Anstelle der allgemein bekannten, rein mechanischen Nadelwählvorrichtungen für mehrsystemige Rundstrickmaschinen sowie für Flachstrickmaschinen wurden in letzter Zeit verschiedene Vorschläge für elektromagnetisch oder piezoelektrisch wirkende Nadelwählvorrichtungen bekannt, welche direkt auf die Nadeln selbst oder auf Stösser in traditioneller Anordnung wirken sollten. Diese können aber in den meisten Fällen nicht funktionieren, weil der Weg und der Widerstand solcher konventioneller Teile zu gross ist. Das eigentliche Hindernis, das sich einem guten Funktionieren entgegenstellte, war bei vielen Vorschlägen diesem Umstand zuzuschreiben.
Selbst die Konstrukteure von erfolgreicheren, neueren Einrichtungen blieben ebenfalls an der Tradition haften, indem sie die bis jetzt durchwegs angewendeten Nadelstösser mit spezieller Schlossbahn weiterentwickelten. So ergaben sich lange Stösser und Nadelwege und dadurch auch lange Zylinder und bei Flachstrickmaschinen sehr breite Nadelbetten. Auch werden sehr komplizierte Wählvorgänge und dementsprechend auch Teile zum Ein- und Auswechseln der Nadelschieber im Stösserschloss venvendet,welche durch den langen Zylinder und die pro Nadel erforderten komplizierten Hilfsteile eine wesentliche Verteuerung brachten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch einfache Massnahmen eine Vereinfachung der Wählvorrichtung zu ermöglichen und bei hoher Wirksamkeit eine Verbilligung der Maschinen zu erzielen. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch definierte Erfindung gelöst.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen teilweisen Querschnitt durch eine Nadelwählvorrichtung mit Elektromagnet an einem zylindrischen Nadelbett,
Figur la ein Detail zu Fig. 1,
Figur 1b eine Draufsicht auf das Steuerorgan aus Figur 1,
Figur 2 eine Variante zu Fig.
1, mit piezoelektrischer Bewegungsvorrichtung,
Figur 2a eine Einzelheit von Figur 2, in grösserem Masstab,
Figur 3 ein Beispiel der Lagerung der Wählorgane bei einer Rundstrickmaschine,
Figuren 4, 5 und 6 je eine Draufsicht, Seiten- und Frontansicht einer Nadelweiche in grösserem Masstab,
Figuren 7, 8 und 9 verschiedene Nadeiwege bei verschiedenen Einstellungen der Nadelweichen,
Figur 10 einen Querschnitt durch ein Nadelbett mit Wählvorrichtung für Hand-Fiachstrickmaschinen mit hin- und hergehenden Schloss, bei welchem, z'vecks Minderungen etc, Nadeln aus ihrer Arbeitsstellung geschoben werden können,
Figur 11 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles III in Figur 10,
Figur 12 eine Draufsicht auf das Nadelbett von Figur 10, mit Steueraggregat und Wählmagnet,
Figur 13 und 14 Varianten zu Figur 10.
Wie Figuren 1, 2, 3 und 10 zeigen, ist hinter jedem Nadelende 2b, ca. senkrecht zum hier durchgehenden Nadelkanal la, je ein Vorwählorgan 3 in Form einer oszillierenden Schwinge vorgesehen, (von nun ab wird dieses Wählorgan nur noch mit Organ 3 bezeichnet). Das Organ 3 besitzt einen feststehenden Drehpunkt 3a. Von diesem Drehpunkt aus weist das Organ 3 einen Schaft 3b auf, der durch den Nadelkanal hindurch verlängert, in eine Spitze 3c ausmündet. Nahe beim Drehpunkt ist eine Angriffsstelle 3d für die Pole des Elektromagneten 5, bzw. für einen Keil 6a eines piezoelektrischen Bewegungselementes 6 vorgesehen. In Figur 1 ist diese Angriffsstelle auf einen abstehenden Hebelteil verlegt, um eine günstige Anordnung des Magneten 5 zu ermöglichen.
Die Angriffsstelle 3d nimmt den gleichen Winkel wie die schräg gestellten Magnetpole ein; die Anziehungskraft der Magnetpole wird dadurch verstärkt.
In Figur 1 zeigt Linie A die Grundstellung, Linie B die Vor vählstellung, Linie C die Endstellung der Organe 3, in welcher die Nadel 2 mit ihrer Fusspitze 2c hinter der Scheitelspitze 9a der Nadelweiche 9 gelangt ist. Von dieser Stellung aus wird das Organ 3 durch einen Keil 4d wieder in seine Grundstellung zurückgeschoben und beim Eintritt in das nächste Schlossystem durch ein Führungsteil 7 ausgerichtet, um sie dicht am Bewegungselement 5 oder 6 vorbeizuführen. In diese Grundstellung werden alle Organe 3 durch den Keil 4d bewegt, nachdem sie die Nadeln 2 in Arbeit geschoben haben.
