Halbautomatische Schweissmaschine zum Schweissen von Blechen Die vorliegende Erfindung betrifft eine halbauto matische Schweissmaschine zum Schweissen von Blechen mit annähernd punktförmig auf dem Schweissgut und flächenförmig auf Elektrodenrollen aufliegenden, ein teiligen, zusammenhängenden, drahtförmigen, mecha nisch angetriebenen Elektroden.
Es sind Schweissmaschinen bekanntgeworden, wel che als Elektroden einen einteiligen Draht verwenden, welcher zuerst über die eine und anschliessend über die andere Elektrodenrolle geführt wird. Praktische Ver suche haben jedoch ergeben, dass es auf diese einfache Weise nicht möglich ist, eine halbautomatische Schweiss maschine zu schaffen, welche Blechkörper in zufrieden- stellender Weise schweisst.
Es zeigte sich nämlich, dass die drahtförmige Elektrode nach dem ersten Durch gang durch die Schweissstelle gestreckt wurde, so dass sich notgedrungen zwischen dem ,ersten und dem zwei ten Durchgang durch die Schweissstelle, an welcher beide Elektrodendrahtstellen die gleiche Geschwindig keit aufweisen müssen, um eine schöne Schweissnaht sicherzustellen, infolge des ständigen Streckvorganges eine Schlaufe ergibt, welche ohne zusätzliche Hilfs mittel die Durchführung eines Schweissprozesses. auf einer derartigen Schweissmaschine praktisch verunmög- licht.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, diesem übel stand abzuhelfen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass Mittel vorgesehen sind, um die während des Schweissens infolge der Streckung des Drahtes beim Durchgang über die erste Schweissrolle zwischen den beiden Elek trodenrollen entstehende Schlaufe aufzunehmen und ferner Mittel, um diese Schlaufe bei unbelasteten Elek trodenrollen nachzuziehen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstan des wird anschliessend anhand einer Figur erläutert, welche eine schematische Darstellung der vom Be dienenden aus gesehen rechten Seite des Oberteiles einer Schweissmaschine darstellt. Die in der Figur er sichtliche Schweissmaschine, welche z. B. dem halb- automatischen Schweissen verzinnten Eisenbleches oder Aluminiumbleches dient, weist einen festen Arm 1 und einen um eine Achse 3 schwenkbaren Arm 5 auf. Der Arm 5 wird über einen Kolben 6 in einem Zylinder 8 pneumatisch oder hydraulisch betätigt.
Er kann auch mechanisch, z. B. über eine Feder geschwenkt werden. An den beiden Enden 7 und 9 der Arme 1 und 5 sind mittels Zapfen 11 und 13 als Elektroden ausgebildete Rollen 15 und 17 drehbar gelagert. Die Rollen 15 und 17 sind profiliert.
Ein stromleitender kontinuierlicher Draht 19, welcher von einer Spule 21 abgezogen wird, gelangt über eine Drahtbremse 22 und eine Führungsrolle 23 zur Elektrodenrolle 15, in deren Nut er ,eingelegt wird, um nach einem Um schlingungswinkel von über 18d einer Transportrolle 25 zugeführt zu werden, der sich eine Spannrolle 27 an einem durch eine Feder 29 belasteten Hebel 31 anschliesst. Der Hebel 31 ist in seiner einen Bewe gungsrichtung durch einen gegebenenfalls verstellbaren Endanschlag 33 begrenzt.
Anschliessend gelangt der Elektrodendraht über zwei Führungsrollen 35 und 37, um hierauf in die Nut der zweiten Elektrodenrolle 17 eingelegt zu werden. Der Elektrodendraht 19 wird anschliessend um eine zweite Transportrolle 39 geschlungen und gelangt von dort über .eine federbelastete Führungs- und Streck rolle 41 zur Aufnahmespule 44. Auf diese Weise kann der Elektrodendraht 19 in einem Durchgang beiden Elektrodenrollen 15 und 17 dienen.
Die beiden Transportrollen 25 und 39 sind mit je einem eigenen Antrieb versehen. Sie ;sind jedoch unter sich mit einer sogenannten Freilauf-Überholkupp- lung verbunden. Diese bewirkt, dass bei Beginn der Schweissung sich beide Transportrollen 25 und 39 gleichzeitig in Bewegung setzen und gleich beschleu nigt werden.
