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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
im allgemeinen eine Vorrichtung, mit der ein gleichzeitiges Injizieren
und Absaugen eines viskosen Fluids in einem chirurgischen System
gewährleistet
werden kann. Insbesondere, jedoch nicht beschränkend, betrifft die vorliegende
Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Injizieren einer
viskosen Langzeitfluidtamponade in den hinteren Teil des Auges bei
einer vitreoretinalen Operation, während gleichzeitig eine viskose
Kurzzeitfluidtamponade aus dem Auge gesaugt wird.
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Beschreibung
des Stands der Technik
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In einem gesunden menschlichen Auge
ist die Retina hinter der Parsplana im allgemeinen längs des
Umfangs physisch an der Aderhaut befestigt. Das Humor Vitreus, ein
transparentes gallertartiges Material, das den hinteren Teil des
Auges ausfüllt, trägt dazu
bei, daß der
Rest der Retina an der Aderhaut anliegt, jedoch nicht physisch daran
befestigt ist. Eine hilfreiche Analogie besteht darin, sich die
Aderhaut als die Wände
eines Schwimmbeckens vorzustellen. Die Retina ist einer Tapete ähnlich,
die durch das Wasser im Becken gegen die Wände des Schwimmbeckens gedrückt wird,
jedoch nur oben am Becken physisch an den Wänden befestigt ist.
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Manchmal löst sich ein Teil der Retina
von der Aderhaut ab. In anderen Fällen kann ein Teil der Retina
reißen,
wodurch wässriges
und manchmal glasartiges Humor zwischen die Retina und die Aderhaut
fließen
kann. Beide Zustände
haben eine Verminderung der Sehfähigkeit
zur Folge.
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Um diese Zustände chirurgisch zu beheben, führt ein
Chirurg typischerweise durch einen Einschnitt in der Lederhaut in
der Parsplana eine Vitrektomiesonde in den hinteren Teil des Auges
ein. Ein derartiger Einschnitt wird Skleratomie genannt. Der Chirurg
führt typischerweise
ebenso durch ähnliche Einschnitte
eine faseroptische Lichtquelle und eine Infusionskanüle in das
Auge ein und ersetzt in manchen Fällen die Vitrektomiesonde durch
eine Ansaugsonde. Während
der hintere Teil 25 unter einem Mikroskop und mit Hilfe der faseroptischen
Licht quelle beobachtet wird, schneidet und saugt der Chirurg Vitreus
unter Verwendung der Vitrektomiesonde ab, um einen Zugang zur Ablösung oder
zum Riss der Retina zu erhalten. Der Chirurg kann auch die Vitrektomiesonde,
eine Schere, eine Aufnahmevorrichtung, und/oder eine Zange verwenden,
um eine Haut zu entfernen, die zur Ablösung oder zum Riss der Retina
beigetragen hat. Während
dieses Teils der Operation wird typischerweise eine Salzlösung in
das Auge durch die Infusionskanüle
infundiert, um den richtigen Innenaugendruck aufrecht zu erhalten.
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Viele Chirurgen injizieren danach
eine Fluorkohlenstofflüssigkeit
(perfluorierter Kohlenwasserstoff) in den hinteren Teil des Auges,
um zu bewirken, daß sich
der abgelöste
oder eingerissene Teil der Retina an der richtigen Position gegen
die Lederhaut flach anlegt. Sobald der abgelöste oder eingerissene Teil
der Retina richtig positioniert ist, verwendet der Chirurg eine
Diathermiesonde oder einen Laser, um die positionierten Teile der
abgelösten
Retina zu verbinden.
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Ungünstigerweise sind Fluorkohlenstofflüssigkeiten
toxisch, wenn sie über
eine Dauer von mehreren Wochen im Auge bleiben. Da ein retinaler
Riss oder eine retinale Ablösung
mehrere Wochen benötigt,
um nach der oben beschriebenen chirurgischen Prozedur wieder anzuhaften,
muß die
kurzzeitige Fluorkohlenstofflüssigkeitstamponade
im letzteren Teil der chirurgischen Prozedur aus dem Auge entfernt
werden und durch eine Langzeittamponade ersetzt werden. Diese Langzeittamponade
kann eine Luft-/Gasmischung oder ein viskoses Fluid, wie beispielsweise
Silikonöl
sein. Falls Silikonöl
verwendet wird, muß auch
dieses aus dem Auge nach dem Anhaften der Retina entfernt werden,
da es toxisch ist, wenn es über
eine Dauer von mehreren Monaten im Auge verbleibt.
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Herkömmlicherweise wenden Chirurgen
verschiedene Techniken an, um die Ersetzung der Fluorkohlenstofflüssigkeit
durch Silikonöl,
die manchmal als „Fluid-Fluidaustausch" bezeichnet wird,
auszuführen.
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Erstens kann der Chirurg ein herkömmliches vitreoretinales
chirurgisches System verwenden, um Silikonöl mit einem durch das System
erzeugten Injektionsdruck und einer Infusionskanüle zu injizieren. Ein beispielhaftes
System ist das chirurgische System Accurus®, das
von Alcon Laboratories, Inc. aus Fort Worth, Texas vertrieben wird.
Wenn das Silikonöl
injiziert wird, steigt der Druck im Auge an. Der angestiegene Druck
im Auge bewirkt, daß die
Fluor kohlenstofflüssigkeit
passiv in eine Extrusionskanüle fließt, die
mit der Ansaugsonde verbunden ist. Die Ansaugsonde entfernt die
Fluorkohlenstofflüssigkeit aus
dem Auge. Ungünstigerweise
erfordert diese Technik die Verwendung von Extrusionskanülen mit größerem Durchmesser
(z. B. eine gerade Kanüle
mit Stärke
20), um einen ausreichenden passiven Fluß ohne einen übermäßig erhöhten intraokularen
Druck zu ermöglichen.
