Vorrichtung zum Trocknen einer kontinuierlich bewegten Folienmaterialbahn Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trock nen einer kontinuierlich bewegten Folienmaterialbahn, mit mehreren in einem Durchlauf oder mehreren von einander beabstandeten Durchläufen angeordneten Trocknungszylindern, mit Strahlungserhitzern, die von den Zylindern im Abstand angeordnet sind und minde stens Teile der Zylinder mindestens eines Durchlaufs teilweise umg--ben,
und mit einem teilweise um die Zylinder mindestens eines Durchlaufes herum gezoge nen Band, und ist dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Durchläufe mit Strahlungserhitzern keine Bän der aufweisen oder nur solche, die fähig sind, einen wesentlichen Teil der auf sie auftreffenden Strahlungs energie auf eine Folienmaterialbahn, welche um die Trocknungszylinder herumgeführt ist, und auf die Ge genseite des Bandes oder der Bänder der Strahlungser hitzer zu übertragen.
Bekanntlich werden z. B. fortlaufende Papierbahnen üblicherweise meist so getrocknet, dass man sie über in Reihe angeordnete, dampferhitzte Trockenzylinder lau fen lässt, wobei aufeinander folgende Zylinder entweder zwei- oder mehrfach in einem horizontalen Abstand übereinander angeordnet sind oder einen senkrechten Abstand aufweisende, horizontale Decks bilden. Meh rere solcher Decks aufweisende Trocknungsvorrichtun- gen sind wahrscheinlich üblicher als diejenigen, in wel chen die Trockenzylinder senkrecht übereinander ange ordnet sind.
Bei der üblichen Anordnung von mit mehreren Decks arbeitenden Trocknung#3vorrichtungen läuft das Papier unter einer Rolle hindurch und über die nächste, so dass durch Wärmeleitung Wärme von benachbarten Trocknungszylindern auf entgegengesetzte Seiten des Papiers übertragen wird und so eine gleichmässige Trocknung gewährleistet und ein Kräuseln verhindert. Solche üblichen Trocknungssysteme besitzen verschie dene Nachteile, insbesondere wenn sie mit hohen Ge- schwindigkciten betrieben werden.
Wenn das Papier über aufeinander folgende Zylindir läuft, befinden sich grössere Anteile beider Seiten der Bahn in direktem Kontakt mit den Trocknungszylindern. Feuchtigkeit an und nahe der Oberfläche der die Trocknungszylinder berührenden Teile der Papieroberflächen wird ver dampft, kann jedoch wegen der körperlichen Behinde rung durch die Hzizzylinder nicht direkt in die Atmo sphäre entweichen. Die Folge davon ist, dass der Dampfdruck an der den Zylinder berührenden Oberflä che der Bahn zunimmt, so dass die Wassermoleküle auf die gegenüberliegende, freie Seite der Bahn wandern.
Ein Teil des Wasserdampfes entweicht dann aus der Bahn durch diese freiliegende Oberfläche; da jedoch diese freiliegende Fläche verhältnismässig kühl ist, kon densieren viele. der zu dieser Seite wandernden Wasser moleküle und verbleiben in der Bahn, wodurch die Trocknung verzögert wird.
Ein Entweichen von Wasserdampf aus der zu trock nenden Bahn wird bei einer solchen üblich n Einrich tung weiter durch Filzbänder o. dgl. verzögert, die um die Trockenzylinder geschlungen sind und die Bahn be decken, um dadurch das Auftreten von Falten in der Bahn auf ein Mindestmass herabzusetzen und die Ge schwindigkeit der Wärmeübertragung zwischen den Trockenzylindern und der Bahn durch Anpressen der Bahn gegen die Trockenzylinder zu erhöhen. Wenig oder gar keine Feuchtigkeit wird von diesen Bändern absorbiert oder dringt in diese ein und entweicht dann daraus.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin dung wird ein Filzband verwendet, um die Bahn in Be rührung mit nur einigen ausgzwählten Trockenzylindern (vorzugsweise in dem unteren Deck) zu pressen und da durch das Auftreten von Falten zu verhindern und eine maximale Wärmeleitung zu erzielen. Wird dieses Band um die Trockenzylinder in dem oberen Deck oder den oberen Decks nicht angewendet, sind grosse Flächen der Bahn immer der umgebenden Atmosphäre ausgesetzt, wodurch die Leichtigkeit, mit welcher Feuchtigkeit aus der Bahn entweichen kann beträchtlich vergrössert wird.
Ausserdem werden die Strahlungserhitzer z. B. dicht über den freiliegenden Oberflächen der Bahn an- geordnet und heisse Luft kann zwischen diesen Strah- lungserhitzern und der Bahn hindurchgeblasen werden, um die Trocknung zu beschleunigen und aus der Bahn austretende Feuchtigkeit abzuführen. Es wurde gefun den, dass diese Kombination von Strahlungserhitzung,
Erhitzung durch Wärmeleitung und Konvektionserhit- zung eine überraschende Zunahme der Trocknungswir- kung im Vergleich zu einer üblichen Einrichtung ergibt; so kann eine Papierherstellungsmaschine mit erhöhten Geschwindigkeiten zwischen 63,5 cm/sec (Pappe) bis 1524 oder mehr cm/sec (Zeitungspapier) betrieben wer den.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform der Erfindung wird die heisse Luft zwischen das Papier und die Strahlungsflächen durch Düsen eingeblasen, die ebenso lang sind wie die Bahn breit ist und sich quer über diese ganze Bahn erstrecken. Der Luftstrom durch die Düsen wird vorzugsweise auf Geschwindigkeiten von 50,8 bis 762 cm/sec gehalten, um in der Zone zwischen der wandernden Bahn und den Radiatoren eine turbu lente Strömung zu verursachen, die wesentlich wirksa mer zur Abführung von entwickelter Feuchtigkeit ist als eine laminare Strömung.
Die Kombination von durch- wirbelter, verhältnismässig schnell über die Bahnober fläche streichender Heissluft mit der gleichzeitigen An wendung von Strahlungswärme auf 'die freiliegende Oberfläche der Bahn besitzt eine synergistische Wirkung auf die Abführung von Feuchtigkeit aus der Bahn, wodurch die Trocknungsgeschwindigkeit der mit dieser Kombination arbeitenden Einrichtung gegenüber derje nigen erhöht wird, die aus einer blossen Summierung der Wirkungen zu erwarten wäre.
