Vorrichtung zum Erfassen und Weitertransportieren von in Reihe stehendem Erntegut
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen und Weitertransportieren von in Reihe stehendem Erntegut mit zwei oder mehreren, in einer oder mehreren Ebenen jeweils paarweise gegenüberliegend angeordneten, gegensinnig bewegten, endlosen Einzugsorganen.
Es gibt Vorrichtungen zum Ergreifen und Weitertransportieren von in Reihe stehendem Erntegut, die zwei in einer Ebene und gegenüberliegend angeordnete, gegensinnig bewegte endlose Ketten aufweisen, welche vom Boden an schräg nach oben geführt sind und Mitnehmer in Form starrer oder elastischer Finger besitzen.
Die Ketten werden um Antriebs- und Umlenkkettenräder geführt sowie an Führungsleisten vorbeibewegt.
Beim Einsatz von Rollenketten als Einzugsorgane ergibt sich ein erheblicher Nachteil. Wenn ;sich nämlich der Förderkanal aus irgendeinem Grund zusetzt oder ein Fremdkörper in die Vorrichtung gelangt, der den Weitertransport des Erntegutes stört oder ganz verhindert, führen die Einzugsorgane, in deren Kettenglieder die Kettenräder einfassen, weiter neues Material heran, was zur Folge hat, dass einmal das Erntegut stark gepresst und dadurch geschädigt wird und zum anderen die Ketten infolge einer übermässigen Beanspruchung reissen können. Ein weiterer, ganz beachtlicher Nachteil ist darin zu sehen, dass die Ketten beim Reissen in die nachgeschalteten Ver- oder Bearbeitungseinrichtungen, z. B. solche eines Maishäckslers oder eines Maisdreschers gelangen, die dadurch zerstört werden. Der Verschleiss ist ferner bei Ketten bemerkenswert.
Ferner sind gegensinnig verlaufende Riemen oder Ketten mit aufgeschraubten elastischen Bändern bekannt, wobei die Befestigungsstellen des einen Bandes gegenüber den Befestigungsstellen des gegensinnig umlaufenden Bandes derart versetzt sind, dass jeweils eine Befestigungsstelle des einen Bandes mittig zwischen zwei benachbarten Befestigungsstellen des gegensinnig umlaufenden Bandes liegt. Dadurch wird das Halmgut zwischen den sich gegenüberliegenden Mitnehmern eingeklemmt und vorangezogen.
Bleim Einsatz von Ketten als Einzugsorgane ergeben sich die oben bereits beschriebenen Nachteile.
Auch die Anwendung von Riemen ist nicht problemlos.
Wenn die Ketten oder Riemen reissen, gelangen Metallteile der Ketten und/oder die Schrauben, mit denen die elastischen Bänder am Riemen oder der Kette befestigt sind, in das nachfolgende Arbeitsorgan, welches zerstört wird.
Beim Einsatz von Riemen gelangen fast immer Zahnriemen zur Anwendung, die mit Hilfe von entsprechend ausgebildeten Zahnscheiben mit Bordscheiben gezogen und umgelenkt werden. Bei Störungen im Betriebsablauf durch Anstauen von Erntematerial besteht auch hier die Gefahr, dass die Riemen infolge des Zwangsantriebs reissen. Weiterhin ist nachteilig, dass das Stollenprofil der Zahnriemen und das Zahnscheibenprofil sich leicht mit dem Erntegut zusetzen. Dann ist eine exakte Führung nicht mehr gewährleistet, und die Riemen springen leicht ab. Zudem ist eine Reinigung des Stollen- und Zahnscheibenprofils während des Betriebes praktisch nicht möglich.
Wenn Riemen mit einer glatten Unterseite verwendet werden, die um Rollen geführt sind, besteht ebenfalls in erhöhtem Masse die Gefahr des Abgleitens und dadurch der Betriebsstörung.
Sowohl bei den Zahnriemen als auch den glatten Riemen sind die Mitnehmer, z. B. Winkelstücke, aufgeschraubt, und beim Reissen der Riemen gelangen die Schrauben beispielsweise in das nachgeschaltete Häckselorgan, das sie zerstören.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zum Erfassen und Weitertransportieren von in Reihe stehendem Erntegut zu schaffen, deren Einzugsorgane so ausgebildet sind, dass die Gefahr des Reissens herabgemindert ist und für den Fall, dass dies doch einal geschieht, keine Beschädigung der nachgeschalteten Be- oder Verarbeitungseinrichtungen durch hereingerissene Metallteile erfolgt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung mit zwei oder mehreren, in einer oder mehreren Ebenen jeweils paarweise gegenüberliegend angeordneten, gegensinnig bewegten, endlosen Einzugsorganen vorgeschlagen, die gemäss der Erfindung aus elastischen, Führungselemente aufweisenden Riemen bestehen, die auf ihrer dem Erntegut zugewandten Oberseite elastische Mit- nehmer besitzen, die aus einem Stück mit dem Riemen bestehen oder auf diese aufvulkanisiert sind.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Einzugsorgane Flachriemen auf, die auf ihrer den Antriebs- bzw. Umlenkrollen zugewandten Unterseite einen in Längsrichtung des Riemens verlaufenden Keil oder mehrere solcher Keile aufweisen, der bzw. die sich in eine oder entsprechend mehrere Ringnuten der Rollen einlegen und ebenso wie die elastischen Mitnehmer aus einem Stück mit den Riemen bestehen oder auf diese aufvulkanisiert sind.
Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Einzugsorgane Breitkeilriemen auf, die um Antriebs- bzw. Umlenkriemenscheiben geführt sind, wobei die elastischen Mitnehmer aus einem Stück mit den Riemen bestehen oder auf diese aufvulkanisiert sind.
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Einzugsorgane Flachriemen aufweisen, deren Führungselemente sich aussen an den Rändern des Flachriemens befinden und die Form von abgewinkelten oder abgekanteten Überständen haben, welche über die Kanten der Antriebs- bzw. Führungsrollen fassen.
Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Zeichendarstellungen erläutert:
Die Fig. 1, 3 und 5 zeigen jeweils einen Flachriemen mit Führungskeil und verschieden gestalteten Mitnehmern in Seitenansicht, die Fig. 2, 4 und 6 zeigen die entsprechenden Einzugsriemen, aufgelegtE auf Rollen mit Ringnut, die Fig. 7 lässt eine andere Ausführungsform eines Flachriemens erkennen, der gemäss Fig. 8 mit seinen Überständen über die Ränder einer Rolle fasst, die Fig. 9 lässt zwei in einer Ebene und gegenüberliegend angeordnete, gegensinnig bewegte Einzugsorgane erkennen, die gemäss den Fig. 10 und 11 Breitkeilriemen darstellen, welche um entsprechende, in Fig. 11 gezeigte Riemenscheiben umlaufen.
Die Flachriemen 10 weisen auf ihrer Unterseite einen Führungskeil 11 oder mehrere Führungskeile auf und besitzen auf ihrer Oberseite elastische, verschiedenartig ausgebildete Mitnehmer 12. Die Flachriemen 10 sind zusammen mit den Führungskeilen 11 und den Mitnehmern 12 aus einem Stück gefertigt. Zumindest sind aber die Mitnehmer 12 und Führungskeile an den Flachriemen anvulkanisiert. In den Fig. 2, 4 und 6 sind Rollen 13 mit Ringnuten 14 dargestellt, in die sich die Führungskeile 11 der im Schnitt dargestellten Flachriemen einlegen.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine andere Ausführungsform gemäss dem Vorschlag der Erfindung. Der Flachriemen 10 weist ebenfalls wieder Mitnehmer 12 auf, besitzt jedoch an seinen Rändern nach unten gerichtete, keilförmige Abwinklungen 15, die über die Ränder eine Rolle herübergreifen und dadurch den Riemen 10 gegen ein Abspringen sichern.
Die Fig. 9, 10 und 11 zeigen Einzugsorgane, die aus Breitkeilriemen 16 bestehen, welche ebenfalls wieder aus einem Stück mit diesen bestehende Mitnehmer 12 aufweisen und um Riemenscheiben 17 geführt sind.
Die oben beschriebene Ausbildung der Einzugsorgane hat viele Vorteile. Die Riemen sind so ausgebildet, dass bei zugesetztem Förderkanal ein Schlupf entsteht, so dass das Erntegut praktisch nicht weiter herangeführt und damit weder gepresst noch geschädigt wird. Die Riemen sind ausserdem so beschaffen, dass sie sich auf den Antriebs- und Umlenkrollen bzw.
-scheiben exakt führen lassen und während des Betriebes nicht abspringen können. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich z. B. die Ringnute der Antriebsund Umlenkrollen bzw. -scheiben ständig in einfacher Weise sauberhalten lassen, weshalb der Flachriemen stets eine gute Führung hat und keine weiteren Führungselemente benötigt. Es ist also nicht möglich, dass die Ringnute sich durch das Erntegut zusetzen. Bei der bisherigen Flachriemenausbildung mit den Querstollen setzte sich das Material schnell in die Spalte zwischen den Stollen, so dass ein Eingriff mit den ziehenden und führenden Kettenrädern und Zahnscheiben nicht mehr möglich war.
Schliesslich ist sehr vorteilhaft, wenn der Flachriemen mit dem Führungskeil und den Mitnehmern aus einem gummielastischen Material besteht und vorzugs- weise aus einem Stück gebildet ist. Wenn der Riemen nach längerem Gebrauch doch einmal reisst, gelangen keine Metallteile in die nachfolgenden Arbeitsorgane.
Eine Beschädigung derselben ist daher nicht möglich.
Es ist von Vorteil, dass immer dann, wenn ein Riemen Schlupf aufweist, der andere dadurch nicht blockiert und die Funktion des Förderns nicht beeinträchtigt wird.
Die Erfindung ermöglicht somit alle Vorteile der bekannten Einzugsorgane, ohne deren Nachteile zu besitzen.