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Fassadenplatte
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Die Erfindung betrifft eine Fassadenplatte.
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Fassadenplatten sind vielfach bekannt. In Gebrauch sind Fassadenplatten,
die aus Metallplatten bestehen und die auf einem Lattenrost an der zu verkleidenden
Gebäudefläche aufgenagelt werden. Nachteilig ist die Geräuschbildung bei Schlagregen
und Hagel und die mangelnde Wärmeisolierung.
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Auch sind schon Fassadenplatten aus Hartschaum bekannt, sog. Styroporplatten,
die mit Falzen versehen sind, so daß sie wechselseitig ineinandergreifen. Auch diese
Platten werden auf einem Lattengerüst angenagelt oder mittels Spezial-Befestigungsteilen
angehängt. Obwohl diese Hartschaumplatten
eine gute Wärmeisolierung
geben, konnten sie sich jedoch in der Praxis bisher nicht durchsetzen, weil die
Oberfläche zu empfindlich war und die Platten insbesondere an den Kanten gegen Ausbrechen
des Schaumstoffs gefährdet waren.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Fassadenplatte zu schaffen,
die die obenerwähnten Nachteile vermeidet und insbesondere eine gute Wärmeisolierung
bewirkt, jedoch gegen von außen wirkende Beschädigungen an der Oberfläche geschützt
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen plattenartigen
Hartschaumkörper mit rechteckförmigem Format, auf dessen Vorderfläche eine dünne
Schutzplatte aus Aluminium oder eine Aluminiumlegierung aufgeklebt ist.
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Die neuartige Fassadenplatte vereinigt die Vorteile aller bisher bekannten
Fassadenplatten, denn der Hartschaumkörper ergibt eine günstige Wärmedämmung und
die Aluminiumdeckplatte liefert die gewünschte Oberflächenfestigkeit, so daß Beschädigungen
durch Steinwürfe oder dgl. ausgeschlossen sind. Dank der Kombination einer Aluminiumdeckplatte
auf einer Schaumstoffplatte wird in überraschender Weise ein sehr wirksamer Lärmschutz
erzielt. Die Aluminiumdeckplatte reflektiert Geräusche eines bestimmten Wellenlängenbereiches.
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Der nicht so gut reflektierte Teil des Geräusches wird dagegen durch
den Hartschaumkörper maßgeblich gedämpft. Auch wärmetechnisch bringt die neuartige
Fassadenplatte erhebliche Vorteile, weil die Aluminiumdeckplatte einen Strahlungsschutz
darstellt, so daß der Strahlungsanteil des Wärme- bzw. Kälteeinfalls weitgehend
eliminiert wird. Der Schaumstoffkörper stellt bekanntermaßen aufgrund des hohen
Wärmedurchgangswiderstandes einen guten Schutz für den Wärmeleitungsanteil dar.
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Von der Festigkeit, von der Geräuschdämmung und von der Wärmeisolation
her, ist daher die neuartige Fassadenplatte allen bekannten Platten überlegen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Aluminium-Schutzplatte
in Länge und Breite größer als der Hartschaumkörper ist, daß Schutzplatte und Hartschaumkörper
an einer Längskante und einer Querkante bündig liegen und daß die Schutzplatte an
beiden anderen Längs- und Querkanten gegenüber dem Hartschaumkörper vorstehende
Uberlappungsabschnitte aufweist. Dank dieses Ausgestaltungsmerkmals wird erreicht,
daß nicht nur jede Fassadenplatte die unter ihr angebrachte Fassadenplatte mit einem
horizontal überstehenden Randabschnitt überlappt, sondern daß auch zwei seitlich
nebeneinander angeordnete Fassadenplatten mit vertikalen Überlappungsabschnitten
überlappt werden. An den Ecken jeder Fassadenplatte findet also eine zweifache Überlappung
statt,
nämlich einmal durch die seitlich benachbarte Platte und weiterhin durch die vertikal
darüber-bzw.
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darunterliegende Platte.
