CH501728A - Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Mutterkornalkaloiden der Polypeptid- und der Ergobasin-Gruppe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Mutterkornalkaloiden der Polypeptid- und der Ergobasin-Gruppe

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CH501728A
CH501728A CH1563066A CH1563066A CH501728A CH 501728 A CH501728 A CH 501728A CH 1563066 A CH1563066 A CH 1563066A CH 1563066 A CH1563066 A CH 1563066A CH 501728 A CH501728 A CH 501728A
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Richter Gedeon Vegyeszet
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    • C12P17/18Preparation of heterocyclic carbon compounds with only O, N, S, Se or Te as ring hetero atoms containing at least two hetero rings condensed among themselves or condensed with a common carbocyclic ring system, e.g. rifamycin
    • C12P17/182Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring heteroatoms in the condensed system
    • C12P17/183Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring heteroatoms in the condensed system containing an indolo[4,3-F,G]quinoleine nucleus, e.g. compound containing the lysergic acid nucleus as well as the dimeric ergot nucleus
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Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Mutterkornalkaloiden der Polypeptid- und der
Ergobasin-Gruppe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Mutterkornalkaloiden der Polypeptid- und der Ergobasin-Gruppe.



   Die Erzeugung von Mutterkornalkaloiden und verwandten Produkten durch saprophytische Züchtung von Claviceps-Stämmen tritt in den letzteren Jahren immer mehr in den Vordergrund des Interesses; es wurden in der Literatur schon öfter Berichte über die erfolgreiche Isolierung und Anwendung von beträchtliche Produktionsfähigkeit aufweisenden Claviceps-Stämmen veröffentlicht (vgl. die USA-Patentschriften 2 809 920, 2 936 266; DAS 1073 689; Ung. Pet. 150 631, 151 724 und 152238). Das Ergebnis derartiger Versuche war aber - wie es aus diesen und weiteren Literaturangaben ebenfalls hervorgeht - ausser dem Auffinden und Selektieren produktionsfähiger Stämme sehr weitgehend von der Sicherung und Aufrechterhaltung solcher Arbeitsbedingungen abhängig, welche zur Förderung der Alkaloiderzeugung und zur Stabilisierung der Produktionsfähigkeit der alkaloiderzeugenden Stämme geeignet sind.

  Die optimalen Bedingungen der stabilen und genügend hohen Alkaloidproduktion konnten aber trotz mannigfacher Untersuchungen und Teilerfolge bisher noch weitaus nicht geklärt werden.



   Es wurde schon beobachtet, dass ein Zusammenhang zwischen der Höhe der Alkaloiderzeugung und der Konzentration des Zuckers im Nährboden besteht. Einerseits wird mit der Steigerung der Zuckerkonzentration auch die Menge der erzeugten Mycelien bis zu einer gewissen Grenze erhöht, andererseits erhöht sich mit der Steigerung der Zuckerkonzentration auch die Geschwindigkeit der Zuckeraufnahme und der Zuckerstoffwechsel, was auch zur Steigerung der Alkaloidenerzeugung beiträgt.



   Es wurde untersucht, ob und in welchem Mass die derart erreichbare Erhöhung der Alkaloiderzeugung durch die mit der Steigerung der Zuckerkonzentration erreichte Erhöhung des osmotischen Druckes im Nährboden verursacht wird. Über einen gewissen Zusammenhang der Alkaloiderzeugung der Pilze mit dem osmotischen Druck des Mediums wurde schon berichtet; nach E.

  Teuscher (Die Pharmazie, 16, 570/1961) wurden die unter saprophytischen Bedingungen, in Oberflächenoder submerser Kultur gezüchteten Claviceps-Mycelien vom Nährboden getrennt und in eine Pufferlösung übertragen und es wurde beobachtet, dass eine solche  ruhende , in weiterem Wachstum gehemmte Kultur ebenfalls Alkaloide erzeugt und diese Alkaloiderzeugung durch Steigerung des osmotischen Druckes der Pufferlösung (durch Zugabe von Mannit oder Salz) gesteigert werden kann. Über etwaige Beobachtungen bezüglich des osmotischen Druckes der zum Züchten der Pilze geeigneten Nährböden wurde aber in der bisherigen Literatur nichts berichtet.



