Sportschuh Die Erfindung betrifft einen Sportschuh; dieser kann insbesondere als Fussballschuh ausgebildet sein.
Die bisher bekannten Fussballschuhe, deren Sohle zur Verbesserung der Kraftübertragung zwischen Boden und Fuss mit Stollen ausgestattet sind, bieten dem Träger nur einen unvollkommenen Ausgleich der bei Sprung und Lauf örtlich durch die Stollen und die Sohle auf den Fuss übertragenen Reaktionskräfte des Bodens. Dadurch werden einzelne Stellen des Fusses bei den vorkommenden starken Beschleunigungen und Verzögerungen der Körpermasse des Spielers Drücken unterworfen, die viel grösser sind als die beim Stehen oder ruhigen Gehen auftretenden.
Diese Drücke über tragen sich von den genannten Stellen u. a. auf emp findliche Teile des Fusses wie Mittelfussknochen, Hök- ker, Keilbeine sowie auf das obere und untere Sprung gelenk und können starke Ermüdung und Schmerzen hervorrufen. Gefährlich werden diese Drücke, wenn ihnen durch eine Fehlform des Fusses einzelne durch getretene Knochen in besonderem Masse ausgesetzt sind. Dann können Zerrungen entstehen, und der Fuss kann überlastet bzw. aus einer Ausweichstellung, die er zur Milderung des Schmerzes einnimmt, in eine noch stärkere Fehlstellung gedrängt werden.
Es sind schon nach Mass angefertigte Einlagen für gewöhnliche Schuhe bekannt, die erlauben würden, Fehlstellungen des Fusses zu korrigieren. Abgesehen davon, dass solche Einlagen zu teuer wären, um die sozialmedizinisch erwünschte Verbreitung bei der Ge samtheit auch der gesunde Füsse besitzenden Sporttrei benden zu finden, sind sie wegen der Werkstoffe, aus denen sie normalerweise angefertigt werden, für den Einbau in Sportschuhe ungeeignet, in denen sie ausser aewöhnlichen Belastungen ausgesetzt sind und zahlrei chen besondern Anforderungen genügen müssen.
Ein lagen aus Stahl sind. für diesen Zweck zu hart und zu schwer, solche aus Kork besitzen nicht die erforder liche Elastizität und Festigkeit, solche aus Gummi wer den durch den vom stark arbeitenden Fuss abgesonde- ten Schweiss rasch zerstört. Aus wirtschaftlichen Gründen muss vielmehr ver langt werden, dass sich die Schuhe einschliesslich der fest in sie eingebauten Einlagen in Serien herstellen lassen, was nur der Fall ist, wenn sie an alle normalen Füsse der betreffenden Grösse passen, wobei Abwei chungen von einzelnen Durchschnittsmassen durch Nachgiebigkeit der betreffenden Elemente kompensiert werden können.
Gemäss der vorliegenden Erfindung sollen die er wähnten Anforderungen dadurch erfüllt werden, dass in den Sportschuh eine Stützsohle aus einer kautschuk elastischen Kunststoffmasse eingebaut ist, deren Härte zwischen 48 und 57 Shore-Einheiten beträgt, welche Stützsohle in ihrem vorderen Teil von den Köpfchen der Mittelfussknochen nach vorn abnehmende Dicke, im Bereich des Kopfes des ersten Mittelfussknochens eine Oberflächenvertiefung zur Herbeiführung einer geringen Pronation, im Bereich der Köpfchen des zwei ten,
dritten und vierten Mittelfussknochens eine Stütz- pelotte zu deren retrokapitaler Abstützung, auf der Fussinnenseite eine Stütze für das innere Längsgewölbe des Fusses, im Bereich des inneren Vorsprunges des Fersenbeines eine Oberflächenvertiefung zur Herbei führung einer Pronation, und im Fersenbereich eine nach vorn geneigte Oberfläche aufweist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Sportschuhs dargestellt, und zwar ein Fussballschuh. Es zeigt: Fig. 1 den Fussballschuh im Längsschnitt, Fig.2 eine Ansicht der Stützsohle dieses Schuhs von ihrer Oberseite, und Fig. 3 einen Querschnitt durch die Stützsohle nach der Linie III-III von Fig. 2.