Im Gegensatz dazu bevorzugen Chirurgen jedoch aufgrund der zusätzlichen
Sicherheit für
den Fall, daß sie
versehentlich mit der Retina in Kontakt kommen, konische Kanülen und/oder
Extrusionskanülen
mit weicher Spitze.
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Zweitens kann ein Chirurg ein derartiges
herkömmliches
vitreoretinales chirurgisches System dazu verwenden, um mit einem
mit dem System erzeugten Infusionsdruck und über eine Infusionskanüle Silikonöl zu injizieren.
Wenn der intraokulare Druck ansteigt, schaltet der Chirurg den Betriebsmodus
des chirurgischen Systems um, so daß anstelle einer Versorgung
der Infusionskanüle
mit einem Injektionsdruck die Ansaugsonde mit einem Unterdruck versorgt
wird. Der Chirurg verwendet dann die Ansaugsonde mit der Extrusionskanüle, um Fluorkohlenstofflüssigkeit
aus dem Auge abzusaugen, um dem oben beschriebenen Anstieg des intraokularen
Drucks entgegenzuwirken. Als nächstes
rekonfiguriert der Chirurg das chirurgische System für den Injektionsdruck und
injiziert zusätzliches
Silikonöl
in den hinteren Teil des Auges. Dieses zyklische Wechseln zwischen dem
Injizieren von Silikonöl
und dem Absaugen von Fluorkohlenstofflüssigkeit wird fortgesetzt,
bis die gesamte Fluorkohlenstofflüssigkeit durch Silikonöl ersetzt
ist. Bei dieser Technik überwacht
der Chirurg das Auge visuell und versucht zu verhindern, daß der intraokulare
Druck auf ein gefährlich
hohes Niveau ansteigt (d.h. in einen Zustand eines „harten
Auges") oder auf
ein gefährlich
niedriges Niveau (d.h. in einen Zustand eines „weichen Auges") abfällt. Zusätzlich ist es
wichtig zu beachten, daß dieser
zyklische Wechsel erforderlich ist, da herkömmliche vitreoretinale chirurgische
Systeme nicht dazu geeignet sind, gleichzeitig viskose Fluide zu
injizieren und abzusaugen. Jedoch kann, selbst wenn diese Technik
richtig durchgeführt
wird, der intraokulare Druck von einem gewünschten intraokularen Druck
nach oben und nach unten abweichen. Diese Änderung des intraokularen Drucks
kann während
der Prozedur Schwierigkeiten für
den Chirurgen mit sich bringen, für den Patienten schädlich sein
und tritt insbesondere häufig
bei der Verwendung konischer Extrusionskanülen und bei Extrusionskanülen mit
weicher Spitze auf.
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Drittens kann der Chirurg eine Technik
unter Verwendung eines herkömmlichen
vitroretinalen chirurgischen Systems und einer Ansaugsonde, um Fluorkohlenstofflüssigkeit
abzusau gen, und eines zweiten davon getrennten Systems, um Silikonöl zu injizieren,
anwenden. Die Verwendung zweier Systeme ermöglicht die gleichzeitige Injektion
und das Ansaugen viskoser Fluide in das Auge. Jedoch erfordert die Verwendung
von zwei Systemen, daß der
Chirurg beide Systeme gleichzeitig bedient und kontrolliert, was
schwierig sein kann. Der Chirurg kann dazu gezwungen sein, zusätzliches
Personal einzusetzen, das den Betrieb zumindest eines der Systeme
unterstützt.
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Wie oben erläutert, existieren verschiedene Verfahren
zum Tamponieren der Retina nach einer vitreoretinalen Operation,
bei welchen die Verwendung einer Fluorkohlenstofflüssigkeit
nicht erforderlich ist. Beispielsweise kann der Chirurg ein Luft-/Gasgemisch
als eine Langzeittamponade verwenden. Bei dieser Technik infundiert
der Chirurg Luft, während die
gesamte vom Vitrektomieprozeß stammende Salzlösung abgesaugt
wird. Die Luft hat die Funktion die Retina wieder an der Lederhaut
zu positionieren. Dann wird eine Mischung aus Luft und Gas (typischerweise
ein Fluorkohlenstoffgas) in das luftgefüllte Auge injiziert, wodurch
die infundierte Luft ersetzt wird. Das Luft-/Gasgemisch umfaßt ein bestimmtes Verhältnis, woraus
eine sich ausdehnende Luft-/Gasblase mit einer Ausdehnungsrate resultiert,
die der Rate, mit der die Luft aus dem Auge entweicht, nahezu entspricht.
Die Luft-/Gasblase hat die unterstützende Funktion, zu verhindern,
daß die
Retina durch regeneriertes wässriges
Humor befeuchtet wird, bevor sie ausreichend Zeit hatte, um wieder
anzuhaften. Die Blase wird typischerweise mehrere Tage aufrecht
erhalten. Ungünstigerweise
erfordert die Verwendung eines Luft-/Gasgemisches als eine Langzeittamponade
sehr geduldige Patienten. Beispielsweise müssen Patienten ihren Kopf während mehrerer
Stunden pro Tag in bestimmten Positionen halten, um sicher zu stellen,
daß die
Luft-/Gastblase verhindert, daß die
Retina durch wässriges
Humor befeuchtet wird. Diese An einer Langzeittamponade ist daher für ältere, junge
und geistig behinderte Patienten, oder Flugreisende nicht geeignet.
Zusätzlich
können bei
großen
retinalen Rissen oder Ablösungen
solche Prozeduren, wie beispielsweise der „Fluid/Luft"- oder „Fluid/Gas"-Austausch, ein Gleiten der Retina,
prozessuale Komplikationen und eine längere Operationsdauer nach
sich ziehen.