   Um diese Frage zu klären, wurde versucht, einerseits den osmotischen Druck des Nährbodens durch Zugabe von die Verwertungsfähigkeit der Pilze überschreitenden Mengen von Zucker weiter zu erhöhen, und andererseits die durch die Steigerung der Zuckerkonzentration des Nährbodens bewirkte Erhöhung des osmotischen Druckes auch ohne Anwendung von zusätzlichen Zuckermengen, durch den Zusatz von anorganischen Salzen, besonders von Natriumchlorid, zu erreichen.



   Anorganische Salze werden zur Ermöglichung der Lebensvorgänge der Mikroorganismen jedem Nährboden zugesetzt; die zu diesem Zweck angewendeten Salzmengen sind aber klein, überschreiten im allgemeinen nicht die Grenze von 1-2 g/Liter und ihr Beitrag zum osmotischen Druck der andere (organische) Bestandteile in weitaus überwiegenden Mengen enthaltenden Nährböden ist praktisch belanglos (höchstens 1 atm).



   In überraschender Weise wurde bei Zugabe von 5 bis 50 mg/ml von für die Pilze nicht toxischen Salzen gefunden, dass solche grossen, die üblichen Salzkonzentrationen 10 bis 20fach überschreitenden Salzmen  gen, welche den osmotischen Druck im Nährmedium um 2 bis 25 atm erhöhen, das Wachstum der Pilze überhaupt nicht hemmen; sie haben im Gegenteil einen äusserst vorteilhaften Einfluss auf die Entwicklung der Kultur, indem sie das infolge des erhöhten Stoffwechsels oft auftretende Zerfallen der Hyphenzellen hemmen und eine sehr wesentliche Steigerung der Alkaloidproduktion verursachen. Es ist anzunehmen, dass die günstige Wirkung dem erheblich erhöhten osmotischen Druck zuzuschreiben sei, da die maximalen Alkaloidproduktionen bei gewissen Werten des osmotischen Druckes, unabhängig von der Qualität des zum Erhöhen des osmotischen Druckes angewendeten Salzes, erreicht werden konnten.



   Zur Steigerung des osmotischen Druckes können beliebige, für die Pilze nicht toxische wasserlösliche Salze, vor allem Alkali- oder   Erdalkalichloride,    -sulfate, Alkalicarbonate oder Alkaliphosphate, verwendet werden; sowohl aus wirtschaftlichen, als auch aus technologischen Gesichtspunkten ist aber die Anwendung von Natriumchlorid besonders vorteilhaft.



   Die gewünschte Steigerung des osmotischen Drukkes im Kulturmedium könnte zwar auch durch Erhöhen der Zuckerkonzentration des Nährmediums erreicht werden, dies wäre aber nach den Feststellungen gar nicht zweckmässig,   da - von    den wirtschaftlichen Nachteilen   abgesehen - einerseits    durch die zu diesem Zweck erforderliche hohe Zuckerkonzentration auch die Viskosität des Mediums allzusehr erhöht und dadurch die Belüftung und auch die Aufarbeitung des Kulturmediums erschwert wird, und andererseits wird durch die hohe Zuckerkonzentration eine intensive Polysac   charidbildung    bei den Claviceps-Stämmen hervorgerufen, wodurch die Züchtung solcher Kulturen in Fermentoren erschwert, in manchen Fällen sogar unmöglich gemacht wird.

