CH618093A5 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einführen eines vorbestimmten Volumens an En-zymlösung in die Linse eines Auges.
Die Linse ist ein optisch klarer, eingekapselter, scheibenförmiger Körper, welcher innerhalb des Auges, hinter der Iris und vor dem Glaskörper aufgehängt ist. Sie liefert einen Teil des optischen Refraktionsvermögens des Auges. Die Linse ist vom grauen Star befallen, wenn ihr Kern und/oder die Rinde und/oder subkapsulare Bereiche trüb werden, wodurch der Weg des in das Auge eintretenden Lichtes blockiert wird und eine verminderte Sehkraft hervorruft. Ein grauer Star ist einfach eine Linse, welche trüb wurde.
Es gibt im allgemeinen zwei Arten von grauem Star, nämlich der angeborene und der altersbedingte graue Star. Der angeborene graue Star, etwa 1 % aller Fälle, ist bei Patienten unter 25 Jahren zu finden und ist charakteristischerweise verhältnismässig weich. Altersbedingter Star, etwa 99% aller Fälle, tritt bei älteren Leuten auf und ist charakteristischerweise verhältnismässig hart.
Die intrakapsulare Technik der Star-Operation, welche in den 1930er Jahren entwickelt wurde, erfordert einen grossen Einschnitt, 25 mm, etwa 180° um die Hornhaut herum, um einen Zugang zur vorderen Kammer des Auges zu ermöglichen. Nach dem Abtrennen der Bänder, welche die Linse innerhalb des Auges festhalten, wird die Linse mit mechanischen Mitteln, wie Zangen oder durch Ansaugen entfernt. Die Entfernung der Linse kann erleichtert werden durch Verwendung von «-Chymotrypsin, um die Bänder, welche die Linse an den Ciliarkörper befestigen, aufzulösen.
Eine andere verbreitete operative Methode ist nur für angeborenen grauen Star anwendbar. Wenn der Star äusserst weich und flüssig ist, kann der Chirurg durch einen kleinen
Einschnitt in die vordere Kammer des Auges eingreifen, dann die Linsenkapsel öffnen und deren Inhalt mit Hilfe einer dünnen Nadel und einer normalen Injektionsspritze aufsaugen. Wenn der Linseninhalt etwas zu hart ist, um auf diese Weise aufgesaugt werden zu können, macht der Chirurg mehrere Einschnitte in die vordere Kapsel und erlaubt der wässerigen Flüssigkeit der vorderen Kammer, den Star anzugreifen und zu erweichen. Nach mehreren Tagen wird die Linse weich genug, um zu ermöglichen, dass die oben erwähnte Absaugmethode angewandt wird. Dieses Verfahren ist nur für weiche, angeborene Starlinsen anwendbar und ist nicht wirksam für harte, altersbedingte Starerkrankungen. Auch kann der Chirurg einen altersbedingten Star nicht aufschneiden und dann eine längere Zeit warten, bis die natürlichen Enzyme ihre Arbeit verrichten, weil das Auge rasch stark entzündet wird infolge der Reaktion des Linsenmaterials mit den blutgefässhaltigen Teilen des Auges.
Es wurde nun gefunden, dass ein altersbedingter Star behandelt werden kann durch Einführen einer Lösung eines exogenen, die Linse verdauenden Enzyms, gelöst in einem flüssigen Träger, in eine vom Star befallene Linse, wobei die Linse genügend erweicht wird, um ihre Entfernung durch Ansaugen und Irrigation zu ermöglichen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Beschaffung einer Vorrichtung zum Einführen einer solchen Enzymlösung in die Linse eines Auges und zum Versiegeln der entstandenen Öffnung, um das Ausfliessen der Enzymlösung aus der Linse zu verhindern.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, welche gekennzeichnet ist durch eine Flüssigkeitspumpe, welche an einen Vorratsbehälter mit Enzymlösung angeschlossen werden kann, eine Gasquelle, einen Mehrweghahn, welcher mindestens vier Ein- bzw. Auslässe aufweist und durch eine Kanüle, wobei die Pumpe, die Gasquelle und die Kanüle an unterschiedliche Hahnein- bzw. Hahnauslässe angeschlossen sind und der vierte Auslass offen ist und das Hahnküken zwei Kanäle aufweist, welche so eingestellt werden können, dass der eine Kanal den Gaseinlass mit dem offenen Auslass verbindet und der andere Kanal dabei den Flüssigkeitseinlass mit dem mit der Kanüle verbundenen Auslass verbindet, und wobei das Volumen jedes der Kükenkanäle grösser ist als die Summe aus Kanülenvolumen und Volumen im Hahngehäuse ausgebildeten Kanals zwischen Küken und Kanüleneingang.