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US-A-4,184,510 (Fibra-Sonics, Inc.)
beschreibt ein frühes
Phakoemulsifikationssystem, bei dem eine Spülflüssigkeit zu einer Ultraschallspitze (einer
mikrochirurgischen Vorrichtung) zugeführt und Spülfluid und ophthalmisches Gewebe
von der Ultraschallspitze abgesaugt wird. Der Druck sowohl für das Absaugen
als auch das Spülen
wird präzise
und genau durch die Verwendung eines differentiellen Ventils und
eines sich außerhalb
der Ultraschallspitze befindlichen Steuerungsreservoirs aufrechterhalten.
Das Volumen des Steuerungsreservoirs ist im allgemeinen viel größer als
die Aushöhlung
des Biogewebes, in der die Operation ausgeführt werden soll.
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EP-A-0,348,146 (Alcon Laboratories,
Inc.) beschreibt eine Vorrichtung zum Injizieren eines viskosen
Fluids in ein Auge, das einen Standardklebstoffinjektor zur Verwendung
für Einzelschüsse oder
in einem kontinuierlichen Modus umfaßt. Das viskose Fluid kann
ein viskoelastisches Fluid zur Injektion hinter eine retinale Membran
sein, um das Schneiden und Entfernen der Membran zu erleichtern.
Der Klebstoffinjektor ist durch ein steriles Filter und einen üblichen
Adapter mit einer sterilen Spritzenvorrichtung zur Aufbewahrung
des viskoelastischen Materials pneumatisch gekoppelt.
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Daher besteht in der vitreoretinalen
Chirurgie ein Bedarf für
ein chirurgisches System und ein Verfahren, welche eine Langzeittamponierung
der Retina ohne die oben beschriebenen Beschränkungen gewährleisten. Das System und das
Verfahren sollte zur Verwendung durch den Chirurgen einfach sein, sollte
die Sicherheit für
den Patienten so groß wie möglich machen
und sollte ökonomisch
durchführbar sein.
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Abriß der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung umfaßt ein System
zum gleichzeitigen Injizieren eines ersten viskosen Fluids in ein
Zielgewebe und Ansaugen eines zweiten viskosen Fluids aus dem Zielgewebe.
Es wird ein chirurgisches System bereitgestellt, das dazu angepasst
ist, einen pneumatischen Druck und einen Unterdruck zu liefern.
Ein erstes viskoses Fluid wird in das Zielgewebe unter Verwendung
des vom System gelieferten pneumatischen Drucks injiziert. Der Betriebsmodus
des Systems wird geändert,
um einen Unterdruck und einen pneumatischen Druck zu liefern. Das
zweite viskose Fluid wird aus dem Zielgewebe unter Verwendung des
vom System zugeführten
Unterdrucks abgesaugt.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt ein chirurgisches
System mit einer Anordnung, die dazu geeignet ist, zumindest ein
mikrochirurgisches Instrument mit einem pneumatischen Druck und
einem Unterdruck zu versorgen, und einem Fußpedal, das funktionstechnisch
mit der Vorrichtung gekoppelt ist. Das Fußpedal umfaßt einen ersten Bewegungsbereich
in einer im allgemeinen vertikalen Ebene, in der die Anordnung einen
proportionalen pneumatischen Druck liefert, und einen zweiten Bewegungsbereich
in einer im allgemeinen vertikalen Ebene, in der die Anordnung einen
im wesentlichen konstanten pneumatischen Druck und einen proportionalen
Unterdruck bzw. Vakuum liefert.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Für
ein umfassenderes Verständnis
der vorliegenden Erfindung und weiterer Merkmale und Vorteile derselben
wird auf die folgende Beschreibung Bezug genommen, die mit den begleitenden
Zeichnungen verbunden ist, in welchen:
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1 eine
schematische bruchteilhafte Veranschaulichung teilweise im Querschnitt
eines chirurgischen System zur Injektion eines viskosen Fluids in ein
menschliches Auge gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist, während gleichzeitig ein zweites
viskoses Fluid aus dem Auge abgesaugt wird;
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2 ein
Blockdiagramm bestimmter Bereiche der elektronischen und pneumatischen
Unterbaugruppen des chirurgischen Systems von 1 ist;
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3 eine
bevorzugte Ausführungsform
eines pneumatischen Reservoirs des chirurgischen Systems von 1 zeigt;
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4 eine
schematische Veranschaulichung einer bevorzugten Ausführungsform
eines Fußpedals
von 1 ist; und
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5 eine
grafische Veranschaulichung der Änderung
des Injektionsdrucks im chirurgischen System von 1 ist.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und ihre Vorteile werden am besten mit
Bezug auf die 1 bis 5 der Zeichnungen verständlich,
wobei gleiche Bezugszeichen für gleiche
und entsprechende Teile der verschiedenen Zeichnungen verwendet
werden.
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1 zeigt
eine schematische Veranschaulichung eines chirurgischen Systems 10 gemäß einem
bevorzugten Verfahren der vorliegenden Erfindung, mit dem ein viskoses
Fluid 12 in einen hinteren Teil 13 eines menschlichen
Auges 14 injiziert wird, während gleichzeitig ein zweites
viskoses Fluid 16 aus dem Auge 14 abgesaugt wird.