  Bei der Anwendung von Salzen, besonders von Kochsalz, zur Steigerung des osmotischen Druckes wird dagegen die Polysaccharidbildung sogar herabgesetzt oder völlig gehemmt. Ein weiterer Vorteil der Anwendung von anorganischen Salzen, besonders von Kochsalz, ist der Umstand, dass von diesen Salzen - infolge ihres viel niedrigeren Molekulargewichts wesentlich kleinere Mengen zur Erzielung eines gegebenen osmotischen Druckes erforderlich sind, als von den höhere Molekulargewichte zeigenden organischen Zusätzen, besonders von Zuckern.



   Der von uns erkannte vorteilhafte Einfluss der Stei gerung des osmotischen Druckes ist aber nach unseren
Erfahrungen nicht unbegrenzt; bei mit steigenden Salz konzentrationen in sonst gleichen Nährmedien, unter Anwendung derselben Claviceps-Stämme durchgeführten Versuchsreihen hat sich gezeigt, dass das Wachstum der Myzelien bis zu einem bestimmten Wert des osmotischen Druckes ebenfalls gesteigert wird, dann aber, bei weiterer Steigerung des osmotischen Druckes eine teilweise und allmählich eine völlige Hemmung des Wachstums eintritt. Die Alkaloidproduktion zeigt mit der Steigerung des osmotischen Druckes ein ähnliches
Verhalten, erreicht ebenfalls einen maximalen Wert und wird dann bei weiterer Steigerung des osmotischen Druk kes verringert.

  Das Maximum der Alkaloidproduktion wird nach den Erfahrungen bei demjenigen osmotischen
Druck erreicht, bei welchem das Wachstum der Pilze eben schon teilweise gehemmt wird.



   Diese Verhältnisse bestehen in ähnlicher Weise bei jedem, zum saprophytischen Züchter der Claviceps
Stämme geeigneten Nährboden, die tatsächlichen opti malen, maximale Alkaloidproduktion gewährleistenden Werte des osmotischen Druckes sind aber vom gegebenen Nährboden und auch vom angewendeten Claviceps-Stamm abhängig. Es kann also bei jedem alkaloidproduzierenden Claviceps-Stamm und bei jedem zur Alkaloidproduktion geeigneten flüssigen Nährboden durch Zugabe eines für die Pilze nicht toxischen wasserlöslichen anorganischen Salzes ein optimaler osmotischer Druck des Nährbodens ermittelt und eingestellt werden, bei welchem nebst einer minimalen Hemmung des Wachstums der Kultur eine wesentlich erhöhte Alkaloidproduktion eintritt.

  Dieser optimale Wert des optischen Druckes kann bei jedem gegebenen Claviceps Stamm und bei jedem gegebenen Nährboden expenmentell leicht festgestellt und dann bei der betrieblichen alkaloidproduzierenden Fermentation durch Zugabe eines geeigneten anorganischen Salzes eingestellt werden.



   Die Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Mutterkornalkaloiden der Polypeptid- und der Ergobasin-Gruppe welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man dem zum Züchten eines Claviceps-Stammes geeigneten Nährboden ein wasserlösliches, für die Pilze nicht toxisches anorganisches Salz in   0,1-1,2    n Konzentration, bezogen auf das Nährmedium, zusetzt und damit den osmotischen Druck des Nährmediums um 2 bis 25 atm erhöht.



   Der durch die Zugabe von anorganischen Salzen erhöhte osmotische Druck wird im erfindungsgemässen Verfahren während der ganzen weiteren Dauer der alkaloidproduzierenden Fermentation aufrechterhalten.



  Sollte sich der osmotische Druck des Nährmediums infolge des Verbrauchs der organischen Nährstoffe während der Fermentation erheblich verringern, so können zum Ausgleich des eingetretenen Verlustes weitere Mengen des anorganischen Salzes zugesetzt werden.



   Um möglichst einfache Bestimmungs- bzw. Berechnungsmethoden bei der Zusammensetzung der Nährböden und bei der Betriebskontrolle zu ermöglichen, wird der osmotische Druck für praktische Zwecke auf    Grund der Van t'Hoff-schen Formel P = RT be V    rechnet, Worin T die Temperatur des Mediums in abs.