Mit der Linie B wird auch der Moment gezeigt, wo der von der schrägen Magnetkante verursachte Stellungswechsel des Organs 3 vollzogen ist und die Trennspitze 4a einer Weiche 4a-4d, von schräg oben her, zwischen die Spitzen der Organe 3 eindringt, um die vorgewählten Organe 3 von den nichtbeeinflussten Organen 3 sicher zu trennen (siehe auch Figuren 2 und 10).
Linie C zeigt die Endstellung der Organe 3 auf dem Wege des Nadelschubs. Damit dieser Schub gehalten werden kann, ist vorgesehen, dass jeder Nadelfuss 2a mit einer nach oben weisenden Spitze 2c von ca. 40 bis 50 Grad versehen ist, und dass vor dem Hebelteil 10 des Schlosses eine spezielle Nadelweiche 9 vorgesehen ist, die später näher beschrieben werden soll.
Beim Eingang jedes Schlosses ist, unterhalb der eigentlichen Schlossbahn und mit dem Schlossmantel schwenkbar verbunden, ein Wählmagnet 5 mit U-förmigem Kern vorgesehen, dessen Pole 5a und 5b um ca. 15 bis 30 Grad schräg gestellte Polflächen haben (siehe Figur la). Die beiden übereinander liegenden Magnetpole sind vorne etwas zusammengeführt, wie dies in Figur 1 ersichtlich ist, um an der Angriffsstelle 3d der Organe 3 ein möglichst starkes Magnetfeld zu erzielen.
Die schräg gestellte Schleppkante ihrer Pole soll bei jeder Teilung nur vom Anfang einer Nadelteilung bis zu deren Ende reichen. Dort hört sie scharfkantig auf, damit die Organe 3 sich leicht lostrennen, wenn der Magnetimpuls über mehrere Nadeln hinweg anhält. Der Anfang der Polkante ist durch ein vorangehendes Führungsteil 7 aus Kunststoff oder einem nicht-magnetischen Metall geschützt. Hinter den in ihrer Grundstellung verweilenden Organen 3 ist, fest mit dem Schlossmantel verbunden, bis zu den Magnetpolen eine Führungsleiste 8 vorgesehen, um die Organe 3 in ausgerichtetem Zustand am Magnetpol vorbeizuführen, damit die Separierung genau zustande kommt (Fig. la).
Der Vorgang der Nadelwahl ist folgender: Die Organe 3 des rotierenden Zylinders werden beim Verlassen eines Schlosses durch die Führungsteile 7 und 8 ausgerichtet, an den schräg stehenden Magnetpolen 5a und 5b angezogen und, über eine Nadelteilung hinweg, der schräg verlaufenden Polkante 5c entlang geschleppt. Dies bewirkt auf das Organ 3 eine kleine Bewegung in die Stellung B. Schon vor dem Abreissen der magnetischen Haftung am Ende der Polkante gerät die Spitze 4a der Weiche 4a-4d schräg von oben her zwischen die Spitze 3c des vorgewählten Organs 3 und die Spitze 3c der unbeeinflussten Organe, so dass das vorgewählte Organ sicher in seiner Vonvahlstellung B bleibt.
Die Scheitelkante 4b ist steil zum Keil 4c der Weiche 4a-4d abfallend, so dass die schräge Weichenkante 4c die Organe 3 gegen das Nadelende 2b drückt und die Spitze 2c des Nadelfusses 2a über die Scheitelkante 9b der Nadelweiche 9 hinaus in Arbeit schiebt. Der nachfolgende Keil 4d bringt nach dem Wählvorgang die Organe 3 wieder in ihre Grundstellung A zurück. Zwischen der Grundstellung A der Organe und den Nadelenden 2b wird durch ein Richtteil (nicht gezeichnet) je nach Nadelteilung, beim Ausrichten der Nadelfüsse, ein freies Spiel von 1 bis 2 mm vorgesehen, damit die Magnetpole, bnv. die Piezoelemente keine Schiebeleistung auf die Nadeln übernehmen müssen. Dadurch kann die Kraftquelle äusserst schwach sein und auch mit schwachem Strom betrieben werden.
