CH621292A5 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Materialzuführeinrichtung an einer dem Verpressen von Altmaterial, insbesondere Altpapier dienenden Ballenpresse, in deren Presskasten von oben ein Füllschacht mit einem drehbeweglich angetriebenen und mit Reisszähnen bestückten Materialaufbereiter einmündet.
Bei dieser vorbekannten Zuführeinrichtung, die an anderer Stelle noch ausführlich beschrieben werden wird, besteht der schwenkbare Materialaufbereiter im wesentlichen aus einem um eine vertikale Achse umlaufenden Schleuderteller, auf welchem zentrisch ein dem Materialstrom entgegengerichteter Verteilkegel befestigt ist.
Die Güte eines mit Pressen der eingangs erwähnten Art zu erzeugenden Ballens hängt in hohem Masse vom Zustand des Ausgangsmaterials ab, der bei Altmaterial bekanntlich sehr unterschiedlich ist. So wird beispielsweise Altpapier teils in mehr oder weniger stark aufgelockerter Form mit geringer Schüttdichte aber auch in Form von schwer pressbaren Materialien mit hoher Schüttdichte angeliefert.
Zu den Altpapiersorten, die hinsichtlich ihres Verpressens sowie der Qualität der aus ihnen herzustellenden Ballen keine Schwierigkeiten bereiten, gehören die zuerst genannten, nämlich Wellpappe in jeder Form, Kaufhausabfälle und Mischpapiersorten. Diese Materialien haben eine geringe Schüttdichte und sind daher leicht zu verpressen, wobei sich Ballen mit gutem Expansionsvermögen ergeben. Letzteres ist für die Qualität der Ballen von grundlegender Bedeutung, denn durch die Rückexpansion des Materials wird die Ballen verschnürung straff gespannt gehalten, so dass die Ballen formbeständig sowie transport- und stapelfähig bleiben.
Anders stellt sich das Problem bei Altpapiersorten mit hoher Schüttdichte, wie Zeitungen, Zeitschriften, Akten, Prospekte u. dgl., teils sogar in gebündelter Form. Ohne besondere zusätzliche Massnahmen sind die aus derartigen Materialien hergestellten Ballen mit dem besonders schwerwiegenden Nachteil behaftet, dass aufgrund des nahezu völlig fehlenden Expansionsvermögen - z. B. sind geschichtete Zeitschriften praktisch kaum noch verdichtbar — die Verschnürung der Ballen nur unzureichend gestrafft ist, so dass die erforderliche Formbeständigkeit sowie Transport- und Stapelfähigkeit fehlen.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird bisher bei der Verarbeitung derartig schwieriger Materialien der eingangs erwähnte Materialaufbereiter eingesetzt. Dabei fallen Akten, Zeitschriftenbündel u. dgl. von oben auf den Aufbereiter, wobei schon durch den Aufprall auf den Verteilkegel ein erster Trenn- und Auflockerungseffekt erzielt wird. Das auftreffende Material wird sodann über den Schleuderteller im wesentlichen radial nach aussen abgeschleudert, wobei die Reisszähne eine mehr oder weniger starke weitere Zerkleinerung bzw. Auflok-kerung des Materials bewirken.
Wenngleich der bekannte Materialaufbereiter im vorstehend dargestellten Sinne der Ballenpresstechnik zweifellos einen technischen Fortschritt gebracht hat, besitzt er einige, insbesondere den Betriebsablauf störende Nachteile. Durch seine Anordnung im Füllschacht stellt der Materialaufbereiter eine Querschnittsverengung dar, die nur noch einen Teil des gesamten Füllschachtquerschnitts als Durchlassöffnung zum Füllen des Presskastens freilässt. Dadurch kommt es zu vergleichsweise längeren Füllzeiten, die einen verminderten Ballenaus-stoss pro Zeiteinheit bedeuten. Das Bestreben, eine möglichst hohe Ausstossleistung zu erzielen, führt jedoch häufig zu einer Überfütterung und damit zu einer Überlastung des Materialaufbereiters, so dass der gewünschte Auflockerungsgrad nicht mehr erreicht wird. Die Verarbeitung von ungenügend aufbereitetem Material führt jedoch, wie dargelegt, zu einer schlechteren, den zusätzlichen mit der Anordnung eines Materialaufbereiters verbundenen Aufwand häufig nicht mehr rechtfertigenden Ballenqualität.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus der Kombination des in der Füllschachtquerschnittebene runden Materialaufbereiters mit dem im Querschnitt polygonalen, vorzugsweise rechteckigen Füllschacht, so dass ein Teil des von oben aufgegebenen Materials durch die Eckbereiche des Füllschachts in den Presskasten gelangt, ohne vom Materialaufbereiter überhaupt erfasst zu werden. Handelt es sich dabei um kompakt gebündeltes Material, dann ergibt sich mit Sicherheit eine nachteilige Beeinflussung der Ballenqualität.