Das chirurgische System 10 ist vorzugsweise ein herkömmliches
chirurgisches System, mit dem eine vitreoretinale Operation durchgeführt werden
kann und das gemäß der vorliegenden
Erfindung modifiziert wurde. Ein beispielhaftes chirurgisches System 10,
das für
eine derartige Modifizierung geeignet ist, ist das chirurgische
System Accurus®,
das von Alcon Laboratories, Inc. vertrieben wird. Wird das chirurgische
System 10 verwendet, um einen „F1uid/Fluid-Austausch" als Teil einer Operation
auszuführen,
um eine abgelöste oder
eingerissene Retina zu reparieren, ist das viskose Fluid 12 vorzugsweise
Silikonöl
und das viskose Fluid 16 vorzugsweise Fluorkohlenstofflüssigkeit.
Zusätzlich
befindet sich im hinteren Teil 13 typischerweise eine Salzlösung 18.
Das Silikonöl 12 umfaßt vorzugsweise
eine Viskosität
von ungefähr
1000 bis ungefähr
5000 Centistokes. Die Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 hat vorzugsweise
eine Viskosität
von ungefähr
6 bis ungefähr
7 Centistokes. Die Salzlösung 18 hat
vorzugsweise eine Viskosität
von ungefähr
1 Centistoke. Ein beispielhaftes Silikonöl, das zur Verwendung als Silikonöl 12 geeignet
ist, ist das SilikonTM Silikonöl, das bei
Alcon Laboratories, Inc. erhältlich
ist. Eine beispielhafte Fluorkohlenstofflüssigkeit, die als Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 geeignet
ist, ist die Fluorkohlenstofflüssigkeit
Perfluoron®,
die von Alcon Laboratories, Inc. vertrieben wird. Eine beispielhafte
Salzlösung,
die sich als Salzlösung 18 eignet,
ist die intraokulare Spüllösung BSS
PLUS®,
die von Alcon Laboratories, Inc. vertrieben wird.
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Das Auge 14 umfaßt eine
Hornhaut 20, eine Linse 22, eine Lederhaut 24,
eine Aderhaut 26, eine Retina 28 und einen Sehnerv 30.
Die Hornhaut 20 und die Linse 22 definieren im
allgemeinen einen vorderen Teil 32 des Auges 14.
Die Linse 22, die Aderhaut 26 und die Retina 28 definieren
im allgemeinen den hinteren Teil 13 des Auges 14.
Die Retina 28 wird physisch längs des Umfangs an der Aderhaut 26 in der
Nähe der
Parsplana 34 befestigt.
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Wie in 1 gezeigt
ist, wurde das Auge 14 einem Vitrektomieprozeß unterzogen,
bei dem das Humor Vitreus abgeschnitten und aus dem hinteren Teil 13 abgesaugt
wurde, wie oben beschrieben ist. Während dieses Vorgangs, wurde über eine
Infusionskanüle 62 Salzlösung 18 in
das Auge 14 infundiert, um den richtigen intraokularen
Druck aufrechtzuerhalten. Während
dieses Prozesses wurde durch Injizieren von Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 in
den hinteren Teil 13 über
eine Injektionskanüle
und Spritze (nicht gezeigt) ebenfalls ein abgelöster Teil oder ein Riss 36 der
Retina 28 repositioniert, um zu bewirken, daß sich der
abgelöste
Teil oder der Riss 36 an der richtigen Position gegen die
Aderhaut 26 flach anlegt. Sobald der Teil oder der Riss 36 richtig
positioniert ist, wird eine Diathermiesonde oder ein Laser (nicht
gezeigt) verwendet, um den positionierten Teil oder den Riss 36 zu
fusionieren. Während
dieses Prozesses liefert eine herkömmliche faseroptische Lichtquelle
38 dem Chirurgen, der den hinteren Teil 13 über ein
Mikroskop beobachtet, Licht. Die Lichtquelle 38 wird in
den hinteren Teil 13 über
eine Skleratomie 39 eingeführt. Die Lichtquelle 38 ist
vorzugsweise funktionstechnisch mit einem Ausgang 40 des chirurgischen
Systems 10 über
eine Lichtfaserkabelverbindung 42 gekoppelt.
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Wie oben beschrieben, ist die Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 toxisch,
wenn sie für
die Dauer einiger Wochen im Auge 14 verbleibt. Da der abgelöste Teil
oder Riss 36 der Retina 28 eine Dauer von mehreren
Wochen erfordert, um nach der oben beschriebenen chirurgischen Prozedur
wieder anzuhaften, ist Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 nur als
eine kurzzeitige Tamponade akzeptabel, um den Teil oder den Riss 36 der
Retina 28 im Verhältnis
zur Aderhaut 26 in der richtigen Position zu halten. Daher
wird die Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 aus
dem Auge entfernt und durch Silikonöl 12, d.h. eine Langzeittamponade,
ersetzt.
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Das chirurgische System 10 umfaßt einen Anschluß 50,
mit dem ein proportionaler Druck zu einem mikrochirurgischen Instrument,
das damit verbunden ist, zugeführt
werden kann. Für
den bevorzugten Fluid/Fluid-Austausch gemäß der vorliegenden Erfindung,
ist der Anschluß 50 fluidtechnisch über eine
Leitung 58 mit einem Ende 54 einer herkömmlichen
Spritze 56 verbunden. Ein zweites Ende 60 der
Spritze 56 ist fluidtechnisch über eine Leitung 64 mit
einer Infusionskanüle 62 verbunden.
Die Leitungen 58 und 64 sind vorzugsweise herkömmliche PVC-Schläuche. Die
Infusionskanüle 62 wird über eine
Skleratomie 66 in den hinteren Teil 13 eingeführt. Die
Spritze 56 weist einen Kolben 68 auf, der bewegbar
in deren hohlem Körper 70 angeordnet
ist.
