CH615936A5 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Haftvermittler für die Verbindung von verschiedenen kautschukartigen bzw. elastomeren Materialien mit sich selbst und insbesondere mit anderen Stoffen.
In der kautschukverarbeitenden Industrie besteht ein erheblicher Bedarf für Haftvermittler, die in der Lage sind, die verschiedensten Arten von Gummi mit Metallen zu verbinden. An derartige Bindemittel werden erhebliche Anforderungen gestellt, da sie Verbindungen liefern sollen, die gegen Einwirkung von Wärme, Wasser, Chemikalien und mechanischer Beanspruchung widerstandsfähig sind. Mit der fortschreitenden Entwicklung von elastomeren Materialien werden die Probleme, die hier auftreten, noch grösser. Man ist daher häufig gezwungen, neben dem eigentlichen Klebe-und Bindemittel noch sogenannte Primer einzusetzen, die einen zusätzlichen Arbeitsgang mit sich bringen.
Man hat beispielsweise bisher Klebmittel verwendet, die insbesondere auf Basis von chloriertem Kautschuk aufgebaut sind und die meistens noch ein Polyalkylenamin als Hilfsmittel benötigen. Ausserdem sind Mischungen auf Basis von halogenierten Äthylenpropylencopolymeren bekannt. Weiterhin Mischungen auf Basis von chlorsulfoniertem Polyäthylen von Alkoxyaryldiisocyanaten und Dinitrosobenzol, chloriertem Kautschuk und einem Epoxyharz als Härter. Ferner sind Mischungen bekannt, die vorwiegend bestehen aus chlorhaltigen Polymeren, Polyisocyanaten, Epoxidharzen aus Novo-
laken sowie Methacrylpropyltrimethoxysilan und wiederum Dinitrosobenzol.
Aus der US-Patentschrift 2 459 742 war es bekannt, einen chlorierten Kautschuk als Bindemittel zu verwenden, wobei ein Polyalkylenamin als Klebhilfsmittel dient. Diese Kombination kann verwendet werden, um Naturkautschuk, Polychloropren, Polybutadien, Polybutadienstyrol und Butadienacrylnitrilelastomeren mit den verschiedensten Metallen, Kunststoffen, Textilien und Papieren zu verbinden.
Bindemittel, die wirtschaftlich angewendet werden können, sind beschrieben im US-Patent 3 258 388. Hier ist die Verwendung einer aromatischen Nitrosoverbindung vorgesehen, um eine gute Haftung zwischen Kautschuk und Metall zu erreichen. Übliche Bindemittel enthalten ausserdem noch wärmehärtbare Harze oder auch Polymere und Copolymere von verschiedenen Vinylverbindungen sowie insbesondere halogenierten Kautschuk und auch Polyisocyanate.
In der US-Patentschrift 3 282 383 sind Klebmittel bzw. Haftmittel beschrieben, die insbesondere aus chlorsulfoniertem Polyäthylen, Orthoalkoxyaryldiisocyanaten und Dinitrosover-bindungen bestehen. Derartige Bindemittel können eingesetzt werden, um insbesondere synthetische Kautschuksorten wie Äthylenpropylenmischpolymerisate oder Äthylenpropylendien-mischpolymerisate, Polychloropren, Styrolbutadienkautschuk, Butylkautschuk und halogeniertem Butylkautschuk sowie Butadienacrylnitrilkautschuk, chlorsulfoniertes Polyäthylen, das kautschukartig ist, Polyurethankautschuk und kautschukartige Polyacrylate mit sich selbst und untereinander oder auch mit Metallen zu verbinden.
In der kanadischen Patentschrift 729 596 ist ein Mehrschichtenbindemittel beschrieben. Dieses etwas aufwendige System verwendet Schichten aus chlursulfoniertem Polyäthylen, einer Schicht aus vulkanisiertem Kautschuk, zum Beispiel Polyisochloropren als Zwischenschicht und schliesslich einer dritten Schicht aus Polyisocyanaten und/oder chloriertem Naturkautschuk, um eine gute Bindung zwischen Kautschuk und Metall zu bewirken.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, nun einen neuen Haftvermittler für die verschiedensten Kautschuksorten zu finden, der sowohl bei der durch Radikale bewirkten Vernetzung sowie bei der üblichen Weise benutzten Schwefelvernetzung von Kautschuk wirksam ist. Ausserdem sollte das neue System als Einschichtenbindemittel anwendbar sein, d. h. auch ohne Primer bzw. Zwischenschichten aus anderen Haftmitteln.
