CH494336A - Mehrschichtenscheibenanordnung - Google Patents
MehrschichtenscheibenanordnungInfo
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Description
Mehrschichtenscheibenanordnung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mehrschichtenscheibenanordnung, bestehend aus mindestens zwei Scheiben, insbesondere aus Silikatglas mit mindestens einer zwischen den Scheiben angeordneten Zwischenschlcht. Es soll sich dabei insbesondere auf ein Mehrschichtenglas beziehen mit veränderlicher Licht durchlässigkeft. Es sind bereits Mehrschichtenglässer bekannt, die selbsttätig unter dem Einfluss der Sonnenbestrahlung ihre Lichtdurchlässigkeit ändern. Derartige Mehrscheibengläser bestehen aus zwei Glasscheiben, vorwiegend aus Silikatglas, zwischen denen ein Kunststoff angeordnet ist. Dabei handelt es sich bei dem Kunststoff um ein kolloidales System, das bei Überschreitung einer bestimmten Temperatur durch Thermokoagulation seinen Zustand ändert, indem es reversibel hydratisierte Teile abspaltet. Durch die hierbei hochdispers ausgeschiedenen mikroskopisch feinst verteilten hydratisierten Teilchen wlrd der ursprünglich optisch homogene Stoff optisch heterogen, wobei der Stoff um so weisser erscheint Je grösser die Differenz der Lichtbrechungsindices der versclliedenen Phasen ist. Bei diesen Kunststoffen handelt es sich um Polyvinylmethyläther, um be stirnrnte Polygiykolemethylzellulose und andere Stoffe, ebenso auch um acetailsierte oder ketalisierte Polyvinylalkohole. Letztere sind besonders gut geeignet, weil sie neben ihrer ausgezeichneten Lichtbeständigkeit relativ leicht zu dünnen Filmen verarbeitet werden können. Derartige Anordnungen sind z. B. in dem deutschen Bundespatent 1023 752 beschrieben. Derartige Mehrscheibengläser sind als Thermexgläser bekannt. Betrachtet man nun die spektrale Lichtdurchlässigkeit derartiger Gläser, so zeigt sich, dass im Bereich des grünen Lichtes ein Maximum vorliegt und von da aus die Lichtdurchlässigkeit stark abnimmt. Ein erstes Minimum liegt etwa im Bereich von 1400 nm. Es hat sich.nml gezeigt, dass ein derartiges Glas zwar für das menschliche Auge hinsichtlich der Lichtdurchlässigkeit, da es der Augenempfindlichkeit entspricht, gut geeignet ist, dass jedoch hinsichtlich der wachstumsbeeinfluso senden Wirkung auf lebende Organismen, insbesondere Pflanzen, diese spektrale Verteilung der Lichtdurchlässigkeitsgrad ungünstig ist. Wie eingehende Untersuchungen gezeigt haben, haben hinsichtlich des Wachstums einerseits die Rot-Orangetöne und andererseits die Blautöne die stärkste Wirkung, während grün zwar für das menschliche Auge die grösste Empfindlichkeit zeigt, hinsichtlich des Wachstums jedoch von geringerem Wert ist. Es hat sich sogar gezeigt, dass dem grünen Licht eine wachstumshindernde Wirkung zuzuschreiben ist. Man hat bisher versucht, diese Ergebnisse, die z. B. in der Zeitschrift Technika 1963 Nr. 14, Seite 1006 beschrieben sind, auszunutzen, indem man Pflanzen mit Licht verschiedener spektraler Zusammensetzung bestrahlt hat. So hat man z. B. zur Bestrahlung Leuchtstofflampen eingesetzt, deren spektrale Energieverteilung in dem Blau- bzw. Rot-Orangebereich ein Maximum aufweisen. Nun ist es naturgemäss sehr aufwendig und sehr teuer, grössere Flächen mit dem Licht einer derartigen spektralen Energieverteilung zu überstrahlen. Ausserdem müsste bei solchen Anordnungen das Tageslicht ausgeschaltet werden, da es sonst die spektrale Energieverteilung der Leucht stofflampen überlagert und die beabsichtigte Wirkung verminÅaert. Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine DvIehrschichtenscheibenanordnung zu zeigen, bei welcher die spektrale Lichtdurchlässigkeit Maxima, sowohl im Bereich des blauen Lichtes als auch im Bereich des rotorangen Lichtes liegen, während die Lichtdurchlässigkeit im Bereich des grünen Lichtes ein Minimum aufweist. Als Lösung der gestellten Aufgabe wurde eine Mehrschichtenscheibenanordnung, bestehend aus mindestens zwei Scheiben, insbesondere aus Silikatglas, mit mindestens einer zwischen den Scheiben angeordneten Zwischenschicht gefunden, die dadurch gekennzeichnet ist, dass in der Zwischenschicht Stoffe in disperser Verteilung eingebracht sind, zur Beeinflus sung der spektralen Zusammensetzung der die Zwi schenselucht durchdringenden Strahlung. So ist es