Verfahren zur Herstellung von Glucofuranosen
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Glucofuranosen der Formel
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worin jeder der Reste R3, R5 und R6 einen nach Abspaltung einer alkoholischen OH-Gruppe verbleibenden organischen Rest eines Alkohols bedeutet und zusammen mindestens 4 Kohlenstoffatome aufweisen, in reiner Form.
Organische Reste von Alkoholen R3, R5 und R6 sind insbesondere unsubstituierte oder substituierte aliphatische, alicyclische, alicyclisch-aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste oder heterocyclisch- aliphatische Reste, in erster Linie unsubstituierte oder substituierte araliphatische Kohlenwasserstoffreste.
Aliphatische Kohlenwasserstoffreste sind vor allem Niederalkyl-, z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl- oder sek.-Butylreste, Niederalkenyl-, z. B. Allylreste, oder Niederalkinyl-, z. B.
Propargylreste. Als Substituenten dieser Reste kommen vor allem freie oder substituierte Amino-, Oxy- oder Mercaptogruppen, wie durch Niederalkyl-, Niederalkenyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkenylreste mono- oder disubstituierte Aminogruppen, sowie Alkylenamino-, Oxaalkylenamino- oder Azaalkylenaminogruppen, z. B.
Dimethylamino-, Diäthylamino-, Pyrrolidino-, Morpholino- oder Piperazinogruppen, sowie Niederalkoxy- oder Niederalkylmercapto-, z. B. Methoxy- oder Äthoxy- gruppen, freie oder funktionell abgewandelte Carboxyl-, z. B. Carboniederalkoxy-, Carbamyl- oder Cyangruppen, oder Halogen-, z. B. Chlor-, Brom- oder Fluoratome, in Betracht.
Alicyclische Kohlenwasserstoffreste sind vor allem Cycloalkyl- oder Cycloalkenyl-, z. B. Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cyclopentenyl- oder Cyclohexenylreste, die z. B. durch Niederalkylreste substituiert sein können.
Als alicyclisch-aliphatische Kohlenwasserstoffreste in den genannten Stellungen sind vor allem Cycloalkylniederalkyl- oder Cycloalkenyl-niederalkyl-, z. B. Cyclopentylmethylreste, zu nennen.
Aromatische Kohlenwasserstoffreste sind in erster Linie Phenylreste, die, wie unten gezeigt, substituiert sein können.
Als heterocyclisch-aliphatische Reste sind insbesondere Reste von monocyclischen heterocyclischen Alkoholen, wie Thienyl-, Furyl- oder Pyridylcarbinolen, z. B. Thenyl- oder Furfurylalkohol, zu erwähnen.
Bevorzugte araliphatische Kohlenwasserstoffgruppen sind besonders Phenyl-niederalkyl- oder Phenylniederalkenyl-, in erster Linie Benzyl- sowie Phenäthylgruppen. Als Substituenten von Arylresten in araliphatischen Kohlenwasserstoffgruppen kommen dabei insbesondere Niederalkoxy-, z. B. Methoxy-, Athoxy- oder Propyloxy- oder Methylendioxygruppen, Halogen-, z. B. Chlor- oder Bromatome, Niederalkyl-, z. B.
Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butylreste, oder Trifluormethylreste in Betracht.
Die verfahrensgemäss erhältlichen Verbindungen besitzen wertvolle pharmakologische und biologische Eigenschaften. So erhöhen sie die Resistenz tierischer Organismen gegenüber bakteriellen und Virus-Infektionen und steigern die Heilwirkung von Chemotherapeutika, z. B. Sulfonamiden, gegenüber Infektionen.
Sie können daher allein oder in Kombination mit anderen Heilmitteln, wie Sulfonamiden, zu Prophylaxe bzw. Therapie bei Infektionen verwendet werden.