Bei Verwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung wird die Flüssigkeitspumpe in Betrieb gesetzt, so dass Enzymlösung aus dem Vorratsbehälter durch einen Einlass im Hahn in die Kanüle geführt wird. Gleichzeitig wird Gas aus der Gasquelle durch den zweiten Einlass des Hahns zu dem Auslass geleitet. Dann wird der Hahn umgestellt, so dass der gashaltige zweite Einlass in Verbindung mit der Flüssigkeitspumpe und der Kanüle tritt. Das im zweiten Einlass eingefangene Gas bildet eine gasförmige Schranke, welche den kontuniirlichen Fluss der Enzymlösung aus dem Einlass auf dasjenige Volumen begrenzt, welches sich bereits stromabwärts der gasförmigen Schranken befindet.
Wie oben erwähnt, ist dieses Volumen derart eingestellt, dass es dem Volumen an Enzymlösung entspricht, welches in die Linse eingeführt werden soll.
Die Injektion von diesem Volumen an Enzymlösung in die Linse ist gefolgt von der Injektion einer Gasblase in den Kanülenweg, wenn die Kanüle aus der Linse und aus dem Auge entfernt wird.
Während dieser Operation kann der anfänglich mit Gas gefüllte Kanal mit Enzymlösung gefüllt werden, so dass die Vorrichtung für einen neuen Arbeitszyklus bereit ist, sobald das Gas aus der Kanüle ausgetrieben ist.
Da das Volumen von jedem Einlass grösser ist als das Volumen der einzuführenden Enzymlösung, hat es genügend Gas
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für die gewünschte Gasblase trotz der Kompression, welche auftritt, wenn die gasförmige Schranke durch die Kanüle in die Linse gepresst wird. Es ist ferner genügend Gas für die Abschrankung vorhanden, so dass verhindert werden kann, dass überschüssige Enzymlösung in die Linse eingeführt wird, nachdem die Gasblase in den Kanülenweg eingetreten ist.
Falls ein Missgeschick während der Einführung des Enzyms auftritt, z. B. der Bruch der hinteren Kapsel, kann die Flüssigkeitspumpe mit einer Quelle eines Enzyminhibitor verbunden werden, und dieser Inhibitor kann durch die Kanüle in die betroffene Stelle des Auges verbracht werden.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung wird nun auf die beiliegende Zeichnung verwiesen, in welcher
Fig. 1 eine in die Linse eines Auges eingeführte Kanüle,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie 2-2 von Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrösserten Querschnitt der menschlichen Linsenkapsel und dessen Inhalt und
Fig. 4 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs-gemässen Vorrichtung zur Einführung von Enzymlösung und anschliessend einer Gasblase in die Linse darstellen.
Bezugnehmend auf Fig. 3 ist ersichtlich, wie die Linse 10 aufgeteilt ist in die Kapsel 12, das Epithel 14 und die Linsensubstanz 16, welche aus Linsenfasern besteht. Die Linsensubstanz besteht ferner aus der Cortex 18, wobei die Cortex eine Schicht aus weichen, jungen Oberflächenfasern darstellt, welche direkt neben der Kapsel 12 liegen, und den Kern, wobei der Kern 20 aus harten, enggepackten Zellen im Zentrum der Linse besteht. In die Linse 10 an deren Seiten, erstrecken sich die Zonula 22, welche die tragenden Bänder sind, welche die Linse im Inneren des Auges an der richtigen Stelle halten.
Jedes exogene Material, welches in die Linse eingeführt wird, kann physikalisch innerhalb der Linsensubstanz 16 durch die Linsenkapsel 12 eingeschlossen werden, sofern das Material die Linsenkapsel nicht zerstört oder bricht. Wenn die für das Einführen des Materials angebrachte Öffnung geschlossen wird, kann derartiges Material innerhalb der Linsenkapsel 12 während einer längeren Zeitspanne verbleiben. Wesentlich ist es, dass die Linsenkapsel 12 eine biochemische Zusammensetzung aufweist, welche sich wesentlich von derjenigen der Cortex 18 und des Kerns 20 der Hauptlinsensubstanz unterscheidet. Es gibt exogene Enzyme, welche fähig sind, selektiv das Gewebe des Kerns und der Cortex aufzulösen, jedoch die Linsenkapsel 12 ganz zu lassen. Nabenbei kann bemerkt werden, dass der macromolekulare Charakter von Enzymen sie daran hindert, rasch, falls überhaupt, durch die Netzstruktur der Kapselmembran hindurchzutreten. Demgemäss werden selektive Enzyme, welche in die Cortex und den Kern eingeführt werden, darin festgehalten und können im Laufe einer gewissen Zeit die unbrauchbar gewordene Linsensubstanz enzyma-tisch abbauen.
