(Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 434 385) Fernmeldevermittlungsanlage, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlage Gemäss dem Hauptpatent wird eine Fernmeldever- mittlungsanlage, insbesondere Fernsprechanlage, angege ben, welche in mehreren durch Zwischenleitungen ver bundenen Vermittlungsschaltstufen aufgebaut ist und in welcher Teilnehmerleitungen,
Verbindungsleitungen und alle Eingänge und Ausgänge von zur Verbindungsher stellung und Verbindungsüberwachung pro Verbindung notwendigen Schaltgliedern gleichartig an die Eingänge einer ersten Vermittlungsschaltstufe angeschaltet sind, und in welcher Ausgänge der ersten bis vorletzten Vermittlungsschaltstufe an die Eingänge der jeweils nächgeordneten Vermittlungsschaltstufe angeschaltet und in dieser paarweise zusammenschaltbar sind.
In einer derartigen Vermittlungsanlage besteht eine Verbindung also immer darin, dass einmal oder mehr mals zwei Eingänge der ersten Vermittlungsschaltstufe, d. h. zwei gleichartige Endpunkte einer Durchschaltung, miteinander verbunden werden.
In den nachfolgenden Ausführungen werden Teilneh merleitungen, Verbindungsleitungen, Verbindungssätze, Register, Tongeber u. dgl. unter der Sammelbezeichnung pro Verbindung erforderliche Schalteinrichtungen ge nannt. Aus einer zuvor beschriebenen Anordnung ergibt sich, dass Durchschaltungen zwischen allen pro Verbin dung erforderlichen Schalteinrichtungen, also allen ge nannten Arten von Leitungen und Schaltgliedern mög lich sind; so dass auch zwei Teilnehmerleitungen mitein ander direkt verbunden werden können, was bei Ver wendung von Teilnehmerschaltungen mit Teilnehmermi- krofon-Gleichstromspeisung und Auslöseüberwachung von Bedeutung ist.
Ferner können auch zwei Verbin dungsleitungen direkt miteinander verbunden werden, so dass Durchgangsverkehr ohne besondere Massnahmen hinsichtlich der Gruppierung möglich ist. Ferner wird durch die Möglichkeit, dass zwei Eingänge der ersten Vermittlungsschaltstufe nur bis zu einer der letzten Vermittlungsschaltstufe vorgeordneten Vermittlungs- schaltstufe durchgeschaltet und bereits in dieser zusam- menschaltbar sind,
eine Einsparung an Vermittlungs- schaltgliedern in- den letzten Vermittlungsschaltstufen erzielt.
Aus der Tatsache, dass Verbindungsleitungen, Ein- und Ausgänge von Verbindungssätzen, Eingänge von Registern, Tongeber u. dgl. wesentlich stärker als Teilnehmerleitungen belastet sind, ergibt sich aus der gleichartigen Anschaltung aller obengenannten Leitun gen und Schaltglieder, dass sie auch gemischt an neben einanderliegende Eingänge angeschaltet werden können, was eine weitgehende Belastungsverteilung ermöglicht. So wird z. B. bei Verwendung mehrstufiger Koppelan ordnungen die jeweilige Belastung von mehreren Kop pelgruppen durch entsprechende Beschaltung der Ein gänge der ersten Koppelgruppe ausgeglichen.
Ferner kann bei Aufteilung der Schaltglieder der ersten Vermitt- lungsschaltstufe in verschiedene Gruppen, z. B. von Kopplern in Koppelgruppen, die Belastung jeder Koppel gruppe bemessen werden, indem z. B. Teilnehmerleitun gen einerseits und Verbindungsleitungen, Verbindungs sätze, Register, Tongeber u. dgl. andererseits in einem bestimmten Zahlenverhältnis gemischt werden.
Die Anlage gemäss dem Hauptpatent wird u. a. mit Vorteil in Vermittlungsanlagen mit Koppelfeldern ange wendet. Bekanntlich bestehen derartige Koppelfelder aus in mehreren Koppelstufen angeordneten Kopplern, die über Zwischenleitungen miteinander verbunden sind.
Die Anzahl der Koppelstufen, der Koppler pro Koppel stufe, der Ein- und Ausgänge und Koppelpunkte der Koppler, ferner der Zwischenleitungen, werden den Verkehrsverhältnissen von Vermittlungsanlagen ange- passt. Hierzu lässt sich für jede Vermittlungsanlage der Prozentsatz von im Aufbau befindlichen Verbindungen auf statistischem Wege ermitteln, der in Abhängigkeit von der jeweiligen Verkehrsbelastung der Vermittlungs- anlage zu Verlust geht (gassenbesetzt wegen innerer Blockierung).