Es ist eine Trocknungsvorrichtung bekannt, in wel cher Luft zwischen die oberste Stelle von ein feuchtes bahnförmiges Material fördernden Walzen und ge krümmte Radiatoren geblasen wird, und zwar zu dem einzigen Zweck, Dampfschleusen zwischen den Walzen und den Radiatoren auszuschalten.
Die optimalen Tem peraturen des Luftstroms zu diesem Zweck liegen zwi schen 38 C und 66 C und die Luftströmung ist vor zugsweise laminar. Eine laminare Luftströmung verzö gert jedoch die Wärmeübertragung eines verhältnismäs- sig kühlen Luftstroms, trägt wenig oder gar nicht zur Trocknungswirkung der Einrichtung ausser der Dampf abführung bei und kann sogar eine beträchtliche Rückwanderung von Wassermolekülen in die Bahn verursachen, wodurch die Trocknungswirkung verrin gert wird.
Die zur Abgabe von Strahlungswärme an die Bahn beispielsweise verwendeten Radiatoren werden vorzugs weise auf einer Temperatur von 287,8 C oder höher gehalten und die Trocknungsluft wird durch die Düsen mit einer Temperatur von vorzugsweise zwischen 121,19 C und<B>260'</B> C und mit Geschwindigkeiten in der Grössenordnung von 50,8 bis 762 cm/sec relativ zur Wanderungsgeschwindigkeit der Bahn zur Verdampfung von Wasser aus der Bahn und zur Abführung von aus getretenem Wasserdampf von ihrer Oberfläche zuge führt.
Durch die Anwendung von Trocknungsluft und Strahlungswärme mit diesen Temperaturen und Ge schwindigkeiten kann man eine völlig unerwartete und überraschende Zunahme der Trocknungswirkung erzie len, die man unmöglich mit einer Trocknungsvorrich- tung der oben beschriebenen Art erzielen könnte.
Ein weiterer Vorteil der neuen Trocknungsvorrich- tung besteht darin, dass die Zuführung von Konvek- tions- und Strahlungswärme eine höchstmögliche Gleichförmigkeit der Trocknung unter Ausschaltung von durch Dickeänderungen der Bahn bedingten Schwankungen gewährleistet. Infolgedessen wird die Faltenbildung auf ein Minimum herabgesetzt und man erhält eine hochwertigere Bahn.
Bei der Wärmebehandlung einiger Materialien in einer mit mehreren Trocknungszylindern arbeitenden Einrichtung kann es erforderlich oder zweckmässig sein, in mehr als einem Zylinderdeck Filze zu verwenden. Das trifft insbesondere dann zu, wenn die Bahn mit hoher Geschwindigkeit wandert und von den Zylindern abgezogen würde, wenn sie nicht mechanisch dagegen- gepresst wird.
Wie bereits ausgeführt, ist die Verwendung üblicher Filze in allen Decks einer mit mehreren Trocknungszy- lindern arbeitenden Einrichtung unpraktisch, da diese Filze das Entweichen von flüchtigen Stoffen an der Oberfläche des zu behandelnden Materials nahezu voll ständig verhindern. Unter solchen Bedingungen trocknet eine Bahn nur langsam oder gar nicht und die Trocken wirkung ist so gering, dass eine solche Einrichtung un brauchbar wird. Unter diesen Umständen waren die Fabrikanten dann gezwungen, bei geringen Geschwin digkeiten zu arbeiten, bei welchen das vorstehende Pro blem nicht auftritt, oder es mussten andere kostspielige Einrichtungen verwendet werden.
Ebenso verhindert die Verwendung üblicher Filze in allen Decks einer mit mehreren Heizwalzen oder -zylin- dern arbeitenden Einrichtung die kombinierte Anwen dung von Konvektionswärme, Strahlungswärme und Wärmeleitung, was, wie hier gefunden wurde, die Erzie lung viel höherer Trocknung sgeschwindigkeiten ermög licht als es bislang der Fall war und auch ein wesentlich gleichmässiger getrocknetes Produkt ergibt. Das ist dar auf zurückzuführen, dass übliche Filze für alle prakti schen Zwecke für Strahlungsenergie mit einer Wellen länge von 3,5 bis 5,0 Mikron, wie sie von den meisten wirksamen Strahlungserhitzern ausgesendet wird, un durchlässig sind.
Auch lassen übliche Filze heisse Gase nicht mit dem zu behandelnden Material in Berührung kommen, so dass dieses nicht durch Konvektion erhitzt werden kann.
Die Vorteile der Verwendung von Filzen in einem oder mehreren Decks von mit mehreren Trockenzylin dern arbeitenden Einrichtungen - z. B. eine grössere Vielzahl von Produkten, die wärmebehandelt werden können, und die Erzielung wesentlich höherer Betriebs geschwindigkeiten - können ohne die den üblichen Fil zen anhaftenden Nachteile erzielt werden, wenn man diese Filze beispielsweise aus einem offenmaschigen, synthetischen Material herstellt, das vorzugsweise min destens teilweise für Infrarotstrahlung mit Wellenlängen von 3,5 bis 5 Mikron durchlässig ist (d. h.
von Radiato ren mit Temperaturen von 315,6 C bis wenig über 537,8 C ausgesendete Infrarotstrahlung). Die Verwen dung solcher Filze bietet mehrere Vorteile. In den be schriebenen Einrichtungen kann eine Strahlungserhit zung angewendet werden,
da ein beträchtlicher Anteil der von den Strahlungserhitzern ausgesendeten Energie durch die Öffnungen in dem Filz (die bis zu 50 % der Fläche ausmachen können) hindurchtritt und auf die zu behandelnde Bahn auftrifft.
Ein beträchtlicher weiterer Anteil .der ausgesendeten Energie tritt durch das Filzma terial selbst hindurch (der genaue Prozentsatz hängt von dem jeweiligen Material und der Wellenlänge der ausge strahlten Energie ab) und trifft auf das zu behandelnde Material auf. Infolgedessen erreicht nur ein kleiner Bruchteil der abgestrahlten Energie nicht das zu behan delnde Material.
Von der nicht durch den Filz hindurchtretenden Strahlungsenergie wird die Hauptmenge reflektiert und eine kleine Menge wird von dem Filz absorbiert. Diese letztere ist so gering, dass eine überhitzung des Filzes durch Absorption von Strahlungsenergie kein ernstli ches Problem bildet. Der grösste Anteil der reflektierten Energie wird von dem Strahlungserhitzer wieder absor biert, so dass sie nicht verlorengeht, sondern wieder aus gesendet und zurück auf die zu behandelnde Bahn ge richtet wird.