  Wärmegraden, V die molare Konzentration der gelösten Stoffe bedeuten und R = 0,0821 ist; bei den molaren Konzentrationen der wasserlöslichen anorganischen Salze ist auch die elektrolytische Dissoziation zu berück sichtigen, wobei der Dissoziationsgrad der praktisch in Betracht kommenden Salze einfach als 100   O/o    berechnet werden kann.



   Das erfindungsgemässe Verfahren unterscheidet sich grundsätzlich von den von E. Teuscher beschriebenen Versuchen, da bei diesen Versuchen keine hohen Salzkonzentrationen angewendet wurden, die Mycelien wurden erst nach Abbruch der in üblicher Weise ausgeführten Fermentation vom Fermentationsmedium abge trennt, in ein zum Weiterzüchten der Kultur nicht ge eignetes Medium übertragen, und in diesem, die zum weiteren Wachstum der Pilze erforderlichen Nährstoffe nicht enthaltenden Medium, wurde der osmotische Druck durch die Zugabe von Zuckern oder Salzen erhöht und das Mycelium in diesem Medium 2-3 Tage weiter inkubiert.

 

   Dieselbe, sog.    Replacements-Methode    wurde auch von anderen, von E.Teuscher zitierten Autoren ange wendet. Bei dieser Methode werden nicht die im Ent wicklungszustand befindlichen, sondern sog. ruhende
Kulturen dem Einfluss von erhöhtem osmotischem
Druck ausgesetzt, was nicht nur eine prinzipiell an  dersartige Methode bedeutet, sondern auch in praktischer Hinsicht zum Erreichen der Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens nicht geeignet ist, da in diesem Fall die Steigerung der Alkaloidproduktion infolge des späten Eintretens der osmotischen Wirkung erheblich geringer   (2-3-fach    gegenüber der erfindungsgemäss erreichbaren 5 bis   10flachen    Steigerung) ist,

   ferner wird auch der beim erfindungsgemässen Verfahren vorteilhaft mitwirkende günstige Einfluss des erhöhten osmotischen Druckes zur Verhinderung des Zellenzerfalls und der Polysaccharidbildung nicht ausgenützt. Das erfindungsgemässe Verfahren ist auch technisch wesentlich zweckmässiger, da das bei der  Replacement -Methode nötige Abtrennen und Weiterinkubieren der Mycelien unter betrieblichen Verhältnissen ziemlich kompliziert und schwer durchführbar wäre und die Alkaloidgewinnung durch diese weitere Inkubation erheblich verzögert würde. Diese Schwierigkeiten und Nachteile treten bei dem erfindungsgemässen Verfahren nicht auf.



   Das erfindungsgemässe Verfahren beseitigt sämtli   cheNachteile    des sog.  Replacement -Verfahrens; durch die Erhöhung des osmotischen Druckes des Nährmediums um 2 bis 25 atm werden die folgenden Vorteile bei der betrieblichen Alkaloidproduktion durch Züchten von Claviceps-Stämmen in submerser Kultur erreicht:

  :
1. die Alkaloidproduktion wird (im Vergleich zu der ohne Salzzusatz gezüchteten Kultur) auf das 5-10fache gesteigert;
2. eine erhebliche Alkaloidproduktion wird auch an solchen Nährböden erreicht, an welchen die Pilze sich ohne Salzzusatz zwar gut entwickeln, aber keine Alkaloide produzieren;
3. auch Claviceps-Stämme, die unter den üblichen Umständen überhaupt keine oder nur unerheblicheMengen von Alkaloiden produzieren, zeigen unter Einwirkung des Salzzusatzes nach dem erfindungsgemässen Verfahren eine erhebliche Produktion von Mutterkornalkaloiden;
4. die bei der Anwendung von zur Polysaccharidbildung neigenden Stämmen auftretende nachteilige Erhöhung der Viskosität des Nährmediums wird verhindert, die Fermentationsbrühe kann ohne Schwierigkeiten gerührt und belüftet werden.