Figur la zeigt eine Ansicht auf den Elektromagnet 5 nach Pfeilrichtung II aus Figur 1. Die Organe 3 laufen mit ihrer Angriffsstelle 3d in Pfeilrichtung dicht an den schräg stehenden Polkanten 5c vorbei. Diejenigen Organe 3, die während des Passierens der Polkanten einen Magnetimpuls erhalten, werden an ihrem Ankerteil angezogen und durch das Nachziehen entlang der schräg gestellten Polkante wird dessen Spitze nach der Stellung B geschwenkt. Durch die Übersetzung mit der Schaftlänge ergibt sich an den Spitzen ein genügender Ausschlag, um noch kurz vor dem Ende der Bewegung mittels der Trennspitze 4a der schräg hinunterfahrenden Scheitelkante 4b der Weiche 4a-4d von oben her, zwischen die Spitzen der nicht-beeinflussten Organe 3 zu greifen, damit erstere dann mechanisch mittels des Keils 4d gegen die Nadelenden 2b bewegt werden.
In der ganzen Konzeption wurde ein wichtiges Moment verfolgt, nämlich dass die Vorwählorgane 3 nur eine sehr kleine Kraft benötigen, um aus ihrer Ruhestellung A in die Vorwählstellung B zu gelangen. Von dort aus werden sie mechanisch mit den Keilen 4d betätigt.
Zwischen den Polkanten und auch ausserhalb derselben ist noch ein antimagnetisches Verbundmaterial 5e vorgesehen, welches den Abrieb der Polkanten verhindern hilft und den Organen 3 eine Führung gibt (siehe auch Fig. la).
Dank des bekannt gewordenen, gesinterten Magnetkernmaterials und des Verbundmaterials 5e, lässt sich trotz der hohen Frequenz des Anziehens eine grosse Abriebfestigkeit der Polkanten erzielen, so dass die verhältnismässig kleinen Magnetpole eine genügend lange Standzeit erreichen.
In der Regel kreist bei Rundstrickmaschinen der Nadelzylinder und die Schlossteile sind fest mit dem Gestell verbunden. Auch hier kreisen die Wählorgane mit dem Zylinder während die Wählmagneten 5 sowie die Weiche 4a-4d und das jeweils zugehörige Steueraggregat im feststehenden Schlossmantel untergebracht sind (nicht gezeichnet).
Bei der Anwendung von piezoelektrischen Keramikelementen, wie es die Figuren 2 und 2a zeigen, ist ein kleiner Keil 6a aus Hartmetall, bzw. aus Sinterkeramik vorgesehen, der auf dem freien Ende des piezoelektrischen Bewegungselementes 6 befestigt ist. Es gibt verschieden geformte Piezokeramikelemente, deren bewegungsgebende Eigenschaft ausgenützt werden können, doch wird hier nur diese Art der Ausnützung der sehr kleinen Bewegung beansprucht, in welcher mittels Keil 6a auf die vorbeistreichenden Vorwählorgane 3 eingewirkt wird, wie es Fig. 2a zeigt.
In den Figuren 1 und 2 sind die Organe 3 auf einer endlos gemachten Schraubenfeder 1f geführt, welche federnd in schräg zum Zentrum gerichteten Schlitzen is eingeleitet sind.
Bei sehr feinen Teilungen sind jedoch höchste Anforderungen an die präzise Lagerung der Organe 3 gestellt. Damit die kleinen Bewegungseinflüsse vom Magnet 5 bzw. vom Piezokeramikelement 6 nicht und auch nicht teilweise im Spiel des Drehpunktes verloren gehen, ist im Beispiel nach Fig. 3 vorgesehen, dass das Organ 3, in Richtung Zentrum des Zylinders, einen runden Kopf 3k und ein Endstück 3s aufweist. Der Kopf sitzt unterhalb der radialen Führungsschlitze in einer konkaven Nut, deren Radius um ca. einige hundertstel Millimeter grösser ist als derjenige des Kopfes 3k. Unter den Endstücken 3s sind auf dem ganzen Umfang des Zylinders Permanentmagnetstäbe lx angeordnet, welche die Organe 3 ober einem Luftspalt ständig in die Nut im Teil 1n ziehen. Oben liegen sie am Endring 1b an.
Auf diese Weise sind die Organe 3 auf das genaueste geführt und dabei noch sehr leicht montier- und auswechselbar.