Bei offenmaschigen, synthetischen Filzen kann auch Konvektionserhitzung angewendet werden, da heisse Gase leicht durch die Öffnungen in dem Filz hindurch zirkulieren und mit der zu behandelnden Materialbahn in Kontakt kommen können. Ausserdem können ent wickelte flüchtige Stoffe leicht durch diese gleichen öff- nungen entweichen, welcher Prozess durch die Zirkula tion der heissen, mit der Materialbahn in Berührung kommenden Gase weiter gefördert wird.
Es wurde bereits vorgeschlagen, dass die Unterlags- filze in anderen Typen von Wärmebehandlungseinrich tungen aus einem offenmaschigen Material, z. B. Maschendraht, hergestellt werden sollen. Drahtgewebe sind jedoch, ebenso wie übliche Filze, zur Verwendung in den erfindungsgemässen Wärmebehandlungseinrich tungen ungeeignet.
Sie besitzen gegenüber üblichen Fil zen den Vorteil, dass Strahlungsenergie durch die öff- nungen der Maschen auf das zu behandelnde Material durchtreten kann, so dass Maschendrahtfilze wesentlich durchlässiger für Infrarotstrahlung sind als übliche Filze. Auch können entwickelte flüchtige Stoffe durch die Öffnungen der Maschen entweichen, so dass die aus geprägte Neigung üblicher Filze, das Entweichen solcher flüchtiger Stoffe zu verhindern, hier vermieden wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wer den die Trägerfilze jedoch dauernd beim überlaufen der Trockenzylinder und beim Umlaufen um die Endwalze und andere, richtungsändernde Walzen abgebogen.
Bei einer derart konstanten Biegebeanspruchung würden Drahtmaschenfilze so schnell zerstört, dass sie wirt schaftlich unbrauchbar sind.
Die bevorzugten, offenmaschigen, synthetischen Filze sind den Drahtmaschenfilzen überlegen, da sie nur in einem zu vernachlässigenden Grad durch Biegebean spruchung beeinflusst werden. Ausserdem sind sie wesentlich durchlässiger für Infrarotstrahlung als Maschendrahtfilze, da die Drahtgeflechte der letzteren für Energie im Infrarotbereich des elektromagnetischen Spektrums undurchlässig sind,
und die Strahlungsener gie kann daher lediglich durch die Öffnungen der Maschen hindurchtreten. Die synthetischen Geflechte sind im Gegensatz dazu für Infrarotstrahlung verhältnis- mässig oder sogar vollständig durchlässig, so dass Strah lungsenergie sowohl durch das Geflecht als auch durch die Maschenöffnungen hindurchtreten kann.
Das ist von grosser Bedeutung, da die Maschenöffnungen in der Regel nicht 50 % der gesamten Filzfläche übersteigen.
Die in der beschriebenen Trocknungsvorrichtung beispielsweise verwendeten neuartigen Filze ermögli chen ferner die Zirkulation heisser, fliessfähiger Medien durch die Filze in Berührung mit dem zu behandelnden Material und ermöglichen freigewordenen flüchtigen Stoffen, aus dem Material durch den Filz zu entweichen.
Die neuartigen Filze lassen auch einen beträchtli chen Anteil auftreffender Strahlungsenergie mit einer Wellenlänge von etwa 3,5 bis 5,0 Mikron hindurchtre- ten.
Anhand der Zeichnung werden nachstehend Aus- führungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zei gen: Fig. 1 einen zum Teil schematischen Aufriss, teil weise im Schnitt, einer Trocknungsvorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung, Fig. 3 eine Stirnansicht der in Fig. 1 dargestellten Ansicht, Fig. 4 einen zum Teil schematischen Aufriss, teil weise im Schnitt,
einer zweiten Ausführungsform einer Trocknungsvorrichtung, Fig. 5 eine schematische Seitenansicht einer Papier herstellungsmaschine mit einem vorläufigen Trock- nungsabschnitt, die zusammen mit der in Fig. 4 darge stellten Vorrichtung verwendet werden kann, Fig. 6 eine Draufsicht auf das Leitungssystem eines in der Vorrichtung von Fig. 4 verwendeten Luftzu- und -abführungssystems,
Fig. 7 eine von links gesehene Stirnansicht des Zu- und Abführungssystems, und Fig. 8 eine von links gesehene teilweise Stirnansicht der Einrichtung von Fig. 4, aus welcher ein Teil eines Zu- und Abführungssystems eines Wärmeübertragungs- mediums zu ersehen ist.
In Fig.l bedeutet 20 einen insbesondere zum Trocknen einer fortlaufenden, wandernden Material bahn 22 geeigneten Trockner. Der Trockner besteht ganz allgemein aus einer Vielzahl von innen beheizter Trockenzylinder 24-36 zur Erhitzung der Bahn 22 durch Wärmeleitung, aus Strahlern 38 und 40 zur Auf bringung von Strahlungsenergie auf die Bahn 22 und aus einem Ventilationssystem 42 zur Erhitzung der Bahn 22 durch Konvektion und zur Abführung von entwickelten Dämpfen in der Nähe der Bahn 22.
Die Trockenzylinder 24-36 können von üblicher Bauart sein, z. B. wie die in der vorstehend genannten britischen Patentschrift Nr 779 326 beschriebenen dampfbeheizten Walzen. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung sind sie in zwei in einem senkrechten Ab stand befindlichen, waagerechten Decks oder Reihen angeordnet (solche Reihen werden allgemein Decks genannt, wenn sie waagrecht ausgerichtet sind, und Stapel , wenn sie senkrecht übereinander angeordnet sind). Die Decks sind allgemein mit 44 und 46 bezeich net und umfassen in 'dem oberen Deck die Zylinder 26, 30 und 34, die sich etwa genau zwischen den Trocken zylindern in dem unteren Deck 46 befinden.
Wie Fig. 1 zeigt, wird die Bahn 22 auf den ersten Trockenzylinder 24 mittels einer Führungswalze 48 geführt und wandert dann um die Trockenzylinder 26, 28, 30, 32, 34 und 36 in der angegebenen Reihenfolge, wobei sie nacheinander zwischen Walzen des oberen Decks 44 und des unteren Decks 46 verläuft. Die Bahn 22 wird von dem letzten Trockenzylinder 36 mittels einer Führungswalze 50 ab geführt.
