykol (beide Substanzen in der gleichen Menge wie bei den die Ëinzelkomponenten enthaltenden Vergleichs-Zubereitungen) enthielt, eine Verminderung der Rauhtiefe von 100% auf 71,5% festgestellt wurde, was für einen synergistischen Effekt hinsichtlich des Glättungseffekts spricht.
Die Herstellung des erfindungsgemässen kosmetischen Mittels zur Glättung der Haut kann in üblicher Weise erfolgen und lässt sich ohne Schwierigkeiten durchführen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert:
Beispiel 1 (O/W-Emulsion in Form einer Milch)
2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol
(Antioxydationsmittel)
0,03
p-Hydroxybenzoesäureester
(Konservierungsmittel)
0,20
Wollwachsalkohole
1,00
Dibutyladipat
1,00
subst. Lanolinalkohol
0,50
Propylenglykol-1,2
2,50
Harnstoff
2,00
Bernsteinsäure
0,20
3gewichtsprozentiger neutralisierter Polyacrylsäure-
Schleim
10,00
Parfum
0,30
Wasser ad 100,00
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Beispiel 2 (aus Äerosolbehältern versprühbares schaumbildendes Präparat)
nicht-ionogener Emulgator
(äthoxylierter Fettalkohol) Partialglyceride höherer Fettsäuren Cetyl-/Stearylalkohol Paraffinöl (niedrigviskos) Isopropylpalmitat Sorbitanmonostearat
Stearinsäure Cetylalkohol Isopropylmyristat Paraffinöl (niedrigviskos) 25 Purcellinöl Myristylmyristat
Alkyläthersulfat 28gewichtsprozentig Harnstoff DL-Äpfelsäure 30 p-Hydroxybenzoesäureester (Konservierungsmittel) Eiweisshydrolysat Parfumöl
Triäthanolamin zum Einstellen Gew-Teile 35 des pH-Wertes, falls erforderlich Wasser
Gew.-Teile 4,0 1,5 3,0 3,0 3,0 2,0 5,0 2,0 0,2
0,2 2,0 0,3
auf 100,0
1,00 3,00 0,60 6,50 2,00 2,00
80 g dieses Präparats werden in einen Aerosolbehälter ge-40 füllt und mit 12 g verflüssigtem Treibmittel versetzt (Dichlor-difluormethan oder Mischung aus Dichlordifluormethan und Tetrafluordichloräthan).
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Claims (7)
1. Kosmetisches Mittel zur Glättung der Haut, enthaltend Harnstoff und eine Carbonsäure als Stabilisierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Gesamt-Zusammensetzung, 1 bis 5 Gewichtsteile Harnstoff und nicht mehr als 10 Gew.-%, bezogen auf den Harnstoff, einer stabilen, geruchsneutralen, nicht flüchtigen, in einer Fettphase wenig löslichen, physiologisch verträglichen, aliphatischen Dicarbonsäure enthält, und dass der pH-Wert des Mittels im Bereich von 4—7 liegt.
2. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich ein die Feuchtigkeitswirkung verstärkendes Mittel, vorzugsweise Propylenglykol, enthält.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es ausserdem Äthanol enthält.
4. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1 in Form einer flüssigen Öl-in-Wasser Emulsion.
5. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1 in Form eines aus Aerosolbehältern versprühbaren, schaumbildenden Präparates.
6. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1 in Form einer Creme.
Es ist bekannt und in der Fachliteratur wiederholt beschrieben worden, dass Harnstoff, bedingt durch seine weichmachende Wirkung auf die Hornschichten der Haut, als Mittel zur Behandlung der menschlichen Haut verwendet werden kann, insbesondere zur Behandlung und Bekämpfung hyper-keratotischer Zustände. Neben der Wirkung, verdickte und verhärtete Hornhautschichten zu erweichen, wird eine Hydratisierung der Haut beobachtet. Daneben wirkt Harnstoff als Schutzmittel für die Erhaltung der hauteigenen Aminosäuren. Eine Behandlung der Haut mit Harnstoff enthaltenden kosmetischen Zubereitungen ist vor allem dann angezeigt, wenn die Hornhautschichten der Haut unter Einwirkung der Witterungsbedingungen insbesondere im Winter sowie durch Wasch- und Abwaschmittel im Haushalt trocken und rauh geworden sind.