   Das erfindungsgemässe Verfahren hat sich bei der Produktion von Mutterkornalkaloiden beiden Typs, also sowohl bei den Alkaloiden vom Peptid-Typ, als auch bei den Clavin-Alkaloiden gut bewährt. So wurden unter betrieblichen Verhältnissen mit den verschiedensten Arten von Claviceps-Stämmen gute Ergebnisse unter Anwendung der erfindungsgemässen Methode erzielt; es wurden u. a. die folgenden Claviceps-Stämme angewendet:

   ein von   Korn-Sklerotien    stammender, Ergotoxin produzierender mutenter Claviceps purpurea Stamm (IX   13-26),    ein ebenfalls von   Korn-Sklerotien    stammender, Ergotamin produzierender natürlicher Claviceps purpurea Stamm (T 20), ein von Pennisetum Typhoideum gewonnener, Agroclavin und Elimoclavin produzierender Claviceps-Stamm (B 35) und ein vom Paspalum distichum gewonnener, Ergometrin und Clavinalkaloide produzierender Claviceps paspali Stamm (PA-me).



   Die praktische Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens und die mit diesem Verfahren erzielbaren Vorteile werden durch die nachstehenden Beispiele näher veranschaulicht.



   Beispiel 1
Von einer 30tägigen, an schrägem Malz-Agar-Nährboden gezüchteten Kultur des Ergotoxin produzierenden Claviceps purpurea Stammes Ix 13-26 wurde die Mycelienschicht in sterilem Wasser suspendiert und mit dieser Suspension wurden 100 ml eines flüssigen Nährbodens der nachstehenden Zusammensetzung eingeimpft.



   osmotischer Druck Saccharose 10   O/o    6,7 atm Bernsteinsäure 1   o/o    2,05 atm   Ca(NOs)2    0,1   O/o    0,43 atm   KH2PO4      0,025 ovo    0,08 atm   MgSO4    0,025   O/o    0,10 atm KCl 0,012   O/o    0,08 atm pH-Wert (mit NH40H 5,2 eingestellt)
Die Kultur wurde bei 240 C an einem Schütteltisch inkubiert; nach 7 Tagen wurden 2 Portionen des obigen Nährbodens mit je 25 ml dieser Kultur eingeimpft und bei 240 C 6 Tage geschüttelt.

  Mit dem auf diese Weise gewonnen Inoculum wurden dann in Laboratoriumsfermentoren mit je 6 Liter Nährboden der obigen Zusammensetzung zwei parallele Fermentationen begonnen, wobei zu einer dieser Kulturen noch 2,0   O/o    Kochsalz (osmotischer Druck 6,4 atm) zugesetzt wurden, während die andere Kultur zum Vergleich ohne solchen Salzzusatz fermentiert wurde.



   Die Fermentation wurde unter Belüftung (0,5 Vol/ Vol/Min) bei 240 C 8 Tage lang durchgeführt, dann wurden die produzierten Alkaloide mit einem Gemisch von Chloroform und Isopropanol extrahiert, der organische Extrakt wurde mit   10/obiger    wässriger Weinsäurelösung ausgeschüttelt und der Alkaloidgehalt der wässrigen Phase mit van Urk'scher Reagenz (auf Ergotamin Tartarat bezogen) bestimmt.



   Die   2,0 0/o    NaCl enthaltende Fermentationsbrühe zeigte einen Alkaloidgehalt von 1800 mg/Liter, während in ohne Salzzusatz erhaltenen Fermentationsprodukt nur ein Alkaloidgehalt von 400 mg/Liter nachgewiesen werden konnte.