Der neue erfindungsgemässe Haftvermittler für Kautschuk ist im Anspruch 1 definiert.
Wichtig ist ein hoher Gehalt an Vinylgruppen bei dem Polymeren. Er soll vorzugsweise oberhalb von 70 Gewichtsprozent der vorher insgesamt vorhandenen Doppelbindungen liegen. Die neuen Haftvermittler sollen vorzugsweise 10 bis 40 Gewichtsteile der Aminosiliziumverbindung auf 100 Gewichtsteile der Vinylgruppen aufweisenden polymeren Verbindung enthalten. Vorzugsweise werden Haftvermittler mit inerten Lösungsmitteln oder Verdünnungsmitteln hergestellt, um eine geeignete Viskosität zu erhalten, die zweckmässig zwischen 25 und etwa 5000, vorzugsweise 50 und 250 cP liegen sollen. Der Feststoffanteil der Lösungen bzw. Suspensionen soll sich im allgemeinen zwischen etwa 3—30 %, insbesondere zwischen 5—20 Gew.-°/o bewegen. Ausserdem können übliche weitere Hilfsmittel mitverwendet werden, und zwar Füllstoffe, Farbstoffe und dergleichen mehr. Zweckmässig enthalten die Haftvermittler etwa 0,5 bis 10, insbesondere 2 bis 6 %, bezogen auf das vinylgruppenhaltige Polymere eines peroxidischen Polymerisationsinitiators. Durch die Verwendung eines solchen Radikale liefernden Initiators werden die Haftvermittler hinsichtlich ihrer Wirksamkeit noch verbessert.
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Die geeigneten vinylgruppenhaltigen Polymeren sollen ein Kohlenstoffgerüst aufweisen, das im wesentlichen aus einer gesättigten Kohlenstoffkette besteht. Diese Kohlenstoffkette wird gekennzeichnet durch folgende allgemeine Formel
—( ch—cha)n—ch—
4
cha
C?
ch2
worin n eine ganze Zahl ist und vom Molekulargewicht abhängt.
Ein bevorzugtes Polyalkandien ist das 1,2-Polybutadien-diol, das endständige Hydroxylgruppen aufweist. In der Praxis geht man beispielsweise von relativ niedermolekularen Poly-alkylendiolen aus und führt eine Kettenverlängerung durch. Diese niedermolekularen Polyalkylendiole weisen z. B. ein Molekulargewicht zwischen etwa 500 und 3000 auf. In bekannter Weise kann dann mit bifunktionellen Isocyanaten eine Kettenverlängerung vorgenommen werden. Auf diese Weise entstehen Verbindungen mit einem Molekulargewicht, zwischen 10 000 und 100 000. Für den erfindungsgemässen Zweck sind solche mit einem Molekulargewicht zwischen 25 000 und 60 000 bevorzugt.
Im einzelnen sei dazu bemerkt, dass die Polyalkylcn-diene, die eine Komponente des erfindungsgemässen Haftvermittlers darstellen, Molekulargewichte von 10 OQO, vorzugsweise jedoch 25 000 bis 60 000 und insbesondere zwischen 35 000 und 55 000 haben sollen. Die durch übliche Polymerisation erhaltenen hydroxylsubstituierten oder carb-oxylsubstituierten oder aminsubstituierten oder mercapfan-substituierten Polyalkylendiene haben ein Molekulargewicht zwischen 500 und 3000 und stellen Flüssigkeiten dar. Im allgemeinen besitzen derartige substituierte Polyalkylendiene einen Molekulargewichtsbereich zwischen 750 und 3000.
