DE3411225C2 - - Google Patents
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- A61K31/58—Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids containing heterocyclic rings, e.g. danazol, stanozolol, pancuronium or digitogenin
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Spironolacton
zur Bekämpfung von Akne.
Akne ist eine chronische phlogistische Krankheit, die
potentiell bei allen jungen Menschen vorhanden ist. Sie
ist klinisch gekennzeichnet durch Mitesser, Papeln,
Knötchen und Zysten. Es werden keine Unterschiede
zwischen den Geschlechtern festgestellt, und alle
menschlichen Rassen werden von ihr befallen.
Akne wird als physiologischer Zustand bei Jugendlichen
betrachtet. Andererseits kann sie verursacht oder ver
schlechtert werden durch Arzneimittel, chemische Mittel
wie Öle, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Teer u. ä.
und durch Umstände, die das Transpirieren verhindern
wie zu warme Kleidungsstücke im tropischem Klima.
Arzneimittel, die Akne bei prädisponierten Patienten
begünstigen sind ACTH, Corticosteroide, Testosteron,
Gonadotropine, orale Kontrazeptiva, Trimethadon, Iodide
und Bromide. Manchmal sind ganze Familien besonders
von Akne betroffen, und diese Tatsache läßt einen erb
lichen Faktor vermuten. Diätetische Faktoren wurden
in der Vergangenheit überbewertet.
Lesionen, die durch Akne verursacht werden, werden
allgemein in phlogistische und nichtphlogistische
Lesionen unterteilt. Sie breiten sich typischerweise
auf dem Gesicht aus, wobei periorbitale Bereiche ausge
nommen sind, auf dem Rücken, Thorax und den Schultern.
Zu den nichtphlogistischen Lesionen gehören offene
und geschlossene Mitesser (schwarze Flecken und weiße
Flecken). Ein offener Mitesser besteht aus einem
schmalen oder erhabenen Bereich mit einem
Mittelloch, das Keratin und Lipide enthält. Tatsächlich
ist ein Mitesser ein haar-hauttalgiges Follikel, das
einen Keratinpfropfen enthält. Der obere Teil des
Pfropfens ist dunkel, weil er oxidiert ist. Eine ge
schlossene Mitesserpore ist von Epithel umgeben.
Dies ist die Lesion, die als Papel vorliegt, außer wenn
das Epithel entfernt ist. Da Keratin im Mitesser einge
schlossen ist, stellt es eine potentielle Quelle für
phlogistische Lesionen dar, wie erythematöse Papeln,
Knötchen und Zysten.
Zur Behandlung solcher Lesionen und ähnlicher Störungen
wurden folgende Methoden vorgeschlagen:
Die US-PS 43 47 245 beschreibt eine topische Zusammen
setzung zur Unterdrückung von adrogenem Hirsuitismus,
welche Spironolacton und einen flüssigen Träger, ausgewählt
aus Alkhol, Harnstoff, Mineralöl und Vaseline, enthält.
Die US-PS 41 77 267 offenbart eine Methode zur Verbesserung
der Penetration eines physiologisch wirksamen Steroids in
die äußere Membranbarriere eines menschlichen oder tieri
schen Lebewesens, wobei das Steroid zusammen mit Dimethyl
sulfoxid topisch verabreicht wird.
Die EP 00 85 579 A2 betrifft topische pharmazeutische Zu
sammensetzungen zur Behandlung der Haut oder Lesionen der
Schleimhaut, welche ein physiologisch verträgliches Lithium
salz zusammen mit Lysin und mit wenigstens einer Substanz
enthalten, welche den Prostaglandinspiegel der E-Serie
anzuheben vermag.
In der EP 00 28 525 A2 wird eine topische Zusammensetzung
zur Behandlung von Haaren beschrieben, welche Spironolacton
als aktiven Wirkstoff enthält, um Haarwachstum zu fördern
und Schuppenbildung zu verhindern.
In der DE-OS 27 44 826 werden topische pharmazeutische Zu
sammensetzungen in Form von Cremes beschrieben zur Be
handlung von Dermatosen, welche Salicylsäure und wenigstens
ein Corticosteroid enthalten.
Es wurde nun gefunden, daß Akne wirksam bekämpft werden
kann durch Behandlung der Haut mit einem spironolacton
haltigen Arzneimittel. Spirolacton wird im allgemeinen
bei solchen Krankheiten angewendet, bei denen seine
Wirksamkeit seiner Aktivität als ein Aldosteron-Antagonist
zugeschrieben werden kann. Jedoch weist Spironolacton
im allgemeinen eine Anzahl an unerwünschten Nebenwirkungen
auf aufgrund einer vermuteten Wechselwirkung mit der
androgenen Wirkung, einschließlich verringerte Testo
steronbildung und andere mögliche Mechanismen, die
sexuelle Impotenz, Verringerung der Libido, Gynecomastie
und ähnliche Störungen des Hormongleichgewichts bewirken
können.
