Mehrschichtenscheibenanordnung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mehrschichtenscheibenanordnung, bestehend aus mindestens zwei Scheiben, insbesondere aus Silikatglas mit mindestens einer zwischen den Scheiben angeordneten Zwischenschlcht. Es soll sich dabei insbesondere auf ein Mehrschichtenglas beziehen mit veränderlicher Licht durchlässigkeft.
Es sind bereits Mehrschichtenglässer bekannt, die selbsttätig unter dem Einfluss der Sonnenbestrahlung ihre Lichtdurchlässigkeit ändern. Derartige Mehrscheibengläser bestehen aus zwei Glasscheiben, vorwiegend aus Silikatglas, zwischen denen ein Kunststoff angeordnet ist. Dabei handelt es sich bei dem Kunststoff um ein kolloidales System, das bei Überschreitung einer bestimmten Temperatur durch Thermokoagulation seinen Zustand ändert, indem es reversibel hydratisierte Teile abspaltet.
Durch die hierbei hochdispers ausgeschiedenen mikroskopisch feinst verteilten hydratisierten Teilchen wlrd der ursprünglich optisch homogene Stoff optisch heterogen, wobei der Stoff um so weisser erscheint Je grösser die Differenz der Lichtbrechungsindices der versclliedenen Phasen ist. Bei diesen Kunststoffen handelt es sich um Polyvinylmethyläther, um be stirnrnte Polygiykolemethylzellulose und andere Stoffe, ebenso auch um acetailsierte oder ketalisierte Polyvinylalkohole. Letztere sind besonders gut geeignet, weil sie neben ihrer ausgezeichneten Lichtbeständigkeit relativ leicht zu dünnen Filmen verarbeitet werden können. Derartige Anordnungen sind z. B. in dem deutschen Bundespatent 1023 752 beschrieben.
Derartige Mehrscheibengläser sind als Thermexgläser bekannt.
Betrachtet man nun die spektrale Lichtdurchlässigkeit derartiger Gläser, so zeigt sich, dass im Bereich des grünen Lichtes ein Maximum vorliegt und von da aus die Lichtdurchlässigkeit stark abnimmt. Ein erstes Minimum liegt etwa im Bereich von 1400 nm. Es hat sich.nml gezeigt, dass ein derartiges Glas zwar für das menschliche Auge hinsichtlich der Lichtdurchlässigkeit, da es der Augenempfindlichkeit entspricht, gut geeignet ist, dass jedoch hinsichtlich der wachstumsbeeinfluso senden Wirkung auf lebende Organismen, insbesondere Pflanzen, diese spektrale Verteilung der Lichtdurchlässigkeitsgrad ungünstig ist.
Wie eingehende Untersuchungen gezeigt haben, haben hinsichtlich des Wachstums einerseits die Rot-Orangetöne und andererseits die Blautöne die stärkste Wirkung, während grün zwar für das menschliche Auge die grösste Empfindlichkeit zeigt, hinsichtlich des Wachstums jedoch von geringerem Wert ist. Es hat sich sogar gezeigt, dass dem grünen Licht eine wachstumshindernde Wirkung zuzuschreiben ist. Man hat bisher versucht, diese Ergebnisse, die z. B. in der Zeitschrift Technika 1963 Nr. 14, Seite 1006 beschrieben sind, auszunutzen, indem man Pflanzen mit Licht verschiedener spektraler Zusammensetzung bestrahlt hat. So hat man z. B. zur Bestrahlung Leuchtstofflampen eingesetzt, deren spektrale Energieverteilung in dem Blau- bzw. Rot-Orangebereich ein Maximum aufweisen.
Nun ist es naturgemäss sehr aufwendig und sehr teuer, grössere Flächen mit dem Licht einer derartigen spektralen Energieverteilung zu überstrahlen. Ausserdem müsste bei solchen Anordnungen das Tageslicht ausgeschaltet werden, da es sonst die spektrale Energieverteilung der Leucht stofflampen überlagert und die beabsichtigte Wirkung verminÅaert.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine DvIehrschichtenscheibenanordnung zu zeigen, bei welcher die spektrale Lichtdurchlässigkeit Maxima, sowohl im Bereich des blauen Lichtes als auch im Bereich des rotorangen Lichtes liegen, während die Lichtdurchlässigkeit im Bereich des grünen Lichtes ein Minimum aufweist.