Zum Steuern der Erregung des Elektromagnets 5 bzw.
piezoelektrischen Elements 6 jeder Nadelwählvorrichtung, sei es für Rundstrick- oder Flachstrickmaschinen, ist ein endlos gemachtes Steuerorgan 13 vorgesehen, das auf einem Transportzylinder 12 transportiert wird (siehe Figuren 1, 1b und 10), indem es durch ein Zahnrad 14 mit derselben Teilung vom Nadelbett, bzw. vom Nadelzylinder 1 aus angetrieben wird. Als Träger des Steuerorganes ist der Zylinder 12 mit Führungsstiften 12a vorgesehen. Das Steuerorgan selbst ist ein endloses Band 13 mit bekannten, für den sicheren Transport dienenden Führungslöchern 13a, ein Band, das auf dem Zylinder 12 transportiert wird.
Im Gegensatz zu bekannten Bändern, die zwecks Musterspeicherung meistens Durchbrüche aufweisen, ist hier vorgesehen, dass die Oberfläche in rechtekkige bzw. quadratische Steuerfelder 13b und 13c eingeteilt ist, deren Grenzen in der Abwicklung (Laufrichtung) mit den Grenzen der Nadelteilung zeitlich genau übereinstimmen. Die Steuerimpulse können nach bekannter Art optisch-elektrisch erzeugt werden, indem die Steuerfelder 13b und 13c mit Kontrastfarben gebildet sind und dann photo-elektrisch abgetastet werden.
Die daraus resultierenden, schwachen Impulse, werden in der Folge elektronisch verstärkt an die Bewegungselemente 5 oder 6 abgegeben, was hier nicht näher erklärt werden soll.
Das Neue der hier angeführten Steuerelemente (-Organe) besteht darin, dass die elektrischen Impulse auf einfachste Art über eine ganze Nadelteilung hinweg gehalten werden können, indem die Grenzen der Steuerfelder, auch wenn sie zur Nadelteilung entsprechend verkleinert oder vergrössert sind, durch das Zahnrad 14 mit derjenigen der Nadelteilung in zeitliche Übereinstimmung gebracht werden können. Die Einwirkung des Wählmagneten 5 auf ein zu wählendes Organ 3 hält so auf der ganzen Länge seiner schräg gestellten Pole an. Dadurch wird es auch möglich, den Steuerimpuls über mehrere Teilungen hinweg zu halten, indem die betreffenden Steuerfelder ohne beeinflussbare Grenzen aneinandergereiht sind.
Für jede Nadelwählvorrichtung ist zwecks Antriebes des Transportzylinders 12, ein der Teilung angepasstes Zahnrad 14 vorgesehen, das jedoch immer die gleiche Zähnezahl aufweist.
Dadurch können auf jeder Maschine, gleich welcher Teilung, Zylinder mit gleichem Durchmesser verwendet werden. Somit wird die Möglichkeit geschaffen, für alle Nadelteilungen Steuerorgane mit gleicher Einteilung der Steuerfelder zu verwenden, was sich zukünftig äusserst vorteilhaft auswirken wird.
Die Herstellung dieser neuen Steuerorgane wird preisgünstiger, da sämtliche Einrichtungen nur für eine Teilung von Steuerfeldern gebaut werden müssen. Die Vorteile dieser Massnahme wirken sich auch auf die Abtastorgane aus. Diese Teile können ebenfalls auf eine einzige Standardausführung beschränkt werden.
Die Steuerfelder 13b und 13c können in der Achsrichtung derart eng begrenzt werden, wie es die optisch-elektrische Abtastung erlaubt.
Die Steuerorgane werden von der optisch-elektrischen Abtastvorrichtung so gelesen (nicht gezeichnet), dass das Abtastorgan nach jeder gestrickten Maschenreihe von einer Reihe von Steuerfeldern nach der andern geschaltet wird. Alle bisher benötigten Vorrichtungen zum Einsparen von Jacquardkarten fallen weg, da nun die Reihen von Steuerfeldern sehr billig werden.
Da beim Jacquardstricken in Farben jedem Schloss eine Farbe zugeteilt wird, kann das entsprechende Steuerorgan auf einfachste Weise gebildet werden. Das Mustern, sowie das Wechseln eines Musters kann bei weit grösserem Spielraum bedeutend einfacher und billiger gestaltet werden wie bisher.
Es ist noch vorgesehen, den Übertragungsschlössern von Flachstrickmaschinen ebenfalls ein wie oben beschriebenes Wählaggregat zuzuordnen, um auch die Nadeln zwecks Minderungen zu steuern. Dabei müsste das Steuerorgan mindestens so viele Steuerfelder in einer Reihe aufweisen wie das Gestrick in seiner grössten Breite Maschen haben soll.