Das bedeutet, dass die hydroxyl-, carboxyl-, mercaptan-substituierten Polyalkylendiene dieser Kettenlänge mit Ket-tenverlängerungsmitteln umgesetzt werden müssen. Derartige substituierte Polyalkylene müssen also als Präpolymere angesehen werden. Die funktionellen Gruppen der Präpolymeren sollen vorzugsweise am Ende derselben stehen. Es ist auch möglich, dass neben einer endständigen substituierbaren funktionellen Gruppe eine weitere Gruppe an einem anderen Kohlenstoffatom steht. Bevorzugt unter den Polyalkylen-dienen ist das 1,2-Polybutadiendiol, das Hydroxylgruppen endständig hat. Dieses Präpolymere weist z. B. häufig ein
Molekulargewicht zwischen etwa 500 und 3000 auf. Weiterhin verwendbar ist beispielsweise 3,4-Polyisoprendiol. Die Polyalkylendiene als Präpolymere sollten vorzugsweise eine 1,2-Konfiguration aufweisen, und zwar mehr als 70 %, ins-5 besondere aber mehr als 85 %• Bei den speziell verwendeten Präpolymeren liegt der Gehalt an 1,2-Konfiguration oberhalb von 90 %.
Als Isocyanat enthaltende Kettenverlängerungsmittel sind beispielsweise 2,4-Toluylendiisocyanat oder Diphenylme-io thandiisocyanat oder 4,4'-Diphenylendiisocyanat geeignet. Neben den bifunktionellen Isocyanaten können in besonderen Fällen auch mehrfunktionelle mitverwendet werden. Bei den durch Isocyanate enthaltenden kettenverlängerten poly-meren Materialien handelt es sich um viskose bis kautschuk-!5 artige Materialien, die praktisch unbegrenzt lagerfähig sind.
Andere mögliche Kettenverlängerungsmittel sind Dicar-bonsäuren, Dicarbonsäurechloride, die Diester von Carbonsäuren, Carbonsäureanhydride oder Diepoxide. In diesem Falle wird die Kettenverlängerung durch die Bildung von Estergruppen bewirkt. Die Verwendung von Dicarbonsäuren bzw. Dicarbonsäurechloriden und Diestern als Kettenverlängerung kann zur Bildung von flüchtigen Nebenprodukten Anlass geben. Derartige Kettenverlängerungsmittel sind daher in vielen Fällen nicht brauchbar und es sind daher Dicarbon-säureanhydride bevorzugt, weil hierbei keine flüchtigen Nebenprodukte gebildet werden. Selbstverständlich können auch andere reaktive funktionelle Gruppen enthaltende Präpolymere auf Basis von 1,2-Polybutadien oder 3,4-Isopren verwendet werden. In diesem Falle sind in bekannter Weise die entsprechenden Kettenverlängerungsmittel zu wählen.
Die Kettenverlängerung verläuft in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen bzw. Reaktionspartnern bei Temperaturen zwischen etwa 20—30° C und etwa 100—120° C. Im Fall der bevorzugten Umsetzung von Polyalkylendiolen mit Diisocyanaten können in bekannter Weise Katalysatoren 35 mitverwendet werden. Dadurch wird die Reaktionstemperatur gesenkt und man erhält eine recht vollständige Umsetzung. Als Beispiel für eine derartige Umsetzung sei die nachstehende Formel angegeben, bei der aus einem Polybutadien-diolpräpolymeren durch Umsetzung mit Toluylendiisocyanat ein Polymeres gebildet wird. In der nachstehenden Formel bedeutet X eine ganze Zahl, die hoch genug ist, um ein Molekulargewicht zwischen 500 und 3000 darzustellen, während Y eine Zahl darstellt, die hoch genug ist, um in den vorher erwähnten Molekularberichtsbereich hineinzugelangen.
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ho—( ch2)2-ch-ch2-ch ii ch2
C N
—CH-CHa-
I
CH
ii
CHa
V
nco
-(ch2)2-oh + chs-<^0^>-nc0-
y :
-o—( ch2)2-ch-ch2
ch II
ch2
r
"\
—ch—cha
I
ch ii ch2
-( ch2)2—o—c—nh-o
V.
y n
Um eine vollständige Umsetzung zu erreichen, kann man von dem Kettenverlängerungsmittel einen geringen Über-schuss bis zu etwa 10 % des theoretischen einsetzen.