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Die Schutzplatte gemäß der Erfindung hat mindestens vier Befestigungslöcher,
die den Ecken der Schutzplatte zugeordnet sind und von denen sich drei in den Uberlappungsabschnitten
der Schutzplatte befinden. Für quadratische Platten reichen vier Befestigungslöcher
aus. Bei Platten mit Rechteckformat etwa mit 60 cm Breite und 30 cm Länge empfiehlt
es sich dagegen, zwei zusätzliche mittlere Befestigungslöcher vorzusehen. Die Anordnung
der Befestigungslöcher ist nun erfindungsgemäß so gewählt, daß die beiden im unteren
horizontalen Überlappungsabschnitt der Schutzplatte befindlichen Löcher von der
unteren Stirnfläche des Hartschaumkörpers denselben Abstand aufweisen, wie die beiden
oberen Löcher von der oberen Stirnfläche und daß der Querabstand der beiden im vertikalen
Uberlappungsabschnitt befindlihen Löcher von der benachbarten Stirnseitenfläche
des Hartschaumkörpers gleich ist dem Querabstand der beiden benachbart der gegenüberliegenden
Seitenfläche liegenden Löcher von dieser Seitenfläche, so daß im montierten Zustand,
einander an den Stirnflächen der Hartschaumkörper berührender Platten, jeweils drei
Löcher von drei einander überlappenden Schutzplatten miteinander ausgefluchtet sind.
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Ein einziges Befestigungselemente, z.B. ein Nagel wird
somit
durch drei Schutzplatten hinaurchgeführt, durchsetzt jedoch nur einen einzigen Hartschaumkörper.
Auf diese Weise wird eine sehr sichere Befestigung der Fassadenplatten erreicht.
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Ein sehr wesentliches Merkmal der Erfindung besteht noch darin, daß
der Hartschaumkörper an seiner Vorderfläche eine Anzahl paralleler, bei montierter
Fassadenplatte sich vertikal erstreckender und über die gesamte Erstreckung des
Hartschaumkörpers reichender Kanäle aufweist, die von der Schutzplatte abgedeckt
sind. Diese Kanäle haben eine doppelte Funktion. Einmal verhindern sie einen Hitzestau
innerhalb der Fassadenplatte, so daß eine sehr wirksame Belüftung erzielt wird,
weil diese Kanäle aufgrund der Kaminwirkung für einen wirksamen Luftaustausch sorgen.
Bei genauer Dimensionierung fluchten alle Kanäle von vertikal ausgefluchteten Fassadenplatten,
so daß nirgends en Wärmestau zwischen Platte und Hartschaumkörper auftreten kann,
der zu einer Beeinträchtigung der Befestigung führen könnte. Einen weiteren Vorteil
deten die Kanäle insofern, als etwaiges Schwitzwasser und auch bei Schlagregen unter
die Schutzplatten der Fassadenplatten eingedrungenes Regenwasser auf einfache Weise
entfernt werden kann, weil dieses Wasser in den Kanälen nach unten laufen kann.
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In diesem Zusammenhang besteht noch eine Weiterbildung darin, daß
an den, zu den Kanälen parallel liegenden Rändern des Hartschaumkörpers und zwar
mindestens an einem dieser Ränder Fugen gebildet sind, deren Querschnitt etwa gleich
dem halben Querschnitt der Kanäle ist. Wenn zwei Fassadenplatten nebeneinander angeordnet
werden, so bilden die beiden benachbarten Fugen einen vollen Kanal, was den Vorteil
hat, daß kein Schwitzwasser aufgrund von Kapillarwirkung zwischen den eng aneinanderstoßenden
Stirnflächen des Hartschaumkörpers gesammelt wird. An den Stoßstellen wird vielmehr
ein aus zwei Hälften bestehender Kanal gebildet, der ebenfalls für die Wasserableitung
sorgt. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, nur an einem der beiden Vertikalränder
einen Kanal vorzusehen, der dann die volle Breite gleich den übrigen Kanälen haben
sollte.