In aufgelockerter Form gelieferte Materialien, wie z. B. Wellpappen, können nur bei von Einbauten freiem Füllschacht verarbeitet werden, weil es sonst im Füllschacht zu Brückenbildungen und Verstopfungen kommt. Deshalb muss der bekannte Materialaufbereiter schwenkbar ausgebildet sein und bei jedem Materialsortenwechsel verschwenkt werden. Dies ist mit einer Unterbrechung des Pressbetriebes verbunden, was zur weiteren Minderung der Ausstossleistung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit einer Aufbereitungsstation versehene Materialzuführung an einer
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Ballenpresse zu schaffen, die die Nachteile der bekannten Vorrichtung nicht aufweist, vielmehr unabhängig von der aufgegebenen Materialsorte in ihrer Lage verbleiben kann und dennoch Materialien mit grosser Schüttdichte sicher erfasst und auflockert, während sie problemlose Materialien mit geringerer Schüttdichte weitestgehend unbeeinflusst lässt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Materialaufbereiter am Ende der Zuführebene einer sich im Füllschacht erstreckenden Einlaufrutsche" angeordnet ist und um eine ortsfeste horizontale Achse einlaufseitig aufwärts dreht. Mit diesen Massnahmen wird erreicht, dass ohne das bisherige Erfordernis des Verschwenkens des Aufbereiters nunmehr bei unbeeinträchtigtem Füllquerschnitt die Verarbeitung von bezüglich ihrer Schüttdichte unterschiedlichen oder auch gemischten Materialien quasi automatisch möglich ist, wobei eine gleichbleibend gute Ballenqualität erzielt wird.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Einlaufrutsche als Teil des Füllschachtes ausgebildet und überdacht. Durch die sich daraus ergebende, bezüglich der Füllschachtachse versetzte Lage des Materialaufbereiters wird eine Verwendung des Füllschachtquerschnittes und eine dadurch bedingte Leistungsminderung der Ballenpresse vermieden. Materialien mit hoher Schüttdichte, z. B. gebündelte Zeitungspakete oder Telefonbücher gelangen aufgrund ihrer Schwere über die Einlaufrutsche mit der nach oben drehenden Seite des Aufbereiters in Berührung, werden von dessen Werkzeugen erfasst, angerissen und aufgelockert und gegen die Füllschachtabdeckung und/oder eine der Füllschachtwände geworfen. Das derart aufgelockerte Material fällt dann gleichmässig verteilt über den Füllschachtquerschnitt in den Presskasten. Materialien mit geringerer Schüttdichte z. B. Kartonagen jeder Form, gleiten über den Materialaufbereiter hinweg in den Füllschacht und werden bei Passieren des Aufbereiters leicht angerissen, was keine weiteren Auswirkungen auf den Betrieb und die Ballenqualität hat.