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Das chirurgische System 10 umfaßt ebenfalls
einen Anschluß 52 mit
dem ein proportionaler Unterdruck zu einem mikrochirurgischen Instrument, das
daran angeschlossen ist, zugeführt
werden kann. Der Anschluß 52 ist
vorzugsweise ein Teil einer herkömmlichen
chirurgischen Kassette 72, welche die Regelung der Ansaugströme des chirurgischen Systems 10 unterstützt. Die
US-Patente 4,493,695; 4,627,833 (Cook); 4,395,258 (Wang et al.); 4,713,051
(Steppe et al.); 4,798,850 (DeMeo et al.); 4,758,238; 4,790,816
(Sundblom et al.); 5,267,956 und 5,364,342 (Beuchat) offenbaren
schlauchlose chirurgische Kassetten oder chirurgische Kassetten der
Bauart mit Schlauch. Ein Sammelbeutel 74 ist fluidtechnisch
mit der chirurgischen Kassette 72 verbunden.
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Für
den bevorzugten Fluid/Fluid-Austausch gemäß der vorliegenden Erfindung
ist der Anschluß 52 fluidtechnisch über eine
Leitung 78 mit einer Ansaugsonde 76 verbunden,
die eine Extrusionskanüle 77 umfaßt. Die
Leitung 78 ist vorzugsweise ein herkömmlicher PVC-Schlauch. Die Ansaugsonde 76 und
die Extrusionskanüle 77 werden über eine
Skleratomie 80 in den hinteren Teil 13 eingeführt.
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2 zeigt
ein Blockdiagramm bestimmter Abschnitte der elektronischen und pneumatischen Unterbaugruppen
des chirurgischen Systems 10. Das chirurgische System 10 umfaßt eine
regulierte pneumatische Unterdruckquelle 100, die über eine Rohrverzweigung 104 fluidtechnisch
mit einem Proportionalventil 102 gekoppelt ist. Die Unterdruckquelle 100 stellt
eine konstante Quelle eines pneumatischen Drucks der Größenordnung
von ungefähr
85 psi dar. Ein für
das Ventil 102 geeignetes Proportionalventil ist das Model
Nr. 002-AXXAVCAA, das von der Porter Instrument Company, Inc. in
Hatfield, Pennsylvania vertrieben wird. Selbstverständlich können andere
Proportionalventile für
das Ventil 102 verwendet werden. Das Proportionalventil 102 ist
fluidtechnisch über
eine erste Ventilausgangsverzweigung 105 mit einem Magnetventil 103 verbunden. Eine
Vakuumpumpe oder Venturi 106 ist über eine Verzweigung 108 fluidtechnisch
mit dem Magnetventil 103 verbunden. Eine als Pumpe 106 geeignete
Vakuumpumpe (Venturi) ist das Modell Nr. LX10, das von PIAB in Hingham,
Massachusetts vertrieben wird. Selbstverständlich können für die Pumpe 106 andere
Pupen oder Venturis verwendet werden. Die Pumpe 106 umfaßt eine
Vakuumverzweigung 110, die fluidtechnisch mit einem Volumen 72a der
chirurgischen Kassette 72 und dem Anschluß 52 gekoppelt ist.
Die Pumpe 106 umfaßt
ebenso eine Auslassverzweigung 112. Zusätzlich ist das Proportionalventil 102 über eine
zweite Ventilausgangsverzweigung 114 fluidtechnisch mit
einem Magnetventil 150 gekoppelt. Ein Reservoir 151 ist
fluidtechnisch mit dem Magnetventil 150 über eine
Verzweigung 15 gekoppelt. Eine Verzweigung 116 koppelt
das Reservoir 151 fluidtechnisch mit dem Anschluß 50.
Die oben beschriebenen Abschnitte des chirurgischen Systems 10 in 2 sind mit Ausnahme der
Magnetventile 103 und 150, des Reservoirs 151 und
der Verteiler 115 und 116 herkömmlicher An.
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Wie nachfolgend in weiteren Einzelheiten
erläutert
wird, kann ein Chirurg den Ausgang des Proportionalventils 102 durch Öffnen und
Schließen
der Magnetventile 103 und 150 umschalten. Wenn
das Magnetventil 103 offen ist und das Magnetventil 150 geschlossen
ist, versorgt das Proportionalventil 102 den Anschluß 52 mit
Unterdruck. Wenn das Magnetventil 150 offen und das Magnetventil 103 geschlossen
ist, versorgt das Proportionalventil 102 den Anschluß 50 mit
einem pneumatischen Unterdruck.
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Im chirurgischen System 10 wählt der
Chirurg durch Betätigen
einer variablen Eingabevorrichtung 120 den gewünschten
Vakuum- oder Druckpegel. Die variable Eingabevorrichtung 120 ist
vorzugsweise ein Fußschalter
oder ein Fußpedal.
Das Fußpedal 120 ist
funktionstechnisch mit dem Proportionalventil 102 über eine
herkömmliche
elektronische Verkabelung 122 verbunden. Ein Chirurg wählt den gewünschten
Vakuumpegel für
den Anschluß 52 oder
Druck für
den Anschluß 50 durch
Betätigen
des Fußpedals 120,
um für
das Proportionalventil 102 ein Eingangssignal 124 zu
erzeugen. Insbesondere kann der Chirurg das Proportionalventil 102 durch
Drücken des
Fußpedals 120 allmählich öffnen und
das Proportionalventil 102 durch „Nachlassen" des Fußpedals 120 allmählich schließen. Der
Grad, bis zu dem das Proportionalventil 102 geöffnet ist,
bestimmt die Druck- und Flußrate,
die zur Verzweigung 105 oder Verzweigung 114 zugeführt wird.
Je größer der
Luftstrom durch das Proportionalventil 102 ist, desto größer ist
der zum Anschluß 52 zugeführte Unterdruck bzw.
desto größer ist
der zum Anschluß 50 zugeführte Druck.