Da diese Verkehrsverhältnisse von Anlage zu Anlage verschieden sind, Koppelfelder aber aus fertigungstech nischen Gründen nicht in beliebig vielfältigen Ausfüh- rungsformen rationell herstellbar sind, wird bei Beschal- tung aller Anschlüsse der Vermittlungsanlage mit pro Verbindung erforderlichen Schalteinrichtungen eine exakte Anpassung des Aufbaues an die Verkehrsverhält nisse in einer Vermittlungsanlage der zuvor beschriebe nen Art nie erreicht,
sondern aus fertigungstechnischen Gründen werden einige Standardtypen für Koppelfelder festgelegt, von welchen bei Projektierung diejenige aus gewählt wird, die den Verkehrsverhältnissen der projek tierten Anlage am nächsten kommt.
Zwecks genauer Anpassung an die vorliegenden Verkehrsverhältnisse wird erstens eine Type mit einem gegenüber den Erfor dernissen der projektierten Anlage nächstkleineren Ver kehrswert ausgewählt und bleibt zweitens von den vorhandenen Koppelfeldzugängen (Eingänge der Kopp- ler der ersten Koppelstufe) ein entsprechender Teil unbeschaltet, so dass dadurch der tatsächlich anfallende mittlere Verkehr auf den Wert abgesenkt wird, der durch die ausgewählte Type und den vorgegebenen Prozentsatz zu Verlust gehender,
sich im Aufbau befindlicher Ver bindungen bestimmt ist.
Diese unbeschaltet verbleibenden Koppelfeldzugänge sind ein nicht ausgenutzter Aufwand. Ihnen ist jeweils eine Reihe von Koppelpunkten, die z. B. durch je ein Relais pro Koppelpunkt gebildet sind, zugeordnet, die nie in Aktion treten.
Die Aufgabe der Erfindung, diesen Nachteil zu beseitigen, wird dadurch gelöst, dass ein Teil der Eingänge der ersten Vermittlungsschaltstufe, an welche keine pro Verbindung erforderlichen Schaltglieder ange schaltet sind, paarweise zusammengeschaltet sind.
Ein Vorteil der Erfindung besteht in einer höheren Verkehrsbelastbarkeit einer erfindungsgemässen Ver mittlungsanlage. Wird nämlich bei Projektierung einer Vermittlungsanlage eine optimal geeignete Type serien- mässig hergestellter Vermittlungseinrichtungen ausge wählt, so können bei einem vorgegebenen,
statisch festgelegten Prozentsatz im Aufbau befindlicher und zu Verlust gehender Verbindungen hinausgehend über den sich aus der vorgegebenen Verkehrsbelastung ergeben den Teil mit pro Verbindung erforderlichen Schaltein richtungen beschaltbarer Eingänge der ersten Vermitt- lungsschaltstufe weitere derartige Eingänge mit pro Verbindung erforderlichen Schalteinrichtungen beschal- tet werden.
Die eine vorteilhaft zusätzliche Verkehrsbe lastbarkeit erzielende, durch die letztgenannte Beschal- tung anfallende zusätzliche Verkehrsbelastung wird auf gewogen durch die erfindungsgemässe paarweise Zusam menschaltung von Eingängen der ersten Vermittlungs- schaltstufe, wodurch die Verkehrsbelastbarkeit erhöht werden kann.
Durch die Erfindung brauchen also nicht mehr Eingänge der ersten Vermittlungsschaltstufe zwecks Einhaltung der maximal zulässigen Verkehrsbe lastung einer Vermittlungsanlage unbeschaltet zu blei ben, sondern dieser Teil in herkömmlichen Anlagen unbeschalteter Eingänge wird erfindungsgemäss aufge teilt: Zum Teil sind die letztgenannten Eingänge mit pro Verbindung erforderlichen Schalteinrichtungen beschal- tet und zum Teil sind sie paarweise zusammengeschal- tet.
Gemäss weiterer Ausbildung der Erfindung erstreckt sich die paarweise Zusammenschaltung jeweils auf ver- schiedene Koppler der ersten Vermittlungsschaltstufe. Dadurch wird die Verkehrsbelastung der einzelnen Koppler weitgehend ausgeglichen.