Zweck der Erfindung ist es deshalb, eine Spironolacton
formulierung bereitzustellen, mit der sich Akne wirksam
bekämpfen läßt und die gleichzeitig keine unerwünschten
Nebenwirkungen aufweist, die einen schweren psycholo
gischen Einfluß auf die behandelten Patienten haben
können, insbesondere solche, die im Wachstums- und
jugendlichen Alter sind.
Ein anderer Zweck der Erfindung besteht darin, eine solche
Spironolactonformulierung in Form einer Creme bereitzu
stellen, die bei topischer Anwendung auf der Haut eine
wirksame Konzentration an Spironolacton an der Stelle
abgibt, an der man seine günstige Wirkung gegen Akne
wünscht.
Ein weiterer Zweck der Erfindung ist, eine solche Spirono
lactonformulierung bereitzustellen, die nur durch die
Haut absorbiert wird, wo sie angewendet wird, jedoch
nicht durch die Haut hindurchdringt, derart, daß sie
im Körper zirkuliert und somit vorstehend genannte
unerwünschte Nebenwirkungen verhindert.
Die spironolactonhaltige Formulierung zur Bekämpfung der
Akne soll in der Lage sein, durch die Haut lokal ab
sorbiert zu werden, jedoch nicht durch die tiefen Gewebe
des Körpers und somit systemische Wirkungen von Spirono
lacton verhindern. Bei seiner Verwendung liegt das Mittel
in Form einer Creme vor und enthält eine geeignete Menge
an Spironolacton, einen höheren gesättigten Fettsäureester
von Polyethylenglykol und Polyoxyethylenglykolen, ein
gesättigtes Polyoxyethylenglykolglycerid und eine wesent
liche Menge an Wasser.
Bei ihrer Verwendung werden die erfindungsgemäßen spironolacton
haltigen Mittel in Form einer Creme auf die mensch
liche Haut aufgebracht in Bereichen, die von Akne befallen
sind, um diese Krankheit wirksam zu bekämpfen.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung der Creme auf von
Akne befallene Haut wird eine wirksame Bekämpfung der Krank
heit erzielt, während Nebenwirkungen, die üblicherweise
mit der Verwendung von Spironolacton verbunden sind, elimi
niert werden.
Die spironolactonhaltige Creme gemäß der Erfindung ent
hält eine wirksame Menge Spironolacton und einen geeigneten
Träger.
Die Menge an Spironolacton in der Creme kann innerhalb
eines weiten Bereiches liegen, beispielsweise in einer Menge
zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Creme. Vorzugsweise beträgt diese Menge zwischen 2,0
und 10 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 5 und 10 Gew.-%.
Mengen unter 0,1% besitzen eine geringe Wirksam
keit, während Mengen über 10% eine unnötige Konzentration
darstellen, die nicht dazu beiträgt, verbesserte Ergebnisse
zu erzielen.
Der Träger, in den der Wirkstoff Spironolacton eingearbeitet
ist, ist ein Gemisch aus (1) einem gemischten Polyethylen
glykol- und Polyoxyethylenglykolester einer höheren gesättig
ten Fettsäure, (2) einem gesättigten Polyoxyethylenglykol
glycerid und (3) einer wesentlichen Menge an Wasser.
Flüssiges Paraffin kann ebenfalls dem Träger in einer Menge
zugesetzt werden, die ausreicht, um die Formulierung in
halbflüssigem Zustand zu halten, der sich besonders dazu
eignet, eine fertige Creme zu bilden, die die gewünschten
physikalischen Eigenschaften aufweist, eine gleichmäßige
Verteilung des Wirkstoffs an der Stelle der Anwendung
zu gestatten.
Der gemischte Polyethylenglykol- und Polyoxyethylen
glykolester einer höheren gesättigten Fettsäure ist ein
Ester eines Gemischs aus Polyethylenglykol und Polyoxy
ethylenglykolen mit einer höheren ungesättigten Fettsäure
mit mindestens 15 C-Atomen, wie Palmitin-, Stearin-,
Palmitoylstearin-, Stearoylpalmitinsäure u. ä. Diese
Bestandteile, die im allgemeinen handelsübliche Produkte
sind, können in der Creme in einer Menge von 10 bis
25 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Creme, jedoch
vorzugsweise zwischen 15 und 20 Gew.-%, vorliegen.
Das gesättigte Polyoxyethylenglykolglycerid ist das
Mono-, Di- und/oder Triglycerid eines Polyoxyethylen
glykols. Auch diese Bestandteile sind handelsübliche
Produkte und können in der Creme in einer Menge zwischen
2 und 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Creme,
jedoch vorzugsweise zwischen 3 und 5% vorliegen.
Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil der Creme und
liegt in einer Menge zwischen 60 und 75 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Creme vor. Vorzugsweise beträgt
die Menge an Wasser zwischen 65 und 75%, besonders
bevorzugt zwischen 70 und 75%.
Übliche Konservierungsmittel werden zweckmäßigerweise
der Formulierung zugesetzt, derartig und in solchen
Mengen, wie es von der Technik gelehrt wird. Beispiels
weise können Methyl-, Ethyl-, Propyl- und/oder Butyl-
p-hydroxybenzoat in den üblicherweise verwendeten kleinen
Mengen vorliegen, normalerweise nicht höher als 0,2
bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Creme.