Die erfindungsgemäss enthaltenen primären und/oder sekundären Aminosiliziumverbindungen entsprechen der Formel im Anspruch 1.
Die Aminogruppe kann sowohl primär oder sekundär sein und an dem Silizium soll wenigstens eine Alkoxygruppe, vor-65 zugsweise bis zu 3 Alkoxygruppen, stehen.
Der Rest R kann Doppelbindungen enthalten und/oder aromatisch sein, er ist vorzugsweise aber gesättigt und stellt einen aliphatischen bzw. cycloaliphatischen Rest dar. Das
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gleiche gilt für die vorzugsweise über Sauerstoff gebundenen Substituenten am Silizium. Hier sind solche Alkylreste bevorzugt, die 2 bis 3 Kohlenstoffatome aufweisen.
An Stickstoff können ausser Wasserstoff auch weitere längere Alkylgruppen stehen, die selbst substituiert sein kön- 5 nen, eventuell mit weiteren Aminogruppen. Beispiele für geeignete Aminoorganosilanverbindungen sind beispielsweise ;-Aminopropyltriäthoxysilan, -/-Propyltripropoxysilan, y-Aminoisobutyltriäthoxysilan, y-Aminopropylmethyldiäthoxy-silan, ;-Aminopropyläthyldiäthoxysilan, y-Aminopropyl- 10 phenyldiäthoxysilan, (5-Aminobutyltriäthoxysilan, <5-Amino-butylmethyldiäthoxysilan, ö-Aminobutyläthyldiäthoxysilan, ò-Aminobutylcyclohexyldiäthoxysilan, ó-Aminobutylphenyldi-äthoxysilan, y-Aminobutylmethyldiäthoxysilan, y-Amino-butyltriäthoxysilan, N-Methyl-y-aminopropyltriäthoxysilan, 15 N-Phenyl-;-aminobutylmethyldiäthoxysilan,N-Äthyl-ö-amino-butyltriäthoxysilan, N-y-aminopropyl-y-aminopropyltnäthoxy-silan, N-/j-aminoäthyl-;'-aminoisobutyltriäthoxysilan, N-y-aminopropyl-(5-aminobutyltriäthoxysilan, N-co-aminohexyl-y-aminoisobutylmethyldiäthoxysilan und ähnliche mehr. Diese 20 und ähnliche Aminoorganosilanverbindungen, die in der vorliegenden Erfindung als eine Komponente vorliegen können,
sind an sich bekannt und können in bekannter Weise hergestellt werden.
Die mehrwertigen Aminoorganosilanverbindungen oder 25 Mischungen derselben werden eingesetzt in einer Menge von 2 bis 50, vorzugsweise aber 10 bis 40 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Vinylgruppen enthaltenden Polyalkyldiene.
Weiter übliche Hilfsmittel wie Füllstoffe, Farbstoffe, zu- 30 sätzliche Filmbildner und dergleichen, können Bestandteile der Haftvermittler sein. Diese Additive können oft die Viskosität und weitere Eigenschaften der fertigen Haftvermittler vom Standpunkt ihrer Anwendung aus verbessern. Bevorzugte Füllstoffe sind beispielsweise Russ, Zinkoxid oder 35 Titandioxid. Diese üblichen Zusätze liegen in einer Menge von bevorzugt 15 bis 100 Gew-Teilen auf 100 Gew.-Teile der Komponenten a und b vor, das heisst, der eventuell kettenverlängerten vinylgruppenhaltigen Polymeren und der Aminoorganosiloxanverbindung. 40
Die Haftvermittler können in bekannter Weise durch Mischen hergestellt werden, beispielsweise in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels oder Verdünnungsmittels, wie Aceton, Methyläthylketon, Benzol, Toluol, Xylol und dergleichen. Selbstverständlich ist es auch möglich, Mischungen der Lö- 45 sungsmittel einzusetzen. Die Viskosität der fertigen Mischung soll so bemessen sein, dass sie zweckmässig zwischen 25 und 5000, vorzugsweise aber zwischen 50 und 400 cP liegt. Der Feststoffgehalt soll sich im allgemeinen zwischen etwa 3 bis 30 °/o, vorzugsweise jedoch 5 bis 20 Gew.-o/0, bewegen. Die 50 neuen Haftvermittler können in weitem Umfange zum Kleben bzw. Binden von vulkanisierbaren Elastomeren mit sich selbst oder anderen Unterlagen verwendet werden, sofern sie die Bedingungen der Vulkanisation ertragen.