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Um den Nachteil zu vermeide-1, daß bei nicht ordnungsgemäßer Montage
eine Ausfluchtung der einzelnen Vertikalkanäle von übereinander angeordneten Platten
in Frage gestellt ist, so daß dann auch der Wasserablauf gefährdet ist, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, an mindestens einem quer zu den Kanälen liegenden Horizontalrand
des Hartschaumkörpers eine abgesetzte Querfuge anzuordnen, in welche die Vertikalkanäle
münden. Mit dieser Maßnahme ist ein außerordentlich wirksames Belüftungs- und Wasserablaufsystem
geschaffen, das aus Vertikal- und Horizontalkanälen besteht, so daß
auch
Fehlausrichtungen von vertikal übereinanderliegenden Platten das Belüftungssystem
nicht nachteilig beeinflussen.
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Auch etwaige Verstopfungen einzelner Kanäle in einer Fassadenplatte
führen nicht dazu, daß der über die gesamte öhe des Gebäudes reichende Vertikalkanal
seine Belüftungsfunktion nicht mehr erfüllen kann, da ja dank der Querkanäle immer
wieder Verbindungen geschaffen werden.
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Die Schutzplatte kann eine Aluminiumoberfläche aufweisen.
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Diese ist jedoch gegenüber Kratzern usw. empfindlich. Zur Vermeidung
dieses Nachteils ist auf der Aluminium-Schutzplatte noch eine Kunstharz-Putzschicht
aufgebracht.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die
Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der neuartigen Fassadenplatte,
Fig. 2 eine horizontale Querschnittansicht durch einen Teil der Fassadenplatte in
vergrößertem Maßstab längs der Linie 2-2 der Fig. 1 und Fig. 3 einen vertikalen
Schnitt durch die Fassadenplatte längs der Linie 3-3 der Fig. 1 in etwas größerem
Maßstab.
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Die allgemein mit 10 bezeichnete Fassadenplatte besteht aus einem
plattenartigen Hartschaumkörper 12 und einer Schutzplatte 14. Die Schutzplatte 14
besteht ihrerseits aus einer Aluminiumplatte 16, auf deren Vorderfläche eine Kunstharz-Putzschicht
18 aufgebracht ist. Die Schutzplatte 14 ist mittels einer Klebeschicht 20 auf die
Vorderfläche des Hartschaumkörpers 12 aufgeklebt.
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Die Schutzplatte ist in Länge und Breite größer als der Hartschaumkörper
12. Mit der oberen Horizontalkante und der rechtsseitigen Vertikalkante liegt die
Schutzplatte 14 mit dem Hartschaumkörper 12 bündig. An der linken Seite (Fig. 1)
bildet die Schutzplatte 14 einen vertikalen Überlappungsabschnitt 22. Weiterhin
ist ein unterer horizontaler Uberlappungsabschnitt 24 gebildet.
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An der Vorderseite weist der Hartschaumkörper 12 eine Anzahl paralleler
Vertikalkanäle 26 auf, die sich über die gesamte Länge des Hartschaumkörpers erstrecken
und im allgemeinen von gLeichem Querschnitt sind. Diese Kanäle 26 werden von der
Schutzplatte 14 abgedeckt. Die Kanäle 26 münden in einem Querkanal, der durch eine
Querfuge 28 gebildet wird, welche sich im Ausführungsbeispiel benachbart der oberen
Stirnfläche des Hartschaumkörpers 12 befindet.
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Es liegt jedoch im Rahmen der Erfindung, eine gleiche Querfuge auch
an dem Unterrand des Hartschaumkörpers vorzusehen.
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Wie sich aus Fig. 3 ergibt, wird durch die Längskanäle 26 und die
Querkanäle 28 ein Kanalsystem geschaffen, das eine hochwirksame Beatmung der aus
den Fassadenplatten gemäß dieser Erfindung hergestellten Fassadenverkleidung gewr:ihrleistet.