Gemäss weiterer Ausbildung der Erfindung werden die paarweise zusammengeschalteten Eingänge der er sten Vermittlungsschaltstufe bei einer Wegesuche zur Verbindungsherstellung im Überlauf erreicht. Dadurch werden Verbindungen über paarweise zusammenge schaltete Eingänge der ersten Vermittlungsschaltstufe nur dann hergestellt, wenn keine anderen Wege mehr frei sind, so dass die Anzahl von über besonders viele Koppelstufen durchgeschalteten Verbindungen gering gehalten wird.
In der Figur ist nur in wesentlich zum Verständnis Erfindung beitragenden Bestandteilen ein Ausführungs beispiel von ihr gezeigt, auf welches sie jedoch keines wegs beschränkt ist.
Ein Vermittlungsnetzwerk V, auch als Koppelanord nung bezeichnet, ist aus Kopplern K111 bis K349, z. B. Relaiskopplern, in vier Vermittlungsschaltstufen KSt1 bis KSt4, auch Koppelstufen genannt, aufgebaut. Die Koppler sind zwischen je zwei Koppelstufen durch Zwischenleitungen miteinander verbunden. Die Ausgän ge der Koppler der vierten Koppelstufe sind paarweise untereinander ebenfalls durch Zwischenleitungen fest miteinander verbunden.
Von den insgesamt vorgeseh enen Kopplern und Zwischenleitungen sind nur einige gezeigt, durch welche bereits die Systematik des Aufbau es der Koppelanordnung V verständlich wird. An die Eingänge der Koppler der Koppelstufe KStl sind über Teilnehmerschaltungen TSl bis TSn Teilnehmer T1 bis Tn,
ferner über Verbindungsleitungsübertragungen VL1 bis VLn Verbindungsleitungen L1 bis Ln, ferner Eingän ge und Ausgänge von Verbindungssätzen VS1 bis VSn, ferner Register R1 bis Rn und Tongeber TGl bis TGn angeschaltet.
Die jeweiligen Anzahlen dieser Schaltglie der sind nach individuellem Bedarf festgelegt und wer den hier nicht genannt. Die Register sind ferner über Ein- und Ausgabeleitungen ml bis mit durch einen Anschaltekoppler AK an einen zentralen Markierer M anschaltbar. Es können auch mehrere derartige Markie- rer vorgesehen werden.
Der (bzw. die) Markierer M ist (bzw. sind) über Markierleitungen ML mit der Koppleranordnung V verbunden. Über diese Markierlei- tungen ML werden die Einstellvorgänge für die Koppler K111 bis K349 gesteuert.
In der Beschaltung der Eingänge der Koppler der ersten Koppelstufe KStl kommt eine bestimmte Syste matik zum Ausdruck. Bekanntlich ist auf Teilnehmerlei tungen wesentlich weniger Verkehr als auf allen anderen an die Eingänge der Koppler der ersten Koppelstufe angeschalteten Schaltgliedern.
Deshalb sind Teilnehmer- leitungen, Verbindungsleitungen und alle weiteren darge stellten Schaltglieder gemischt an die genannten Eingän ge angeschaltet, so dass eine Verteilung der Verkehrsbe lastung auf allen Kopplern herbeigeführt wird. Es ist auch möglich, durch entsprechende Auswahl und An schaltung von stärker oder schwächer verkehrsbelaste ten Leitungen oder anderen Schaltgliedern an einen Koppler dessen mittlere Verkehrsbelastung bestimmend zu beeinflussen.
Die Register R1 bis Rn sind je an zwei Eingänge je zweier verschiedener Koppler angeschaltet: Dadurch wird die effektive Erreichbarkeit der Register gegenüber der der anderen Schaltglieder erhöht, damit diese weni gen für alle Verbindungsherstellungen gemeinsam vorge sehenen Register nur mit wesentlich kleinerer Wahr- scheinlichkeit wegen innerer Blockierung der Koppelan ordnung unerreichbar sind. Es ist möglich, diese Register zugleich an mehr als zwei Eingänge der Koppler der er sten Koppelstufe parallel anzuschalten, wodurch die effektive Erreichbarkeit noch erhöht werden kann.
Ebenso ist es auch möglich, diese Parallelanschaltung auch für andere Schaltglieder als die Register vorzuse hen.
