Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reservedruckverfahren und Mehrfarbendruckverfehren auf Polyesterfasern mit carboxylgruppenhaltigen Farbstoffen und einer alkalischen Reserve, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man ausser der Carboxylgruppe keine wasserlöslichmachende Substituenten enthaltende Farbstoffe der Formel
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worin D ein gegebenenfalls substituierter m- oder p-Phenylen- rest ist, R1 und R3 je ein Wasserstoffatom oder einen Substituenten und R2 einen Substituenten bedeuten, auf das Polyestermaterial aufbringt, das Textilmaterial trocknet, mit einer alkalischen Druckpaste, welche optische Aufheller oder andere Farbstoffe enthalten kann, bedruckt, das Textilmaterial in der Hitze fixiert und anschliessend das Salz des carboxylgruppenhaltigen Farbstoffes aus den bedruckten Stellen auswäscht.
Als Substituenten R1, R2 und R3 kommen insbesondere in Betracht: R1 ein Wasserstoffatom, ein Alkylrest, ein Cycloalkylrest, ein Aryl- oder Aralkylrest, ein heterocyclischer Rest oder eine Aminogruppe, wobei diese Reste auch substituiert sein können; R2 ein Alkyl-, Aryl- oder Aralkylrest, wobei diese Reste auch substituiert sein können, sowie ein heterocyclischer Rest, eine Ester- oder Carbonamidgruppe; R3 ein Wasserstoff- oder Halogenatom, insbesondere Chloratom, eine Cyan-, Sulfonyl-, Ester-, Acyl-, Carbonamid- oder Sulfonamidgruppe.
Der Rest D der Diazokomponente kann die bei Azoverbindungen üblichen, insbesondere nicht wasserlöslichmachenden Substituenten, wie z. B. Halogenatome, Nitro-, Alkyl-, Alkoxy-, Acylamino-, Carbalkoxy-, Alkylsulfon-, Acyloxyoder Trifluormethylgruppen, enthalten.
Man erhält die Azoverbindungen, indem man Diazoverbindungen von Aminen der Formel
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mit Hydroxypyridonverbindungen der Formel
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zu den erfindungsgemäss verwendeten Verbindungen kuppelt.
Es wird auf die deutsche Offenlegungsschrift Nr. 1 924 570 verwiesen.
Als Beispiel eines Amins, dessen Diazoverbindung zur Herstellung der erfindungsgemäss verwendeten Verbindungen geeignet ist, sei 3-Aminobenzoesäure genannt.
Als Beispiele für die erfindungsgemäss verwendeten Kupplungskomponenten seien erwähnt:
3 -Cyan-6-hydroxy-4-methyl-2 -pyridon, 13 -Hydroxyäthyl-3 -cyan-6-hydroxy-4-methyl-2-pyridon, 3 -Cyan-6-hydroxy-4-carboxy-methyl-2-pyridon und
3 -Cyan-6-hydroxy-4-carboxy-methyl-l -äthyl-2-pyridon.
Die Diazotierung der erwähnten Diazokomponenten kann z. B. mit Hilfe von wässeriger Mineralsäure und Natriumnitrit oder mit einer Lösung von Nitrosylschwefelsäure in konzentrierter Schwefelsäure erfolgen.
Die Kupplung kann ebenfalls in an sich bekannter Weise, z. B. in neutralem bis saurem Milieu, gegebenenfalls in Gegenwart von Natriumacetat oder ähnlichen, die Kupplungsgeschwindigkeit beeinflussenden Puffersubstanzen oder Katalysatoren, wie z. B. Dimethylformamid, Pyridin bzw. dessen Salzen, vorgenommen werden.
Die alkalische Druckpaste kann auch carboxylgruppenfreie optische Aufheller, weisse carboxylgruppenfreie Pigmente oder andere carboxylgruppenfreie Farbstoffe enthalten.
Als Polyesterfasern seien vor allem solche aus Terephthalsäure und Äthylenglykol oder 1,4-Dimethylolcyclohexan und aus Mischpolymeren aus Terephthal- und Isophthalsäure und Äthylenglykol genannt. Die zu bedruckenden Fasern dürfen keine freien Aminogruppen enthalten.
In Frage kommen weiterhin Mischgewebe aus den oben genannten Fasern und hydrophilen Fasern, insbesondere Cellulosefasern und Wollfasern. Genannt seien auch Polyester Baumwolle- und Polyester-Wolle-Mischungen.
Die Textilmaterialien werden in der Regel Gewebe, Gewirke oder andere Flächengebilde, wie Vliesstoffe (nonwovens) sein.
Die carboxyigruppenhaltigen neuen Farbstoffe können als Salze flüchtiger organischer Basen oder als Amoniumsalze vorliegen.
Die Klotzflotte wird in der Regel wässerig sein. Sie kann neben dem Farbstoff im Bedarfsfalle auch weitere Hilfsmittel enthalten, wie Natriumsalze hochkonzentrierter Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Harze, Sulfitcellulose-Ablaugeprodukte, Kondensationsprodukte aus höheren Alkoholen mit Äthylenoxyd, Polyglykoläther von Fettsäureamiden und Alkylphenolen, Sulfobernsteinsäureester oder Türkischrotöl.
Die Klotzflotte kann aber auch eine Lösung des Farbstoffes in einem organischen Lösungsmittel sein.