Die Behandlung des grauen Stars unter Verwendung einer Enzymlösung umfasst das Anbringen einer Punktur 24 an der Lederhaut oder an der skleral-kornealen Verbindungsstelle 26, welche gross genug ist für eine Nadel, wie in Fig. 1 dargestellt, gefolgt von der Einführung einer konzentrierten Lösung des exogenen Enzyms. Dann wird eine genügende Zeitspanne einberaumt für den enzymatischen Abbau der Linse. Anschliessend wird die verflüssigte Linse durch übliche Ansaug- und Irrigations-Methoden entfernt, wobei z. B. die in der medizinischen Literatur zur Entfernung von angeborenen oder weichen Starlinsen beschriebenen Verfahren angewandt werden können.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, sind der Kern 20 und die Cortex 18, welche die Linsenkapsel vollständig ausfüllen, geschichtet (ähnlich wie eine Zwiebel), so dass jede enzymhaltige Flüssigkeit, welche in die Linsensubstanz 16 eingeführt wird, die ganze Linse hauptsächlich entlang der Schichtoberflächen durchdringt. Die geschichtete Struktur bringt somit praktisch alle Zellen im Kern und in der Cortex in sofortige Berührung mit den Enzymen in der Flüssigkeit. Eine normale Altersstarlinse wird bis zu 20 Mikroliter Flüssigkeit aufnehmen, ohne den intraokularen Druck auf eine Höhe zu bringen, bei welcher ein Bruch der Kapsel 12 auftritt. Die Einführung einer konzentrierten Lösung eines exogenen Enzyms direkt in die Linse fokussiert daher die enzymatische Wirkung ausschliesslich auf das kortikale, nukleare und subkapsulare vom Star befallene Material in vivo.
Der Abbau der Starlinse in situ, wie er hier vorgenommen wird, erfordert eine hohe enzymatische Aktivität und Selektivität. Zufälligerweise existieren hochselektive Enzyme. Mit Enzymen von hohem Reinheitsgrad, wie z. B. kristallinen Enzymen, können konzentrierte wässerige Lösungen von gemischten Enzymen hergestellt werden, z. B. 10 gewichtsprozentige Lösungen. Die oben beschriebene 20 Mikrolitergrenze erlaubt demnach das Einführen von bis zu 2 mg reinem Enzym in die Linsensubstanz. Da eine normale Linse etwa 200 mg wiegt, ist das Verhältnis von Enzym zu Substrat von etwa 1:100, welches leicht erhältlich ist, ein hohes Verhältnis von Enzym zu Substrat, insbesondere da die geschichtete Natur der Linse praktisch alle Linsenzellen in direkten Kontakt mit der Enzymlösung bringt. Das exogene Enzym wird innerhalb einiger Tage desaktiviert und bis dahin ist die erweichte oder verflüssigte vom Star befallene Linse reif zur Entfernung.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, wird die die Linse abbauende Lösung durch eine Mikrokanüle 30, welche an einen geeigneten Mikroliter-Hahn 32 mit vier Ein- bzw. Auslässen befestigt ist, durch eine skleralen oder skleral-kornealen Ver-bindungs-Punktur direkt in den Kern 20 abgegeben, wobei z. B. 15 Mikroliter einer 5 gewichtsprozentigen Enzymlösung eingeführt werden. Der äussere Durchmesser der Mikrokanüle beträgt z. B. 200 Mikron oder so wenig, wie die strukturelle Festigkeit es erlaubt. (Die Spitze kann elektronisch abgeschrägt werden). Kanülen mit grossem Durchmesser neigen dazu, die Linsenkapsel während des Durchtrittes zu spalten und/oder aufzureissen, und Kanülen mit wesentlich kleinerem Durchmesser weisen die notwendige Steifheit nicht auf, um sauber in die Linsensubstanz vorzudringen. Die Verwendung eines geführten Mikromanipulators, um die seitliche Bewegung der Kanüle nach dem Eintritt in die Linse herabzusetzen, ist empfehlenswert, ist jedoch nicht wesentlich. Mit Hilfe eines Operationsmikroskopes kann eine 200 Mikron-Mikrokanüle hinreichend von Hand in das Zentrum der Linse eingeführt werden. Eine vollständige Restriktion der seitlichen Bewegung durch die in die Linse eingesetzte Kanüle ist jedoch wesentlich, um eine gute Abdichtung durch die Gasblase innerhalb der Nadelbahn aufrecht zu erhalten, wie weiter unten näher beschrieben wird.
