Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Farbstoffixierer Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel lung wasserlöslicher Farbstoffixierer aus 1,3,5-Triacryl- oyl-hexahydro-s-triazin.
Nach einem aus der schweizerischen Patentschrift 389 568 bekannten Verfahren kann man Textilmate rial, z. B. Baumwollgewebe, mit Farbstoffen, die umset- zungsfäbige Wasserstoffatome enthalten, waschecht fär ben oder bedrucken, wenn man die Behandlung in Ge genwart von 1,3,5-Triacryloyl-hexyhydro-s-triazin und alkalisch wirkender Mittel durchführt. Eine Färbung von 1/s bis 1/1 Richttyptiefe erzielt man dabei je nach Art des Farbstoffs und Färbebedingung mit 10 bis 18 Gramm 1,3,5-Triacryloyl-hexahydro-s-triazin je Liter Flotte.
Da die Löslichkeit des genannten Farbstoffixierers in Wasser in dem gleichen Bereich liegt, sie beträgt je nach der Kristallstruktur und der Reinheit des 1,3,5- Triacryloyl-hexyhydro-s-triazins 12 bis 20 Gramm/Li ter, kann die Herstellung entsprechender Färbebäder Schwierigkeiten bereiten. Auch können Ausfällungen in der Färbeflotte auftreten, die zu Störungen beim Färben Anlass geben, da die Färbebäder in der Regel noch lös lichkeitsvermindernd wirkende Stoffe enthalten, wie den Farbstoffen als Stellmittel beigemischte anorganische Salze.
Infolge der begrenzten Wasserlöslichkeit des Farb stoffixierers ist es auch nicht möglich, die häufig für ein rationelles Arbeiten in der Praxis erwünschten kon zentrierten Vorratslösungen herzustellen.
Verwendet man anstelle von 1,3,5-Triacryloyl-hexa- hydro-s-triazin wasserlösliche Derivate dieser Verbin dung, z. B. die aus der belgischen Patentschrift Nr. 631928 bekannten, durch Umsetzung von einem Mol 1,3,5-Triacryloyl-hexahydro-s-triazin mit 2,2 Mol Ätha- nolamin oder dem Schwefelsäureester der Äthanol- amins erhältlichen Produkte, so treten die genannten Schwierigkeiten nicht auf, man erhält aber nicht so farb- starke Färbungen und Drucke.
Es wurde nun gefunden, dass man leicht wasser lösliche Farbstoffixierer mit hoher Fixierwirkung er hält, wenn man 1,3,5-Triacryloyl-hexahydro-s-triazin in einem Lösungs- oder Verdünnungsmittel bei Tem peraturen zwischen 50 und 100 C mit, bezogen auf 1 Mol 1,3,5-Triacryloyl-hexahydro-s-triazin, 1/1s bis 2/a Grammäquivalent an alkalisch wirkenden Mitteln be handelt.
Als alkalisch wirkende Mittel kommen z. B. Am moniak, oder Ammoniak abgebende Mittel, wie Uro- tropin oder Ammoniumcarbonat, Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumsulfid oder tertiäre Amine, wie Trimethylamin oder Triäthanolamin in Betracht.
Nach dem neuen Verfahren wird das 1,3,5-Triacryl- oyl-hexahydro-s-triazin in einem Lösungs- oder Ver dünnungsmittel bei Temperaturen zwischen 50 und 100 C, vorzugsweise 70 bis 95 C, mit den genannten alka lisch wirkenden Mitteln behandelt. Dabei verwendet man auf 1 Mol 1,3,5-Triacryloyl-hexahydro-s-triazin 1/1s bis 2/s Grammäquivalent, vorzugsweise 1/a bis 1/s Grammäquivalent, von den genannten alkalisch wirken den Mitteln.
Als Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel kommen ausser Wasser beispielsweise Äthylenchlorid, Chloroform und andere Chlorkohlenwasserstoffe, ferner Benzine, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol und Toluol in Betracht. Die Umsetzung ist nach höchstens 2 bis 3 Stunden beendet. Bei einer Umsetzungstempe ratur von 90 C ist sie nach etwa 5 bis 30 Minuten ab geschlossen. Die dabei erhältlichen Lösungen oder Sus pensionen, vor allem die wässrigen Lösungen können ohne Isolierung der Umsetzungsprodukte unmittelbar zur Herstellung von Färbebädern oder Druckpasten ver wendet werden. Man kann die neuen Farbstoffixierer aber auch durch Entfernung des Lösungsmittels, z. B. durch Trocknung im Vakuum isolieren.
Die nach dem neuen Verfahren erhältlichen Farb stoffixierer zeichnen sich beim Färben oder Bedrucken von Textilmaterial mit Farbstoffen, die umsetzungsfä hige Wasserstoffatome enthalten, durch einen sehr guten Fixiereffekt aus.