Die vorgeschlagenen Massnahmen bewirken somit, dass dem der Ballenpresse unmittelbar vorgeordneten Füllschachtbereich unabhängig von der zugeführten Gutqualität ein in gewünschter Weise aufgelockertes, und zwar gleichbleibend aufgelockertes Material zugeführt wird, wodurch eine hervorragende und konstante Ballenqualität bei gleichzeitig hoher Ausstossleistung erzielt wird.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung besteht der Materialaufbereiter aus einem mit Reisszähnen bestückten Rotor, der sich über die gesamte Breite der Einlaufrutsche erstreckt. Da der Rotor die ganze Breite der Einlaufrutsche einnimmt, werden «tote Zonen» vermieden, so dass sämtliches vom Aufbereiter zu erfassendes Material diesen auch tatsächlich erreicht. Im übrigen sorgen die Reisszähne aufgrund ihrer feststehenden Anordnung dafür, dass nicht nur ein Reisseffekt ausgeübt, sondern dichtem Material auch eine starke Beschleunigung erteilt wird, so dass es mit hoher kinetischer Energie gegen eine der Füllschachtinnenwände geschleudert wird und sich dabei weiter auflockert.
Ein besonders hoher Auflockerungseffekt wird dann erreicht, wenn die Zuführebene sich unter den Materialaufberei-ter in der Nähe des ihn umgebenden Hüllzylinders erstreckt. Dies kann in einfacher Weise erreicht werden durch einen unterhalb des Materialaufbereiters zwischen der Auslaufkante der Einlaufrutsche und der zugewandten Seitenwand des Schachtteils angeordneten halbzylindrischen Gehäusemantel, der den Materialaufbereiter mit geringem Abstand zu dem von den Reisszähnen beschriebenen Hüllzylinder teilweise umgibt. Der Auflockerrungseffekt ist deshalb hoch, weil bei dieser Anordnung die aufgegebenen Materialien von Rotor des Materialaufbereiters hauptsächlich gegen die Füllschachtabdek-kung geschleudert werden und von dieser gegebenenfalls mehrmals in den Bereich des Materialaufbereiters reflektieren, bevor sie gegen die der Einfüllöffnung gegenüberliegende Wand geschleudert werden und sich gut aufgelockert, teils sogar grob zerkleinert, in den Presskasten der Ballenpresse absetzen.
Je weiter bei einer Verstellung der Einlaufrutsche die Zuführebene den Hüllzylinder von unten nach oben durchdringt, umsomehr vergrössert sich die Einzugswirkung des Materialaufbereiters auf das aufgegebene Material in Richtung zum Füllschacht. Es wird weniger gegen die Füllschachtabdeckung sondern hauptsächlich gegen die der Einfüllöffnung gegenüberliegende Wand geschleudert und dabei angerissen und aufgelockert. Einen für die schon eingangs erwähnte Ballenqualität voll befriedigenden Auflockerungsgrad und einen guten Einzugseffekt erhält man durch einen Winkelbereich für die Neigung der Zuführebene zwischen einerseits einer Stellung, bei der die gedachte Verlängerung der Zuführebene den Hüllzylinder unten tangiert, und anderseits einer Stellung, bei der die Verlängerung den Hüllzylinder oben in der Linie schneidet, in der eine senkrechte, durch den Rotormittelpunkt verlaufende Ebene den Hüllkreis durchdringt. Der Auflocke-rungs- bzw. Zerkleinerungsgrad des aufzubereitenden Materials ist somit bei einer erfindungsgemässen Vorrichtung einstellbar. Er ist für die Weiterverarbeitung des zu Ballen ge-pressten Materials von Bedeutung.
Gemäss einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Einlaufrutsche gegen die Senkrechte winkelverstellbar. Dadurch ist die vorerwähnte Verstellung der Einlaufrutsche gegenüber dem Materialaufbereiter vorteilhaft in einfacher, sicherer und kostengünstiger Weise zu erreichen.
Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die Einlaufrutsche aus einem oberen, ortsfesten Teil und einem demgegenüber winkelverstellbaren unteren Teil mit der Zuführebene besteht. Diese Ausbildung ermöglicht es, den unteren Bereich der Einlaufrutsche stärker zu neigen als den oberen Bereich, wodurch Materialien mit geringer Schüttdichte, z. B. Pappen, in der Verlängerung der oberen Einlaufrutsche, also oben auf den Materialaufbereiter treffen, während Materialien mit hoher Schüttdichte, den Materialaufbereiter im seitlichen Bereich treffen. Das hat die vorteilafte Folge,
dass die Materialien geringer Schüttdichte, die einer Auflockerung kaum bedürfen, vom Materialaufbereiter nur leicht angerissen, aufgelockert und weiterbefördert werden, während die Materialien grosser Schüttdichte, die einer Aufbereitung bedürfen, in der schon beschriebenen Weise intensiv behandelt und aufgelockert werden, bevor sie in den Presskasten der Ballenpresse gelangen.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Einlaufrutsche parallel zu ihrer Zuführebene verstellbar ist. Auch diese Ausbildung der Einlaufrutsche mit dem Zweck, den Auflockerungsgrad zu variieren, ist vorteilhaft, einfach und kostengünstig.
Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ballenpresse mit vorbekanntem Materialaufbereiter im Füllschacht im Längsschnitt,
Fig. 2 eine erfindungsgemäss ausgebildete Materialzuführung für eine Ballenpresse,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 und
Fig. 4 und 5 andere Ausgestaltungen der Materialzuführung im Rahmen der Erfindung.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 wird zunächst die vorbekannte Vorrichtung erläutert. Die Vorrichtung ist ein Teil der Ballenpresse, die im wesentlichen aus einem Presskasten 1 mit Pressstempel 2 nebst Stempelantrieb 3 besteht. An den Presskasten 1 schliesst sich ein Presskanal 4 an, dessen Querschnitt sich - gerechnet vom Presskasten 1 bis zur Austrittsöffnung 5 - in geringem Masse verengt. Zu diesem Zweck ist mindestens eine Wand des Presskanals 4 in der Neigung verstellbar. In den
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Presskasten 1 mündet von oben ein Füllschacht 6, durch den das zu verpressende, über ein Zuführband 7 herangeführte Material unter Schwerkraftwirkung fällt. In den Füllschacht 6 ist ein Materialaufbereiter 8 eingeschwenkt. Letzterer besteht, wie erwähnt im wesentlichen aus einem um eine vertikale Achse umlaufenden Schleuderteller 9, auf welchem zentrisch ein dem Materialstrom entgegengerichteter Verteilkegel 10 befestigt ist. In Umfangsnähe sind auf dem Schleuderteller 9 mehrere Reisszähne 11 über den Umfang verteilt angeordnet. Der Schleuderteller 9 wird von einem Motor 12 über ein im Winkelrohr 13 liegendes Getriebe mit hoher Drehzahl angetrieben. Der Materialaufbereiter 8 ist über ein an einer Konsole 14 befestigtes Gelenk 15 ausschwenkbar gelagert. Zu diesem Zweck ist am Füllschacht 6 eine seitliche durch einen Deckel 16 verschliessbare Öffnung vorgesehen.
Zur Bildung eines Ballens 17 im Presskanal 4 sind mehrere Hübe des Pressstempels 2 erforderlich. Bei jedem Hub werden die im Presskanal 4 befindlichen Ballen 17 vorgeschoben.
Zwei solcher bereits fertiggestellten Ballen 17 sind in Fig. 1 dargestellt. Diese Ballen sind also bereits umschnürt, während ein dritter Ballen 18 gerade umschnürt wird. Zum Umschnüren des Ballens 18 dient ein Draht 19, eine horizontal fahrbare Laufkatze 20 und eine vertikal bewegliche Schnürnadel 21. Die Antriebe der Laufkatze und der Schnürnadel sind nicht gezeichnet. Einzelheiten des bekannten Verschnürvorganges sind für die Erfindung bedeutungslos und bleiben daher uner-örtert.
Im Fig. 2 ist im Interesse einer deutlichen Darstellung der erfindungsgemässen Materialzuführung auf eine erneute Darstellung der bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 erläuterten Ballenpresse verzichtet worden. Es ist davon auszugehen, dass die erfindungsgemässe Materialzuführeinrichtung gemäss Fig. 2 etwa in der Ebene A-A an eine Ballenpresse gemäss Fig. 1 angeschlossen ist.
Der insgesamt mit 23 bezeichnete Füllschacht besteht aus einem unteren vertikalen Schachtteil 24 mit einem gleichbleibenden, vorzugsweise rechteckigen Querschnitt.