In Figuren 2 und 3 ist ein Steuerorgan für photo-elektrische Reflex-Abtastung vorgesehen, während im Ausführungsbeispiel von Fig. 10 ein Steuerorgan mit leitenden und nichtleitenden Steuerfeldern vorgesehen ist. Das letztere Steuerorgan ist in einer früheren Patentanmeldung ausführlich beschrieben und soll hier nicht näher erläutert werden. Beide weisen den Vorteil auf, dass die Steuersignale von einer Grenze einer Nadelteilung zur andern gehalten werden können und dass die Steuerfelder aller Teilungen gleich gross sein können.
Über die photo-elektrische Abtastung soll an dieser Stelle auch nichts näheres erwähnt werden, da verschiedene Typen bereits genügend bekannt sind.
Das Wichtigste, das von den oben beschriebenen, neuen Massnahmen betreffend das Steuerorgan beansprucht wird ist:
1. dass die Abwicklung der Steuerfelder bzw. des Ablesens bei drehendem Zylinder in Richtung der Schlossbewegung über Steuerfelder erfolgt, deren Grenzen mit denjenigen der Nadelteilungen genau zusammenfallen,
2. dass die Steuerfelder für alle Teilungen gleich gross vorgesehen sind, indem die Zähnezahl der Antriebsräder 14 für alle Nadelteilungen gleich ist, dass jedoch die Teilung der Zähne der Nadelteilung angepasst wird,
3. dass die Steuerfelder, so kurz oder lang sie auch seien, dem Impuls über die ganze Strecke einer oder mehrerer Nadelteilungen halten.
In Figuren 4, 5 und 6 wird in Vergrösserung eine Nadelweiche 9 gezeigt, welche im Zusammenwirken mit den zugespitzten Nadelfüssen 2c eine sichere Separierung der Nadeln ergeben, die durch die Vorwählorgane 3 nur wenig verschoben wurden. Diese Nadelweiche 9 besteht aus einem schwenkbaren Keil, welcher eine erhöhte Spitze 9a aufweist, die etwas über dem Spitz 2c der Nadelfüsse 2a liegt. Von dieser Spitze 9a aus führt eine schwache gerundete Scheitelkante hinunter zum Nadelbett. Dank dieser, schräg zur Nadelebene hinunterführenden Scheitelkante 9b wird erreicht, dass immer nur die schmälsten Stellen aufeinander treffen können.
Durch die Schrägstellung in der waagrechten Ebene zum Nadelbett wird der erste Berührungspunkt entweder übergangen oder der Nadelfuss wird, mit spitzem Angrifsswinkel, schon an seiner Spitze beginnend verschoben, indem die polierte Scheitelkante, zuerst nur wenig tief, dann aber mehr und mehr an ihrer an Stärke zunehmenden Flanke am Nadelfuss angreift, wie es Fig. 6 darstellt. Um jegliches Anschlagen zu verhindern, wird das Ausweichmoment des Nadelfusses dadurch verstärkt, dass die Achse 9c der Weiche 9 in Gummi bzw. in einem weichbleibenden Kunststoff gelagert ist. Bei spitzen Nadelfüssen ist die Separierung mit dieser Nadelweiche bei schon geringer Entfernung der Fusspitze 2c absolut sicher und ein Anschlagen ausgeschlossen.
Es wurden aber auch Versuche mit runden Nadelfüssen gemacht, die bei federnd gelagerter Weiche sehr gute Resultate erbrachte; es erfolgten keine Anschläge der Nadeln mehr, da die polierte Scheitelkante beim Berührungspunkt den Nadelfuss schon an seiner Rundung zu schieben anfängt oder über die Rundungen hinwegfährt. Der Einfachheit halber wird in den weiteren Figuren nur die Umrisslinie angedeutet. Durch diese Weiche 9 wird am Eingang des Schlosses eine einfache Umstellung zum Stricken von nur ausgewählten Nadeln erzielt; die Weiche kann auch an andern Stellen eingesetzt werden, dort wo es gilt, den Weg der Nadeln, auf engem Raum, gefahrlos d. h. ohne Anschlagen zu steuern, wie dies z. B. mit den Figuren 7-9 gezeigt wird.
Dort wird ein Nadelschloss für die Rundstrickmaschine gezeigt, bei welchem nebst der Weiche 9 für das Wählsystem im oberen Mittelteil eine Weiche 9 für drei Stellungen sowie ein zweites Hebeteil 10 mit Fangteil vorgesehen ist. Durch die Weiche 9 (siehe Fig. 8) können die ausgewählten Nadeln (in diesem Beispiel jede 5. Nadel) über das Schloss hinaus, in eine Wartestellung geführt werden, wo beim Stricken aller andern Nadeln diese Maschen ein- oder mehrmals zurückgehalten werden, damit sie ein durchbruch ähnliches Muster mit Anhäufungen erzeugen. Mit der gleichen Weiche 9 eines nachfolgenden Schlosses können diese Nadeln durch Höherstellen der Weiche, wie die Fig. 9 zeigt, wieder zurückgeholt werden. Dies kann während dem normalen Strickgang der Nadeln geschehen.