Wird die halbautomatische Schweissmaschine in Be trieb genommen und das zu verschweissende Blech zwischen die anschliessend zusammengepressten Elek- trodenrollen 15 und 17 zur Schweissung eingeführt, so erfolgt - bedingt durch den Druck auf den Elek trodendraht 19 im Schweisspunkt, d. h. im Berührungs punkt der beiden Drahtschlaufen um die Elektroden rollen 15 und 17 - eine Streckung dies Drahtes. Da die Drahtgeschwindigkeit der beiden Drahtschlaufen im Schweisspunkt gleich gross sein muss, so verlängert sich das Trum des Drahtes 19 zwischen der Elektroden rolle 15 und der Elektrodenrolle 17.
Die Verlängerung der Drahtschlaufe zwischen den beiden Schweissrollen 15 und 17 wird während der Schweissung von der Spannrolle 27 aufgenommen, welche so angeordnet ist, dass sie auf ihrem ganzen Bewegungsbereich einen kon stanten Zug auf den Elektrodendraht 19 ausübt und damit auch die Schlaufe gespannt hält.
Am Ende einer Schweissung, d. h. wenn sich die obere Schweissrolle 17 von der untern 15 abgehoben hat, wird die von der Spannrolle 27 während des Schweissvorganges gespannt gehaltene Schlaufe durch die Antriebsrolle 39 nachgezogen, bis der Arm 31 der Spannrolle 27 am Anschlag 33 ansteht.
Dieser Vorgang wird dadurch ermöglicht, dass die beiden Transportrollen 25 und 39 separat angetrieben werden und mit einer vorerwähnten Überholkupplung verbunden sind. Diese Kupplung bewirkt, dass beide Rollen 25 und 39 im Anlauf vom Antrieb der Rolle 25 angetrieben werden und hernach die Rolle 39 durch ihren eigenen Antrieb angetrieben wird. Der Antrieb der Rolle 39 weist eine ein konstantes, einstellbares Drehmoment abgebende Kupplung auf. Dadurch wird der Elektrodendraht 19 nach Beendigung jeder Schwei ssung gleichmässig nachgezogen und gespannt.
Dieses Nachziehen des Elektrodendrahtes findet statt in der Zeit, die gebraucht wird, um das geschweisste Stück zu entfernen und ein neues Schweissstück in die Halte vorrichtung der Schweissmaschine einzuführen.
Die Überholkupplung - nicht dargestellt - kann mit zwei gewöhnlichen Freiläufen versehen sein, wobei zwischen dem einen Antrieb und dem einen Freilauf eine Wirbelstromkupplung mit einstellbarem Drehmo ment vorgesehen wird. Natürlich erfährt auch der über die Elektrodenrolle 17 gezogene Draht einen gleichen Streckeffekt, wobei die Verlängerung des Drahtes 19 nach der Elektrodenrolle 17 mittels der Streckrolle 41 aufgenommen wird. Daher fördert an und für sich die Transportrolle 39 während des Schweissvorganges, ent sprechend der Streckung des Elektrodendrahtes 19 an der Elektrodenrolle 17, etwas schneller als die Trans portrolle 25.
Diese Transportgeschwindigkeit wird, wie erläutert, nochmals erhöht, um die infolge Streckung gebildete Schlaufe des Elektrodendrahtes 19 an der Elektrodenrolle 15 intermittierend, entsprechend dem Unterbruch des Schweissvorganges, nachzuziehen.
Die federbelastete Streckrolle 41 dient ferner zur Verhütung entsprechender Schläge an der aufnehmen den Spule 44, welche ebenfalls angetrieben wird. Auf diese Weise wird es möglich, eine halbautomatische Schweissmaschine mit einer einzigen Drahtelektrode zu schaffen, welche den gestellten Anforderungen genügt und eine optimale Ausnützung des Elektrodendrahtes gestattet, und welche, mit Ausnahme der zusätzlichen Strecklänge nach dem ersten Durchgang durch den Schweisspunkt, eine doppelte Ausnützung des Elek trodendrahtes gegenüber den bisher bekannten derarti gen Schweissmaschinen gestattet.