Nach dem Abquetschen auf 20 bis 200 Gewichtsprozent des Fasergewichtes wird das Textilmaterial getrocknet Die Trocknung kann z. B. mit Dampf oder vorzugsweise mit einem Warmluftstrom zwischen 70 und 1500 C während 10 bis 300 Sekunden erfolgen.
Anschliessend wird das Gewebe mit einer alkalischen Druckpaste bedruckt, welche eine hitzebeständige alkalische Verbindung enthält, wie ein Alkalicarbonat, wie Soda oder Pottasche, oder vor allem Alkalihydroxyde, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd. Die Menge des Alkali muss so bemessen werden, dass der auf der Faser befindliche Farbstoff mit Sicherheit in das Alkalisalz überführt wird. Bleibt die Reservierung weiss, so kann die Reservierungspaste Weisspigmente, wie Titandioxyd, Zinkoxyd enthalten. Weiterhin enthält die Druckpaste die üblichen Zusätze, wie Verdickungsmittel, z. B. Gummi arabicum oder Methylcellulose.
Um zweifarbige Drucke zu erzielen, wird man der Druckpaste noch gegen Alkali beständige Farbstoffe, insbesondere Dispersionsfarbstoffe, wie sie beispielsweise im Colour Index aufgeführt sind, zusetzen. Diese Farbstoffe dürfen keine Carboxylgruppen enthalten.
Weiterhin kann man auch optische Aufheller in die alkalische Druckpaste einbringen, die für das Polyestergewebe Affinität aufweisen. Die Druckpaste kann neben einem carboxylgruppenfreien Dispersionsfarbstoff auch Farbstoffe anderer färberischer Kategorien enthalten, wie z. B. wasserlösliche oder wasserunlösliche Farbstoffe mit faserreaktiven Gruppen, wie Di- oder Monochlortriazingruppen, Chloracetylaminogruppen und Acrylamidgruppen. Die Verwendung wasserlöslicher faserreaktiver Farbstoffe ist besonders in den Fällen interessant, wo man als Substrat cellulose- oder wollehaltige Mischgewebe mit Polyesterfasern verwendet. Verwendet man Druckpasten mit faserreaktiven Farbstoffen, so kann man die Alkalibehandlung den modernen Methoden zur Fixierung von Reaktivfarbstoffen anpassen (z. B. Alkali Schock-Behandlung).
Nach dem Bedrucken kann das Textilmaterial entweder vorher mit Dampf oder Heissluft getrocknet werden oder tel quel der Fixierung unterworfen werden.
Die Fixierung des oder der Farbstoffe auf dem Textilmaterial erfolgt in der Wärme bei 100 bis 260 C, vorzugsweise bei 150 bis 230 C, vorzugsweise mit trockener Hitze (Thermosol-Prozess) in hierfür geeigneten Vorrichtungen.
Es kann auch überhitzter Wasserdampf verwendet werden.
Nach dem Fixieren wird das bedruckte Material ausgewaschen. Man kann sowohl in organischer als auch vorzugsweise in wässeriger Flotte auswaschen. Hierzu verwendet man die üblichen Tenside oder Detergentien.
Im nachfolgenden Beispiel bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel
133 Teile einer 10%gen Paste des Farbstoffes der Formel
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200 Teile 2,5 %ige Natriumalginatlösung, 1,5 Vol.-Teile 40 %ige Essigsäure werden auf 1000 Teile Wasser aufgefüllt und Polyestergewebe mit dieser Flotte fouladiert und auf 75 % abgequetscht. Das Gewebe wird eine Minute bei 1200 getrocknet und ein Anteil des getrockneten Gewebes wird wie folgt mit weisser Reserve bedruckt: eine Paste von 20 Teilen Soda und 950 Teilen 2,5 %iger Natriumalginatlösung wird auf das Gewebe streifig aufgedruckt. Das Gewebe wird tel quel bei 200 eine Minute thermofixiert und anschliessend mit einer Lösung, die das Addukt von 9 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol enthält, gründlich gewaschen. Man erhält ein gelb gefärbtes Gewebe mit weisser Reserve.
Die Druckpaste kann weiterhin mit Zusätzen wie Aluminium-sekundär-Butylat oder M-Nitrobenzolsulfonat versetzt werden.
Der Farbstoff wird wie folgt erhalten: 6,85 Teile 3-Aminobenzoesäure werden mit 15 Vol.-Teilen konz. Salzsäure angeteigt und mit 100 Teilen Eiswasser verdünnt. Bei 0-5" werden 12,5 Vol.-Teile 4n Natriumnitritlösung zugetropft und während 30 Minuten weiter gerührt.
Die so erhalteneDiazolösung wird klarfiltriert und bei 0-5" zu einer Lösung von 7,5 Teilen 3-Cyan-6-hydroxy-4-methyl2-pyridon, welche in 650 Teilen Wasser und Natriumhydroxyd brillantalkalisch gelöst wurde, zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird mit Natriumacetat-Lösung kongoneutral gestellt. Nach beendetet Kupplung wird der ausgefallene Farbstoff filtriert, mit Wasser-gewaschen und getrocknet.
Man erhält den Farbstoff des Formel
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welcher Polyesterfasern und Celluloseacetatfasern in gelben Tönen färbt.
Nach dem gleichen Verfahren erhält man Farbstoffe der Formel
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wobei sich die Bedeutung von D, R1, R2 und R3 aus der nachfolgenden Tabelle ergibt, die ebenfalls in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendet werden können und Polyester fasern in den in der letzten Spalte angegebenen Farbtönen färben.
D R1 R2 R3 Nuance
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