Als Lösung der gestellten Aufgabe wurde eine Mehrschichtenscheibenanordnung, bestehend aus mindestens zwei Scheiben, insbesondere aus Silikatglas, mit mindestens einer zwischen den Scheiben angeordneten Zwischenschicht gefunden, die dadurch gekennzeichnet ist, dass in der Zwischenschicht Stoffe in disperser Verteilung eingebracht sind, zur Beeinflus sung der spektralen Zusammensetzung der die Zwi schenselucht durchdringenden Strahlung. So ist es z. B.
möglich durch Zugabe von Triphenylmethanfarbstoffen die Lichtdurchlässigkeit im Bereich des grünen Lichtes zu reduzieren. Weiterhin hat es sich als günstig erwiesen, in disperser Verteilung Stoffe vorzusehen, die ein Absorptionsmaximum im Bereich des grünen Lichtes besitzen. Fernerhin ist es zweckmässig, Stoffe anzuordnen, die ein Reflektionsmaximum im Bereich des grünen Lichtes besitzen. Diesen Stoffen ist gemeinsam, dass die spektrale Zusammensetzung verändert wird, und zwar in dem Sinn, dass in der spektralen Verteilung die Durchlässigkeit des grünen Lichtes reduziert wird.
So hat es sich als günstig erwiesen durch die Zugabe geeigneter Stoffe wie z. B. salzsaures Triaminodiphenyltolylcarbinol oder Pentamethylpararosaniliu+He- xamethylpararosanilin die spektrale Verteilung im Bereich des blauen bzw. rot-orangen Lichtes zu beeinflussen, wobei sich ebenfalls eine relativ niedere Transmission im Bereich des grünen Lichtes ergibt.
Weiterhin hat es sich als zweckmässig herausgestellt, dass die an sich bekannten Stoffe, die in disperser Verteilung angeordnet sind, lumineszierende Eigenschaften besitzen, wobei es besonders vorteilhaft ist, dass die Stoffe derartig ausgewählt werden, dass die Lumineszenz im Bereich des blauen und/oder grünen Lichtes liegt. Diese Stoffe besitzen nämlich die Eigenschaft, bei gleichzeitiger Verminderung des spektralen Anteiles in dem grünen Bereich des Lichtes eine Verstärkung sowohl im Bereich des blauen als auch im Bereich des rot-orangen zu bewirken, entsprechend ihrer Lumineszenzcharakteristik. Mit diesen Stoffen lässt sich z. B. erreichen, dass die Ausbeute am blauen bzw. rotorangen Licht grösser ist als sie von dem einstrahlenden Licht her zu erwarten wäre.
Diese erfindungsgemässe Mehrschichtenscheibenanordnung hat sornit den Vorteil, dass unter Ausnutzung des Tagcslichtes und damit unter Ausnutzung des biologischen Rhythmusses zwischen hell und dunkel eine wirkungsvolle Beeinflussung des Wachstums erreicht werden kann. Derartige Anordnungen eignen sich daher insbesondere für die Ausstattung von Gewächshäusern. So lassen sich z. B. in Kombination mit einer ebenfalls an sich bekannten Beeinflussung der relativen Luftfeuchtigkeit nahezu alle möglichen Wachstumsbedingungen erreichen.
Da ferner Verbundgläser der vorstehend beschriebenen Art eine verminderte Reflexion gegenüber den bekannten weiss eintrübenden selbstmattierenden Gläsern aufgrund ihrer Farbtönung haben, kann vorgesehen sein, der farbig getönten Schicht eine sich auf rein weiss ändernde Schicht vorzulagern, so dass bei hoher Lichteinstrahlung eine höchste Reflexion erreicht werden kann bei gleichzeitiger Verschiebung der spektralen Durchlässigkeit.
Multilayer disc assembly
The present invention relates to a multilayer pane arrangement, consisting of at least two panes, in particular made of silicate glass with at least one intermediate layer arranged between the panes. It is intended to relate in particular to a multilayer glass with variable light permeability.