Obwohl dies nicht im Blockdiagramm von 2 gezeigt, ist vorzugsweise ein Prozeßsteuerungssystem
funktionstechnisch mit dem Proportionalventil 102, der
Vakuumpumpe 106, der Vakuumverzweigung 110, der
zweiten Ventilausgangsverzweigung 114 und dem Fußpedal 102 gekoppelt,
um dem Chirurg eine präzise
Steuerung der mikrochirurgischen Instrumente, die mit den Anschlüssen 50 oder 52 des
chirurgischen Systems 10 gekoppelt sind, zu bieten. Das
bevorzugte Prozeßsteuerungssystem
ist in Einzelheiten im US-Patent 5,674,194 beschrieben.
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3 veranschaulicht
bevorzugte Ausführungsformen
des Magnetventils 150 und des Reservoirs 151.
Der Schlauch 152 versorgt das Magnetventil 150,
die Verzweigung 115, das Reservoir 151, die Verzweigung 116 und
den Anschluß oder
das pneumatische Anschlußstück 50 mit
einem pneumatischen Druck von der zweiten Ventilausgangsverzweigung 114.
Die Leitung 152 ist vorzugsweise ein herkömmlicher
PVC-Schlauch. Der Schlauch 152, das Magnetventil 150,
die Verzweigung 115, das Reservoir 151 und die
Verzweigung 116 befinden sich vorzugsweise im Gehäuse 11 des
chirurgischen Systems 10 und im allgemeinen hinter dem
Anschluß 50.
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Obwohl in 3 nicht gezeigt, kann sich das Reservoir 151 ebenfalls
außerhalb
des Gehäuses 11 des
chirurgischen Systems 10 befinden. Beispielsweise kann
das Reservoir 151 fluidtech nisch mit dem Schlauch 58 gekoppelt
sein, wie schematisch in 1 gezeigt
ist. Als ein weiteres Beispiel kann die Spritze 56 gegenüber ihrer
herkömmlichen
Form so modifiziert sein, daß sie
neben ihrem Ende 54 ein Reservoir 151 umfaßt. Als
ein weiters Beispiel kann die Länge
und/oder der innere Durchmesser des Schlauches 58 gegenüber seiner
herkömmlichen
Form so modifiziert sein, daß das
Volumen des Reservoirs 151 darin integriert ist.
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4 veranschaulicht
schematisch eine bevorzugte Ausführungsform
des Fußpedals 120 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das Fußpedal 120 umfaßt eine
erste Position 200, die einer vollkommen entlasteten Position
entspricht, eine zweite Position 202, die einer vollkommen
niedergedrückten
Position entspricht, und eine dritte Position 204, die
einer ungefähr
zu einem Drittel niedergedrückten
Position entspricht. Die Position 204 ist vorzugsweise
durch eine mechanische Raste des Fußpedals 120 definiert.
Das Fußpedal 120 kann
durch Modifizieren des herkömmlichen
Fußpedals
realisiert sein, das als Teil des chirurgischen Systems Accurus®,
das oben erwähnt
wurde, vertrieben wird.
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Ein herkömmliches chirurgisches System 10 ist
dadurch beschränkt,
daß es
nicht in der Lage ist, gleichzeitig den Anschluß 50 für die Injektion
eines viskosen Fluids 12 in das Auge 14 mit einem
pneumatischen Druck und den Anschluß 52 zum Absaugen
von viskosem Fluid 16 aus dem Auge 14 mit einem
Unterdruck zu versorgen. Jedoch ermöglicht das Hinzufügen des
Magnetventils 150, des Reservoirs 151 und der
Verzweigungen 115 und 116, daß der Anschluß 50 mit
einem im wesentlichen konstanten pneumatischen Druck und gleichzeitig
der Anschluß 52 mit
dem proportionalen Vakuum versorgt werden können. Durch diese Möglichkeit
kann der Chirurg die Gefahr eines Verrutschens der Retina 28 beträchtlich
verringern und den intraokularen Druck des Auges 14 während des
Fluid/Fluid-Austausches auf einem Pegel halten, der sehr nahe beim
gewünschten
intraokularen Druck liegt.
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Wiederum mit Bezug auf die 1 und 2 kann ein erstes Volumen V1 durch
das Volumen der Luft in der Verzweigung 115, im Reservoir 151,
in der Verzweigung 116, im Schlauch 58 und in
der Spritze 56 auf der Seite des Kolbens 68 neben
dem Schlauch 58 definiert werden. Ein zweites Volumen V2 kann durch das Volumen des hinteren Teils 13 des Auges 14,
das mit Silikonöl 12 zu
befüllen
ist, definiert werden. Wenn Silikonöl 12 in das Auge 14 injiziert
wird, bewegt sich der Kolben der Spritze 68 in Richtung
zum Ende 60 der Spritze 56, womit das Volumen
von V1 um die Menge des injizierten Öls erhöht wird.
Wenn der gesamte hintere Teil 13 des Auges 14 mit
Silikonöl 12 gefüllt ist,
ist das Volumen V1 um einen Betrag V2 angewachsen. Durch Verwenden des Reservoirs 151,
um das Volumen V1 wesentlich größer zu machen
als das Volumen V1, kann der Injektionsdruck
des Silikonöls
auf einem im wesentlichen konstanten Druck gehalten werden. Insbesondere zeigt
das Boyle'sche Gesetz,
wenn der ursprüngliche Injektionsdruck
des Silikonöls
in V1 als P1 und
der Druck nach der Injektion mit einem Volumen von V1 + V2 als P2 definiert
ist, daß P1 ungefähr
gleich P2 ist, wenn V2 im
Vergleich zu V1 klein ist: P2 =
P1 × (V1/(V1 + V2)) => P2 ≌ P1, falls V1 ≅ V1 + V2, wenn V2 << V1 ist.