Ein Filzband 52 dient dazu, die Bahn 22 in dem un teren Deck 46 an die Trockenzylinder 24, 28, 32 und 36 anzupressen, um so eine optimale Wärmeleitung von den Trockenzylindern auf die Bahn 22 zu erzielen und die Bildung von Falten in der Bahn zu verhindern. Der Filzstreifen 52 wird um die Trockenzylinder im unteren Deck 46 mittels der Führungswalzen 48 und 50 und mittels eines Paars Führungswalzen 54 und 56, die je zwischen benachbarten Trockenzylindern in dem un- teren Deck 46 angeordnet sind, herumgeführt.
Der Filz streifen 52 wird auf beliebige geeignete Weise unter hoher Spannung gehalten, so dass er in einer Richtung senkrecht zu den die Bahnoberfläche berührenden Tei len der Trockenzylinder im unteren Deck 46 einen Druck ausübt.
Ausser der neuen Anordnung des Filzstreifens 52 ähnelt der vorstehend beschriebene Teil des erfindungs- gemässen Trockners 20 den üblicherweise zum Trock nen von Papier verwendeten, mit mehreren Trockenzy lindern arbeitenden Einrichtungen. Bei einer üblichen Methode zur Papierherstellung (unter dem Ausdruck Papier sind hier verschiedene Produkte, z. B. Zeitungs papier, Pappe u. dgl. zu verstehen) wird eine Mischung aus Wasser und Fasern kontinuierlich auf einen engma schigen Förderer für eine Fourdrinier-Maschine aufge geben. Das Wasser läuft durch diesen Förderer ab und es bildet sich ein fortlaufender Faservlies auf der Ober seite dieses Förderers. Nach Abtrennung von weiterer Feuchtigkeit aus diesem Vlies, z.
B. mittels Gautschen, durchläuft das Vlies zur Vervollständigung der Trock nung eine Trockenpartie.
Soweit wie möglich wird die Geschwindigkeit, mit welcher :die Zuführung des Faserbreis erfolgt, konstant gehalten, so dass die erhaltene Bahn eine gleichmässige Dicke aufweist. Bei der praktischen Durchführung die ser bekannten Methoden lässt sich jedoch keine sehr hohe Gleichmässigkeit erzielen und als Folge davon weist die Bahn, wenn sie die mit mehreren Zylindern arbeitende Trockeneinrichtung erreicht, sogenannte nasse Streifen;> auf. Die Anwesenheit solcher nasser Streifen ist jedoch ungünstig, da sie langsamer trocknen als der Rest der Bahn, die dann stärker schrumpft als die feuchten Streifen.
Diese feuchten Streifen werden infolgedessen nicht dicht an die Trockenzylinder ange- presst und neigen daher zur Faltenbildung oder zur Aus dehnung, was die Qualität des Endprodukts herabsetzt. Die üblichen Trockeneinrichtungen neigen dazu, die Bildung von Falten und Runzeln in dem Papier noch zu verstärken, da die trocknende Bahn lediglich durch Wärmeleitung erhitzt wird, und die Geschwindigkeit, mit welcher die Trockenzylinder Wärme an die Bahn abfüh ren, hängt von der Spannung der Bahn ab.
Bei der übli chen Trockeneinrichtung sind daher die trockenen Streifen (die restlichen Stellen der Bahn ausser den feuchten Streifen) unter Spannung, weshalb sie während des ganzen Durchlaufs durch die Trockeneinrichtung schneller trocknen als die nassen Streifen.
Einer der wesentlichen Vorteile der beschriebenen Vorrichtung besteht darin, dass unabhängig von der An wesenheit nasser Streifen in der in die Trockeneinrich tung 20 eintretenden Bahn eine ungleichmässige Trock nung dieser Bahn auf ein Minimum herabgesetzt und sogar fast ganz vermieden wird. Das wird dadurch be wirkt, dass man ausser den dampferhitzten Trockenzy lindern 24-36 eine von der Spannung der Bahn 22 un abhängige Wärmeübertragung anwendet, welche an die nassen Streifen schneller Wärme abgibt als an die trok- k2nen Streifen.
Die Geschwindigkeit, mit welcher Wärme auf eine Materialbahn durch Strahlung oder durch Konvektion übertragen wird, ist von der Span nung der Bahn unabhängig und die neue Trockenein richtung 20 wendet diese beiden Wärmeübertragungs- mechanismen zur Erzielung einer gleichmässigen Trock nung der Bahn 22 an.
Strahlungsenergie wird durch die vorstehend er wähnten Radiatoren 38 und 40 an die Bahn 22 abgege- ben. Die Radiatoren 38 und 40 können von beliebiger Bauart sein, wie z. B. im US-Patent Nr. 3 174 228 be schrieben; wie am besten aus Fig. 1 ersichtlich, werden zwei Radiatoren 38 jedem der Trockenzylinder 26, 30 und 34 in dem oberen Deck 44 zugeordnet.
Die beiden jedem dieser Zylinder zugeordneten Radiatoren 38 lie gen im wesentlichen dem Teil des ihnen zugeordneten Trockenzylinders gegenüber, der von der zu trocknen den Materialbahn 22 berührt wird; d. h. sie überdecken etwas mehr als die Hälfte der Zylinderoberfläche. Die Radiatoren 38 sind in beliebiger Weise nahe der Ober fläche des ihnen zugeordneten Trocknungszylinders auf gehängt, wobei der Abstand zwischen den Radiatoren und den Trocknungszylindern vorzugsweise so eng ist, dass die Bahn 22 gerade noch leicht um die Trock- nungszylinder geführt werden kann.
Die Radiatoren 38 sind von allgemein mit 58 bezeichneten, geeigneten Reflektoren umgeben, so dass der maximale Anteil der von den Radiatoren ausgestrahlten Strahlungsenergie auf die Bahn 22 gerichtet wird. Zwei Radiatoren 40 sind auf beliebige Weise jeweils unterhalb jedes Trocknungs- zylin'ders 26, 30 und 34 des oberen Decks 44 angeord net. Die Radiatoren 40 sind von der Bahn 22 bei deren Durchgang zwischen dem oberen und dem unteren Deck 44 bzw. 46 durch Führungen 60 getrennt, so dass eine Beschädigung infolge Berührung mit den Radiatoren vermieden wird.
Die Radiatoren 38 und 40 werden vorzugsweise auf einer Temperatur von etwa 287,8 C oder höher gehal ten, indem man durch sie eine hochsiedende organische Flüssigkeit, z. B. Smitherm A oder Smitherm D , zirkulieren lässt; es sind dies chlorierte Biphenyle, die von der Smitherm Division der Hupp Corporation er hältlich sind. Eine bevorzugte Vorrichtung zum Erhitzen und in Umlauf bringen der heissen übertragungsflüssig- keit ist im US-Patent Nr. 3 236 292 beschrieben.
