Hydraulisches System zum Heben und Senken der Greifschuhe eines rittlings greifenden Transportfahrzeuges Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisches System zum Heben und Senken der Greif schuhe eines rittlings greifenden Transportfahrzeugs. Das Ziel der Erfindung ist eine Einrichtung zum schnel len Senken ,der Greifschuhe, wenn die Mittel, z. B. Pumpe, ausfallen, die zur Versorgung der hydraulischen Vorrichtung zum Heben und Senken der Greifschuhe mit Druckflüssigkeit dienen, zu schaffen.
Die Benutzung hydraulischer Vorrichtungen zum Heben und Senken der Greifschuhe und zum seitlichen Bewegen derselben zueinander und voneinander weg beim Greifen der Last vor dem Anheben und zum Lösen der Last nach dem Senken ist bekannt. Die Zu führung von Druckflüssigkeit zu dem einen oder ande ren Ende der Zylinder der hydraulischen Vorrichtungen zur Erzeugung der Bewegung in einer oder anderen Richtung wird von Umsteuerventilen wohlbekannter Art gesteuert. Es ist dabei zweckmässig, bei dem Umsteuer ventil, das in dem Flüssigkeitskreis der hydraulischen Vorrichtung vorgesehen ist, die für die Hub- und Senk bewegung verantwortlich ist und die relativ hohen Druck erfordert, ein hydraulisches Hilfssystem zur Um schaltung dieses Ventils vorzusehen.
Dieses System um- fasst einen hydraulischen Niederdruckkreis mit einem von Hand schaltbaren Umsteuerventil, das über den Hilfskreis das Umsteuerventil des Hauptkreises betätigt.
Die beiden Pumpen, die diese beiden Kreise versor gen, werden von der Maschine des rittlings greifenden Transportfahrzeugs angetrieben. Im Falle eines Maschi nenschadens ist es in vielen Fällen erwünscht, dass die Last, die während der Bewegung des Fahrzeuges nahe dem Fahrzeugrahmen und der Führerkabine gehalten wird, nahe zum Boden hin gesenkt werden kann. Dies kann beispielsweise dann erwünscht sein, wenn die Last ein heisses Material ist, das in dieser Stellung nicht wäh rend einer langen Zeit verbleiben darf. Dies kommt vor beim Gebrauch derartiger Tragfahrzeuge für den Trans port von Erzeugnissen in einem Eisenwerk und dgl. Wenn jedoch :die Maschine ausfällt, können auch die hydraulischen Pumpen nicht mehr betrieben werden; es ist daher unmöglich, die Greifschuhe mit dem oben kurz beschriebenen hydraulischen System zu betätigen.
Zur Behebung dieser Nachteile wird nun ein hydrau lisches System vorgeschlagen, das mindestens eine hydraulische Antriebsvorrichtung zum Herbeiführen der Heb- und Senk-Bewegungen der Greifschuhe besitzt, ferner ein hydraulisch schaltbares Umsteuerventil zur Steuerung der Versorgung der Antriebsvorrichtung mit einer Druckflüssigkeit und ein von Hand schaltbares Umsteuerventil zur Steuerung der Druckflüssigkeitszu- fuhr zum erstgenannten Umsteuerventil, welches System erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet ist, dass ein von Hand schaltbares Ventil vorhanden ist, mit dessen Hilfe in derjenigen Stellung der Antriebsvorrichtung die dem Heben der Greifschuhe entspricht,
der Druck der Antriebsvorrichtung auf das hydraulisch betätigbare Umsteuerventil zu dessen Umschaltung in die Senkstel lung gegeben werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstan des ist im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, in der Fig. 1 ein rittlings greifendes Transportfahrzeug in perspektivischer Ansicht und Fig.2 ein schematisches Schaltbild des hydrauli schen Systems zur Betätigung der Greifschuhe darstel len.
Das in Fig. 1 dargestellte rittlings greifende Trans portfahrzeug ist mit den üblichen Greifschuhen 1 ausge rüstet, die mittles Hubstangen 2, die an den Enden der Schuhe angebracht sind, angehoben und gesenkt werden können. Jeder Greifschuh ist ausserdem mit einer Füh rungsstange 3 verbunden, an der sich der Greifschuh während seiner vertikalen Bewegungen entlangbewegt. Zu diesem Zweck besitzt der Greifschuh Rollen 4, die an der Führungsstange rollen können.