Darüber schliesst sich eine weiträumige, überdachte Kammer 25 mit einer seitlichen Beschickungsöffhung 26 an. Von der Unterseite der Beschickungsöffnung 26 erstreckt sich zum Füllschacht 24 eine geneigte Materialeinlaufrutsche 27, die um eine Achse 28 stufenlos in die strichpunktiert dargestellte Stellung verstellbar und in der gewünschten Position mit den Seitenwänden des Füllschachtes 23 verschraubbar ist. Die Langlöcher 29 ermöglichen die Verstellung. In den vorgestellten Positionen verhindert eine Abdeckplatte 30, dass aufzubereitendes Material nach aussen gelangt. Zwischen dem Schachtteil 24 und der Einlaufrutsche 21 ist ein Materialaufbereiter 31 angeordnet, der im wesentlichen aus einem sich über die gesamte Breite der Einlaufrutsche 27 erstreckenden Rotor 32 besteht, welcher auf seinem Umfang mit feststehenden Reisszähnen 33 besetzt ist. Gemäss Fig. 3 ist der Rotor 32 in Lagern 34 drehbeweglich gelagert, die an den Seitenwänden 35, 36 der Kammer 25 des Füllschachtes 23 befestigt sind. Ein Motor 37 treibt den Rotor 32 über Riemenscheiben 38, 39 und einen Treibriemen 40 in Pfeilrichtung 41 an, so dass der Rotor an der Materialeinlaufseite aufwärts dreht. Dabei liegen die Spitzen der Reisszähne 33 gemäss Fig. 2 auf der Mantelfläche eines Hüllzylinders 42.
Zwischen der Einlaufrutsche 27 und der Seitenwand 43 des Schachtteils 24 ist ein etwa halbzylindrischer Gehäusemantel 44 vorgesehen, der mit geringem Luftspalt den Hüllzylinder 42 umgibt. Gegenwerkzeuge für die Reisszähne 33 sind bewusst nicht vorgesehen, weil mit dem Materialaufbereiter primär kein Zerkleinerungseffekt wie bei Mühlen, sondern ein Auflockerungseffekt erzielt werden soll.
In der in Fig. 2 sichtbar dargestellten Stellung der Einlaufrutsche 27 erstreckt sich die durch die Einlaufrutsche gebildete Zuführebene R bis unter den Materialaufbereiter, wobei sie nahe an dem Hüllzylinder 42 verläuft und den halbzylindrischen Gehäusemantel 44 tangential berührt. In der strichpunktiert dargestellten Stellung schneidet die Zuführebene R die Linie, in der die senkrechte, durch den Rotormittelpunkt 45 verlaufende Ebene S den Hüllzylinder 42 oben durchdringt. Bei Stellungen in diesem Bereich wird das aufgegebene Material in der für die Ballenbildung erforderlichen Weise befriedigend aufgelockert, wobei der Auflockerungsgrad unterschiedlich ist. In der erstgenannten Stellung werden die Materialien hauptsächlich gegen die Füllschachtabdeckung 46 geschleudert, von der sie gegebenenfalls mehrmals in den Bereich der Materialaufbreiters 31 reflektieren, bevor sie gegen die Füllschachtwand 47 prallen und sich im Presskasten der Ballenpresse absetzen. Dabei werden die Materialien intensiv behandelt, so dass sich ein hoher Auflockerungsgrad, gegebenenfalls sogar eine Zerkleinerung, ergibt.
Bei Stellungen der Einlaufrutsche 27, in denen die Materialien den Materialaufbereiter 31 im oberen Bereich treffen, vergleiche strichpunktiert gezeichnete Einlaufrutsche 27, Fig. 2, werden sie von den Reisszähnen 33 erfasst und hauptsächlich gegen die Füllschachtwand 47 geworfen, wobei sie eine vergleichsweise geringere mechanische Behandlung erfahren und, jedoch auf ein befriedigendes Mass aufgelockert, in den Pressraum der Ballenpresse gelangen.