Ferner zeigen sie Antiendotoxin-Wirkung. Sie hemmen den anaphylaktischen Schock sowie entzündliche Prozesse, und können dementsprechend als Medikamente Verwendung finden. Die antiinflammatorischen Wirkungen können im Tierversuch, z. B. in Anlehnung an den Terpentin-Pleuritis-Test von Spector, J. Path. Bact., Band 72, Seite 367 (1956), z. B. an der Ratte bei intraperitonealer Anwendung, in Dosen von etwa 0,1 bis etwa 0,3 g/kg nachgewiesen werden.
Ferner können die Verbindungen der Formel I als Zwischenprodukte z. B. zur Herstellung von pharmakologisch wirksam,en Verbindungen verwendet werden.
So kann man sie durch Behandeln mit einem. Alkohol der Formel R1-OH, worin R1 den organischen Rest eines Alkohols darstellt, in Gegenwart einer Säure in Glucofuranosidverbindungen der Formel
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umwandeln, wobei man als Alkohol insbesondere einen Niederalkanol, wie z. B. Methanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol oder sek.-Butanol, besonders Äthanol, vorteilhafterweise in wasserfreier Form und als Säure z. B. die unten angegebenen Säuren verwendet. Üblicherweise arbeitet man in Gegenwart von etwa 0,05-n. bis etwa 1-n., vorzugsweise etwa 0,1-n. bis etwa 0,5-n. Mineralsäure, wobei man z. B.
den verwendeten Alkohol, besonders ein Niederalkanol als Verdünnungsmittel verwendet, und unter Kühlen, vorzugsweise bei Zimmertemperatur oder erhöhter Temperatur (z. B. von etwa 25 bis etwa 1500 C), wenn notwendig, in einem geschlossenen Gefäss und/ oder in der Atmosphäre eines Inertgases, wie Stickstoff, umsetzt.
Besonders wertvoll im Hinblick auf die genannten pharmakologischen bzw. biologischen Wirkungen sind Verbindungen der angegebenen Formel, worin R3, R5 und RG Niederalkyl-, z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyloder Butylreste, Niederalkenyl-, z. B. Allylreste, oder Cycloalkyl-, z. B. Cyclopentyl- oder Cyclohexylreste, in erster Linie unsubstituierte oder gegebenenfalls wie oben gezeigt substituierte Benzylreste darstellen, mit der Massgabe, dass die Reste Rg, R5 und R6 zusammen mindestens 4 Kohlenstoffatome enthalten, wobei jede der Gruppen R3, R5 und R6 in erster Linie für eine unsubstituierte oder substituierte Benzylgruppe steht.
Aus dieser Gruppe ragt besonders die 3,5,6-tri O-Benzyl-D-glucofuranose hervor.
Erfindungsgemäss werden die Glucofuranosen erhalten, wenn man ein Glucofuranosid der Formel II, worin R1 die oben gegebene Bedeutung hat, im Rohzustand mit einer Säure in wässrigem Medium behandelt und die erhaltene Glucofuranose reinigt.
In den obengenannten Ausgangsstoffen der Formel II steht R1 in erster Linie für einen Niederalkyl-, z. B. Methyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl- oder sek.-Butyl- und insbesondere Äthylrest.
Als Säuren kommen allgemein Lewissäuren, wie Mineralsäuren, z. B. Schwefelsäure, Halogenwasserstoffsäuren, wie Chlorwasserstoffsäure, oder organische Säuren, wie organische Sulfonsäuren, z. B. p-Toluolsulfonsäure, oder organische Carbonsäuren, z. B. Ameisensäure oder Oxalsäure, in erster Linie aber Essigsäure, wie z. B. mehr als 40 %ige, insbesondere 50- bis 70Sie wässrige Essigsäure, sowie wässrige Gemische von Säuren in Frage. Die Reaktion kann in heterogener oder homogener Phase durchgeführt werden, wobei man sie, wenn erwünscht, durch Zugabe von Katalysatoren, wie katalytischen Mengen von Phosphorsäure, beschleunigen kann.
Die Reaktion kann in Abwesenheit oder Anwesenheit von Verdünnungsmitteln, unter Kühlen oder vorzugsweise bei Zimmertemperatur oder unter Erhitzen (z. B. bei Temperaturen von etwa 15 bis etwa 1500 C), wenn notwendig, in einem geschlossenen Gefäss und/ oder in einer Inertgasatmosphäre durchgeführt werden.