   Beispiel 2
Ein von Pennisetum typhoideum gewonnener und an Kartoffel-Agar gezüchteter Claviceps-Stamm B 35 wurde in einem flüssigen Nährboden der folgenden Zusammensetzung
Saccarose 10   O/o   
L-Asparagin 1,0   O/o   
Ca   (NO5)2    0,1   O/o       KH2P04    0,025   O/o       MgSO4    0,025   O/o   
KCl 0,012   O/o    pH-Wert 5,2  (mit NH40H eingestellt) eingeimpft und auf einem Schütteltisch bei   24     C 8 Tage inkubiert. Dann wurden je 25 ml dieser Kultur in 2 Portionen von je 300 ml Nährboden der obigen Zu  sammensetzung übertragen und bei   24     C weitere 5 Tage geschüttelt.



   In zwei Laboratoriumsfermentoren wurden mit je 6 Liter Nährboden zwei parallele Fermentationen mit den in obiger Weise erhaltenen Inoculum-Kulturen begonnen, wobei Nährböden der obigen Zusammensetzung angewendet wurden, zum einen dieser Nährböden wurde   0,6 0/o      Ca(NO3)2    zugesetzt, während die andere Fermentation zum Vergleich ohne solche Salzzugabe durchgeführt wurde. Nach 8tägiger Fermentation (bei   24     C, unter Belüftung mit 0,5 Vol/Vol/Min Luft) wurden die produzierten Alkaloide mit einem Gemisch von Chloroform und Isopropanol extrahiert, die organische Phase mit   10/obiger    wässriger Weinsäurelösung ausgeschüttelt und der Alkaloidgehalt der wässrigen Extrakte mit van Urk'scher Farbreaktion, auf Lysergsäure bezogen ermittelt.

  Die gefundenen Werte: mit   Ca(NOs)2-Zusatz    2400 mg/Liter ohne Salzzusatz 185 mg/Liter
Beispiel 3
Die geschüttelte Kultur eines unter parasitischen Bedingungen Ergotamin produzierenden Claviceps purpurea Stammes wurde an einem mit Agar verfestigten Nährboden der im Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung ausgebreitet; nach 3 Wochen Incubation bei 240 C wurden die in gefiltertem UV-Licht fluoreszierenden Kolonien auf 4 Portionen von je 100 ml flüssigem Nährboden der im Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung umgeimpft; zu 2 derart hergestellten Kulturen wurden   2,4 ovo    Kochsalz (osmotischer Druck 7,7 atm) zugesetzt, während die zwei übrigen Kulturen ohne Salzzusatz weitergezüchtet wurden.

  Sämtliche Kulturen wurden bei 240 C 10 Tage geschüttelt; die mit Salzzusatz gezüchtete Kultur zeigte 70 mg/Liter Alkaloidgehalt (mit van Urkscher Reagenz bestimmt), während die ohne Salzzusatz gezüchteten Kulturen überhaupt keinen Alkaloidgehalt aufwiesen.



   Beispiel 4
Von einem, vom Paspalum distichum stammenden Sclerotium wurde ein an der Oberfläche sterilisiertes Stückchen auf eine Malz-Agar-Platte gelegt. Die sich an der Agarplatte entwickelte Kultur wurde in 100 ml des im Beispiel 1 beschriebenen Nährbodens übertragen. Nach 8tägigem Schütteln bei   24  C    wurde die Kultur homogenisiert und dann wurden mit je 10 ml dieser Kultur je 100 ml der nachstehenden Nährböden eingeimpft: a) flüssiger Nährboden nach Beispiel 1, b) dgl., mit Zusatz von 1   O/o    KNOs, c) dgl., mit Zusatz von   2 ovo    KNOs, d) dgl., mit Zusatz von 3   O/o    KNOs, e) dgl., mit Zusatz von 4   O/o    KNOs, f) dgl., mit Zusatz von 5   O/o    KNOs.



   Die Kulturen wurden 8 Tage lang bei 240 C geschüttelt, dann wurde ihr Alkaloidgehalt in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise ermittelt. Praktisch   nach-    weisbare Mengen von Alkaloiden wurden nur bei den Kulturen c) und d) gefunden.