Bei einer Temperatur von 287,8 C senden die Radiatoren 38 und 40, deren Strahlungsflächen einen Emissionskoeffizienten von etwa 0,95 besitzen, etwa 327,6 kCal. Strahlungsenergie pro 929 cm= pro Stunde aus. Da etwa 555.6 kcal. zur Verdampfung von 1 Kilo gramm Wasser erforderlich sind, senden je 929 cm2 der Radiatoren 38 und 40 soviel Energie aus, um etwa 0,95 kg Wasser pro Stunde von der Bahn 22 zu ver dampfen. Die Radiatoren 38 und 40 fördern daher nicht nur eine gleichmässigere Trocknung, sondern verdamp fen auch beträchtliche Wassermengen aus der Bahn 22, so dass die Wanderungsgeschwindigkeit der Bahn 22 durch die Trockeneinrichtung wesentlich erhöht werden kann oder andererseits die Anzahl der Trockenzylinder verringert werden kann.
In jedem Fall wird die Kapazi tät einer erfindungsgemäss gebauten Trockeneinrichtung gegenüber der einer üblichen, mit mehreren Trockenzy lindern arbeitenden Einrichtung gleicher Grösse stark erhöht.
Vorzugsweise wird die Strahlungsenergie, wie in der dargestellten Ausführungsform, auf beide Seiten der Bahn 22 zur Einwirkung gebracht, was die Wärmever teilung gleichmässiger macht und gleichzeitig eine Fal tenbildung und Kräuselung verhindert, die auftreten würde, wenn gegenüberliegende Seiten der Bahn un- gleichmässig erhitzt werden.
Beim Trocknen fortlaufender, wandernder Material bahnen in einer mit mehreren Trockenzylindern arbei tenden Trockeneinrichtung verursacht die dem Material von den Trockenzylindern zugeführte Wärme, dass Flüssigkeitsmoleküle aus dem Material an seiner Ober- fläche verdampfen, so dass sich in dem Material eine trockene Grenzschicht und angrenzend an seine Ober fläche eine die weitere Verdampfung hindernde Sperr schicht ausbildet. Mit fortschreitender Trocknung wan dern Flüssigkeitsmoleküle aus dem Material durch die trockene Grenzschicht und treten aus dem Material in die Sperrschicht aus. Mit zunehmender Konzentration von Molekülen in dieser Sperrschicht diffundieren diese Moleküle nach Stellen geringerer Konzentration.
Da die trockene Grenzschicht des Materials eine solche Stelle bildet und unmittelbar an die Sperrschicht angrenzt, tre ten einige der verdampften Moleküle wieder in das Material ein, wodurch der Trocknungsprozess verzögert wird. Um die Flüssigkeit aus der Sperrschicht abzufüh- ren und den Trocknungsvorgangdadurch zu beschleuni gen, wird das mit dem Bezugszeichen 42 bezeichnete Ventilationssystem angewendet.
Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, umfasst das Ventilationssystem 42 ein von einem Motor 64 angetrie benes Gebläse 62, wie in der US-Patentschrift Nr. 3 208 158 beschrieben, welches Luft durch einen geeig neten Lufterhitzer 66 schickt, in welchem die Luft auf eine Temperatur oberhalb des Siedepunkts der aus der Bahn 22 zu verdampfenden Flüssigkeit und unterhalb der Temperatur der Radiatoren 38 und 40 erhitzt. Zum Trocknen von Papier wird die Luft vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 121,1 und 260 C erhitzt.
Aus dem Erhitzer 66 gelangt die Luft in eine Zweiglei tung 68, welche die heisse Luft nach unten in mehrere Luftaufnahmeräume 70 (Fig. 1) führt, von wo aus die Luft durch die Düsen 72, zwischen .den Trockenzylin dern 26, 30 und 34 im oberen Deck 44 und den diese Zylinder umgebenden Radiatoren 38 vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit zwischen 50,8 und 762 cm/sec relativ zur Geschwindigkeit der wandernden Bahn abge geben wird. In bezug auf die Bewegungsrichtung des Papiers strömt ein Teil des Luftstroms im Gleich- und ein Teil im Gegenstrom. Die Düsen 72 sind vorzugs weise mindestens so lang wie die Bahn 22 breit ist, so dass die Heissluft quer über ihre ganze Oberfläche ver teilt wird.
Die Heissluft fliesst nach oben zwischen den Radia toren und der Bahn 22, durch Auslassräume 74 (die zwischen den beiden Radiatoren 38, welche jedem Trockenzylinder im oberen Deck 44 zugeordnet sind, Einlässe 76 aufweisen) und in eine Auslasszweigleitung 78, welche die Luft in das Gebläse 62 zurückführt.
Die Heissluft streicht quer über die Trockenzylinder 26, 30 und 34 im oberen Deck 44 und führt die in der an die Bahnoberfläche angrenzenden Sperrschicht be findlichen Dämpfe ab, wodurch die Moleküle in dieser Sperrschicht daran gehindert werden, wieder in die Bahn 22 einzuwandern. Ausserdem erhitzt die Heissluft die Bahn 22 durch Konvektion, wodurch der Trocken vorgang durch Erhöhung der Geschwindigkeit, mit wel cher aus der Bahn 22 Dämpfe entwickelt werden, weiter beschleunigt und die Kapazität des Trockners 20 gegen über derjenigen eines ähnlichen Trockners vergleichba rer Grösse erhöht wird.
Bei den angegebenen Geschwindigkeiten und Tem peraturen ist die Strömung der Heissluft zwischen den Radiatoren 38 und den ihnen zugeordneten Trockenzy lindern in dem oberen Deck 44 turbulent, was die gün stigste Bedingung zur Entfernung entwickelter Dämpfe von der Bahn 22 und zur Übertragung von Wärme auf die Bahn durch Konvektion ist. Vorzugsweise wird die Turbulenz der strömenden Luft noch dadurch erhöht, dass man die Innenseiten der Radiatoren 38 gewellt oder quergerippt ausbildet oder indem man quer über diese Oberflächen in Abständen feine Grate anbringt. Zur weiteren Erhöhung der Turbulenz der strömenden Luft kann auch das Filzband 52 durch ein grobmaschi ges, lose gewobenes Band, vorzugsweise der vorstehend beschriebenen Art, ersetzt werden.
