Verfahren zum Ausbilden von Fugen zwischen Verkleidungsplatten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbilden von Fugen zwischen rechteckigen Wand- oder Decken verkleidungsplatten aus dämmendem Material. Das Ver fahren kann schnell und unter Verwendung von billigem Material durchgeführt und trotzdem allen technischen Anforderungen gerecht werden, die bei der Ausbildung von Fugen zu stellen sind.
Die Schwierigkeiten, die bei einer zweckmässigen Ausbildung von Fugen auftreten, sind lange bekannt, und es gehören zahlreiche Lösungen zum Stande der Tech nik.
Die einfachste Lösung ist die stumpfe Fuge, bei der Platten mit ihren ebenen Stossflächen aneinandergefügt werden. Durch die wechselnden Einflüsse von Tempera tur und Feuchtigkeit und durch Alterungserscheinungen ändern sich jedoch die Abmessungen der Platten oder des Traggerüsts und damit auch die Fugen, die sich unregelmässig öffnen.
Eine bessere Lösung ist eine Fugenausbildung, bei der die Kanten an der Sichtfläche der Fuge gebrochen und die so entstehende V-förmige Rinne mit einem kittartigen Material ausgefüllt wird. Bei Änderungen der Abmessun gen der Platten oder des Traggerüsts wird dieses Füllmaterial jedoch entweder herausgedrückt oder es entstehen Risse, insbesondere wenn die Platten mit Farbe gestrichen sind, so dass auch diese Lösung nicht befriedigt.
Eine weitere Möglichkeit wurde in der Verwendung einer Nut- und Federverbindung gesehen. Bei dieser Verbindung wird auch beim Schrumpfen der Platten, insbesondere wenn die Platten mit Farbe gestrichen sind, noch ein Zusammenhalt gewährleistet, jedoch ändert sich auch hier die Breite der Fugen und die Befestigungsmittel für die Platten, wie Nägel oder Klammern, können nicht immer verdeckt werden.
Weiterhin ist es bekannt, beide Stossflächen aneinan- derstossender Platten abzuschrägen und in den Schrägflä chen Nuten vorzusehen, in die dann ein als Feder dienender Deckstreifen eingeschoben wurde. Für solche Deckstreifen wurden Holz- oder Metalleisten verwendet und die Montage erfolgte so, dass erst eine Platte angenagelt, dann der Deckstreifen eingeschoben und schliesslich die folgende Platte angesetzt wurde. Die folgende Platte konte jedoch in dieser Fuge nicht mehr angenagelt werden, weil der Deckstreifen vorher einge schoben sein musste. Ein nachträgliches Einschieben ist dabei nicht möglich.
Die Deckstreifen mussten deshalb, insbesondere bei Verkleidung der Decke, verhältnismäs- sig starr sein, da sie die nachfolgende Platte an der Fuge halten mussten, weil diese Platten erst an der nächsten Fuge vor dem Einschieben des nächsten Deckstreifens angenagelt werden konnte.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile bei den bekannten Fugenausbildungen zu vermeiden und ein Verfahren zum Ausbilden von Fugen zu schaffen, das es trotzdem ermöglicht, zuerst die Dämmplatten an allen Rändern an den zu verkleidenden Unterlagen zu befestigen und die Fugen erst nachträglich abzudecken, so dass keine Befestigungsmittel sichtbar sind.
Gemäss der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass an den Stossflächen der Platten U-förmige Nuten herausgearbeitet und die diese Nuten an der Sichtfläche überdeckenden Randstreifen bis etwa zur halben Nuttiefe entfernt werden und nach dem Anbrin gen der Platten auf der Unterlage ein dünnes biegsames Fugenband aus Papier oder Kunststoff in die Nuten zweier aneinanderstossender Platten eingezogen wird.
