CH441592A - Verfahren zur Herstellung von wasserunempfindlichen, temperaturstabilen Schmiermitteln - Google Patents

Description

  Verfahren     zur    Herstellung von wasserunempfindlichen,     temperaturstabilen        Schmiermitteln       Die     Erfindung    betrifft ein Verfahren     zur    Herstel  lung von     wasserunempfindlichen,    temperaturbeständi  gen Schmiermitteln durch Verdickung von flüssigen  oder pastösen Ausgangsstoffen, wie Mineralölen oder  Vaseline, mit feinteiligen Oxyden des Siliciums,     Titans     oder Aluminiums.  



  Es ist bekannt, mit feinteiligen Oxyden des Silici  ums, Titans oder     Aluminiums,    welche Teilchengrössen  zwischen 0,005 und 0,050 bei Teilchenoberflächen       zwischen    150 und 400     ni2/g    aufweisen, aus     Mineral-          ölen        hochkonsistente    Produkte     herzustellen,        deren    Kon  sistenz     weitgehend    unabhängig von der     Temperatur    ist.

    Derartige Schmierstoffe haben jedoch den Nachteil,  dass sie im Vergleich zu beispielsweise     Staufferfett    eine  gewisse     Wasserempfindlichkeit    zeigen, so dass bei An  griff von Wasser bei höheren Temperaturen die Oxyde  sich unter Phasentrennung wieder abscheiden und die  Konsistenz des Schmiermittels verloren geht.  



  Es hat an Versuchen nicht gefehlt, diesen Nachteil  der .durch Verdickung von Ölen     erhaltenen    Schmier  mittel zu beseitigen. Bekannte Verfahren zur     Hydro-          phobierung    von     feindispersen    Oxyden in Mineralölen  bewirken in den meisten Fällen einen starken Struktur  verlust und ein Absinken des Tropfpunktes des auf  diese Art hergestellten Schmierstoffes.  



  Ausserdem benötigt man verhältnismässig grosse  Mengen dieser Zusätze und gelangt damit zwar zu       einer    gewissen Verbesserung der Wasserbeständigkeit,  jedoch nicht zu völlig befriedigenden Gesamtergebnis  sen.  



  Man ist dabei so verfahren, dass dem Gemisch von  Öl und     feinteiligem    Oxyd     Isocyanate    oder     Styroloxyde     zugesetzt wurden. Beide Zusätze haben sich jedoch  nicht einführen können, da sie aus verschiedenen  Gründen schlecht zu handhaben oder einzuarbeiten  sind.  



  Weitere Vorschläge betrafen Zusätze von z. B.     Epi-          chlorhydrin,        Fettaminderivaten,        OH-funktionellen        Ali-          phaten    und     Trikresylphosphat.     



  Es wurde nun gefunden, dass kettenpolymere Phe-         nylmethylsiloxane,    die Moleküle des allgemeinen Auf  bautypus     MD"M    enthalten, eine     Hydrophobierung    von       feindispersen    Oxyden des Siliciums, Titans und Alumi  niums in Mineralölen bewirken, ohne dass ein Struk  turverlust oder eine     Tropfpunktminderung    des auf  diese Art hergestellten Schmiermittels eintritt.  



  Kettenpolymere     Phenylmethylsiloxane    des allge  meinen Typus     MDnM    sind durch nachstehende Struk  turformel gekennzeichnet:  
EMI0001.0042     
    Es bedeuten hierbei M =     monfunktionelle    Gruppe,  D =     difunktionelle    Gruppe.  



  Die Reste R können ausser     Phenyl    und     Methyl     andere     Aryl-    und     Alkylreste    sowie     Alkenyl-,    Amin-,  Halogen-,     Alkoxy-    oder     Isocyanatreste    sein. Es ist  lediglich Vorbedingung, dass     wenigstens    je 1 R eine       Phenyl-    und     Methylgruppe    ist. n ist eine ganze Zahl.  



  Die Zusatzmengen an derartigen     Phenylmethylpo-          lysiloxanen        liegen        in        der        Regel        zwischen        0,1        bis    5     %,     bezogen auf .das Gesamtgewicht des fertigen Schmier  mittels.  



  Der Zusatz an feinverteilten Oxyden zum flüssigen  oder pastösen Ausgangsprodukt liegt im allgemeinen       zwischen    2     und        25        Gew.-%,        vorzugsweise        bei        10        bis     15 0/0.  



  Die Zugabe des     Phenylmethylpolysiloxanes        kann     auf verschiedene Arten erfolgen.  