Als vulkanisierbare Kautschuke bzw. elastomere Mate- 55 rialien seien hier erwähnt die mit Schwefel vulkanisierbaren Polyalkylenoxidelastomeren sowie die mit Schwefel vulkanisierbaren Elastomeren, die einen Gehalt von wenigstens 52 Gew.-% an Doppelbindungen enthalten. Ausserdem können sie verwendet werden für solche mit Radikalen vulkanisier- 60 baren Elastomeren wie Äthylenpropylenterpolymeren oder Äthylenpropylenelastomeren sowie Silikonkautschuk. Ausserdem sind sie verwendbar für die kautschukartigen Äthylen-vinylacetatcopolymerisate.
Bewährt hat sich beispielsweise die Verwendung der er- 65 findungsgemässen Haftvermittler bei dem Aufvulkanisieren von handelsüblichen Copolymerisaten aus Propylenoxid und Allylglycidyläther. Auch für andere bekannte Copolymeri-
sate des Äthylenoxids mit anderen Epoxyverbindungen ist der erfindungsgemässe Haftvermittler geeignet.
Erfolgreich wurde auch sogenanntes Äthylenpropylendien-mischpolymerisat auf geeignete Unterlagen aufvulkanisiert. Im allgemeinen ist in diesen handelsüblichen sogenannten EPDM-Elastomeren als Dien 1,4-Hexadien, Dicyclopenta-dien oder 5-Äthyliden-2-norbornen bzw. 5-Isopropyliden-2-norbornen vorhanden. Geeignet ist es ferner für sogenannte elastomere Äthylenpropylencopolymerisate, die auch kurz als EPM bezeichnet werden und über freie Radikale vernetzt werden können.
Die Haftvermittler gemäss der vorliegenden Erfindung sind wie bereits früher ausgeführt, geeignet, Kautschuk mit sich selber oder mit anderen Kautschuktypen zu verbinden. Insbesondere werden sie zum Kleben bzw. Verbinden von Kautschuk mit Metallen wie Eisenmetallen (Stahl) oder Kupfer oder Messing, Aluminium, Magnesium und seine Legierungen sowie Silber, Nickel, Titan und dergleichen, verwendet.
Die Haftvermittler werden in der üblichen Weise angewandt, und zwar durch Eintauchen, Aufbürsten oder auch Aufsprühen auf eine eine oder beide der Oberflächen. Sollte ausnahmsweise ein Primer erforderlich sein, so wird er in der bekannten Art vorher aufgebracht. Im allgemeinen lässt man die Haftvermittler während einer Zeit von etwa 30 bis 60 Minuten je nach Flüchtigkeit des Lösungsmittels und Temperatur der Umgebung trocknen. Bei der Trocknung sollte eine Temperatur von 90° nicht überschritten werden. Die zu verbindenden Oberflächen werden nach dem Trocknen bzw. Ablüften des Lösungsmittels aufeinandergelegt und dann unter Wärme unter einem geringen Druck miteinander verbunden. Dabei wendet man die für das Elastomere typischen Vulkanisationsbedingungen an, die zwischen etwa 120 und 200° C liegen.