Erhaltene Anomerengemische lassen sich in üblicher Weise in die einzelnen Anomeren trennen.
Es hat sich herausgestellt, dass die verfahrensgemäss erhältlichen Glucofuranosen, insbesondere die 3, 5,6-Tri-O-benzyl-glucofuranose, sich dank ihrer bisher nicht bekannten Kristallisationsfähigkeit auf einfache und nur mit geringen Substanzverlusten verbundene Weise, z. B. durch Kristallisation, reinigen lassen.
Erhaltene Anomerengemische lassen sich in üblicher Weise, z. B. durch Chromatographie, in die reinen aund ss-Anomeren trennen.
Enthalten die erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen basische oder saure Gruppen, z. B. Aminooder Carboxylgruppen als Substituenten, so können Salze davon hergestellt werden. Freie Basen lassen sich z. B. in ihre Salze mit Säuren überführen, insbesondere solchen, die nicht-toxische, pharmazeutisch verwendbare Salze bilden, wie Halogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Perchlorsäure; aliphatische, alicyclische, aromatische oder heterocyclische Carbon- oder Sulfonsäuren, wie Ameisen-, Essig-, Propion-, Oxal-, Bernstein-, Glykol-, Milch-, Apfel-, Wein-, Zitronen-, Ascorbin-, Oxymalein-, Dioxymalein- oder Brenztraubensäuren; Phenylessig-, Benzoe-, p-Aminobenzoe-, Anthranil-, p-Oxybenzoe-, Salicyloder p-Aminosalicylsäure;
Methansulfon-, iSXthansulfon-, Oxyäthansulfon-, Äthylensulfonsäure, Toluolsulfon-, Naphthalinsulfonsäuren oder Sulfanilsäure. Freie Säuren lassen sich z. B. in Metallsalze, wie Alkali- oder Erdalkali- oder Ammoniumsalze umwandeln. Die Salze lassen sich in üblicher Weise in die freien Verbindungen überführen.
Das im Rohzustand verwendete Ausgangsmaterial der Formel II kann man in an sich bekannter Weise durch Glycosidierung einer Glucofuranose, welche in 3-, 5- und 6-Stellung entsprechend verätherte Hydroxygruppen aufweist, und deren Hydroxygruppen in 1- und 2-Stellung durch eine gegebenenfalls sub stftuierte Methylen-, z. B. die Isopropylidengruppe, substituiert sind, durch Behandeln mit einem Alkohol in Gegenwart einer Säure herstellen. Das so erhaltene Produkt kann ohne besondere Reinigung, insbesondere ohne Durchführung einer mit empfindlichen Ausbeuteverlusten (bis zu 20 % des eingesetzten Materials) verbundenen Destillation zur Herstellung der Glucofuranoseverbindungen der Formel I verwendet werden.
Die erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen oder ihre Salze können als Heilmittel, z. B. in Form pharmazeutischer Präparate, Verwendung finden, welche sie zusammen mit einem für die enterale, parenterale oder topicale Applikation geeigneten pharmazeutischen organischen oder anorganischen, festen oder flüssigen Trägermaterial enthalten. Für die Bildung desselben kommen die üblichen, mit den Verbindungen nicht reagierenden Trägerstoffe in Frage; die pharma- zeutischen Präparate können in fester Form, z. B. als Kapseln oder Dragees, oder in flüssiger Form, z.B.
als Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen, vorliegen. Gegebenenfalls sind sie sterilisiert und bzw. oder enthalten Hilfsstoffe, wie Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netz- oder Emulgiermittel, Salze zur Veränderung des osmotischen Druckes oder Puffer. Sie können auch noch andere therapeutisch wertvolle Stoffe enthalten. Die Präparate werden nach üblichen Methoden gewonnen.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen näher beschrieben. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
Eine Suspension von 500 g rohem Athyl-3,5,6-tri- O-benzyl-D-glucofuranosid in 500 ml 50 %der wässriger Essigsäure wird unter kräftigem Rühren und in einer Stickstoffatmosphäre während 16 Stunden bei einer Innentemperatur von 700 erwärmt. Die hellgelbe Suspension wird auf 300 abgekühlt und dann unter vermindertem Druck bei einer Badtemperatur von 350 vollständig eingedampft. Der als leichtflüssiger Sirup erhaltene Rückstand wird in 1200 ml Toluol gelöst, mit gesättigter wässriger Natriumhydrogencarbonatlösung und mit Wasser neutral gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet.
