CH450480A - Schienenfahrzeug mit Drehgestell, Fahrzeugkasten und Schemelträger - Google Patents
Schienenfahrzeug mit Drehgestell, Fahrzeugkasten und SchemelträgerInfo
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Description
Schienenfahrzeug mit Drehgestell, Fahrzeugkasten und Schemelträger Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schienen fahrzeug mit Drehgestell, Fahrzeugkasten und Sche- melträger. Bei Eisenbahnwagen für den Personentrans port wird angestrebt, dass im Falle eines frontalen Zusammenstosses die mittlere Kastenpartie möglichst nicht beschädigt wird und die Kopfpartie allein durch ihre bleibende Deformation die ganze Stossenergie auf zunehmen vermag.
Da dabei auch auf die Drehgestelle grosse Verzögerungskräfte wirken, besteht die Gefahr, dass die Befestigung zwischen Drehgestell und Kasten ebenfalls so hoch beansprucht wird, dass der Verbin dungsteil, der sogenannte Schemelträger, beschädigt wird. Dieser Schemelträger ist bei den bekannten Aus führungen ein integrierender Bestandteil des Wagenka- sten-Untergestells. Beschädigungen desselben haben zeitraubende und teure Reparaturen zur Folge.
Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, diese zu sätzlichen Beschädigungen dadurch zu verhindern, dass der Schemelträger als vom Fahrzeugkasten getrennter, mit diesem wirkverbundener Teil ausgebildet ist mit dem Zweck, bei Zusammenstössen ein ersetzbares Soll- bruchelement zu bilden.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstan des wird anschliessend anhand einer Figur erläutert, welche im Ausschnitt einen Querschnitt durch die Drehzapfenpartie eines Eisenbahnwagens zeigt. In die ser Figur ist ein Querträger 1 eines Drehgestellrahmens ersichtlich, welcher mittels Kastenpendeln 2 an seinen beiden Enden mit einem Wiegebalken 3 des Drehge- stellrahmens quer- und höhenverschiebbar befestigt ist.
An seinen beiden Enden ist der Wiegebalken 3 mit je einem Gleitlager 5 versehen, auf dessen Lagerebene sich je ein Lagerschuh 7 eines Schemelträgers 9 in Fahrtrichtung des Wagens hin und her bewegen und etwas verschwenken kann.
Im Mittelteil ist der Wiegebalken 3, beispielsweise durch Schweissung, mit einem zylindrischen Gehäuse 11 verbunden, das mit einem Einsatz 13 mit konischer Mittelbohrung 15 zur Aufnahme eines, doppelkegelför migen Drehzapfens 17 versehen ist. Der Schemelträger 9 seinerseits ist mit einem dem Gehäuse 11 entspre chenden Gehäuse 21 fest verbunden, z. B. ange- schweisst. Es dient der Aufnahme eines Einsatzes 19, in den der obere Teil des doppelkegelförmigen Zapfens 17, wie in der Figur ersichtlich, hineinragt.
Der schematisch dargestellte Wagenkasten 23 ist beidseitig mit Kastenauflagen 25 ausgerüstet, deren un tere Teile je ein Profileisen 27 tragen. Die unteren horizontal angeordneten Schenkel der Eisen 27 Unter greifen die freien Enden des Schemelträgers 9 und ver hindern damit beim Anheben des Wagens 23 aus irgend einem Grunde, dass dieser sich vom Schemel träger 9 und damit vom Drehgestellrahmen lösen kann. An seinen beiden äussern Enden ist der Schemelträger 9 mit je einer Stütze 29 versehen, welche zur Auf nahme je eines Rundbolzens 33 mit vertikaler Achse oder eines, beispielsweise metallisch verstärkten, gum mielastischen Elementes mit einer Bohrung 35 verse hen ist.
Der über die Bohrung 35 hinausragende Teil des Bolzens 33 steckt auf der einen Wagenseite in einem Schlitz 31 der Kastenauflage 25, während auf der andern Seite anstelle des Schlitzes eine Bohrung 32 entsprechend dem Durchmesser des Bolzens 33 vorge sehen ist. Dies erlaubt dem Schemelträger 9 gewisse Verformungen, ohne dass der Wagenkasten 23 in Mit leidenschaft gezogen wird.
Der Schemelträger 9 stützt sich beiderseits über die seitlichen Lagerschuhe 7 auf den Wiegebalken 3 des Drehgestells ab und ist mit diesem durch den Drehzap fen 5 so verbunden, dass sie sich gegeneinander nur um die gemeinsame, mittlere Hochachse 37 drehen können. Der Wagenkasten 23 liegt also beidseitig auf den Kastenauflagen 25 auf und wird durch die Bolzen 33 in Längs- und Querrichtung mitgenommen.
Die Verbindung zwischen dem Schemelträger 9 und dem Kasten 23 ist im übrigen beidseitig so ausge bildet, dass bei überschreiten vorbestimmter kritischer Längskräfte der Schemelträger 9 verbogen oder zer stört werden kann, ohne dass weitere Teile, insbeson- dere des Kastenuntergestells, ernsthaft beschädigt wer den.