Fig. 7 zeigt ein anderes Beispiel, in welchem die Nadelweiche 9' die auf der Strecke A bis B vorgewählten Nadeln über die volle Abschlagstellung führt, während der Rest der Nadeln über das eingeschaltete, zweite Hebeteil nur in Fangstellung gebracht wird. Auf diese Weise können, dank der Weiche 9 des zweiten Hebeteils 10', zwei Maschensorten in einem Schlossgang gestrickt werden.
Für den Fachmann ist es leicht verständlich, in welcher Weise mittels Wählvorrichtung und Weiche auch andere Muster, wie z. B. das hinterlegte Jaquardgestrick, gebildet werden, so dass sich weitere Darstellungen erübrigen.
Für alle hin- und hergehenden Steueraggregate ist vorgesehen, dass der Elektromagnet 6 axial zu seinen übereinanderliegenden Magnetpolen einen Drehpunkt aufweist, um welchen der Magnet schwenkt, wenn das Schloss seine Laufrichtung wechselt (siehe Fig. 12). Dieser Drehpunkt muss der Nadelteilung entsprechen und eingedenk der benötigten Schrägstellung auf der Mittellinie M mehr oder weniger nahe bei den Polenden sein. Für eine schwache Schrägstellung der Pole 5a und 5b muss der Drehpunkt weiter vom Polende weg sein und für eine stärkere Schrägstellung näher desselben. Der Anfang der Magnetpolkante soll auf den Anfang der Nadelteilung abgestimmt sein, wenn die Abtastvorrichtung auf der Grenze von Steuerfeldern steht. Der Schwenkbereich des Magneten muss so begrenzt werden, dass er von der Mittellinie aus nach beiden Seiten um die jeweilige Polbreite schwenkt.
Die Schwenkung wird bei Richtungswechsel des Schlosses automatisch vollzogen, sobald ein Magnetimpuls erfolgt.
Ferner ist vorgesehen, dass das Steueraggregat 11-14 mit dem Wählmagneten 5 auf einem Block B so vereinigt wird, dass die Mittellinie des Drehpunktes des Magnetes 5 mit der Mittellinie des Abtastorganes 16 übereinstimmt, bzw. dass die jeweilige Anfangskante der geschwenkten Magnetpole auf einer Linie mit einer Grenze zweier Steuerfelder sowie mit einer Grenze der Nadelteilung übereinstimmen.
Diese Massnahme macht es möglich, dass jedes Muster mit beliebig breitem Rapport sich wiederholen oder auch nur einzeln stricken lässt, da die gleichen Grenzen der Steuerfelder sich immer genau mit den gleichen Grenzen der Nadelteilung abwickeln. Beim Wiederholen eines Breitenrapports braucht das Steuerorgan in endlos gemachter Form, in einer Reihe nur soviel Steuerfelder aufzuweisen als das Muster Nadeln benötigt. Bei einem Motiv, das auf einem Strickteil in seiner Breite nur einmal vorkommt, muss das Steuerorgan die gleiche Zahl von Steuerfeldern aufweisen, wie das Gestrick Nadeln benötigt.
Diese Kombination von Steuerorgan und Wählvorrichtung kann auch zum Wählen von andern Organen Verwendung finden, wie z. B. für Platinen von Links-Links Strick- oder Wirkmaschinen.
Bei Mehrschlossmaschinen ist für jedes Schloss ein solches Wählaggregat vorgesehen. Der Einfachheit halber sind alle fest mit einer Stange verbunden, welche über die Länge eines einzelnen Schlosses pendelt. Die Ausnehmung im Schlosskasten, in welchem das Aggregat pendelt, kann unter jedem Schloss einzeln oder durchgehend unter allen Schlössern vorgesehen sein.
Die Kupplungen wirken folgendermassen:
Der Block B wird derart mit dem Schlitten gekuppelt, dass er dem Schlosseingang resp. der Nadelweiche 9 soweit vorausläuft (siehe Fig. 12), dass die ausgewählten Nadeln vor der Weiche in ihrer Endstellung ankommen. Am Ende der Nadelreihe wird, mittels eines Auslösekeils, der Mitnehmer ausgelöst und dadurch das Wählaggregat festgehalten während der Schlosschlitten weiterläuft bis das Schloss aus dem Nadelfeld heraus ist. Beim Wenden des Schlittens wird das Aggregat wieder mitgenommen und zwar dem Schlosseingang, bzw. der Nadelweiche 9 vorausgehend, wie das Fig. 12 zeigt.