Beim Durchlaufen 'des Trockners 20 erreicht die Bahn 22 einen Trockenheitsgrad, ,der etwa dem Zustand entspricht, in welchem die Fasern mit Wasser gesättigt sind, in welchem jedoch das freie Wasser zwischen den Fasern verdampft ist. An dieser Stelle des Trockenzy klus beginnt die Trocknungsgeschwindigkeit abzuneh men. Die trockenen Streifen erreichen diesen Teil des Trocknungszyklus wesentlich früher als die nassen Streifen und nach Erreichen dieses Zustands trocknen sie wesentlich langsamer als die nassen Streifen, welche daher weiter Wärme von den Radiatoren 38 und aus der zwischen den Radiatoren und der Bahn zirkulierenden Heissluft mit maximaler Geschwindigkeit absorbieren.
Das Ergebnis ist, dass die trockenen Streifen langsam und die nassen Streifen wesentlich schneller trocknen, so dass die Bahn als Ganzes mit wesentlich gleichmässige- rer Geschwindigkeit als bisher möglich trocknet, wodurch die Faltenbildung auf ein Mindestmass herab gesetzt wird.
Nahe am Auslassende des Trockners 20, wo die Bahn 22 schon fast völlig trocken ist, kann die Tempe ratur der Rädiatoren 38 und die Temperatur der durch die Düsen 72 abgegebenen Heissluft herabgesetzt wer den, um die Geschwindigkeit, mit welcher Wärme auf die Bahn 22 übertragen wird, zu verringern und diese vor einer Überhitzung zu schützen.
Das Entweichen von entwickeltem Wasserdampf aus der Bahn wird bei einer üblichen Trockeneinrichtung der beschriebenen Art dadurch behindert, dass zum An pressen der Bahn gegen die Trockenzylinder sowohl im oberen Deck als auch im unteren Deck Filzbänder ver wendet werden, welche Anordnung bisher zur Verhinde rung der Faltenbildung in dem Papier für unerlässlich gehalten wurde. Die Folge davon ist, dass der Hauptan teil auf beiden Seiten der Bahn entweder von dem Filz bedeckt ist oder sich mit den Trockenzylindern in Be- rührung befindet, so dass nur eine kleine Fläche frei liegt, durch welche die verdampfte Flüssigkeit aus der Bahn entweichen kann.
Im Gegensatz dazu wird gemäss der Erfindung die Entfernung von Feuchtigkeit aus der Bahn 22 dadurch begünstigt, dass die Bahn 22 beim Überlaufen der Zylinder 26, 30 und 34 im oberen Deck 44 nicht von einem Filzband bedeckt ist. Das bietet eine wesentlich grössere freie Oberfläche, aus welcher die verdampfte Feuchtigkeit aus der Bahn entweichen kann als bisher. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass das Weglas sendes Filzbandes von den Zylindern 26, 30 und 34 des oberen Decks überhaupt keinen ungünstigen Einfluss auf die Wirkung des Bandes, die Faltenbildung in der Bahn 22 zu verhindern, ausübt.
Das Weglassen des Filz bandes um die Zylinder 26, 30 und 34 des oberen Decks ermöglicht ausserdem die vorteilhafte Verwendung von Strahlungserhitzern in Kombination mit einer Trocken vorrichtung mit mehreren Trockenzylindern im Gegen satz zu den bisher verwendeten üblichen Anordnungen, bei .denen Strahlungsenergie natürlich von den Filzbän dern absorbiert würde.
In den meisten Fällen soll ein geringer Feuchtig keitsgehalt in der getrockneten Bahn 22 zurückbleiben. Für einige Papiersorten z. B. soll das trockene Produkt einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 5 % besitzen. In dem neuen Trockner 20 kann der Feuchtigkeitsgehalt der g.-trockneten Bahn 22 genau und einfach durch Rege lung der relativen Feuchtigkeit der durch die Düsen 72 abgegebenen Trocknungsluft eingestellt werden.
Zu die sem Zweck sind eine Luftabführungsleitung 80 und eine Luftleitung 82 in der Abführungszweigleitung 78 bzw. in der Zuführungszweigleitung 68 vorgesehen. Eine Strö mung durch die Abführungsleitung 80 und die Luftzu führung 82 wird von in den Leitungen 80 bzw. 82 ange ordneten Klappen 84 geregelt. Die Klappen 84 und 86 können von Hand eingestellt oder automatisch durch ein damit verbundenes automatisches Feuchtigkeitsregelsy stem betätigt werden.
Wie vorstehend erwähnt, zeigen die Fig. 1 bis 3 eine Trockeneinrichtung mit mehreren Trockenzylindern in mehreren Decks, welche durch Verwendung eines die zu trocknende Bahn tragenden Filzes nur auf den Zylin dern des unteren Decks verbesserte Ergebnisse erzielen lässt. Im wesentlichen die gleichen und sogar noch wei tere Vorteile kann man erhalten, wenn man auf mehr als einem oder auf allen Decks dieser Art von Trockenein richtung synthetische, offenmaschige Filze verwendet, welche mindestens teilweise für Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge von etwa 3.5 bis 5,0 Mikron durch lässig sind.
Ein Beispiel für eine Trockeneinrichtung 88 mit mehreren Trockenzylindern in mehreren Decks, die mit mehreren Filzen der vorstehend beschriebenen Art ausgestattet ist, ist in Fig. 4 bis 8 dargestellt.
In Fig.4 umfasst die Trockeneinrichtung 88 ganz allgemein eine Vielzahl von innen beheizter Trockenzy linder 90 bis 120 zur Erhitzung der Bahn 122 mittels Wärmeleitung, Radiatoren 124 und 126 zur Einwirkung von Strahlungsenergie auf die Bahn 122 und ein Venti lationssystem 127 zur Erhitzung der Bahn 122 durch Konvektion und zur Abführung von durch die Heissluft, den Trockenzylindern und den Radiatoren entwickelten Dämpfen von der Bahn 22. All diese Bestandteile der Trockeneinrichtung sind in dem Gestell 128 befestigt und zum grössten Teil von einem isolierenden Gehäuse 129 umgeben.
Die Trockenzylinder 90 bis 120 können von beliebi ger Bauart sein, z. B. dampfbeheizte Walzen. Sie sind in zwei in einem senkrechten Abstand voneinander befind lichen Decks 130 und 132 angeordnet, wobei die Zylin der 92, 96, 100, 104, 108, 112, 116 und 120 in dem oberen Deck 130 etwa in der Mitte zwischen den Trok- kenzylindern in dem unteren Deck 132 angeordnet sind.