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Während
der Injektion von Silikonöl 12 wird der
Chirurg an einem bestimmten Punkt ebenfalls damit beginnen, Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 abzusaugen,
um dem Anstieg des intraokularen Drucks, der durch die Injektion
des Silikonöls 12 verursacht
wird, entgegenzuwirken. Wie in weiteren Einzelheiten im Nachfolgenden
erläutert
ist, schließt
sich das Magnetventil 150, wenn der Chirurg mit dem Absaugen der
Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 aus
dem hinteren Teil 13 beginnt, wodurch der pneumatische
Druck, der vom Proportionalventil 102 zugeführt wird,
beseitigt wird, jedoch der Injektionsdruck des Silikonöls in der
Verzweigung 115, im Reservoir 151, in der Verzweigung 116,
im Schlauch 58 und in der Spritze 56 isoliert
wird. Der isolierte Injektionsdruck des Silikonöls stellt den fortgesetzten
Fluß von
Silikonöl 12 ins Auge 14 durch
den Schlauch 64 sicher.
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5 veranschaulicht
weiter die Funktionsweise des Reservoirs 151, um den Injektionsdruck
P1 des Silikonöls während der Injektion des Silikonöls 12 im
wesentlichen konstant zu halten. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
des chirurgischen Systems 10 umfassen der Schlauch 58 und
die Spritze 56 auf der Seite des Kolbens 68 in
der Nähe
des Schlauches 58 ein Volumen V0 von
ungefähr
zweiundzwanzig (22) cm3 und das
Reservoir 151 umfaßt
ein Volumen von ungefähr
12,5 cm3. Bei einem Auge einer typischen
erwachsenen Person umfaßt
das Volumen V2 des hinteren Teils 13,
das mit Silikonöl 12 gefüllt werden
soll, ungefähr
5 cm3. Wird V0 um
V2 erhöht, was
bei der Injektion von 5 cm3 Silikonöl der Fall
wäre, nimmt
der Injektionsdruck P0 von ungefähr 2,73 Bar
(40 psi) um ungefähr
0,478 Bar (7 psig) (ungefähr 17,5
%) ab. Im Gegensatz dazu nimmt bei einem Reservoir 151,
bei dem zu V0 für ein Gesamtvolumen V1 von ungefähr 34,5 cm3 ein
Volumen von 12,5 cm3 hinzugefügt wird,
der Injektionsdruck P1 von ungefähr 2,73
Bar (40 psi) nur um ungefähr
4,8 psig (ungefähr 12
%) ab, wenn V1 um V2 erhöht wird.
Als weiteres Beispiel nimmt ein Injektionsdruck P0 von
ungefähr 5,46
Bar (80 psi) um ungefähr
14 psig (ungefähr
17,5 %) ab, wenn V0 um V2 erhöht wird.
Im Gegensatz dazu nimmt bei einem Reservoir 151, bei dem
zu V0 für
ein Gesamtvo lumen V1 von ungefähr 34,5
cm3 ein Volumen von 12,5 cm3 hinzugefügt wird,
der Injektionsdruck P0 von ungefähr 5,46
Bar (80 psi) nur um etwa 9,8 psi (ungefähr 12 %) ab, wenn V1 um V2 erhöht wird. Ähnliche
Veränderungen
von P1 wurden für Injektionsdrücke von
3,42 Bar (50 psi), 4,10 Bar (60 psi) und 4,78 Bar (70 psi) beobachtet,
wie in 5 gezeigt ist.
Das Boyle'sche Gesetz
zeigt, daß die
Veränderung
von P1 unter 12 % reduziert werden kann, indem
das Volumen des Reservoirs 151 für spezielle chirurgische Systeme 10 erhöht wird,
falls dies gewünscht
wird. Beispielsweise kann diese Veränderung von P1 auf
10 %, 8 %, 6 %, 4 %, 2% oder darunter reduziert werden.
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Mit Bezugnahme auf die 1 bis 5 wird in weiteren Einzelheiten das bevorzugte
Verfahren zum Betätigen
des Fußpedals 120 gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben, um einen Fluid/Fluid-Austausch von Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 und Silikonöl 12 auszuführen. Wenn
das Fußpedal 120 sich
in der Position 200 befindet, führt das Proportionalventil 102 keinen
pneumatischen Druck oder Unterdruck zu den Anschlüssen 50 bzw. 52 zu.
Das Magnetventil 103 befindet sich in der geschlossenen
Position und das Magnetventil 150 befindet sich in der geöffneten
Position. Es wird kein Silikonöl 12 in
dem hinteren Teil 13 über
die Fusionskanüle 62 injiziert und
keine Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 durch
die Ansaugsonde 76 abgesaugt.
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Wenn ein Chirurg das Fußpedal 120 von
der Position 200 allmählich
in die Position 204 bewegt, wird pneumatischer Druck zur
Verzweigung 115, zum Reservoir 151, zur Verzweigung 116,
zum Anschluß 50,
zum Schlauch 58 und zur Spritze 56 mit allmählich anwachsendem
Umfang zugeführt.
Dies wird durch eine Änderung
des elektrischen Signals 124 vom Fußpedal 120 zum Proportionalventil 102 erreicht,
die über
das elektrische Kabel 122 übertragen wird. Der minimale
pneumatische Druck beträgt
vorzugsweise 0 psi (Position 200) und der maximale pneumatische
Druck beträgt
vorzugsweise ungefähr 80
psi (Position 240). Ein derartiger proportionaler pneumatischer
Druck bewirkt, daß Silikonöl 12 durch die
Infusionskanüle 62 von
der Spritze 56 und dem Schlauch 46 in den hinteren
Teil 13 injiziert wird. Während dieses Prozesses befindet
sich ein Blockiermechanismus (nicht gezeigt) in der chirurgischen
Kassette 72 vorzugsweise in der geschlossenen Position,
um einen passiven Fluß von
Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 in
die chirurgische Kassette 72 zu verhindern. Daher steigt
der intraokulare Druck des Auges 14 allmählich an.