Die beiden Anschläge bzw. Mitnehmer müssen einmal genau so fixiert sein, dass bei Beginn des Mitnehmers das Abtastorgan 16 auf der Grenze von zwei Steuerfeldern steht, während die vorausgehende Polkante auf der Grenze einer Nadelteilung sich befindet.
Mit Fig. 1 und 12 wird gezeigt, dass die vorstehenden Polenden 5a und 5b mit einem antimagnetischen Material 5e, wie zum Beispiel Hartmetall, ausgefüllt sind, dessen beide Seiten schräg angeschliffen sind, damit sie bei ausgeschwenkter Position des Magneten, vorausgehend, für die Wählorgane eine gerade Führung ergeben und auch die Abnützung der Polkanten 5c verringert.
Figur 10 zeigt im Querschnitt ein Nadelbett einer Handstrickmaschine, auf welcher gewisse Nadeln 2 zwecks Minderung oder Einteilung nach unten ausser Arbeit geschoben werden können.
Bei diesem Ausführungsbeispiel weisen die Organe 3 vier Stellungen auf und zwar ausser den genannten Stellungen, A, B und C noch eine Ausserarbeitsstellung D, die benützt wird, wenn eine Nadel 2 ausser Arbeit geschoben wird. Bei diesem Beispiel ist eine grobe Teilung vorgesehen. Der Elektromagnet ist hier über dem Nadelbett angeordnet und seine Wirkstelle ist ca. in der Mitte der Organe 3. Dadurch wird an deren Spitze 3c bloss eine Verdoppelung der durch die schrägen Magnetpole erzeugten Vorwählbewegung erzielt, was aber hier vollauf genügt, da bei der groben Teilung die längeren Polkanten eine grössere Vorwählbewegung ergeben als dies bei feinen Teilungen der Fall ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist ein Steuerorgan 13 vorgesehen, dessen Oberfläche mit einer elektrisch gut leitenden Metallschicht versehen ist. Auch hier fallen die Grenzen der Nadelteilung zusammen.
Die schwachen Steuerimpulse werden hier durch einen feinen Tastdraht des Abtastorgans 16 direkt abgenommen, indem die leitende Oberfläche unter Strom gesetzt ist, und die negativen Steuerfelder durch Bedrucken mittels Isolierlack nichtleitend gemacht sind. Auch hier sind die Steuerfelder in endlosen Reihen übereinander angeordnet, und der Taster kann nach jeder Schlossbewegung durch eine Gewindespindel auf eine andere Steuerfeldreihe gebracht werden.
In Fig. 10 ist noch ersichtlich, wie die Zähne 14a des Antriebsrades 15, statt in einer Zahnschiene in einem gestanzten Zahnband 14b kämmen. Für den sicheren Eingriff der Zähne ist am Block B ein Stützglied 14c vorgesehen, welches das Band 14b immer im Eingriff hält.
Fig. 11 zeigt eine Frontansicht des Blockes B in Pfeilrichtung III. Damit soll der Moment der immer feststehenden Mittellinie M beim Hin- und Herwandern des zusammengeschlossenen Aggregates (Steuerorgan und Vorwählmagnet) dargestellt werden. Mit Hilfe der Massnahme, die vorsieht, dass bei jeder Richtungsänderung des Schlosses die den Organen 3 näherliegende Polkante auf die Mittellinie M zu stehen kommt und so als Anfangspunkt der Wirkung der Magnetimpulse dient. So ist an jeder Stelle, wo der Block B sich befindet, die Übereinstimmung der vier Punkte, nämlich: der Abtastpunkt mit der Steuerfeldgrenze beginnend, der Anfangspunkt der Magnetpole mit der Grenze der Nadelteilung gegeben.
In Figur 10 ist im Profil des Nadelbettes 1 eine längsdurch ziehende Ausnehmung 1c mit einer anschliessenden, runden Hohlkehle 1d vorgesehen. Die Ausnehmung 1c geht ein wenig höher als der Nadelkanalgrund, damit an dieser Stelle, beim Fräsen der Nadelkanäle la dieselben durchgehend werden.
Die Organe 3 haben an ihrem Drehpunkt 3a einen runden Kopf, der genau in die Hohlkehle 1d passt. Die Organe 3 können so von oben durch die Nadelkanäle hindurch in diese halbrunde Kehle 1d eingesetzt werden. Zum Abschluss dieser Kehle 1d sind kurze Profilsegmente aus Kunststoff vorgesehen, welche die Rundführung der Organe 3 ergänzen und sie vor unfreiwilligem Herausfallen sichert. Zwecks guter, seitlicher Führung der Organe 3 weisen diese Segmente Distanzzähne 1f auf, welche die gleiche Teilung wie die Stege des Nadelbettes haben. Diese Segmente können federnd aufgeklemmt werden, so dass ein Auswechseln der Organe 3 leicht möglich ist.