Die Bahn 122 wird mittels einer nicht gezeigten Füh rungswalze auf den ersten Trockenzylinder 90 geführt und wandert dann um die Trockenzylinder 92, 94, 96, 98, 100, 102, 104,<B>1</B>06, 108, 110, 112, 114, 116, 118 und 120 in der angegebenen Reihenfolge, so dass sie nacheinander zwischen Zylindern im oberen Deck 130 und im unteren Deck 132 herumläuft. Die Bahn 122 wird von dem letzten Trockenzylinder 120 mittels einer Führungswalze 133 abgeführt.
Ein endloses Filzband 134 wird zum Anpressen der Bahn 122 an die Trockenzylinder im unteren Deck 132 verwendet, um so eine optimale Wärmeleitfähigkeit von den Trockenzylindern auf die Bahn 122 zu bewirken und eine Faltenbildung in der Bahn zu verhindern. Das Filzband 134 wird mittels zwischen benachbarten Zylin dern in dem unteren Deck angeordneten Führungswal zen 136 um die Trockenzylinder im unteren Deck 132 geführt. Diese Walzen sind etwa auf der gleichen Höhe wie die oberste Stelle der Trockenzylinder angeordnet, um einen Kontakt zwischen dem Filz und den Zylindern auf einem etwa halbkreisförmigen Bogenstück zu bewir ken, so dass die Bahn 122 im wesentlichen auf diesem ganzen Bogenstück mit jedem Trockenzylinder in Be rührung gehalten wird.
Der Filz 134 ist ebenfalls um Führungswalzen 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150 und 152 herumgeführt. Der Filz 134 wird auf beliebige Weise unter hoher Spannung gehalten, so dass er senk recht zu den die Bahnoberfläche berührenden Teilen der Trockenzylinder im unteren Deck 132 einen Druck ausübt.
Ein endloses Filzband 154, ähnlich dem Band 134, ist um die oberen Teile der Trockenzylinder im oberen Deck 134 mittels zwischen benachbarten Trockenzylin dern des oberen Decks angeordneten Führungswalzen 156 geführt. Die Walzen 156 sind auf etwa der gleichen Höhe wie die untersten Stellen der Trockenzylinder des oberen Decks angeordnet, um die Bahn 122 fest anzu drücken. Führungswalzen 158, 160, 162, 164, 166 und 168 unterstützen den Filz auf seinem oberen Durchlauf. Ebenso wie das Filzband 134 wird das Band 154 unter Spannung gehalten, so dass es senkrecht zu der die Trockenzylinder in dem oberen Deck 130 berührenden Bahnoberfläche einen Druck ausübt.
Die Filzbänder 134 und 154 sind vorzugsweise aus einem Kunststoffgewebe, welches mindestens teilweise für Infrarotstrählung mit Wellenlängen zwischen etwa 3,5 und 5,0 Mikron durchlässig ist; vorzugsweise sind sie offenmaschig gewebt. Bei der bevorzugten Ausfüh- rung3form wird ein Gewebe verwendet, dessen offene Stellen 30 bis 50 ausmachen.
Geeignete Filze mit un terschiedlicher Durchlässigkeit für Strahlung der ange gebenen Wellenlänge und mit Maschenöffnungen in dem angegebenen Prozentbereich sind von der Firma Apple- ton Wire Works in Appleton, Wisconsin, erhältlich. Jedes der von dieser Firma und von anderen Firmen gelieferte Gewebe kann verwendet werden, obwohl man vorzugsweise ein möglichst für Infrarotstrahlung durch lässiges Material verwendet,
soweit es noch den Anfor derungen in bezug auf Festigkeit und andere physikali sche Eigenschaften entspricht. Es empfiehlt sich auch die Verwendung eines Filzes mit möglichst grossen und vielen Öffnungen, so 'dass das Entweichen von entwik- kelter Feuchtigkeit und anderen flüchtigen Stoffen aus dem in Trocknung befindlichen Produkt und die Zirku lation eines die entwickelten Dämpfe abführenden Gases in Kontakt mit dem zu trocknenden Produkt erleichtert wird.
Bei Verwendung solcher Filze kann die von den Radiatoren 124 und 126 ausgesendete Strahlungsenergie leicht durch den Filz hindurchtreten und auf jedem der Trockenzylinder 98 bis 118 auf die Bahn 122 auftreffen. Solche Filze ermöglichen auch das Hin.durchtreten der von dem Ventilationssystem 127 gelieferten heissen Gase, welche dann die Oberflächen der Bahn 122 be streichen, diese durch Konvektion erhitzen und daraus entwickelte flüchtige Stoffe abführen.
Die Filze 134 und 154 ermöglichen somit die Erhitzung der Bahn 122 durch die neue synergistische Kombination von Strah lungswärme, Konvektionswärme und Wärmeleitung, wobei trotzdem in allen Decks der Trockeneinrichtung Filze verwendet werden können, was einen optimalen Kontakt der Bahn mit jedem Trockenzylinder gewähr leistet. Auch können in mit Filzen ausgestatteten Decks Strahlungserhitzer verwendet werden, was bei Verwen- dung üblicher Filze unmöglich ist, da die letzteren für Strahlungsenergie undurchlässig sind.
Strahlungsenergie wird auf die Bahn 122 durch die Radiatoren 124 und 126 zur Einwirkung gebracht, wel che den Radiatoren 38 und 40 der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform gleich sein können. Wie in Fig. 4 ge zeigt, wird ein einziger Radiator 124 jedem der Trok- kenzylinder 100, 104, 108, 112, 116 und 120 im obren Deck 130 zugeordnet. Jeder der Radiatoren 124 liegt im wesentlichen dem Teil des ihm zugeordneten Trocken zylinders gegenüber, der von der zu trocknenden Mate rialbahn 122 berührt wird.
Die Radiatoren 124 sind in beliebiger Weise dicht an den Oberflächen der ihnen zugeordneten Trockenzylinder angeordnet, wobei der Abstand zwischen den Radiatoren und den Trockenzy lindern möglichst so gering ist, dass die Bahn 122 gerade noch um die Zylinder geführt werden kann.
Die Radiatoren 126 sind in gleicher Weise dicht an den unteren Teilen der Trockenzylinder 98, 102, 106, 110, 114 und 118 im unteren Deck 132 angeordnet. Diese Radiatoren sind vorzugsweise ebenfalls so bemes sen, dass sie etwa den Teilen der ihnen zugeordneten Trockenzylinder gegenüberliegen, welche von der Bahn 122 berührt werden.