   Von der Kultur d) wurden wieder je 10 ml in 100   ml    des in Beispiel 1 beschriebenen flüssigen   Nähp    bodens, unter Zusatz von   3 0/o    KNOs (osmotischet Druck 14,4 atm) übertragen, die Kultur 8 Tage lang bei 240 C geschüttelt und dieses Verfahren wurde noch dreimal wiederholt.

  Nach dem vierten Umimpfen wurde in der 8 Tage lang geschüttelten Kultur ein Alkaloidgehalt von 420 mg/Liter gefunden; das produzierte Alkaloidgemisch zeigte nach quantitativer papierchromatografischer Analyse die folgende Zusammensetzung:
Ergometrin   30 ovo       Ergometrinin 5 0/0   
Agroclavin 8   o/o   
Elimoclavin 10   O/o   
Cannoclavin   30  /o   
Sonstige wasserlösliche Alkaloide 17   O/o   
Beispiel 5
Mit einer an Malz-Agar gezüchteten Kultur des Stammes Ix 13-26 wurden 10 Portionen von je 200 ml des im Beispiel 1 beschriebenen flüssigen Nährbodens eingeimpft.

  Nach 8tägigem Schütteln bei 240 C wurden je 400   ml    der erhaltenen Inoculum-Kulturen in 5 Laboratoriumsfermentoren, welche je 6 Liter des gleichen, aber mit 2   o/o    Kochsalz ergänzten Nährbodens enthielten, eingetragen. Die Kulturen wurden bei   24     C, unter Rühren (220 U/Min).) und Belüften (1 Vol/Vol/ Min.) 7 Tage inkubiert, dann wurden die Kulturen vereinigt und 25 Liter dieser Kultur wurden in einen 400 Liter des im Beispiel 1 beschriebenen Nährbodens enthaltenden Betriebsfermentor übertragen, wo die Fermentation unter den gleichen Umständen 4 Tage lang fortgesetzt wurde. Nach 4 Tagen zeigte das Fermentationsmedium einen pH-Wert von 4,6 bis 4,8, einen Trockensubstanzgehalt von 1,0 bis   1,2 0/0    und einen Alkaloidgehalt von 80 bis 120 mg/Liter.

 

   300 Liter dieser Kultur wurden dann in einen 3000 Liter Nährboden enthaltenden säurefesten Fermentor übertragen; dieser Nährboden hatte die gleiche Zusammensetzung wie die bisher angewendeten, enthielt aber als Zusatz noch   2,0 0/o    Natriumchlorid (osmotischer Druck 6,4 atm). Die Fermentation wurde unter Rühren (200-300 U/Min) und Belüften (0,5 bis 1,0 Vol/Vol/ Min) bei 250 C 10 Tage lang fortgesetzt. Nach 10 Tagen zeigte das Fermentationsmedium einen gesamten Alkaloidgehalt von 520 mg/Liter.



   Das in üblicher Weise isolierte Alkaloidgemisch zeigte die folgende Zusammensetzung:
80   mg/Liter Ergotoxin-Base    105   mg/Liter Ergometrin-Maleat   
20 mg/Liter Cannoclavin
15   mg/Liter verschiedene Clavin-Alkaloide.    

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Mutterkornalkaloiden der Polypeptid- und der Ergobasin-Gruppe, dadurch gekennzeichnet, dass man dem zum Züchten eines Claviceps-Stammes geeigneten Nährboden ein wasserlösliches, für die Pilze nicht toxisches anorganisches Salz in 0,1-1,2 n Konzentration, bezogen auf das Nährmedium, zusetzt und damit den osmotischen Druck des Nährmediums um 2 bis 25 atm erhöht.
    UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass während der Fermentation weitere, zur Aufrechterhaltung oder zum Erhöhen des osmotischen Druckes erforderliche Salzmengen dem Fermentationsmedium zugesetzt werden.
CH1563066A 1965-11-03 1966-10-28 Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Mutterkornalkaloiden der Polypeptid- und der Ergobasin-Gruppe CH501728A (de)

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