Da sowohl die Vertikalkanäle 26 einer Platte und die Vertikalkanäle 26 der darüber
angeordnetan Platte jeweils in den Querkanal 28 mindestens einer der beiden Platten
münden, ist eine Strömungsverbindung auch bei fehlerhafter Ausfluchtung der Platten
gewährleistet.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die vertikalen Stirnflächen
des Hartschaumkörpers glatt, d.h. falzfrei ausgebildet. Eine Abwandlung im Rahmen
der Erfindung ist jedoch ohne weiteres denkbar, etwa derart, daß einer der Kanäle
26 so weit an der Seitenfläche angeordnet wird, daß er in dieser Seitenfläche mündet.
Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, an beiden Vertikalseitenflächen Längsfugen
vorzusehen, wie sie strichpunktiert in Fig. 2 mit 30 veranschaulicht sind. Diese
Fugen haben dann vorzugswe.ise die halbe Kanalbreite, so daß zwei benachbarte Hartschaumkörper
12 durch die beiden Fugen 30 einen Vollkanal ergeben.
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Etwaiges Wasser zwischen den Stirnseitenflächen kann dann nicht durch
Kapillarwirkung gehalten werden, sondern wird durch diese Seitenkanäle 30 ebenfalls
abgeleitet.
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Zur Befestigung der Fassadenplatten 10 sind die Schutzplatten 14 mit
sechs Löchern versehen, wobei vier Löcher 32, 34, 36 (das vierte Loch ist in Fig.
1 nicht dargestellt) den Ecken der Schutzplatte zugeordnet sind, während zwei weitere
Löcher 38 und 40 in gleichen Vertikalabständen von den oberen und den unteren Löchern
angeordnet sind. Die beiden linksseitigen Löcher liegen im Uberlappungsabschnitt
22, das untere rechtsseitige Loch 36 liegt im unteren horizontalen Überlappungsabschnitt,
so daß drei der vier Ecklöcher in den Uberlappunsabschnitten angeordnet sind.
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Das Loch 32 befindet sich an der Ecke, an welcher kein Uberlappungsabschnitt
vorgesehen ist. Die Vertikalabstände der beiden oberen Löcher 32 und 34 von der
oberen Stirnfläche des Hartschaumkörpers 12 sind gleich dem Vertikalab stand der
beiden unteren Löcher von der unteren Körperstirnfläche. In gleicher Weise sind
die Horizontalabstände der beiden Löcher 32, 36 von der rechtsseitigen Stirnfläche
einerseits und die Horizontalabstände der beiden im Überlappungsabachnitt 22 befindlichen
Löcher von der benachbarten Körperstirnfläche einander gleich. Auf diese Weise fluchten
die Löcher mehrerer einander überlappender Fassadenplatten miteinander.
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Wird z.B. rechts neben die in Fig. 1 dargestellte Fassadenplatte die
nächste Fassadenplatte fixiert, so liegt das Loch 40 der vnn rechts überlappenden
Platte oberhalb des
Loches 38 der überlappten Platte und eine Befestigung
beider Platten durch einen einzigen Nagel ist somit möglich.
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Das Loch 34 der von rechts überlappenden Platte liegt dann über dem
Loch 32 der dargestellten Platte, ist jedoch eine Vernagelung noch nicht möglich,
weil erst die nächste Plattenreihe darüber anzuordnen ist. Dann greift von oben
noch eine Platte mit ihrem unteren Uberlappungsabschnitt 24 über die darunterstehende
Platte, wobei das Loch 36 in Ausfluchtung mit dem Loch 34 der von rechts überlappenden
Platte und dann auch mit dem Loch 32 der dargestellten Platte in Ausfluchtung gelangt.
Mit einem einzigen Nagel, der dann drei Schutzplatten durchsetzt, werden diese Platten
relativ zueinander fixiert und gleichzeitig an der Mauerwand befestigt. Mit wenig
Befestigungselementen kann somit die ganze Fassade an der Gebäudefläche angebracht
werden.
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Wie sich aus Fig. 3 ergibt, ist der Uberlappungsabschnitt 24 gegenüber
der Schutzplatte 14 leicht abgekantet, so daß die vertikal darunterliegende Platte
ohne Spannung eingeschoben werden kann.