Ebenso wie die Radiatoren 38 und 40 der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform werden die Radiatoren 124 und 126 vorzugsweise .dadurch erhitzt, dass man eine hochsiedende organische Flüssigkeit, z. B. Smitherm A und Smitherm D , durch sie hindurchzirkulieren lässt. Bei der beispielsweise dargestellten Trockenein richtung 88 wird die gewählte Flüssigkeit erhitzt (vor- zug :weise in einer Vorrichtung gemäss US-Patent Nr. 3 236 292), und durch Hauptzuführungsleitungen 170 und 172 und Zweigleitungen 174 in die Radiatoren 124 und 126 geleitet.
Nach Durchströmen der Radiatoren fliesst die Wärmeaustauschflüssigkeit durch die Abfüh- rungszweigleitung 176 und die Hauptabführungsleitun- gen 178 und 180 in ihre Erhitzungsvorrichtung. Die Einzelheiten dieses Zu- und Abführungssystems sind nicht wichtig und können je nach der Art der jeweiligen Isolierung variieren. Eine ausführlichere Beschreibung dieses Systems erübrigt sich daher hier.
Ein Ventilationssystem 127, gleich dem Ventila tionssystem 42 von Fig. 1, umfasst ein nicht gezeigtes Gebläse, welches Luft oder ein anderes fliessfähiges Medium durch einen geeigneten, nicht gezeigten Lufter hitzer in ein Paar Hauptzuführungsleitungen 182 und 184 oberhalb des oberen Decks 130 bzw. unterhalb des unteren Decks 132 presst. Aus den Hauptleitungen fliesst die Heissluft durch allgemein mit 186 bezeichnete Zweigleitungen in Speicherkammern 188. Jede Spei cherkammer 188 endet in eine mit ein Paar Auslässen 190 und 192 versehene Düse, wobei diese Auslässe an einem der beiden Zylinder zwischen den jeweiligen Kammern 188 angeordnet sind. So sind z.
B. die beiden länglichen Auslassöffnungen <B>190</B> und 192 der zwischen den Zylindern 98 und 102 im unteren Deck 132 befind lichen Kammer 188 dicht an den Zylindern 98 bzw. 102 angeordnet und so ausgerichtet, dass die aus ihnen aus tretende Luft etwa parallel und in Kontakt mit der über diese Zylinder laufenden Bahn 122 gerichtet wird.
Aus den Düsenauslässen 190 und 192 strömt die Heissluft um die ihnen zugeordneten Zylinder zwischen diesen und dem dazugehörigen, gebogenen Radiator 124 oder 126, wobei die Bahn 122 durch Konvektion erhitzt wird und die aus ihr entwickelten flüchtigen Stoffe von ihrer Oberfläche abgeführt werden. Die verbrauchte Luft strömt durch Öffnungen 194 und 196 in Abfüh- rungskammern 198, die ebenso gebaut sein können wie die Zuführungskammern 188.
Aus diesen Kammern 198 strömt die verbrauchte Trocknungsluft durch Abfüh- rungszweigleitungen 200 in Abführungshauptleitungen 201 und 202 (siehe Fig. 6). Die verbrauchte Trock- nungsluft in der Hauptabführungsleitung kann abgelas sen oder wieder mit der Bahn 122 in Kontakt gebracht werden, um so ihren endgültigen Feuchtigkeitsgehalt zu kontrollieren, wie dies vorstehend in bezug auf Fig. 1 besprochen wurde.
Wie bei der Ausführungsform von Fig. 1 wird die in der Trockeneinrichtung 88 verwendete Luft vorzugs weise auf eine Temperatur zwischen 121,1 und 260 C erhitzt und mit einer Geschwindigkeit von etwa 50,8 bis 762 cm/sec. mit der Bahn 122 in Kontakt gebracht. Wie vorstehend betont, tritt die Heissluft leicht durch die Öffnungen in den offenmaschigen Filzen 134 und 154 hindurch, so dass die Bahn 122 wirksam durch Konvek tion erhitzt wird und daraus entwickelte flüchtige Stoffe abgeführt werden.
Das in den Trockeneinrichtungen 20 oder 88 zu trocknende Produkt kann auf beliebige Weise erhalten werden. So kann z. B., wie dies Fig. 5 zeigt, ein Rotofor- mer 203 (eine zylindrische Formmaschine) zu diesem Zweck verwendet werden. Es kann auch zweckmässig sein, die Bahn 122 vor Einführung in die Trockenein richtung 20 oder 88 vorzutrocknen, um ihr eine ausrei chende Festigkeit zu verleihen, dass sie durch diese Haupttrockeneinrichtung geführt werden kann.
Fig. 5 erläutert schematisch einen Vortrocknungsab- schnitt 204, in welchem der die frisch gebildete Bahn 122 von einem Filzband 205, vorzugsweise der vorste hend beschriebenen Art, getragen wird. Die Bahn 212 läuft zwischen einem Paar waagrecht angeordneter Radiatoren 206 und 208 (vorzugsweise der vorstehend beschriebenen Bauart) hindurch, wobei die Radiatoren nur einen engen Abstand voneinander besitzen. Dann läuft die Bahn zwischen Presswalzen 210 und 212 hin durch in die Haupttrockeneinrichtung 20 oder 88.
Bei der dargestellten beispielsweisen Vortrock- nungseinrichtung wird der Filz 205 um die Presswalze 212 und Führungswalzen 214, 216, 218 und 220 ge führt. Leerlaufrollen 222 und 224 unterstützen das Filz band auf dem unteren Teil seines Durchlaufs. Führungs rollen 226 und 228 steuern das frisch gebildete Papier in den Vortrocknungsabschnitt und aus diesem in die Trockeneinrichtung.
Diese und andere Einzelheiten der Papierherstellung und des Vortrocknungsabschnitts sind nicht wesentlich und hier lediglich zum besseren Ver ständnis der Erfindung erläutert. Eine ins einzelne ge hende Beschreibung erübrigt sich daher.
Es sind auch andere Trockeneinrichtungen mit meh reren Trockenzylindern denkbar. Solche andere Ein richtungen sind z. B. diejenigen, bei welchen die Zylin der in drei oder noch mehr Decks angeordnet sind, so wie diejenigen, bei welchen die Zylinder in senkrechten Stapeln angeordnet sind.