Dadurch erhält man den Vorteil, dass die Platten an allen Rändern mit Nägeln oder Klammern an der Unterlage, z.B. einem Traggerüst befestigt werden können, wobei dann alle Befestigungselemente durch das Fugen band überdeckt und eine gefällige Fuge ausgebildet wird. Die Fuge hat auch eine gewisse Breite, so dass sich kleine Änderungen der Fugenbreite nicht störend bemerkbar machen. Die Änderungen der Abmessungen sind überdies geringer als bei den bekannten Nut- und Federverbindun gen, weil die Platten beiderseits der Fuge an der Wand oder an ein und demselben Balken angenagelt werden können.
Anstelle der Längsveränderungen treten dann Spannungen in der Platte auf, die von den Dämmplatten aufgenommen werden können.
Wenn die Platten mit Farbe gestrichen werden, dann werden die Fugenbänder vorher aus den Nuten herausge zogen und nach dem Anstrich wieder eingesetzt. Bei der gemäss der Erfindung vorgesehenen Fugen ausbildung kann ausserdem sehr rasch gearbeitet werden und die Kosten für das Fugenband, das aus Papier oder einem Kunststoff besteht, sind gering. Da die Fugenbän der eingezogen werden, kann man Knicke oder Brüche vermeiden, die das Aussehen der Fuge beeinträchtigen würden. Zum Einschieben eignet sich das dünne Fugen band nicht.
Es ist zwar schon bekannt, bei einer ähnlichen Fugenausbildung einer Mauerwerksimitation die Befesti gungsmittel durch eingeschobene Füllstreifen abzudek- ken, jedoch handelt es sich dort um Mörtelfugen vortäuschende Stücke, die während des Anbringens der Einzelelemente schrittweise mit eingesetzt werden müs sen.
Weiter ist es bekannt, Befestigungsmittel einer Halte leiste für eine Sockelverkleidung mit einem eingeschobe nen dickeren Streifen abzudecken.
Schliesslich ist es bekannt, aus Platten U-förmige Nuten herauszuarbeiten und die diese Nuten an der Sichtfläche überdeckenden Randstreifen bis etwa zur halben Nuttiefe zu entfernen, nur im Zusammenhang mit einer der vorerwähnten Nut-Feder-Verbindungen.
Die Verwendung eines dünnen und biegsamen Fugen bandes in der beanspruchten Weise ist ungewöhnlich, da bisher nur stabile Streifen angewandt wurden. Schon der Ausdruck Feder lässt darauf schliessen, dass man bisher nur an Materialien dachte, die eine haltbare Verbindung zwischen Platten sicherstellen sollten. Da ausserdem bisher, wie oben erläutert wurde, die neu anzufügenden Platten an der Stossstelle nicht verdeckt angenagelt werden konnten, so war eine gewisse Festigkeit der Streifen zwangsläufig erforderlich. Der Gedanke, ein Fugenband zu verwenden, das keine Kräfte übertragen kann, war dem Fachmann bisher nicht geläufig.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt, wie die Fugenbänder 7 in die Fugen zwischen den Dämmplatten 2 eingezogen werden, die vorher mit Nägeln 3 an einer Unterlage befestigt wurden.
Fig. 2 zeigt die Ausbildung der Nuten 5, die aus den Stossflächen der Dämmplatten 2 herausgearbeitet sind. Der von oben, d.h. von der Sichtfläche der Platten, die Nuten 5 überdeckende Randstreifen ist ebenfalls zum Teil entfernt, so dass die Randfläche 4 von der Stossstelle zurückgesetzt ist. Die Platten 2 sind mit Nägeln 3 an einer Holzplatte 1 befestigt.
Die Nut 5 ist aus zeichnerischen Gründen verhältnis- mässig breit dargestellt. In der Praxis kann sie natürlich sehr schmal sein, da sie ja nur das dünne Fugenband 7 aufnehmen muss. Der zum Annageln vorgesehene Rand streifen 6 der Platte kann also noch so dick gemacht werden, dass er ausreichend fest ist.