Flüssiges Paraffin kann ebenfalls der Cremeformulierung
gemäß der Erfindung in einer Menge von 1 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Creme zugesetzt werden.
Natürlich liegen alle nicht wirksamen Bestandteile der
Spironolactonformulierung gemäß der Erfindung in solch
einem gegenseitigen Verhältnis vor, um der Creme den
akzeptabelsten Grad an Konsistenz und Fluidität zu geben,
die erforderlich oder einfach zweckmäßig sind, um die
hier beanspruchten Ergebnisse zu erzielen.
Die Anwendungsdosis der Creme kann in Abhängigkeit von
der Schwere der Akne und der Spironolactonkonzentration
in der Creme schwanken. Die Dosis wird gewöhnlich so ge
steuert, daß täglich etwa 10 bis etwa 250 mg Spironolacton
auf der Gesichtshaut und von etwa 25 bis etwa 1000 mg
Spironolacton auf dem Rücken, d. h. auf den beiden häufiger
befallenen Bereichen der Haut, aufgebracht werden. Diese
täglichen Dosen können einmal am Tag auf die Haut aufge
bracht werden oder vorzugsweise in mehrere niedrigere
Dosen unterteilt werden bei 4- bis 12stündigen Intervallen,
um eine reguläre Absorption des Wirkstoffs durch die Haut
sicherzustellen.
Eine Creme zur topischen Anwendung auf der Haut wurde
aus folgenden Bestandteilen und in den angegebenen Ge
wichtsprozenten (Gramm) hergestellt.
65 Patienten im Alter von 15 bis 25 Jahren, davon 30
Frauen und 35 Männer, die im Gesicht und/oder am Rücken
unter Akne 2., 3. oder 4. Grades der Pillsburg et al.
Klassifikation leiden (A Manual of Cutaneous Medicine,
WB Saunders Co., Philadelphia, Pa. 1961, S. 273-276) wurden
mit der 5%igen Spironolactoncreme (Beispiel 1 bis 5
Creme E) in solch einer Menge behandelt, daß eine
tägliche Verabreichung von etwa 75 mg Wirkstoff auf dem
Gesicht und etwa 130 mg Wirkstoff auf dem Rücken erfolgte,
unterteilt in zwei tägliche Anwendungen. Die Behandlung
dauerte 40 Tage.
Die Beobachtung der Patienten erfolgte durch den gleichen
Beobachter vor der Behandlung und 20 und 40 Tage nach der
Verabreichung. Von den befallenen Hautbereichen wurden
Bilder vor Beginn der Behandlung und am 20. und 40. Tag
der Behandlung gemacht.
Bei 36 Patienten war binnen 20 Tagen die klinische Reaktion
höchst positiv; bei 12 dieser Patienten verschwanden die
Akne-Lesionen nach 40 Behandlungstagen total. Weitere
24 Patienten zeigen klinische Verbesserung nach nur
40 Tagen. Bei nur 5 Patienten erfolgte keine merkliche
Verbesserung.
5 Patienten zeigten Gesichtserythema und das Gefühl von
Brennen nach Aufbringen der Creme. Diese Symptome ver
schwanden spontan, selbst wenn die Behandlung nicht unter
brochen wurde. In keinem Fall wurden unerwünschte systemische
Nebenwirkungen festgestellt, wie sie üblicherweise bei
oraler Spironolactonverabreichung festgestellt werden.
Serum und Urinproben wurden von allen Patienten in
mehreren Zeitintervallen entnommen. Durch eine Hochdruck
flüssigkeitschromatographietechnik, die extrem hochempfindlich
ist, wurden keine Spuren von Spironolacton oder Produkten,
die der Stoffwechselumwandlung desselben zuzuschreiben
sind, entdeckt.
Die erzielten Ergebnisse zeigen, daß die Hautbehandlung mit
der Spironolactonformulierung gemäß der Erfindung höchst
brauchbar ist zur Bekämpfung von Akne, während die ernsten
Nebenwirkungen, die gewöhnlich nach systemischer
Spironolactonbehandlung auftreten, vermieden werden.
Claims (3)
1. Verwendung von Spironolacton als topisches Mittel in
einer Creme-Formulierung zur Bekämpfung von Akne.
2. Verwendung nach Anspruch 1 in einer Menge des Spironolactons
von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt
gewicht der Creme.
3. Verwendung nach Anspruch 2 zusammen mit 10 bis 25 Gew.-%
eines gemischten Polyethylenglykol- und Polyoxyethylen
glykolesters einer höheren gesättigten Fettsäure, 2 bis
10 Gew.-% eines gesättigten Polyoxyethylenglykol
glycerids und 60 bis 75 Gew.-% Wasser und gegebenenfalls
einem Konservierungsmittel in Form von Methyl-p-hydroxy
benzoat, Propyl-p-hydroxybenzoat, Natrium-methyl-p-
hydroxybenzoat oder deren Gemischen.
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