Der dargestellte Fussballschuh besitzt eine Lauf sohle 1 aus federelastischem Kunststoff, z. B. Nylon, die in ihrem Zehnenteil 2, im Bereich der Köpfchen 3 der Mittelfussknochen und in ihrem Fersenteil 4 je einen querlaufenden Streifen 5 grösserer Dicke auf weist, auf welche sich je zwei Stollen 6 mit Unterlage- Scheiben 7 abstützen. Die Laufsohle 1 ist an einer Brandsohle 8 angezwickt, über deren Ränder die unte ren Randpartien des Oberleders 9 des Fussballschuhs gezogen und an der Unterseite der Brandsohle 8 befe stigt sind.
In diese ist für jeden Stollen 6 eine Büchse 10 mit Gewindebohrung eingelassen, in welche der be treffende Stollen 6 mittels eines in ihn eingeformten Gewindestiftes 6a, der die Laufsohle 1 durchdringt, eingeschraubt ist.
An der Oberseite der Brandsohle 8 ist eine Stütz sohle 11 angeklebt, deren Form von derjenigen einer orthopädischen Einlagesohle abgeleitet ist. Diese Stütz sohle 11 besteht aus kautschukelastischem Kunst schaumstoff, dessen Härte zwischen 48 und 57 Shore- Einheiten beträgt. Von allen in Frage kommenden Schaumstoffen, die bzw. deren Ausgangsstoffe im Han del erhältlich sind, eignet sich in hervorragendem Masse unter Verschäumung in der Giessform erzeugter Polyurethan-Schaumstoff, z.
B. solcher von aus den Ausgangsstoffen Äthylenglykol-Adipinsäure-Polyester ( Desmophen 2000 ) in Kombination mit Naphthalin - 1,5 - diisocyanat ( Desmodur 15 ) mit geeigneten Zusätzen erhaltenem Vulkollan ( Desmophen , Desmodur und Vulkollan sind eingetragene Warenzeichen der Farbenfabriken Bayer, Leverkusen);
in Schaumstofform wird dieser Werkstoff unter dem Warenzeichen Aerolau von der Firma Johann Ehrlich in Krems (Donau) erzeugt. Er zeichnet sich durch sein geringes Raumgewicht, seine hervorragende Beständig keit gegen chemische Angriffe und Alterung, hohe Reiss- und unübertroffene Verschleissfestigkeit aus.
Für den vorliegenden Verwendungszweck muss er so eingestellt werden, dass die Stützsohle 11 eine Oberflä chenhärte von nicht weniger als 48 und nicht mehr als 57 Shore-Einheiten aufweist; ist er weicher, so bietet die Sohle dem Fuss keine ausreichende Stützung, und ist er härter, so passt sich die serienmässig für den Normalfuss erzeugte Sohle den individuellen Form- und Massabweichungen des einzelnen Fusses vom Nor- malmass ungenügend an, was der Ermüdung Vorschub leistet.
In ihrem vordersten Teil 12 bis zu den Köpfchen 3 der Mittelfussknochen besitzt die Stützsohle 11, die in der vorliegenden Ausführung eine in ihrer Ausgangs form der ebenen Oberseite der Brandsohle 8 entspre chende ebene Unterseite aufweist, nach vorn abneh mende Dicke; diese beträgt zuvorderst in der Mitte höchstens 1,5 mm, zweckmässig nur noch 1,2 bis 1,3 mm, d. h. gerade genug, um an dieser Stelle nicht einzureissen, wodurch die Brandsohle 8 entblösst würde.