Beim portionenweise Zugeblen von 4200 ml Hexan scheidet sich die 3,5,6 Tri-O-benzyl-D-glucofuranose als kristallines, beinahe farbloses Produkt ab; nach Umlösen bei 0 aus zwei Volumteilen eines 1: 1-Gemisches von Äthanol und Wasser erhält man ein vollständig farbloses Produkt, das bei 68710 schmilzt; [a]r) = 300 + 10 (c = 1 in Chloroform). Die Substanz ist laut Dünnschichtchromatogramm auf Silikagel einheitlich und weist in den Systemen Cyclohexan-Aceton (70 : 30), Chloroform Aceton (85: 15) und Chloroform-Essigsäureäthylester (50: 50) Rf-Werte von 0,18 bzw. 0,32 bzw. 0,40 auf.
Beispiel 2
Eine Suspension von 10 g rohem Athyl-3,5,6-tri-Obenzyl-D-glucofuranosid in 100 ml eines 8 : 2-Gemi- sches von 50 Sie wässriger Essigsäure und Acetonitril wird unter intensivem Rühren und in einer Stickstoffatmosphäre während 24 Stunden bei einer Innentemperatur von 700 erwärmt. Die hellgelbe Suspension wird auf 300 gekühlt, unter vermindertem Druck bei einer Badtemperatur von 350 vollständig eingedampft und der Rückstand in 100 ml Chloroform gelöst.
Die organische Lösung wird mit einer 1-n. wässrigen Kaliumhydrogencarbonatlösung und mit Wasser neutral gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck bei einer Badtemperatur von 300 eingedampft. Zur vollständigen Entfernung des Lösungsmittels wird der Rückstand während einer Stunde und bei einer Badtemperatur von 400 am Hochvakuum gehalten, wobei spontane Kristallisation eintritt. Das Produkt wird aus 10 ml Toluol durch portionenweise Zugabe von 50 ml Hexan nochmals kristallisiert, und man erhält die vollständig farblose 3,5,6-Tri-O-benzyl D-glucofuranose, F. 67-700.
Beispiel 3
Eine Lösung von 10 g rohem Äthyl-3,5,6-tri-O- benzyl-D-glucofuranosid (hergestellt nach dem im schweizerischen Patent Nr. 391 679 beschriebenen Verfahren) in 500 ml Eisessig wird mit 2,4 ml Phosphorsäure versetzt und unter Rühren mit 500 ml Wasser verdünnt. Die milchige Suspension wird während 4 Stunden bei einer Innentemperatur von 700 gehalten, dann auf 200 abgekühlt und mit 10,7 ml einer 10-n.
wässrigen Natriumhydroxydlösung versetzt. Auf dem Wasserbad (40-500) wird das Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck auf ein Volumen von 30 ml eingeengt; der Rückstand wird unter leichtem Erwärmen (400) in 50 ml Toluol gelöst und die Lösung mit der gleichen Menge Toluol verdünnt. Die organische Lösung wird zweimal mit 100 ml einer gesättigten wässrigen Natriumhydrogencarbonatlösung und dann mit Wasser, das auch durch eine gesättigte wässrige Kochsalzlösung ersetzt werden kann, neutral gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und mit Toluol auf ein Totalvolum,en von 100 ml gestellt.