Auf Grund ihrer guten Wasserlöslichkeit, die 80 bis 100 Gramm/Liter bei 25 C beträgt, lösen sie sich ohne Schwierigkeiten in allen Färbebädern und Farbstoff flotten in der zur Erzielung farbechter Färbungen erfor derlichen Konzentration und sind auch zur Anfertigung konzentrierter Vorratslösungen geeignet.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozent zahlen sind Gewichtseinheiten. Raumteile verhalten sich zu den Gewichtsteilen wie das Liter zum Kilogramm. <I>Beispiel 1</I> Man erwärmt 80 Teile 1,3,5-Triacryloyl-hexahydro- s-triazin zusammen mit 1 Teil Ammoniak (255ig) und 919 Teilen Wasser innerhalb von 5 bis 10 Minuten auf 90 C und kühlt das Gemisch auf Zimmertemperatur ab.
Man erhält eine klare Lösung, die sich auch nach 1 bis 2 Tagen nicht verändert und hervorragend zur Her stellung von Färbeflotten geeignet ist. Ähnliche Ergeb nisse werden erhalten, wenn man anstelle von 1 Teil Ammoniak (25%ig) bis 10 Teile Ammoniak (25%ig), oder 1 bis 10 Teilen einer 40%igen wässrigen Lösung von Trimethylamin verwendet.
Mit einer Färbeflotte, die auf 1000 Raumteile 125 Teile einer der nach diesem Beispiel erhältlichen Lö sungen, 10 Teile des Farbstoffs der Formel
EMI0002.0009
10 Teile Natriumcarbonat und 50 Teile Harnstoff ent hält, wird Baumwollgewebe imprägniert. Das imprä gnierte Gewebe wird auf 80% Flottenaufnahmen abge quetscht, bei 100 C getrocknet und 4 Minuten bei 100 C gedämpft. Nach dem Spülen und Seifen erhält man eine farbstarke gelbe Färbung.
Schwierigkeiten in allen Färbebädern und Farbstoff- Beispiel <I>2</I> Man erwärmt ein Gemisch aus 80 Teilen 1,3,5- Triacryloyl-hexahydro-s-triazin, 0,5 Teilen Natronlauge von 38 Bé und 919,5 Teilen Wasser 5 bis 10 Minuten auf 90 C und kühlt es auf Zimmertemperatur ab. Die Lösung zeigt nach der Behandlung einen pH-Wert von 8 bis 8,5. Man erhält eine klare Lösung, die auch nach 1 bis 2 Tagen beständig ist.
Giesst man 31,25 Teile dieser Lösung in eine wässri ge Lösung, die 25 Teile des Kupferphthalocyaninfarb- stoffs der Formel (HO3S)2 - CuPc - (S02-NH2-C2H4- OH)2, 20 Teile Natriumcarbonat und 50 Teile Harn stoff enthält und ergänzt mit Wasser auf 1000 Raum teile, so erhält man ein rückstandfreies Färbebad, mit dem man auf Baumwollgewebe eine Färbung erhält, die eine bei Verwendung der entsprechenden Menge 1,3,5- Triacryloyl-hexahydro-s-triazin als Farbstoffixierer er hältlichen Färbung durch grössere Farbstärke und bes sere Egalität übertrifft.
<I>Beispiel 3</I> 0 Man erwärmt 80 Teile 1,3,5-Triacryloyl-hexahydro- s-triazin zusammen mit 8 Teilen einer 80%igen wässri- gen Lösung von Thioglykolsäure, 25 Teilen einer 400/0- igen wässrigen Lösung von Trimethylamin und 887 Teilen Wasser auf 90 C. Man lässt die Mischung ab kühlen und erhält eine klare Lösung, die nach 1 bis 2 Tagen noch beständig ist.
Giesst man 125 Teile dieser Lösung in eine Farb stofflösung, so dass sich das in Beispiel 1 genannte Re zept einstellt, und färbt man Baumwollgewebe mit die ser Flotte, so erhält man farbstarke Färbungen.
Ein ähnlich gutes Ergebnis wird erhalten, wenn man bei der Herstellung des Farbstoffixierers 80 Teile 1,3,5-Triacryloyl-hexahydro-s-triazin unter den obenge nannten Bedingungen mit einer Lösung, die aus 1 Teil Thioharnstoff, 0,2 Teilen Natriumhydroxyd und 918,2 Teilen Wasser oder aus 1 Teil Natriumsulfid 60%ig und 919 Teilen Wasser besteht, behandelt. <I>Beispiel 4</I> Man erwärmt 100 bis 120 Teile 1,3,5-Triacryloyl- hexahydro-s-triazin zusammen mit 5 Teilen Urotropin oder 5 Teilen Ammoniumcarbonat so lange in 800 bis 900 Teilen Wasser auf 80 bis 90 C, bis die Lösung klar ist. Dann kühlt man möglichst rasch auf unter 50 C ab und gibt eine Lösung von 100 bis 200 Teilen Harnstoff in Wasser zu.
Man filtriert und erhält eine stabile klare Lösung, die sich z. B. zum Färben und Drucken mit den in den Beispielen 1 und 2 genannten Farbstoffen eignet.