Beispiel 1
Es wurde eine Mischung hergestellt aus 100 Gewichtsteilen 1,2-Polybutadiendiol, das mit Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat umgesetzt war und ein durchschnittliches Molgewicht von 45 000 aufwies und steigenden Mengen an y-Aminopropyltriäthoxysilan sowie einem schwarzen Azofarb-stoff. Ausserdem wurde jeweils so viel Toluol zugefügt, dass die Mischung 20 °/o an Feststoff enthielt.
Probebleche aus kaltgewalztem Stahl, die nicht mit Primer versehen, aber mit Stahlgriess gestrahlt und entfettet waren, wurden mit einer vulkanisierbaren Kautschukmischung in einer üblichen Vulkanisierpresse verbunden. Die Elastomermischung hatte folgende Zusammensetzung:
Elast. Mischpolymerisat aus Propylen-
oxyd und Allylglycidyläther
100,0
Gewichtsteile
Russ
30,0
Gewichtsteile
Zinkoxid
5,0
Gewichtsteile
Stearinsäure
1,0
Gewichtsteile
Nickel-dibutyldithiocarbamat
1,0
Gewichtsteile
T etramethylthiurammonosulfid
1,5
Gewichtsteile
2-Mercaptobenzthiazol
1,5
Gewichtsteile
Aromat. Kohlenwasserstoff
(ASTM D-2229, Typ 102)
5,0
Gewichtsteile
Schwefel
1,25
Gewichtsteile
Die Vulkanisation erfolgte während 25 Minuten bei einer Temperatur von 160° C. Die Kautschuk-Metall-Verbindung wurde dann ASTM-D-429, Methode B, unter einem Winkel von 45° der Schälprüfung unterzogen. Das sogenannte Reissbild wurde beurteilt. Dabei bedeuten: R = Zerreisen (Bruch) im Kautschuk
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RC = Trennung zwischen Kautschuk und Haftmittel CM = Abschälen der Haftmittelschicht vom Metall CP = Trennung zwischen Haftmittel und Primer PM = Trennung zwischen Primer und Metall.
Die Angaben werden in Prozentangaben, bezogen auf die Gesamtfläche, gemacht (im vorliegenden Fall kommen Werte für die beiden letzten Angaben nicht vor).
In der nachfolgenden Tabelle 1 sind zunächst die Bezeichnung des Haftvermittlers (ohne Polymeres und Toluol) mit A bis F und die Zusätze wiedergegeben, es folgen die zur Abschälung notwendigen Kräfte in kg/2,54 cm sowie das Reissbild von jeweils 2 Proben.
Tabelle 1
Haftvermittler kg/2,54 cm
Reissbild
A
kein Zusatz
3,6
90 CM, 10 RC
(Vergleich)
5,5
85 CM, 15 RC
B
2 Gewichtsteile
13,8
10 R, 90 CM
Aminopropyltrioxisilan
14,0
10 R, 5 RC, 85 CM
C
6 Gewichtsteile
15,5
10 R, 90 CM
Aminopropyltrioxisilan
15,0
5 R, 85 CM
D
10 Gewichtsteile
16,4
99 R, 1 CM
Aminopropyltrioxisilan
16,8
75 R, 25 CM
E
20 Gewichtsteile
20,0
30 R, 70 CM
Aminopropyltrioxisilan
16,8
80 R, 20 CM
F
20 Gewichtsteile
27,8
100 R
Aminopropyltrioxisilan
31,8
99 R, 1 CM
0,2 Gewichtsteile
Azofarbstoff (schwarz)
Beispiel 2
Das Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch vor dem Auftragen der Haftvermittler A bis F ein Primer aufgetragen. Dieser bestand aus 8 Gewichtsteilen Resolharz, 8 Gewichtsteilen Chlorkautschuk, 4 Gewichtsteilen Zinkoxid und 80 Gewichtsteilen Toluol.
Es wurden die folgenden in der Tabelle 2 gefundenen Werte in Abhängigkeit von der Zusammensetzung ermittelt.