Nach dem Verdünnen mit 100 ml Petroläther (Fraktion 60-900) und Zusatz von 0,3 g eines Aktivkohlepräparats wird das Gemisch während wenigen Minuten zum Sieden erhitzt und heiss filtriert; das farblose Filtrat wird unter Rühren mit 500 ml Petroläther versetzt. Die entstandene Emulsion wird unter Rühren in Eiswasser gekühlt und nach mehrstündigem Stehenlassen bei 0 filtriert. Die kristalline 3 ,5,6-Tri-O-D-glucofuranose wird abfiltriert und 4mal mit je 50 rnl Petroläther nachgewaschen, F. 64-660 (unkorr.); [a] 2r0 = - 300 (c = 1 in Chloroform).
Beispiel 4
Ein Gemisch von 15 g Athyl-3-O-propyl-5,6-di-O- (4-chlorbenzyl)-D-glucofuranosid in 600 ml Eisessig und 600 ml Wasser wird während 16 Stunden auf 700 erhitzt und die überschüssige Essigsäure abdestilliert. Der wässrige Rückstand wird mit Äther exrahiert und die organische Phase mit einer gesättigten wässrigen Natriumhydrogencarbonatlösung und mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft. Der Rückstand stellt die 3-O-n-Propyl-5,6-di O-(4-chlorbenzyl)-D-glucofuranose dar, die im Dünnschichtchromatogramm (Silicagel) im System Chloro form : Essigsäureäthylester (85 : 15) einen Rf-Wert von 0,12 aufweist und nach Umkristallisieren aus einem 1: 3-Gemisch von Toluol und Hexan und Kühlen bei -170 bei 600 schmilzt.
Das Ausgangsmaterial kann wie folgt erhalten werden:
Eine Lösung von 32 g 1,2-O-Isopropyliden-3-On-propyl-a-D-glucofuranose in 100 ml absolutem Dioxan wird mit 87,5 g pulverisiertem Kaliumhydroxyd versetzt. Unter Rühren tropft man während 30 Minuten 131 g 4-Chlorbenzylchlorid in 50 ml absolutem Dioxan zu und lässt 5 Stunden bei 800 reagieren. Das überschüssige 4-Chlorbenzylchlorid wird mit Wasserdampf abdestilliert, und nach dem Abkühlen extrahiert man mit Chloroform. Die Chloroformlösung wird mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird destilliert, wobei man die 1,2-O-Isopropyliden-3-O-n-propyl-5,6-di-O-(4-chlorbenzyl)- a -D-glucofuranose als schwach gelbes Öl bei 2300/0,015 mm Hg erhält; [a] r = - 220 + 10 (c = 1 in Chloroform).
Eine Lösung von 40 g 1 ,2-O-Isopropyliden-3-O-n- propyl-5,6-di-O-(4-chlorbenzyl) - a - D - glucofuranose in 900 ml einer 1Lösung von Chlorwasserstoff in Äthanol wird während 17 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen und nach dem Abkühlen auf 0-5 mit 10-n. wässriger Natriumhydroxydlösung neutralisiert. Die Hauptmenge des Äthanols wird unter vermindertem Druck ab destilliert und der Rückstand mit Chloroform extrahiert; der Chloroformextrakt wird mit wässriger Natriumbisulfitlösung und mit Wasser ge waschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter ver mjndertem Druck eingedampft. Man erhält so das rohe Athyl - 3 - 0 n - propyl -5,6 - 5,6- di-O-(4-chlorbenzyl)- D-glucofuranosid, das ohne Reinigung weiter verarbeitet wird.
Beispiel 5
Ein Gemisch von 15 g Isobutyl-3-O-(4-chlorben- zyl)-5, 6-di-O-benzyl-D-glucofuranosid in 600 ml Eisessig und 600 ml Wasser wird während 16 Stunden auf 700 erhitzt und die überschüssige Essigsäure dann abdestilliert. Der wässrige Rückstand wird mit Äther extrahiert und die organische Phase mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und einge dampft. Die als Rückstand erhaltene 3-O-(Chlorben zyl)-5, 6-di-O-benzyl-D-glucofuranose kann aus einem Gemisch von Äther und Petroläther kristallisiert wer den, F. 76-790; [a] D20 = -390) + 10 (c = 1 in Chloro- form).