Zum besseren Verständnis der erfindungsgemässen Anordnung seien nun einige Beispiele von Verbindungs herstellungen beschrieben.
Verbindung zwischen zwei Teilnehmern: Ein Teilnehmer, z. B. T1, hebt seinen Hörer ab. Über seine ihm zugeordnete Teilnehmerschaltung TSl wird ein Register, z. B. R1, auf nicht dargestellte Weise angereizt. Dieses Register veranlasst über eine nicht gezeigte, an sich bekannte Identifiziereinrichtung die Identifizierung der anreizenden Teilnehmerschaltung und erhält eine entsprechende Information.
Sodann veranlasst dieses Register R1, dass es über den Anschal- tekoppler AK mit dem Markierer M verbunden wird. Es ist nur ein Markierer gezeigt, jedoch können mehrere solche vorgesehen werden.
Sodann wird die Identifizier- information vom Register R1 zum Markierer M übertra gen, der aufgrund dessen mittels Wegesuche und Wege markierung in bekannter Weise eine Durchschaltung von der anreizenden Teilnehmerschaltung TS1 zu dem Regi ster R1 herstellt. Für diese Durchschaltung kann z. B.
folgender Weg ermittelt werden: TS1, K111, K121, K231, K241, K341, K331, K221, K211, R1. Da solche Durchschaltungen aufgrund einer Wegesuche hergestellt werden, kann von verschie denen möglichen freien Wegen ein beliebiger ausgewählt werden. Darüber hinaus ist es auch möglich, eine solche Durchschaltung nicht wie beschrieben über zweimal vier Koppelstufen (KStl bis KSt4, Kst4 bis Kstl), sondern über weniger Koppelstufen herzustellen.
Die Verbindung zwischen der Teilnehmerschaltung TS1 und dem Register R1 kann über die Koppelstufen KStl bis KSt4 durchgeschaltet werden, jedoch unter Auslassung einer die Koppler der vierten Koppelstufen KSt4 untereinander verbindenden Zwischenleitung, und zwar z. B. wie folgt: TSl, K111, K121, K131, K149, K139, K229, K211, R1.
Diese Verbindung ist also über nur einen Koppler K149 der vierten Koppelstufe KSt4 durchgeschaltet, wobei die Ausgänge der Koppler K131 und K139 der dritten Koppelstufe KSO, die mit Eingängen des Kopp- lers K149 der vierten Koppelstufe verbunden sind, in dieser miteinander dadurch verbunden werden, dass sie an einem freien Ausgang, d.h. Zwischenleitung, dieses Kopplers parallel angeschaltet werden. Dieser Ausgang ist dann also blind belegt und dient lediglich zur Zusammenschaltung der beiden genannten Eingänge durch parallele Anschaltung an ihn.
Ebenso können hierfür auch besondere Blindausgänge ohne Zwischenlei tungen vorgesehen werden. Diese Art der Durchschal- tung im Koppler K149 der vierten Koppelstufe wird auch als Kurzverbindung bezeichnet.
Durch eine derartige Kurzverbindung wird in dem beschriebenen Fall u. U. zwar keine Zwischenleitung eingespart, jedoch ein Koppler der vierten Koppelstufe. Es ist nun auch möglich, Verbindungen über weniger Koppelstufen herzustellen, wobei die Durchschaltung in der obersten Koppelstufe wiederum eine Kurzverbin dung ist. So kann der Teilnehmer TS1 mit dem Register R1 z. B. auch über folgenden Weg durchgeschaltet werden: TS1, K111, K129, K239, K229, K211, R1.
Bei dieser Verbindung sind also beide Koppler der vierten Koppelstufe und ein Koppler der dritten Koppel stufe eingespart. Ebenso ist es auch möglich, die Verbin dung zwischen dem Teilnehmer TS1 und dem Register R1 über nur zwei Koppelstufen herzustellen, z. B. über folgenden Weg: TS1, Klll, K129, K119, R1.
Für den Fall, dass eine Teilnehmerschaltung und ein Register an einem Koppler angeschaltet sind, ist es möglich, eine derartige Verbindung nur über die erste Koppelstufe und nur über einen einzigen Koppler herzu stellen.
Einige Eingänge der Koppler der ersten Koppelstufe sind paarweise zusammengeschaltet. So zeigen die mit P1 und P2 bezeichneten Brücken solche Zusammen schaltungen. Eine über eine solche Brücke durchgeschal tete Verbindung z. B. vom Teilnehmer T1 zum Teilneh- mer Tn verläuft wie folgt: T1, TS1, K111, K121, K119, P1, K211, K229, K219, TSn, Tn.
