CH434708A

CH434708A - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Tragtaschen aus einem Kunststoff-Folienschlauch und nach dem Verfahren hergestellte Tragtaschen

Info

Publication number: CH434708A
Application number: CH859366A
Authority: CH
Inventors: Weyermann Viktor
Original assignee: Weyermann Viktor
Priority date: 1966-06-10
Filing date: 1966-06-10
Publication date: 1967-04-30
Also published as: DE1629237B2; DE1629237A1; DE1964455U; AT300332B

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Tragtaschen aus einem Kunststoff-Folienschlauch und nach dem Verfahren hergestellte Tragtaschen Die bekannten aus einem Folien schlauch hergestellte Tragtaschen mit ausgestanztem Trägerteil weisen nur eine sehr beschränkte Tragfähigkeit auf und können nur als Verpackungsmittel für leichte Gegenstände, wie z. B. für Textilien verwendet werden.

Weiter sind Tragtaschen mit an diesen angeschweissten Griffhenkel bekannt; sie haben aber den Nachteil verhältnismässig hoher Herstellungskosten. Zudem sind derartige Tragtaschen ebenfalls nur beschränkt tragfähig, da die Griffhenkel an den Schweissnähten leicht abreissen.

Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Tragtaschen aus einer Kunststofffolie, nach welchem der Folienschlauch durch eine besondere Ringdüse der Folienschlauch-Blasanlage mit einer verstärkten Umfangszone versehen, an dieser Zone ein einbuchtender Längsfalz angeformt und dieser längs seiner Mittelfalzkante aufgetrennt wird, worauf an diesem verstärkten Randfalz mittels Schweiss-Schneidstem peln Traggriffe begrenzende Durctibrechungen angebracht werden.

Zur Ausübung dieses Verfahrens dient eine Folienschlauchblasanlage, deren Ringdüse einen durch partielle Ausschleifung der Ringmündung gebildeten, im Querschnitt erweiterten Teil aufweist und ferner ein über eine Wickelanlage an die Blasanlage anschliessender Schweissautomat mit einem Werkzeug zum Anformen und Aufschneiden eines einbuchtenden Längsfalzes in der verstärkten Zone des Folienschlauches, sowie mit übereinstimmenden, beheizten Schneidstempeln, welche von entgegengesetzten Seiten her mit einem gekühlten, in den Falz eingreifenden Gegendruckstück als Falzanform- und Aufschneidwerkzeug zusammenwirken.

Die nach dem Verfahren hergestellte Tragtasche weist einen sowohl verstärkten als auch doppellagigen Off- nungsrand mit einander gegenüberliegenden, als Traggriffe dienenden, im Schweiss-Stanzverfahren hergestellten Ausschnitten mit verstärktem Schweissrand auf.

Die erfindungsgemässe Tragtasche lässt sich billig und zudem in einer allen Beanspruchungen vollauf genügenden Ausführung hergestellen.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung zur Herstellung von Tragtaschen dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Anformen eines Längsfalzes an den Folienschlauch und zum Ausschweissen von Durchbrechungen von Traggrif- fen am Längsfalz,
Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorderansicht zu Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Folienschlauch-Blaskopf,
Fig. 5 ein Teilstück des zylindrisch geblasenen Folienschlauches,
Fig. 6 einen Teilquerschnitt durch den Folienschlauch in Bandform,
Fig. 7 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform der aus dem Folienschlauch hergestellten Tragtasche nach der Linie VII-VII in Fig. 11, in grösserem Massstab,
Fig.

8 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform der aus dem Folienschlauch hergestellten Tragtasche nach der Linie VIII-VIII in Fig. 12 in grösserem Massstab,
Fig. 9 den bandförmigen Folienschlauch gemäss der ersten Ausführungsform nach dem Anbringen der Taschenrandschweissnähte und der Traggriffausstanzungen,
Fig. 10 den bandförmigen Folienschlauch der zweiten Ausführungsform nach dem Anbringen der Taschenrandschweissnähte und der Traggriffausstanzungen,
Fig. 11 die fertige Tragtasche der ersten Ausführungsform, und
Fig. 12 die fertige Tragtasche der zweiten Ausführungsform.