Das verwendete Ausgangsmaterial kann wie folgt hergestellt werden:
Eine Lösung von 520 g 1,2;5,6-Di-O-isopropyli- den-a-D-glucofuranose in 2500 ml absolutem Dioxan wird mit 1610 g SChlorbenzylchlorid versetzt. Innerhalb einer Stunde gibt man bei 500 und unter energi schem Rühren 620 g pulverisiertes Kaliumhydroxyd in 4 Portionen zu; das Reaktionsgemisch wird während 2 Stunden bei 80-900 gehalten, das überschüssige 4 Chlorbenzylchlorid mit Wasserdampf abdestilliert und der Rückstand nach dem Abkühlen mit Chloroform extrahiert. Die organische Lösung wird über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck verdampft.
Der Rückstand wird destilliert, wobei man die 1,2;5,6 -Di-O-isopropyliden-3-O-(4-chlorbenzyl)-α- D-glucofuranose als schwach gelbes Öl bei 150-1520/
0,15 mm Hg erhält; [a] 2D0 = -270 + 10 (c = 1 in Chlo roform).
Eine Lösung von 614 g 1,2;5,6-Di-O-isopropyliden 3-O-(4-chlorbenzyl)-a-D-glucofuranose in 1685 ml Eisessig und 945 ml Wasser wird während 6 Stunden bei 350 Innentemperatur verrührt, unter vermindertem Druck auf etwa die Hälfte des Volumens eingeengt und in der Kälte mit 10-n. wässrigem Natriumhydroxyd neutralisiert, dann mit Chloroform extrahiert. Der organische Extrakt wird mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft; der Rückstand wird unter Hochvakuum bei 600 bis zur Gewichtskonstanz entgast.
Eine Lösung der so erhaltenen rohen 1,2-O-Iso propyliden 3 - O - (4-chlorbenzyl)-a-D-glucofuranose in 200 ml absolutem Dioxan wird mit 70,3 g pulverisiertem Kaliumhydroxyd versetzt und unter Rühren innerhalb von 30 Minuten mit 132 g Benzylchlorid behandelt.
Das Reaktionsgemisch wird während 5 Stunden bei 800 gehalten, das überschüssige Benzylchlorid mit Wasserdampf destilliert und der Rückstand nach dem Abküh- len mit Chloroform extrahiert. Der organische Extrakt wird mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird im Hochvakuum bei 1000 während 4 Stunden entgast und ergibt die rohe 1 ,2-O-Isopro- pyliden-3-O-(4-chlorbenzyl)-5,6-diO-benzyl D-gluco- furanose; [a] 2D0 = -45 + 10 (c = 1 in Chloroform), die durch Destillieren, Kp, 250-2600/0,01 mm Hg, in einer Kurzwegdestillationsapparatur gereinigt werden kann.
Eine Lösung von 23 g 1,2-O-Isopropyliden-3-0-(4chlorbenzyl) 5,6 -di-O benzyl - a - D-glucofuranose in 600 ml einer 1n-Lösung von trockenem Chlorwasserstoff gas in Isobutanol wird während 22 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Nach dem Abkühlen auf 0-5 neutralisiert man mit lOn-wänriger Natriumhydroxyd- lösung, trennt die organische Phase ab und wäscht sie mit wenig Wasser. Die Hauptmenge wird unter vermindertem Druck im Rotationsverdampfer abdestilliert, und der Rückstand mit Chloroform extrahiert. Der organische Extrakt wird mit einer wässrigen Natriumhydrogensulfitlösung und mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft.
Der Rückstand wird unter Hochvakuum (0,05 mm Hg) und bei einer Temperatur von 1300 entgast; das erwünschte Isobutyl-3-0-(4-chlorbenzyl)- 5, 6-di-O-benzyl-D-glucofuranosid wird als dickflüssiges ö1 erhalten; [a] 2 o = -50 + 10 (C= 1 in Chloroform).