Es ist weiterhin bekannt, dass sich wässrige Lösungen von Harnstoff - und nur als Lösung in wässriger Phase kann das Mittel sinnvoll angewendet werden - allmählich unter Bildung von Kohlendioxid und Ammoniak zersetzen, wodurch einerseits der Wirkstoff kontinuierlich abnimmt und anderseits der pH-Wert in unphysiologische Bereiche ansteigen kann. Begleiterscheinungen dieser Zersetzung sind Gelb- und Braunverfärbungen der Harnstoff-Lösungen oder -Emulsionen. In der DT-OS 2 418 345 wird hierzu festgestellt, dass Harnstoff deswegen niemals eine weitverbreitete Verwendung in Mitteln für eine Behandlung der Haut gefunden habe, weil die genannten Schwierigkeiten nie wirklich überwunden wurden. Als Beweis für diese Feststellung wird in diesem Zusammenhang auf eine handelsübliche, Harnstoff enthaltende Hautcreme hingewiesen, die auf einen pH-Wert von etwa 2,0 gepuffert ist und über die ausgeführt wird, dass sie bei der Anwendung auf der Haut brenne, d. h. ein brennendes Gefühl erzeuge, und somit für die vorgesehene Verwendung als Hautbehandlungsmittel völlig ungeeignet sei (vgl. Seite 3, letzter Absatz in Verbindung mit Seite 4, Absatz 1 der Offenlegungsschrift). Ein gleichartiger Sachverhalt ergibt sich aus der Veröffentlichung von L. Hell-gren und K. Larsson «On the Effect of Urea on Human Epidermis» in «Dermatologica» 149 (1974), Seiten 289 bis 293 auf Seite 292, Absatz 3).
Zur Herstellung von lagerbeständigen kosmetischen Präparaten kommt daher der Stabilisierung des Harnstoffs in der wässrigen Phase eine besondere Bedeutung zu, zumal wenn man einerseits auf harnstoffhaltigen kosmetischen Basisemulsionen aufbaut, um messbare Glätte- und Feuchtigkeitseffekte auf der Haut zu erzielen, und anderseits bei derartigen kosmetischen Mitteln pH-Werte erreichen will, die nach dermatologischen Gesichtspunkten im hautphysiologischen Bereich liegen, nämlich zwischen pH-Wert 4 und
7. Von Patienten werden zwar Präparate bis zu einem pH-Wert von 9 vielfach noch als angenehm empfunden, aber einmal verbieten sich für harnstoffhaltige kosmetische Präparate im Alkalischen liegende pH-Werte wegen beschleunigter Zersetzung des Harnstoffes in diesem Bereich ohnehin von selbst, anderseits sind bei manchen Menschen die Mechanismen zur Alkali-Neutralisation der Haut geschädigt, so dass durch solche Mittel eine weitere Störung und damit eine Schädigung der Haut hervorgerufen werden könnte.
In der DE-OS 1 911144 wird zur Stabilisierung der Harnstofflösung in den dort beschriebenen harnstoffhaltigen Hautbehandlungsmitteln, die einen Harnstoffgehalt bis zu 30 Gew.-% und vorzugsweise zwischen 8 und 10 Gew.-%, berechnet auf die gesamte wässrige Phase, aufweisen, Milchsäure verwendet. Um einen hinreichenden Stabilisierungseffekt zu erzielen, muss die Milchsäure bei derartigen harnstoffhaltigen kosmetischen Zubereitungen, insbesondere bei solchen mit relativ hohem Harnstoffgehalt, in so hohen Konzentrationen eingesetzt werden, dass die damit gefertigten Präparate einen pH-Wert um etwa 3 erreichen, jedenfalls weit unter pH-Wert 4 liegen. Abgesehen davon, dass der Einsatz grösserer Mengen Milchsäure in geruchlicher Hinsicht bei hochwertigen kosmetischen Erzeugnissen nicht vertretbar ist, wird von wissenschaftlicher Seite darauf hingewiesen, dass Präparate mit niedrigen pH-Werten bei längerer Anwendung auf die Dauer hautschädigend sind (L. Hellgren und K. Larsson, a.a.O. «Dermatologica» 149 (1974), S. 292 und 293). Der Einsatz von geringeren Mengen Milschsäure als in der DE-OS 1 911 144 angegeben, erlaubt es zwar, die Senkung des pH-Wertes zu verringern, führt aber nicht zu Produkten mit hinreichender Lagerstabilität. Hinzu kommt, dass bezüglich der in kosmetischen Präparaten einzusetzenden Harnstoffmenge neuere Forschungen ergeben haben, dass Konzentrationen von mehr als 5 Gew.-% Harnstoff, bezogen auf das gesamte Präparat, für die menschliche Haut bei dauernder Anwendung über längere Zeiträume nachteilige Folgen haben könnten. Auch in der zitierten Veröffentlichung von Hellgren und Larsson wird in Frage gestellt, ob man kosmetische Präparate mit 10 Gew.-% Harnstoff und darüber einsetzen sollte, da man Dauerschäden der Haut befürchten muss hinsichtlich der Reduktion der mechanischen Schutzfunktion und der chemischen Barrierefunktion des Stratum corneum («Dermatologica» 149 (1974). Seite 292 letzter Absatz). Es wird daher vorgeschlagen, hochkonzentrierte Harnstoff-Präparate für die Behandlung von pathologischen hyperkeratotischen Zuständen zu reservieren.
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