Die geringe und nach vorn abnehmende Dicke der Stützsohle 11 in diesem Bereich 12 erlaubt, dem Schaft 9 die herkömmliche, im Hinblick auf die Ball behandlung mit der Fussspitze geradlinig vom Rist nach der letzteren tiefgezogene Form zu geben, ohne dass die Höhe des Zehenraumes in nachteiliger Weise beschränkt wird.
Die Köpfchen 3 der Mittelfussknochen bilden be kanntlich beim normalen Fuss ein Quergewölbe, das sich auf eine ebene Unterlage in zwei Punkten, dem Kopf 3a des ersten Mittelfussknochens - d. h. dem Wurzelballen der grossen Zehe - und dem Köpfchen 3e des fünften Mittelfussknochens, abstützen würde. Damit dieses Quergewölbe 3a-3e richtig auf der Stütz sohle 11 ruht und eine Torsion des Fusses zwischen Zehen und Mittelfuss vermieden wird, bedarf es einer geringen Pronation, d. h.
einer Auswärtsdrehung ge- genüber der Stellung, die es auf einer horizontalen Unterlage einnähme. Zu diesem Zwecke weist die Oberfläche der Stützsohle 11 im Bereich des Kopfes 3a des ersten Mittelfussknochens, bezogen auf die Un terfläche der Stützsohle 11, eine Vertiefung 13 um 2,5 bis 3 mm, je nach Schuhgrösse, gegenüber dem Bereich des Köpfchens 3e des fünften Mittelfussknochens.
Die Köpfchen 3b, 3e und 3d des zweiten, dritten und vierten Mittelfussknochens erfahren beim darge stellten Schuh eine retrokapitale, d. h. von hinten wir kende Abstützung durch eine an der Stützsohle 11 ge bildete Stützpelotte 14.
Diese hat den Zweck, die ge nannten drei Köpfchen 3b, 3c, 3d, die bei normaler Beanspruchung des Fusses als Bestandteile des Querge wölbes 3a-3e federnd in ihrer Lage festgehalten sind, bei der durch Sprung auf den Vorderfuss, Stoppen usw. bewirkten aussergewöhnlichen und oft schmerz haften Beanspruchung der Quergewölbepartie 3a-3e zu stützen und so einem Eindrücken des Quergewölbes entgegenzuwirken.
Unter der sich von den Köpfchen 3a-3e bis zum Fersenbeim 15 erstreckenden Längsgewölbepartie des Fusses weist die Stützsohle 11 auf der Fussinnenseite eine im Supinationssinne (Einwärtsdrehen des Fusses) wirkende Stütze 16 auf, die in ähnlicher Weise das in nere Längsgewölbe stützt.
Hinter dieser Längsgewölbestütze ist unter dem inneren Vorsprung des Fersenbeines 15, dem Susten- talkulum, in der Oberfläche der Stützsohle 11 wie derum eine pronierende Vertiefung 18 von 1,2 bis 2,5 mm Tiefe gebi'.det. Diese hat die Aufgabe, die Ferse 15 gegen Verschiebung nach vom zu fixieren und so zu verhindern, dass der Fuss bei starker Verzö gerung aus dem Lauf im Schuh nach vorne rutscht, wodurch die Zehen in der Schuhspitze anstossen wür den.
Schliesslich weist beim beschriebenen Fussball- schuh die Stützsohle 11 im Fersenbereich 17 eine nach vorn geneigte Oberfläche auf, die den Halt des Fusses beim Beschleunigen verbessert und dem Fuss eine er wünschte Neigung nach vorn erteilt.
Die Erfindung ist nicht auf einen Fussballschuh beschränkt. Schuhe mit den beschriebenen Merkmalen eignen sich, gegebenenfalls mit anders ausgebildeten Stollen 6 oder ohne diese und mit anders ausgestalteter Laufsohle 1, auch für andere auf dem Rasen oder in der Halle durchgeführte Spiele, bei denen Laufen und Springen von Bedeutung sind, sowie für verschiedene leichtathletische Disziplinen, für allgemeine Trainings zwecke usw.