Wie bereits erwähnt, wird die enzymhaltige Lösung mit einem manuell oder pneumatisch betriebenen Injektionsspritzensystem in einer Flüssigkeitsmenge injiziert, welche durch eine durchschnittliche menschliche Linse aufgenommen werden kann, d. h. nicht mehr als etwa 20 Mikroliter und z. B. nur 6 Mikroliter. Das Verteilungsmuster der injizierten Flüssigkeit kann durch Einverleiben eines löslichen, inerten Farbstoffes, wie z. B. Dichlorindophenol oder ein Fluoreszensfarb-stoff, wie Fluorescein, in die Injektionsflüssigkeit, beobachtet werden.
Der Einführung der Lösung in den zentralen Teil der Linse folgt die Einführung einer winzigen Gasblase in die Bahn der Kanüle, sobald die Kanüle aus der Linse und aus dem Auge herausgezogen wird. Diese winzige Luftblase dient dazu, die kleine Einstichstelle 25 in der Linsenkapsel zu versiegeln und auf diese Weise den Ausfluss von Enzymlösung aus der Linse zu verhindern, bis der normale intralentikulare Druck wieder hergestellt ist.
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Die Zusammensetzung des digestiven Gemisches und die intralentikulare Inkubationszeit werden derart eingestellt, dass ein hoher Grad an Verflüssigung oder Erweichung der nuklearen und kortikalen Linsenbereiche erzielt wird. Die Beendigung des Linsenverflüssigungsprozesses und der Schutz anderer intraokularer Strukturen, im Fall des Entweichens des en-zymatischen digestiven Mittels aus der Linsenkapsel, kann durch Einführen von spezifischen Enzyminhibitoren in die vordere Kammer 20 des Auges durch dieselbe Kanüle erfolgen.
Enzyminhibitoren können auch in die vordere Kammer 28 des Auges eingeführt werden, falls Enzym in dieselbe durchsickert, oder sogar als Vorbeugungsmassnahme gegen ein derartiges Durchsickern. Inhibitoren mit hohem Molekulargewicht (oder Macromolekulare) dringen nicht in die Linsenkapsel ein und beeinträchtigen daher die enzymatische Verdauung der Linsencortex und des Linsenkerns nicht. Inhibitoren von niederem Molekulargewicht können durch die Linsenkapseln diffundieren und können verwendet werden, um den enzymati-schen Abbau zu beenden, sowohl ausserhalb wie innerhalb der Linse.
Das Einführen einer vorbestimmten Menge an Enzymlösung und die anschliessende Einführung einer Gasblase, um die Öffnung oder die Stichstelle in der Linsenkapsel zu versiegeln, werden z. B. unter Verwendung einer in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung durchgeführt. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, besteht die mechanische Vorrichtung, welche zur Injektion des Enzyms in die Linse verwendet wird, aus drei Hauptteilen, der Präzisions-Flüssigkeitspumpe 50, dem Verteilerhahn 32 und der Mikrokanüle 30. Jeder dieser drei Bestandteile wird im folgenden näher beschrieben.
Die pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch betriebene Präzisions-Flüssigkeitspumpe 50 kann eine elektronisch betriebene Schaltklinken-Mikroliter-Pumpe sein, wie sie in Fachkreisen bekannt sind und hier nicht näher erläutert werden müssen. Der Hahn 32 ist ein Miniaturhahn mit vier Einbzw. Auslässen, welcher ein Hahnküken 62 mit zwei um 90° abgewinkelten Kanälen enthält, wobei die Kanäle 64 und 66 dicht abschliessen, um ein Durchsickern zu verhindern.