In Fig. 4 ist eine zweiteilige Einlaufrutsche 48 dargestellt, deren unterer Teil 49 mittels eines Gelenks 50 winkelverstellbar mit dem oberen Teil 51 verbunden ist. Während der obere Teil 51 in einer Stellung verbleibt, die in etwa einer nach Fig. 2 im Mittelbereich eingestellten Einlaufrutsche entspricht, ist der untere Teil 49 in einem Bereich winkelverstellbar, der dem Einstellbereich der Einlaufrutsche 27 in Fig. 2 entspricht. Der Zweck und die Vorteile dieser Einlaufrutsche wurden schon erklärt.
Fig. 5 veranschaulicht eine Einlaufrutsche 52, die mittels Langlöchern 53 in den Seitenwänden des Füllschachtes 23 im rechten Winkel zu ihrer Rutschfläche parallel verschieblich ist. Sie entspricht in ihrer Funktion der Einlaufrutsche 27, Fig. 2, bis auf den Unterschied, dass sie in jeder Stellung einen gleichgrossen Neigungswinkel hat.
In der Praxis ist es in der Regel nicht erforderlich, die Einlaufrutsche 27,48, 52 zu verstellen. Sie wird bei der Inbetriebnahme der Ballenpresse insbesondere unter Berücksichtigung des vom Kunden gewünschten Auflockerrungsgrades des zu verpressenden Altmaterials eingestellt und befestigt. Dabei hat es sich gezeigt, dass diese Einstellung für die hauptsächlich zu erwartenden Materialsorten, z. B. Altpapier und Müll, völlig ausreicht.
Die Kammer 25 hat eine Höhe und Breite, die dem mehrfachen des Durchmessers des Hüllzylinders 39 entspricht, so dass das aufgrund des Auflockerungseffektes schlagartig expandierende Material ohne Schwierigkeiten aufgenommen werden kann. Der erfindungsgemässe Materialaufbereiter erfüllt automatisch die Forderung, Materialien mit geringerer Schüttdichte nur wenig und Materialien mit höherer Schüttdichte stärker aufzulockern, wodurch Ballen erhalten werden, die den eingangs geschilderten technischen Anforderungen genügen.
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5 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Materialzuführeinrichtung an einer dem Verpressen von Altmaterial, insbesondere Altpapier, dienenden Ballenpresse, in deren Presskasten von oben ein Füllschacht mit einem drehbeweglich angetriebenen und mit Reisszähnen bestückten Materialaufbereiter einmündet, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialaufbereiter (31) am Ende der Zuführebene (R, T, U) einer sich im Füllschacht (23) erstreckenden Einlaufrutsche (27, 48, 52) angeordnet ist und um eine ortsfeste horizontale Achse einlaufseitig aufwärts dreht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufrutsche (27, 48, 52) als Teil des Füllschachtes (23) ausgebildet und überdacht ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialaufbereiter (31) aus einem mit Reisszähnen (33) bestückten Rotor (32) besteht, der sich über die gesamte Breite der Einlaufrutsche (27, 48, 52) erstreckt.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführebene (R, U) sich unter den Materialaufbereiter (31) erstreckt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen unterhalb des Materialaufbereiters (31) zwischen der Auflaufkante der Einlaufrutsche (27, 48, 52) und der zugewandten Seitenwand (43) des Schachtteils (24) angeordneten halbzylindrischen Gehäusemantel (44), der den Materialaufbereiter (31) mit geringem Abstand zu dem von den Reisszähnen (33) beschriebenen Hüllzylinder (42) teilweise umgibt.
6. Einrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Verstellbereich für die Zuführebene (R, U) zwischen einerseits einer Stellung, bei der die gedachte Verlängerung der Zuführebene (R, U) den Hüllzylinder (42) unten tangiert, und anderseits einer Stellung, bei der die Verlängerung den Hüllzylinder oben in der Linie schneidet, in der eine senkrechte, durch den Rotormittelpunkt (45) verlaufende Ebene (S) den Hüllkreis (42) durchdringt.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufrutsche (27) gegen die Senkrechte winkelverstellbar ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufrutsche (48) aus einem oberen, ortsfesten Teil (51) und einem demgegenüber winkelverstellbaren unteren Teil (49) mit der Zuführebene (U) besteht.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufrutsche (52) parallel zu ihrer Zuführebene (R) verstellbar ist.
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Date | Code | Title | Description |
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PL | Patent ceased |