Tabelle 2
kg/2,54 cm
Reissbild*
A
22,6
95 R, 5 RC
21,3
100 R
B
24,5
99 R, 1CP
25,4
100 R
C
23,1
100 R
20,4
70 R, 30 CP
D
26,8
98 R, 2 CP
27,2
100 R
E
27,2
100 R
25,3
100 R
F
32,5
100 R
29,5
100 R
Russ enthielt. Nach dem Aufvulkanisieren wurde eine Schäl-30 festigkeit von 53 kg/2,54 cm gemessen bei einem Reissbild von 100 R. Ausserdem wurde der Kochwassertest für 2 Stunden durchgeführt, wobei das Reissbild noch 98 R bei 2 CM betrug. Nach dem Salzsprühtest (48 Stunden, 5 °/o Salz) war das Reissbild unverändert 100 R.
35
Beispiel 4
Es wurde eine Haftvermittlermischung hergestellt aus 100 Gewichtsteilen 1,2-Polybutandiendiol, das mit Diphenyl-methandiisocyanat auf ein Molgewicht von 40 000 gebracht war, 20 Gewichtsteilen y-Aminopropyltriäthoxysilan, 0,2 Gewichtsteilen schwarzer Azofarbstoff und so viel Toluol, dass die Mischung mit 15 %> Feststoffgehalt entstand Kaltgewalzte, gestrahlte und entfettete Stahlbleche wurden mit einem Primer aus 6 % Chlorkautschuk, 6 °/o Resolharz, 4 % Zinkoxid 45 und 80% Toluol vorbehandelt. Übliche Kautschukmischungen wurden auf die Testbleche auf vulkanisiert und gemäss ASTM-D-429 B 45°) die Schälfestigkeit bestimmt.
Dabei ergaben sich die in der nachfolgenden Tabelle 3 wiedergegebenen durchschnittlichen Werte.
40
* vgl. Beispiel 1
Beispiel 3
Es wurde wie im Beispiel 1, F verfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass die Haftvermittlermischung nur 15 °/o Feststoffgehalt aufwies und die Kautschukmischung keinen aro matischen Kohlenwasserstoff, dafür aber 50 Gewichtsteile
50
55
60
Tabelle 3
Kautschukmischung kg/2,54 cm
Reissbild
Äthylenpropylendienmisch-polymer ohne Primer/Peroxyd
36,4
100 R
Äthylenpropylenkautschuk/ Peroxid
24,0
100 R
Propylenoxid-Allylglycidyläther-Kautschuk/Schwefel
47,0
100 R
Äthylenvinylacetat/Peroxid
68,0
100 R
M
Claims (6)
1. Haftvermittler für Kautschuk, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens folgende Bestandteile aufweist:
a) 100 Gewichtsteile eines Polymeren mit der Gruppierung
-(CH-CH2)n-CH-
CH CH
II II
CHs CHs und einem Molekulargewicht von 10 000 bis 100 000, wobei n eine ganze Zahl ist und vom Molekulargewicht abhängt, und b) 2 bis 50 Gewichtsteile mindestens einer Aminosilizium-verbindung der Formel
( R1) 2—N—R—Si( R2) a worin R eine Kette mit wenigstens 3 Kohlenstoffatomen, beide R1 Wasserstoff oder ein R1 Wasserstoff und das andere eine Alkylgruppe, wenigstens ein R2 eine Alkoxygruppe und die anderen R2 eine Alkyl- oder Cycloalkylgruppe bedeuten.
2. Haftvermittler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente a aus einem Polyalkyldien besteht, welches auch OH-Gruppen, Carboxylgruppen, Aminogrup-pen oder SH-Gruppen enthalten kann und insbesondere über diese Gruppen kettenverlängert ist.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Haftverroittler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Komponente b alle drei R2 Alkoxy-gruppen sind.
4. Haftvermittler nach einem der Ansprüche 1—3, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente a ein Molgewicht zwischen 10 000 und 60 000, vorzugsweise 35 000 und 55 000, aufweist.
5. Haftvermittler nach einem der Ansprüche 1—4, dadurch gekennzeichnet, dass er zusätzlich 0,5 bis 10,0, insbesondere 2 bis
6 Gewichtsprozent, bezogen auf das Vinyl-gruppen enthaltende Polymere eines peroxidischen Polymerisationsinitiators, enthält.
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