Das Hahngehäuse 65 ist entsprechend mit vier Ein- bzw. Auslässen 67, 69, 71, 73 versehen und derart gearbeitet, dass das Küken 62 dicht darin eingepasst ist. Der Hahn 32 und die Bestandteile darin füllen den Auslass 73 und die Kanüle 30 mit einem vorgängig bestimmten Volumen des Enzyms (z. B. einen, drei oder fünf Mikroliter). Aus praktischen Gründen weist das Küken 74 kein abgetrenntes Abteil auf, weil die Kanüle 30 sich durch diesen Teil 74 erstreckt.
Die Kanäle 64 und 66 sind von vorbestimmten Volumen, von denen jedes grösser ist als die Summe aus Kanülenvolumen und Volumen der im Hahngehäuse 65 ausgebildeten Kanäle zwischen Küken und Kükeneingang; Das Verhältnis dieser Volumina liegt vorzugsweise im Bereich von 2 bis 10:1. Das Volumen der Kanäle 64 und 66 beträgt z. B. je 10 Mikroliter. Wenn das Küken 62 gedreht wird, um die Kanäle 64 und 66 in die in Fig. 4 dargestellte Lage zu bringen, wird Enzymlösung, welche aus dem Vorratsgefäss 51 bezogen wird, durch die Pumpe 50, z. B. einer Mikroliter-Injektionsspritze, durch die Leitung 53 in den Kanal 66, das Küken 74 und die Kanüle 30 gepumpt. Gleichzeitig fliesst filtrierte Luft oder ein inertes Gas zu dem Einlass 67, durch den Kanal 64 und hinaus durch den Auslass 69. Wenn der Chirurg bereit ist für die Operation, wird das Küken 62 um 180° gedreht, wobei das im Kanal 66 enthaltene Volumen an Enzymlösung, z. B. ein 10 Mikroli-ter-Volumen, durch das gashaltige Volumen des Kanals 64 ersetzt wird. Während der Abgabe der Enzymlösung in die Linse wird die Pumpe 50 betrieben, z. B. in Stössen von 1 Mikroliter, wobei allmählich die Lufttasche im Inneren des Kanals 64
komprimiert wird, bis die Inhalte des Auslasses 73 und der Kanüle 30 von Enzymlösung befreit sind. Die weitere Betätigung der Pumpe 50 treibt die Luft aus der Kanüle 30 aus, um die kleine Gasblase zu erzeugen, welche die Nadelöffnung ver-schliesst.
Wie leicht ersichtlich ist, ist die Volumsumme der Enzymlösung innerhalb des Auslasses 73 und der Kanüle 30 dazu bestimmt, die Menge an Enzymlösung darzustellen, welche für die Operation an einer Linse erforderlich ist, d. h. die Dosiseinheit. Das Volumverhältnis von 2 bis 10:1 von Gas in dem Ventilkanal 64 zum Dosiseinheitsvolumen liefert genügend Gas für die gewünschte Blase trotz der Kompression, welche auftritt, wenn die Gastasche durch die Kanüle 30 in die Linse gepresst wird, und genügend Gas zum Absperren, so dass überschüssige Enzymlösung nicht in die Linse eintreten kann, nachdem die Gasblase aus der Kanüle ausgetreten ist.
Auf jeden Fall bewirkt die in die Linse 10 gepumpte Enzymlösung für sich selbst eine Tasche, welche oft wie ein offener Schirm geformt ist, dessen Stock die Kanülenbahn ist. Die Einstichöffnung, welche durch die Kanüle gemacht wurde,
stellt einen engen Kanal dar, welcher durch die Gasblase verschlossen werden kann, insbesondere wenn die Kanüle teilweise zurückgezogen wird, so dass das Gas direkt in die Kanülenbahn eingeführt wird. Untersuchungen an Tieren haben gezeigt, dass die Enzymlösung rasch durch die weicheren Linsenteile diffundiert. Offensichtlich wird der intraokulare Druck verhältnismässig rasch wieder hergestellt, ohne dass, sogar zu Beginn, genügend Druck durch die die Enzymlösung enthaltende Tasche erzeugt wird, um die Gasblase aus der Kanülenbahn herauszudrücken.
Falls erwünscht, kann die Enzymlösung-Dosiseinheit klein gehalten werden. Das obige Verfahren kann dann in verschiedenen Teilen der Linse wiederholt werden, z. B. 2 x 3 Mikroli-ter-Portionen anstelle einer 1x6 Mikroliter-Dosis. Die Einführung von mehreren Dosiseinheiten erlaubt dem Chirurgen, eine sofortige Verteilung der Enzymlösung innerhalb der Linse zu bewirken.