Sie kann auch auf anderem Wege zweimal über alle vier Koppelstufen verlaufen. Diese Verbindungen wer den nur im Überlauf hergestellt, d. h. dass Teilnehmer und andere Schalteinrichtungen nur dann über eine Brücke z. B. P1 zusammengeschaltet werden, wenn kein anderer Weg mehr frei ist.
Bei der oben beschriebenen Wegesuche des Markie- rers M wird nun nicht allein unter mehreren Wegen ein freier-ausgesucht, sondern hierbei wird ein solcher Weg ausgewählt, dessen Durchschaltung für die geringste Anzahl von Koppelstufen und von Kopplern durchge führt werden kann. Durch diese Funktionsweise des Markierers bei der Wegesuche werden die Koppelstufen der höheren Ordnungszahlen, insbesondere die letzten Koppelstufen, weniger belastet, so dass also der Ausbau der letzten Koppelstufen schwächer bemessen werden kann.
Es ist dadurch möglich, eine erhebliche Einspa rung von Kopplem zu erzielen.
Ist nun die Verbindung zwischen der Teilnehmer schaltung TS1 und dem Register R1 hergestellt, so schaltet sich zunächst der Markierer wieder ab, damit er in bekannter Weise zunächst auch andere Einstellvor gänge steuern kann. Die Verbindung über den Anschal- tekoppler AK wird also aufgetrennt. Der Teilnehmer T1 erhält vom Register R1 Wählzeichen und wählt nun die Rufnummer des Teilnehmers, mit dem er verbunden zu werden wünscht, z. B. die Rufnummer des Teilnehmers Tn. Diese Rufnummer wird vom Register R1 aufgenom men.
Ist sie vollständig, so fordert das Register R1 wiederum den Markierer an. Ist dieser frei, so wird er wieder über den Anschaltekoppler AK mit dem Register R1 verbunden. Von diesem wird die vollständige Wahlin formation dem Markierer M übermittelt. Der Markierer M führt zugleich oder nacheinander zwei Wegesuchvor- gänge durch.
Hierbei kann eine Durchschaltung über vier Koppelstufen und acht Koppler oder auch in der bereits beschriebenen Weise über weniger Koppelstufen und weniger Koppler und auch unter Zuhilfenahme einer Brücke, z. B. P1, hergestellt werden. Der Markie- rer veranlasst nun zwei Wegesuch- und Einstellvorgänge, wodurch die gewünschte Verbindung vom Teilnehmer T1 zum Teilnehmer Tn aus zwei Teilverbindungen besteht, und zwar einer ersten vom Teilnehmer T1 zu einem Verbindungssatz, z.
B. VS1, der vom Markierer zuvor als frei erkannt und belegt wurde, und eine zweite Teilverbindung von diesem Verbindungssatz VS1 zum gewählten Teilnehmer Tn. Diese Verbindung zwischen den beiden Teilnehmern kann nun also über folgenden, in bezug auf die zeichnerische Darstellung kürzesten Weg hergestellt werden: T1, TSl, K111, VS1, K211, K229, K219, TSn, Tn.
Der genannte Verbindungssatz enthält in bekannter Weise Schaltungen für die Gleichstromspeisung der Teilnehmerapparate, ferner Schaltmittel für weitere, an sich bekannte fernsprechtechnische Funktionen, z. B. Herbeiruf einer Beamtin, Fangen, Rückfragen, Umlegen (Nebenstellenanlagen) u. dgl.
Dagegen ist es auch mög lich, wenn auf derartige spezielle fernsprechtechnische Funktionen verzichtet wird, eine Verbindung von Teil nehmer zu Teilnehmer in beschriebener Weise durch Steuerung mittels Register und Markierer in einer Direktdurchschaltung herzustellen, wobei die Gleich stromspeisung der Teilnehmerapparate und die Auslöse überwachung von den Teilnehmerschaltungen übernom men werden kann. Die Teilnehmerschaltungen müssen hierzu, ohne dass dabei wesentlicher zusätzlicher Auf wand erforderlich wird, mit einem Speiserelais ausgerü stet werden, das auch die Auslöseüberwachung über nimmt.