z. B. möglich durch Zugabe von Triphenylmethanfarbstoffen die Lichtdurchlässigkeit im Bereich des grünen Lichtes zu reduzieren. Weiterhin hat es sich als günstig erwiesen, in disperser Verteilung Stoffe vorzusehen, die ein Absorptionsmaximum im Bereich des grünen Lichtes besitzen. Fernerhin ist es zweckmässig, Stoffe anzuordnen, die ein Reflektionsmaximum im Bereich des grünen Lichtes besitzen. Diesen Stoffen ist gemeinsam, dass die spektrale Zusammensetzung verändert wird, und zwar in dem Sinn, dass in der spektralen Verteilung die Durchlässigkeit des grünen Lichtes reduziert wird. So hat es sich als günstig erwiesen durch die Zugabe geeigneter Stoffe wie z. B. salzsaures Triaminodiphenyltolylcarbinol oder Pentamethylpararosaniliu+He- xamethylpararosanilin die spektrale Verteilung im Bereich des blauen bzw. rot-orangen Lichtes zu beeinflussen, wobei sich ebenfalls eine relativ niedere Transmission im Bereich des grünen Lichtes ergibt. Weiterhin hat es sich als zweckmässig herausgestellt, dass die an sich bekannten Stoffe, die in disperser Verteilung angeordnet sind, lumineszierende Eigenschaften besitzen, wobei es besonders vorteilhaft ist, dass die Stoffe derartig ausgewählt werden, dass die Lumineszenz im Bereich des blauen und/oder grünen Lichtes liegt. Diese Stoffe besitzen nämlich die Eigenschaft, bei gleichzeitiger Verminderung des spektralen Anteiles in dem grünen Bereich des Lichtes eine Verstärkung sowohl im Bereich des blauen als auch im Bereich des rot-orangen zu bewirken, entsprechend ihrer Lumineszenzcharakteristik. Mit diesen Stoffen lässt sich z. B. erreichen, dass die Ausbeute am blauen bzw. rotorangen Licht grösser ist als sie von dem einstrahlenden Licht her zu erwarten wäre. Diese erfindungsgemässe Mehrschichtenscheibenanordnung hat sornit den Vorteil, dass unter Ausnutzung des Tagcslichtes und damit unter Ausnutzung des biologischen Rhythmusses zwischen hell und dunkel eine wirkungsvolle Beeinflussung des Wachstums erreicht werden kann. Derartige Anordnungen eignen sich daher insbesondere für die Ausstattung von Gewächshäusern. So lassen sich z. B. in Kombination mit einer ebenfalls an sich bekannten Beeinflussung der relativen Luftfeuchtigkeit nahezu alle möglichen Wachstumsbedingungen erreichen. Da ferner Verbundgläser der vorstehend beschriebenen Art eine verminderte Reflexion gegenüber den bekannten weiss eintrübenden selbstmattierenden Gläsern aufgrund ihrer Farbtönung haben, kann vorgesehen sein, der farbig getönten Schicht eine sich auf rein weiss ändernde Schicht vorzulagern, so dass bei hoher Lichteinstrahlung eine höchste Reflexion erreicht werden kann bei gleichzeitiger Verschiebung der spektralen Durchlässigkeit.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCHMehrschichtenscheibenanordnung, bestehend aus mindestens zwei Scheiben, insbesondere aus Silikatglas, mit mindestens einer zwischen den Scheiben angeordneten Zwischenschicht, dadurch gekennzeichnet, dass in der Zwischenschicht Stoffe in disperser Verteilung angeordnet sind, zur Beeinflussung der spektralen Zu sammensetzung der die Zwischenschicht durchdringenden Strahlung.UNTERANSPRÜCHE 1. Mehrschichtenscheibenanordnung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Stoffe in disperser Verteilung angeordnet sind, die ein Absorp tionsmaxmm im Bereich des grünen Lichtes besitzen.2. Mehrschichtenscheibenanordnung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Stoffe in disperser Verteilung angeordnet sind, die ein Refle xionsmaximum im Bereich des grünen Lichtes besitzen.3. Mehrschichtenscheibenanordnung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass lumineszierende Stoffe in disperser Verteilung angeordnet sind.4. iXehrschichtenscheibenanordnung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Lumineszenz der in disperser Verteilung angeordneten Stoffe vornehmlich im Bereich des blauen, orange-roten und/ oder grunen Lichtes liegt.5. Mehrschichtenscheibenanordnung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Farbstoffe, Salze oder Pigmente in kolloidaler Form eingebaut sind.6. Mehrschichtenscheibenanordnung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht aus mehreren Einzelschichten besteht, denen eine farblose weiss eintrübende Schicht überlagert ist.
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