Um die Separierung der Organe 3 zwischen der Grundstellung A und der Ausserarbeitsstellung D zu sichern, sind auf der ganzen Länge des Nadelbettes Kunststoffsegmente 17 vorgesehen, die in gleicher Teilung des Nadelbettes Querschlitze 17a aufweisen, durch welche die Organe 3 von einer Stellung in die andere geschwenkt werden können. Die durch die Schlitze gebildeten Stege weisen jedoch hinter beiden Endstellungen Verengungsbuckel 17b auf, um ein unfreiwilliges Durchfallen der Organe 3 zu verhindern, gleichzeitig aber auch ein gewolltes Durchgehen zu ermöglichen, indem die Segmente aus einem Kunststoff gespritzt sind, der gute Federeigenschaften hat, wie z. B. Acetalharz.
Die drei vorteilhaften Kombinationsmerkmale, nämlich das um einen Drehpunkt oszillierende Organ 3, die Vergrösserung der Vorwählbewegung durch die Länge des Schaftes 3b und deren Spitzen 3c zur guten Separierung können auch in andern Anordnungslagen der Organe 3 dienen, wie z. B. Fig. 13 und 14 es zeigen.
In Fig. 13 sind die Organe als kleine Schwingen frei direkt hinter der Nadel 2 geführt. Sie besitzen einen runden Kopf 3k als Drehpunkt, welcher unter einer weichen Gummileiste 18 schwach federnd auf den Nadelkanalgrund gedrückt werden.
Hinter diesem Kopf 3k ist auf einem kleinen Hebeteil ein Fuss 3f vorgesehen, welcher etwas über die Nadelkanäle hinausragt.
Dieser Fuss dient einerseits zur Einwirkung des Vorwählelementes 6, in diesem Falle piezoelektrisch wie mit Figur 2 beschrieben, und andererseits zum Ausrichten der Organe mittels eines Richtkeils 25 im Nadelschloss.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein schmaler Schaft 3x vorgesehen, der den Ausschlag der Bewegungselemente vergrössert. Aussen ist dieser Schaft mit einer einseitigen Spitze 3c versehen, die in ihrer Grundstellung unter der Ebene des Nadelbettes liegt. Einwärts der Spitze 3c ist ein in den Nadelkanal ragendes Führungsteil 3g vorgesehen, das zur Längsverschiebung dient. Dieses Führungsteil ist so tief, dass es in angehobener Stellung der Spitzen 3c immer noch als seitliche Führung im Kanal dient. Dicht über dem Nadelbett ist ein dünner Keil 20 vorgesehen, der eine nach unten abgeschrägte Trennspitze 20a aufweist (siehe Figur 14).
Bei einem Wählausschlag der Organe 3 ragt deren Spitze 3c über das Nadelbett hinaus, und die Trennspitze 20a des Keils 20 greift von aussen her schräg unter die Spitze des ausgewählten Organs und hebt dieses an. Dann erfolgt eine Schiebebewegung, um die Organe 3 weiter gegen die Nadel 2 zu schieben und letztere in Arbeit zu bringen. Auch hier brauchen die Wählelemente (5, 6) zwecks Vorwahl nur eine unbedeutende Kraft, um den Ausschlag der Spitze zu bewirken. Alle anderen Bewegungen werden durch die Schubkraft des Schlosses betätigt. Mit 5 sind noch die Pole eines Wählmagneten angedeutet.
In Figur 14 ist eine Draufsicht auf das Nadelbett gezeigt, aus welcher die Lagen des Keils 20 und Kunststoffsegmentes 19 ersichtlich sind.
Dank der Möglichkeit bei Mehrfachschlössern der Flach strickmaschinen jedem Schloss alle Nadeln so einzusteuern, dass sie arbeiten oder ruhen, erübrigen sich die teuren Konstruktionen wie dreibahnige Schlösser vollkommen. Es wird nur noch eine Reihe von Schlössern benötigt, die ihrerseits bloss die notwendigen Einstellungen für Jacquard Fang- und Wartestellung erhalten. Natürlich ist bei mehrsystemigen Schlö sern für jedes System eine separate Nadelwählvorrichtung zugeordnet und eine solche ebenfalls den Schlössern zur Maschenübertragung.