Die Federung und das eigentliche Fahrwerk sind in der Figur nicht dargestellt. Der gezeigte Aufbau und die Anordnung des Schemelträgers können bei den verschiedensten Bauarten von Drehgestellen Anwen dung finden. Sie sind unabhängig vom System der Federung und sind daher beispielsweise verwendbar bei Drehgestellen mit Schrauben-, Drehstab-, Gummi- und Luftfedern, sowie mit und ohne Wiegenpendel.
Tritt eine Stossbeanspruchung in der vorbeschrie- benen Art auf, so wird dieser Schemelträger 9 von einer Kraft, welche eine vorbestimmte Grenzkraft überschreitet, bleibend deformiert, oder er bricht bei einer noch grösseren Kraft. Da der Schemelträger 9 als Sollbruchelement ausgebildet ist, treten bei dessen De formation oder Bruch keine schwer zu reparierenden Beschädigungen am Kastenuntergestell oder am Dreh gestell auf.
Der Hauptvorteil dieser Konstruktion liegt in der möglichen, kurzzeitigen Wiederherstellung durch das Auswechseln eines beschädigten Schemelträgers. Damit werden langwierige Reparaturarbeiten am Kastenunter gestell vermieden. Der Schemelträger ist als Biegeträ ger in der Lage, eine beträchtliche Deformation aufzu nehmen. Eine vorteilhafte Nebenwirkung wird durch die verhältnismässig tiefe Anlenkung des Drehzapfens 17 und die damit zusammenhängende kleine Achslast- änderung bei auftretenden Brems- und Antriebskräften erreicht werden.
Dazu ist es vorteilhaft, den Wiegebal- ken 3 z. B. im Bereiche der Horizontalebene durch die Radachsen (nicht dargestellt) zu legen oder, sofern es die Konstruktion erlaubt, noch tiefer. Auch dient diese Anordnung dem Leichtbaugedanken, da der Schemel träger 9 aus funktionsmässigen Gründen verhältnis- mässig hoch beansprucht werden muss und schon allein daher leicht wird und als Sollbruchstelle wirken kann.
Bei der Formgebung, der Berechnung und der Her stellung des Schemelträgers ist sorgfältig vorzugehen, damit die theoretisch angenommene Grenzlast, welche bei einer Beschleunigung in der Grössenordnung von etwa 6 g liegt, auch in Wirklichkeit möglichst genau erreicht wird, d. h. mit andern Worten, die bleibende Deformation des Schemelträgers 9 gerade bei dieser Grenzlast beginnt. Im weiteren ist ein Material zu wäh len, dessen Streckgrenze in möglichst engen Grenzen bekannt ist.
Durch den Einbau eines derartigen vom Fahrzeug kasten getrennten Schemelträgers kann die Reparatur des ganzen Wagens wesentlich beschleunigt werden. Auch sind nachher an dieser wichtigen Verbindungs- stelle keine Teile vorhanden, die durch Deformationen und Richtarbeiten eine nicht mehr zuverlässig bestimm bare Festigkeit aufweisen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Schienenfahrzeug mit Drehgestell, Fahrzeugkasten und Schemelträger, dadurch gekennzeichnet, dass der Schemelträger (9) als vom Fahrzeugkasten (23) ge trennter, mit diesem wirkverbundener Teil ausgebildet ist mit dem Zweck, bei Zusammenstössen ein ersetzba res Sollbruchelement zu bilden. UNTERANSPRÜCHE 1.Schienenfahrzeug nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Schemelträger (9) auf beiden Seiten um eine zum Fahrzeugboden senkrechte Achse (33) und auf der einen zusätzlich parallel zum Fahr zeugboden und mindestens annähernd senkrecht zur Fahrtrichtung verschiebbar ist. 2. Schienenfahrzeug nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Schemelträger (9) drehbar (17) mit einem Wiegebalken (3) des Drehgestells (1) verbunden ist. 3.Schienenfahrzeug nach Patentanspruch und Un teranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sche- melträger (9) zwischen dem Wiegebalken (3) und den Quer- und Längsträgern des Drehgestells (1) angeord net ist. 4. Schienenfahrzeug nach Patentanspruch und Un teranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sche- melträger (9) im Bereiche seiner Enden, z. B. auf dem Wiegebalken (3) gleitgelagert (5, 7) ist. 5.Schienenfahrzeug nach Patentanspruch und Un teranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wie gebalken (3) unterhalb des Schemelträgers (9), z. B. im Bereiche der Ebene durch die Radachsen, angeordnet ist. 6. Schienenfahrzeug nach Patentanspruch und Un teranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zur Drehlagerung (17, 19, 21) der Schemelträger auf dem Wiegebalken gleitgelagert (5, 7) ist. 7.Schienenfahrzeug nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sche- melträger (9) mit dem Wagenkasten (23) über Bolzen (33) oder gummielastische Elemente verbunden ist. B. Schienenfahrzeug nach Patentanspruch und Un teranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ver bindung über auswechselbare Steckteile (33) erfolgt, welche in den einen Teil (25), z. B. dreh- und ver schiebbar, eingreifen.
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| CH1781665A CH450480A (de) | 1965-12-24 | 1965-12-24 | Schienenfahrzeug mit Drehgestell, Fahrzeugkasten und Schemelträger |
Applications Claiming Priority (1)
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| CH (1) | CH450480A (de) |
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1965
- 1965-12-24 CH CH1781665A patent/CH450480A/de unknown
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