Multi-layer glasses are already known which automatically change their light transmission under the influence of solar radiation. Such multi-pane glasses consist of two panes of glass, predominantly made of silicate glass, between which a plastic is arranged. The plastic is a colloidal system that changes its state when a certain temperature is exceeded by thermocoagulation by splitting off reversibly hydrated parts.
As a result of the highly dispersed, microscopically finely distributed hydrated particles, the originally optically homogeneous substance becomes optically heterogeneous, the substance appearing the whiter the greater the difference in the refractive indices of the various phases. These plastics are polyvinyl methyl ether, be endured Polygiykolemethylzellulose and other substances, as well as acetalized or ketalized polyvinyl alcohols. The latter are particularly suitable because, in addition to their excellent lightfastness, they can be processed relatively easily into thin films. Such arrangements are z. B. in the German federal patent 1023 752 described.
Such multi-pane glasses are known as Thermex glasses.
If one now looks at the spectral light transmittance of such glasses, it can be seen that there is a maximum in the green light range and from there the light transmittance decreases sharply. A first minimum is approximately in the range of 1400 nm. It has been shown that although such a glass is well suited for the human eye in terms of light permeability, since it corresponds to the sensitivity of the eye, it is, however, in terms of the growth-influencing effect on living things Organisms, especially plants, this spectral distribution of the degree of light transmission is unfavorable.
As detailed investigations have shown, the red-orange tones on the one hand and the blue tones on the other hand have the strongest effect, while green shows the greatest sensitivity for the human eye, but is of less value with regard to growth. It has even been shown that the green light has a growth-inhibiting effect. Attempts have been made to date to use these results, e.g. B. in the journal Technika 1963 No. 14, page 1006 are described, by irradiating plants with light of different spectral composition. So one has z. B. used for irradiation fluorescent lamps, the spectral energy distribution in the blue or red-orange range have a maximum.
It is of course very complex and very expensive to outshine larger areas with the light of such a spectral energy distribution. In addition, daylight would have to be switched off with such arrangements, as otherwise it would superimpose the spectral energy distribution of the fluorescent lamps and reduce the intended effect.
The invention is now based on the object of showing a multilayer disk arrangement in which the spectral light transmission maxima are both in the range of blue light and in the range of red-orange light, while the light transmission has a minimum in the range of green light.
A multi-layer pane arrangement, consisting of at least two panes, in particular made of silicate glass, with at least one intermediate layer arranged between the panes, which is characterized in that substances are introduced into the intermediate layer in a disperse distribution to influence the spectral, was found as a solution to the problem posed Composition of the radiation penetrating the intermediate light. So it is e.g. B.
possible by adding triphenylmethane dyes to reduce the light transmission in the area of green light. Furthermore, it has proven to be advantageous to provide substances in a disperse distribution which have an absorption maximum in the range of green light. Furthermore, it is advisable to arrange materials that have a reflection maximum in the range of green light. What these substances have in common is that the spectral composition is changed in the sense that the transmission of green light is reduced in the spectral distribution.
So it has proven to be beneficial by adding suitable substances such. B. hydrochloric acid triaminodiphenyltolylcarbinol or pentamethylpararosaniliu + hexamethylpararosaniline to influence the spectral distribution in the range of blue or red-orange light, which also results in a relatively low transmission in the range of green light.
Furthermore, it has been found to be useful that the substances known per se, which are arranged in disperse distribution, have luminescent properties, it being particularly advantageous that the substances are selected in such a way that the luminescence is in the blue and / or green range Light lies. This is because these substances have the property of simultaneously reducing the spectral component in the green area of light, resulting in an amplification both in the blue area and in the red-orange area, according to their luminescence characteristics. With these substances z. B. achieve that the yield of blue or red-orange light is greater than would be expected from the incident light.
This multilayer pane arrangement according to the invention thus has the advantage that growth can be effectively influenced by utilizing daylight and thus utilizing the biological rhythm between light and dark. Such arrangements are therefore particularly suitable for equipping greenhouses. So z. B. in combination with an influence on the relative humidity, which is also known per se, can achieve almost all possible growth conditions.
Furthermore, since laminated glasses of the type described above have a reduced reflection compared to the known white opacifying self-matting glasses due to their color shade, provision can be made for the colored layer to be preceded by a layer that changes to pure white, so that the highest reflection can be achieved with high light irradiation with a simultaneous shift in the spectral transmittance.