  Nach einer Ausführungsform des     Verfahrens        ge-          mäss    der Erfindung kann das     Phenylmethylpolysiloxan     dem Ausgangsstoff vor Zugabe des Oxydes     zugesetzt     und vermischt werden, bevor das Oxyd eingetragen  wird.      Man kann jedoch auch so     verfahren,    dass das  Oxyd vor Zusatz zu dem zu     verdickenden    Ausgangs  stoff mit dem     Phenylmethylpolysiloxan    beladen oder       imprägniert    und so mit dem Oxyd zusammen in den  Ausgangsstoff eingebracht wird.  



  Bei dieser Ausführungsform kann man beispiels  weise das     Phenylmethylpolysiloxan    in einem     inerten     niedrig siedenden organischen Lösungsmittel, wie       Äthylacetat,    lösen und diese Lösung in das Oxyd     eindi-          spergieren,    worauf die Mischung anschliessend in  geeigneter Weise vom Lösungsmittel     befreit        wird.        Aus-          serdem    ist es auch möglich, das Oxyd mit dem     Phenyl-          methylpolysiloxan    oder einer Lösung zu     besprühen,

       wobei das Oxyd mit Vorteil in Bewegung gehalten  wird, um auf diese Weise eine     gleichmässige    Ver  teilung des     Polysiloxanes    zu erreichen.     Besonders     zweckmässig lässt sich diese     Ausführungsform    anwen  den, wenn die Beladung des Oxydes mit dem     Phenyl-          methylpolysiloxan    an irgendeiner Stelle im     Fabrika-          tionsprozess    des Oxydes vorgenommen werden kann.  



  Die Wasserbeständigkeit der gemäss der Erfindung  hergestellten Schmiermittel wurde anhand einer Koch  probe in der Weise ermittelt, dass das     Schmiermittel    in  etwa 1 mm dicker Schicht auf einen Objektträger ge  strichen und dieser dann bei der     Temperatur    des sie  denden Wasserbades in Wasser eingetaucht wurde. Die  Zeit bis zum Zerfall des Fettes ist ein Massstab für  seine Wasserbeständigkeit.  



  <I>Beispiel</I>  Ein     Shell-Öl    mit der Bezeichnung  3365  mit einer       Viskosität        von        6,5/50         wurde        mit    1     %        eines        Phenylme-          thylpolysiloxanes        versetzt        und        dann        mit        10        %        feinteili-          ger        pyrogen    gewonnener Kieselsäure verdickt.

   Der  Aufstrich des Schmiermittels war noch nach sechsstün  diger Behandlung in der Kochprobe formstabil. Zum       Vergleich        wurde        dasselbe        Öl        lediglich        mit        10        %        der     gleichen Kieselsäure verdickt, ohne dass jedoch ein  Zusatz von     Phenylmethylpolysiloxan    vorgenommen  wurde. Das Fett zerfiel bereits nach einer Behand  lungszeit von 3 Minuten, wobei nur eine Temperatur  von 60  C erreicht wurde.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zur Herstellung von wasserunempfindli chen, temperaturbeständigen Schmiermitteln durch Verdicken von flüssigen bzw. pastösen Schmiermitteln mit feinteiligen Oxyden von Silicium, Titan oder Alu minium, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schmier mittel ausser den Oxyden Polysiloxane der Formel EMI0002.0059 worin n eine ganze Zahl ist und die Reste R Aryl-, Alkyl-, Alkenyl-, Amino-, Halogen" Alkoxy- oder Iso- cyanatreste bedeuten,

   wobei jedoch wenigstens je ein R ein Phenyl- bzw. Methylrest sein muss, zugesetzt wer den. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass .die Zusatzmenge an Polysiloxan 0,1 bis 5 %, bezogen auf das fertige Schmiermittel, beträgt. 2.

   Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass in das flüssige oder pastöse Schmiermittel zunächst das Polysiloxan und erst dann das Oxyd eingetragen wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass das Polysiloxan in einem niedrig siedenden inerten organischen Lösungsmittel gelöst und in diese Lösung das Oxyd' eindispergiert wird, wonach aus der Mischung das Lösungsmittel abge trennt und das verbleibende imprägnierte Oxyd in das flüssige oder pastöse Schmiermittel eingearbeitet wird. 4.

   Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass als Verdickungsmittel Oxyde mit Teilchengrössen von 0,005 bis 0,05,u und Teilchen oberflächen zwischen 150 und 400 m2/g verwendet werden.

   PATENTANSPRUCH II Wasserunempfindliches, temperaturbeständiges Schmiermittel auf der Basis mineralischer oder synthe tischer Schmieröle mit einem Gehalt an feinteiligen Oxyden von Silicium, Titan oder Aluminium und silici- umhaltigen Zusatzstoffen, hergestellt nach dem Verfah ren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der siliciumhaltige Zusatzstoff ein kettenpolyme res, organofunktionelles Polysiloxan ist.