Heben und Senken wird mittels einer jedem Greif schuh zugeordneten hydraulischen Antriebsvorrichtung bewirkt. Diese Antriebsvorrichtung ist bei 9 in Fig. 1 gezeigt. Sie befindet sich in dem Rahmenteil 7 des Fahr- zeugs und wirkt auf zwei Hubstangen 2 über einen ge eigneten Hebelmechanismus, der bei 8 angedeutet ist.
Die Querbewegung der Greifschuhe zueinander und voneinander weg zum Greifen der Last vor dem Anhe ben und zum Lösen der Last nach dem Senken werden mittels einer weiteren hydraulischen Vorrichtung er reicht, die in Fig. 1 nicht dargestellt ist und die auf die zwei Führungsstangen 3 wirken kann, um sie zueinander hin und voneinander weg in einer Querebene zu schwenken.
Ein Hydrauliksystem ist schematisch in Fig. 2 ge zeigt, in der nur die zum Heben und Senken der Greif schuhe nötigen Mittel enthalten sind. Die beiden hydraulischen Antriebsvorrichtungen zum Heben und Senken der Schuhe sind bei 9 und 10 angedeutet; sie befinden sich in den der gesenkten Lage der Greifschuhe entsprechenden Stellungen. Wie sich aus Fig. 2 ergibt, sind sie miteinander in Reihe geschaltet, so dass der Raum vor dem Kolben der Vorrichtung 10 mit dem Raum hinter dem Kolben der Vorrichtung 9 über die Leitung 11 in Verbindung steht.
Demgemäss tritt die Flüssigkeit, die während des Hebens aus der Vorrich tung 10 heraus gedrückt wird, in die Vorrichtung 9 zur Betätigung von deren Kolben ein und umgekehrt wäh rend des Senkens. Damit die Bewegungen der beiden Greifschuhe gleich sind, ist der Zylinder der Antriebs- vorrichtung 10 kleiner, um das Volumen auszugleichen, das die Kolbenstange der Antriebsvorrichtung 9 ein nimmt.
Zum Steuern der beiden Antriebsvorrichtungen 9, 10, ist ein Steuerventil oder Umsteuerventil vorgesehen, das schematisch bei 13 angedeutet ist und das eine Ein- lassöffnung besitzt, die über eine Leitung 14 mit der Druckseite einer Pumpe 15 in Verbindung steht. Die Saugseite der Pumpe 15 steht über einen Filter 16 und eine Leitung 17 mit dem Druckflüssigkeitsbehälter (nicht gezeigt) in Verbindung. Das Ventil 13 hat weiter hin eine Auslassöffnung, die mit dem Druckflüssigkeits- behälter über eine Rückleitung 18 in Verbindung steht.
Das Ventil 13 hat ausserdem zwei weitere Öffnungen, die über Leitungen 19, 20, mit dem Raum hinter dem Kolben der Antriebsvorrichtung 10 und mit dem Raum vor dem Kolben der hydraulischen Vorrichtung 9 jeweils in Verbindung stehen.
Das Steuerventil 13 ist in bekannter Weise so ange ordnet, dass es in einer Stellung die Verbindung der Einlassleitung 14 mit der Leitung 19 sowie der Leitung 20 mit der Auslassleitung 18 verbindet bzw. in der an deren Stellung umgekehrt.
Das Steuerventil 13 ist so geschaltet, dass es hydrau lisch mittels eines von Hand schaltbaren Steuerventils 21 betätigt werden kann, das im Prinzip von der glei chen Art wie das Ventil 13 ist. Das Ventil 21 wind über eine Leitung 22 über ein überströmventil 23 von einer Pumpe 24 mit Druckflüssigkeit versorgt, die einen ge ringeren Druck als die Pumpe 15 liefert. Die Pumpe 24 kann zweckmässigerweise weiterhin Druckflüssigkeit zu nichtgezeigten Einrichtungen zur Bewegung der Greif schuhe zueinander und voneinander weg liefern. Das Ventil 21 hat eine Auslassöffnung, von der eine Rück leitung 25 zu dem Druckflüssigkeitsbehälter führt.