Wenn während des Verfahrens ein Missgeschick auftritt, z. B. durch Bruch der hinteren Kapsel, kann ein Inhibitor in das das Enzym abgebende System eingeführt werden, und zwar durch den Auslass 67, indem das Küken 62 entsprechend gedreht wird, um den Inhibitor direkt durch die Kanüle 30 in den befallenen Teil des Auges einzuführen.
Eine geeignete Kanüle ist ein 0,23 mm Rohr aus rostfreiem Stahl von etwa 200 mm Länge, welche in einem entsprechenden Küken 74 angebracht ist, welcher beim Auslass 73 an den Hahn 32 angeschlossen wird. Der äussere Durchmesser der Kanüle ist typischerweise etwa 0,23 mm und ihr inneres Aufnahmevolumen beträgt weniger als 1 Mikroliter. Die bevorzugte Nadelspitzenart ist eine kurze Kegelschräge von 22° mit einer elektronisch abgeschrägten Spitze. Die im Handel erhältlichen Anschlussstücke sind derart beschaffen, dass sie ein vernachlässigbares totes Volumen aufweisen, und die Änderung des Volumens der abzugebenden Enzymlösung wird daher reguliert durch Vorbestimmung des Kükens des Auslasses 73 des Hahnens 32. Die ganze Vorrichtung kann vorsterilisiert werden, mit Vorteil kaltsterilisiert mit chemischen Mitteln, dann mit einer sterilen Lösung gespült werden, bevor die Enzymlösung rasch in die Vorrichtung eingefüllt wird, z. B. Einfüllen innerhalb von 3 Minuten. Wenn sie richtig bedient wird, wird die hier beschriebene Vorrichtung auf reproduzierbare Weise ein vorbestimmtes Volumen an Enzymlösung in die Linse abgeben mit praktisch keinem Durchsickern in die vordere Kammer.
Die oben beschriebene Kanüle ist geeignet für alle Linsen-Typen, welche während der Untersuchungen angetroffen wurden. Die Kaninchenlinse entspricht ungefähr der Konsistenz einer normalen menschlichen Starlinse und es wurden
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keinerlei Schwierigkeit beobachtet, bei der direkten Injektion in die Kernbereiche dieser Art von Linsen.
Bei der Katze, welche einen aussergewöhnlich dichten nuklearen Bereich aufweist, und in den Tests an dunklem Kernstar bei Menschen trat keine Schwierigkeit auf, in die Kernbe- 5
reiche mit dieser Kanüle vorzudringen. Bei äusserst dichten Linsen-Zentren wird jedoch das Enzym am besten in den mehr peripheren Gebieten des Kerns oder in weicheren kortikalen Bereichen eingeführt.
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S
2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Einführen eines vorbestimmten Volumens an Enzymlösung in die Linse eines Auges, gekennzeichnet durch eine Flüssigkeitspumpe (50), welche an einen Vorratsbehälter (51) mit Enzymlösung angeschlossen werden kann, eine Gasquelle, einen Mehrweghahn (65), welcher mindestens vier Ein- bzw. Auslässe aufweist und durch eine Kanüle, wobei die Pumpe (50), die Gasquelle und die Kanüle (30) an unterschiedliche Hahnein- bzw. Hahnauslässe (71, 67, 73) angeschlossen sind und der vierte Auslass (69) offen ist und das Hahnküken (62) zwei Kanäle (64, 66) aufweist, welche so eingestellt werden können, dass der eine Kanal (64 bzw. 66) den Gaseinlass (67) mit dem offenen Auslass (69) verbindet und der andere Kanal (66 bzw. 64) dabei den Flüssigkeitsein-lass (71) mit dem mit der Kanüle verbundenen Auslass (73) verbindet, und wobei das Volumen jedes der Kükenkanäle (64, 66) grösser ist als die Summe aus Kanülenvolumen und Volumen des im Hahngehäuse (65) ausgebildeten Kanals zwischen Küken und Kanüleneingang.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Kükenkanalvolumens zur genannten Volumensumme im Bereich von 2 bis 10 zu 1 liegt.
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PATENTANSPRÜCHE
• 3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitspumpe an eine Quelle eines Enzyminhibitors angeschlossen werden kann.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitspumpe eine Mikroliter-Injek-tionsspritze ist.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle ein Rohr aus rostfreiem Stahl mit einem äusseren Durchmesser von etwa 0,23 mm ist.
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