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Wenn der Chirurg auf das Fußpedal 120 in der
Position 204 eine zusätzliche
Kraft nach unten ausübt, überwindet
er oder sie eine mechanische Raste bzw. Arretierung im Fußpedal 120.
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Wenn diese Raste überwunden wird, wird das Magnetventil 150 durch
die Elektronik auf der Leiterplatte des chirurgischen Systems 10 geschlossen
und das Magnetventil geöffnet,
wodurch die Vakuumpumpe 106 mit der ersten Ventilausgangsverzweigung 105 fluidtechnisch
gekoppelt wird. Das Schließen
des Magnetventils 150 bewirkt, daß der Injektionsdruck P1 in der Verzweigung 115, im Reservoir 151,
in der Verzweigung 116, im Anschluß 50, im Schlauch 58 und
in der Spritze 56 aufrecht erhalten wird, woraus ein fortgesetzter
Fluß von
Silikonöl durch
den Schlauch 64 ins Auge 14 erfolgt. Des weiteren
wird der Blockiermechanismus in der chirurgischen Kassette 72 durch
die Elektronik der Leiterplatte des chirurgischen Systems 10 in
eine geöffnete Position
bewegt, wodurch der Fluß von
Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 vom
Schlauch 78 in die Kassette 72 zugelassen wird.
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Wenn der Chirurg das Fußpedal 120 allmählich von
der Position 204 zur Position 202 bewegt, wird
Unterdruck zum Anschluß 52,
zum Schlauch 78, zur Ansaugsonde 76 und zur Extrusionskanüle 77 in anwachsendem
Umfang zugeführt.
Dies wird über eine Änderung
des elektrischen Signals 124 vom Fußpedal 120 zum Proportionalventil 102 erreicht, die über die
elektrische Verkabelung 122 weitergeleitet wird. Der minimale
Unterdruck ist vorzugsweise 0 mm Hg (Position 204) und
der maximale Unterdruck ist vorzugsweise ungefähr 600 mm Hg (Position 202). Ein
derartiger proportionaler Unterdruck bewirkt, daß Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 aus
dem hinteren Teil 13 in die Kassette 72 und den
Sammelbeutel 74 gesaugt wird. Dieser Unterdruck wirkt dem
Anstieg des intraokularen Drucks, der durch die Injektion von Silikonöl 12 bewirkt
wird, entgegen.
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Wenn der intraokulare Druck während des Ansaugens
von Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 abnimmt,
entlastet der Chirurg das Fußpedal 120,
wodurch der Fluß der
angesaugten Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 so
gesteuert wird, daß er
der Rate des Injektionsflusses des Silikonöls 12 nahezu entspricht. Auf
diese Weise bringt der Chirurg den intraokularen Druck schnell auf
den gewünschten
Pegel.
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Während
dieser Ersetzung der Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 durch
Silikonöl 12 überwacht
der Chirurg das Auge 14 visuell, um zu verhindern, daß der intraokulare
Druck auf ein gefährlich
hohes Niveau ansteigt (d.h. in einen Zustand eines „harten Auges") oder auf ein gefährlich niedriges
Niveau abnimmt (d.h. zu einem Zustand eines „weichen Auges"). Es ist wichtig,
daß der
Injektionsdruck P1 des Silikonöls während des
Absaugens der Fluorkohlenstofflüssigkeit 16 aufgrund
des hinzugefügten
Volumens des Reservoirs 151 und des Magnetventils 150 im
wesentlichen konstant bleibt. Dies, kombiniert mit der Konstruktion
des Fußpedals 120 ermöglicht es dem
Chirurg den intraokularen Druck des Auges 14 wirkungsvoller
zu steuern, wobei das Risiko für
den Patienten minimiert wird.
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Aus dem Vorhergehenden wird verständlich, daß mit der
vorliegenden Erfindung eine verbesserte Vorrichtung zum Tamponieren
eines retinalen Risses oder einer retinalen Ablösung bereitgestellt wird. Mit der
vorliegenden Erfindung werden ein retinales Gleiten und Änderungen
des intraokularen Drucks während
eines Fluid/Fluid-Austausches minimiert. Mit der vorliegenden Erfindung
wird dem Chirurg ein einfaches Verfahren zum Kontrollieren eines
Fluid/Fluid-Austausches bereitgestellt.
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Die vorliegende Erfindung ist hier
beispielhaft veranschaulicht und der Fachmann kann daran verschiedene
Modifizierungen vornehmen. Beispielsweise ist die vorliegende Erfindung
zum gleichzeitigen Injizieren und Absaugen anderer viskoser Fluide anwendbar,
obwohl die bevorzugte Vorrichtung im Vorhergehenden in Verbindung
mit einem Fluid/Fluid-Austausch einer Fluorkohlenstofflüssigkeit
und eines Silikonöls
bei einer vitreoretinalen Operation beschrieben wurde.
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Als ein weiters Beispiel ist die
vorliegende Erfindung auch auf andere Arten von Operationen als einer
vitreoretinalen Operation anwendbar.
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Es wird davon ausgegangen, daß die Betriebsweise
und der Aufbau der vorliegenden Erfindung aus der vorhergehenden
Beschreibung deutlich werden. Während
die oben beschriebene bzw. gezeigte Vorrichtung als bevorzugt charakterisiert
wurde, können
daran verschiedene Änderungen
und Abwandlungen vorgenommen werden, ohne den Umfang der Erfindung,
der durch die folgenden Ansprüche
definiert ist, zu verlassen.