Die beiden restlichen Öffnungen des Ventils 21 stehen über eine Leitung 26, ein Dreiwegeventil 27 (das in seinen Einzelheiten weiter unten beschrieben wird) und eine Leitung 28 einerseits und eine Leitung 29 andererseits mit dem Steuerventil 13 zur Betätigung desselben in Verbindung, um es aus einer Stellung in die andere und zurück zu bewegen.
Die Anordnung ist so getroffen, dass dann, wenn die Greifschuhe gehoben werden sollen, das Ventil 21 so geschaltet ist, dass die Einlassleitung 22 mit der Leitung 29 in Verbindung steht und dass die Rückleitung 25 mit den Leitungen 26, 28, in Verbindung steht. Dadurch wird das Steuerventil 23 so geschaltet, dass Druckflüs sigkeit durch die Leitungen 19 in den Raum hinter dem Kolben der Antriebsvorrichtung 10 eintritt, wodurch deren Kolben und damit auch der Kolben der Antriebs vorrichtung 9 bewegt wird. Die Hydraulikflüssigkeit, die den Raum vor dem Kolben der Vorrichtung 9 verlässt, kehrt durch die Leitungen 20 und 18 in den Behälter zurück.
Zum Senken der Greifschuhe wird das Steuer ventil 21 von Hand umgeschaltet, wodurch das Steuer ventil 13 hinsichtlich seiner Funktion und umgekehrt wirkt, und .der hydraulische Druck auf der entgegenge setzten Seite des Kolbens wirkt.
Die beiden Pumpen 15 und 24 sind von der Maschine des Fahrzeuges angetrieben. Im Falle eines Maschinenschadens wird das oben beschriebene System unwirksam, da die Pumpe 24 keinen Druck zur Um schaltung des Ventils 13 liefert, wenn das Ventil 21 be tätigt wird. Wie oben erläutert, ist es jedoch in einem solchen Fall wünschenswert, die Greifschuhe senken zu können. Diesem Zweck wird durch das oben genannte Dreiwegventil 27 gedient. Dieses Ventil hat zusätzlich zu der Einlassöffnung und Auslassöffnung, die, wie be schrieben, mit den Leitungen 26 und 29 in Verbindung stehen, eine Einlassöffnung, die über eine Leitung 30 mit :der Leitung 19 in Verbindung steht.
Das Ventil hat weiterhin einen Schieber 31, der von Hand mittels des Hebels 32 bewegt werden kann. In der in Fig. 2 gezeig ten Normalstellung schliesst der Schieber 31 die C)ff- nung zu der Leitung 30 ab, während die Leitung 28 offen ist. Wenn der Schieber 31 bewegt wird, steht die Leitung 30 mit der Leitung 28 in Verbindung. Wenn die Greifschuhe sich dann in ihrer oberen Stellung befinden, wirkt der Druck in der hydraulischen Vorrichtung 10 auf das Steuerventil 13, so dass dieses umgeschaltet wird, wodurch die Leitung 19 und damit die hydrauli sche Vorrichtung 10 in Verbindung mit der Auslasslei- tung 18 kommen.
Dadurch werden die Greifschuhe un ter dem Gewicht der Last abgesenkt. Um ausreichend schnellen Fluss der Flüssigkeit zu dem Raum vor dem Kolben der hydraulischen Vorrichtung 9 sicherzustellen (da ja die Pumpe 15 ausser Betrieb ist), steht die Leitung 20 mit dem Behälter über eine Leitung 33 in Verbin dung, die ein Rückschlagventil 34 enthält, das die Strö mung vom Behälter zu der Leitung 20, jedoch nicht um gekehrt ermöglicht.
Die Erfindung ist nicht auf das oben beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So ist es beispielsweise nicht nötig, zwei in Serie geschaltete hydraulische An triebsvorrichtungen zu benutzen; vielmehr kann die Schaltung innerhalb des Rahmens des Erfindergedan kens in vielen anderen Arten angeordnet werden.