Eine derartige Direktdurchschaltung vom Teil nehmer T1 zum Teilnehmer Tn kann z. B. über folgen den, hinsichtlich der zeichnerischen Darstellung kürze sten Weg hergestellt werden: T1, TS1, K111, K121, K231, K221, K219, TSn, Tn.
Vergleicht man diese Durchschaltung mit einer Verbindung über einen Verbindungssatz und zwei Teil verbindungen über je zweimal vier Koppelstufen, so kann die Belegung von insgesamt 16 Kopplern z. B. auf fünf Koppler reduziert werden.
In der Figur sind ferner Tongeber TG1 bis TGn gezeigt. Diese an sich bekannten Tongeber haben folgen de Bedeutung: Nimmt ein Markierer vom Register die Wahlinformation auf, so stellt der Markierer zunächst fest, ob der gewünschte Teilnehmer frei ist. Stellt er den Freizustand fest, so schaltet er zunächst zwei Einzelver bindungen durch, und zwar eine erste vom rufenden Teilnehmer über die Koppelanordnung zu einem Tonge ber, der Freizustand sendet, und eine zweite von dem gerufenen Teilnehmer zu einem Tongeber, der Rufzei chen, z. B. Wechselstrom aussendet.
Nach Herstellung dieser beiden Einzelverbindungen schaltet sich der Mar- kierer zunächst wieder frei, um für andere Vermittlungs aufgaben bereit zu stehen. Meldet sich der gerufene Teilnehmer, so wird wiederum der Markierer M von dem Register R1 angefordert. Der Markierer erhält nochmals vom Register die Information betreffend den rufenden und den gerufenen Teilnehmer und stellt eine Verbindung zwischen diesen beiden Teilnehmern entwe der über einen Verbindungssatz oder in direkter Durch schaltung her.
In gleicher Weise wie zwei Teilnehmer können auch zwei Verbindungsleitungsübertragungen, z. B. VLl, VLn, miteinander verbunden werden. Es ist dadurch Durchgangsverkehr möglich. Besonders günstig wirkt sich hierbei die doppeltgerichtete Betriebsweise von Verbindungsleitungen z.
B. SLl und Ln aus; denn die doppeltgerichtete Betriebsweise bereitet für die in der Fi gur gezeigte Anordnung keine vermittlungstechnischen und gruppierungstechnischen Schwierigkeiten, da alle Schaltglieder an die Koppelanordnung gleichartig ange schaltet sind.
Es ist ebenso auch möglich, in der beschriebenen Weise Verbindungen zwischen Teilnehmern und Verbin dungsleitungen, z. B. T1 und L1, zwischen Verbindungs leitungen und Registern (z. B. bei Umweg- oder Umsteu- erverbindungen) und in jeder beliebigen Kombination herzustellen.
Ferner besteht die Möglichkeit, die Belastung der Koppler durch eine Verkehrsmesseinrichtung oder durch Zählung der zu Verlust gehenden Durchschalteversuche festzustellen und einen Ausgleich der Verkehrsbelastun gen der verschiedenen Koppelgruppen dadurch herbei zuführen, dass bei der Wegesuche die jeweils am schwächsten belasteten Koppler bevorzugt werden.
Diese Massnahme hat besondere Bedeutung hinsichtlich der ersten Koppelstufe, an deren Koppler eingangsseitig unmittelbar Teilnehmer angeschaltet sind, welche jedem der Koppler einen Verkehrsteilwert vermitteln, der nicht durch eine geeignete Wegeauswahl beeinflussbar ist.
Da an den Eingängen jedes Kopplers aber Teilnehmerleitun- gen und Verbindungsleitungen, Verbindungssätze, Ton geber, Register u. dgl. gemischt angeschaltet sind, wird bei der Wegeauswahl für Verbindungen zu diesen der unbeeinflussbare Verkehrsteilwert, der durch Teilneh mer jeweils den Kopplern vermittelt wird, berücksichtigt, so dass die Summe aus dem genannten Verkehrsteil wert und dem Verkehrsteilwert, der von Durchschaltun- gen zu Verbindungsleitungen, Verbindungssätzen usw.
berührt, einen für alle Koppler ausgeglichenen Verkehrs wert ergibt. Hierzu wird zweckmässig bei der Wegesuche die Reihenfolge, in der Zwischenleitungen zur ersten Koppelstufe abgesucht werden, in Abhängigkeit der Verkehrsbelastung der Koppler der ersten Koppelstufe KStl, zu denen diese Zwischenleitungen führen, va riiert.