Zur Herstellung der Tragtasche dient eine Folienschlauch-Blasvorrichtung mit anschliessender Wickelanlage, eine Längsfaltenleg- und Traggriff-Schweiss Stanzvorrichtung, sowie eine in der Zeichnung nicht dargestellte an sich bekannte Tasdenrandschweiss- und Abschneidvorrichtung.

Die Folienschlauch-Blasvorrichtung weist einen auf einer bekannten Schneckenpresse angeordneten Folien schlauch-Blaskopf 1 (Fig. 4) mit einer Ringdüse 2 auf.

Die Ringdüse 2 besitzt im Gegensatz zu den bekannten Ringdüsen eine partielle Ausweitung 3 des ringförmigen Düsenschlitzes, welche einen stärkeren Materialfluss zwecks Erzeugung einer verstärkten Zone 5 (Fig. 5) am Folienschlauch 4 ermöglicht. Der mit dem Blaskopf 1 erzeugte Folienschlauch 4 wird in an sich bekannter Weise mittels im Folienschlauch eingeschlossener Druckluft durch einen an die Ringdüse 1 anschliessenden, in der Zeichnung nicht dargestellten, an sich bekannten Kühlring hindurchgezogen. Der am Kühlring erhärtete Folienschlauch 4 wird anschliessend zu einer Wickelanlage 6, 7, 8 (Fig. 1, 2) geführt, welche den für die Schlauchblähung mittels Druckluft erforderlichen Schlauchabschluss vermittelt.

Die an die Wickelanlage anschliessende Faltenlage und Traggriff-Schweiss-Stanzvorrich- tung weist auf der die Schlauchfolienverstärkung 5 enthaltenen Seite zwei mit ihrem Schneiden einander zugekehrte, elektrisch beheizte Schweiss-Stanzstempel 9, 10, sowie ein zwischen diesen liegendes wassergekühltes Gegendruckstück 11 auf, das mit einem keilförmigen Teil 12 in die verstärkte Folienpartie 5 einen eingebuchteten Falz 5' anbringt und mit einem vorn am keilförmigen Teil 12 vorgesehenen Messer 13 den Längsfalz 5' an seiner nach innen vorstehenden Mittelkante aufschneidet. Die Schweiss-Stanzstempel 9, 10 sind an U-förmigen Auslegern 14 angeordnet, welche ihrerseits in Elektromagneten 15 geführt sind. 16 und 16' sind in die Ausleger 14 eingebaute Kühlkörper.

Bei Erregung der Magnete 15 bewegen sich die Ausleger 14 und mit ihnen die Schweiss-Stanzmesser 9, 10, gegeneinander bzw. gegen das Gegendruckstück 11 und schweissen aus den verstärkten Falzen 5 des Folienschlauches 4 während eines kurzen Unterbruches der Transportbewegung des Folienschlauches eine Grifföffnung 17 heraus. Durch den Schweiss-Stanzschnitt wird die Grifföffnung 17 zugleich mit einem verstärkenden Randschweisswulst versehen.

Die beim Ausschneiden anfallenden Abfälle werden durch eine nicht gezeichnete Absaugvorrichtung entfernt.

An den Kühlkörper 16 ist die Kühlwasserleitung, 18 angeschlossen. Eine Kühlwasser-Verbindungsleitung 19 verbindet den Kühlkörper 16 mit dem teilweise als Hohlkörper ausgebildeten Gegendruckstück 11. Dieses wiederum ist durch einen Kühlwasser-Verbindungsschlauch 20 mit dem Kühlkörper 16' verbunden, an welchen der Wasserableitungsschlauch 21 angeschlossen ist. Das Gegendruckstück 11 ist an einer Konsole 22 eines Ständers 23 befestigt. An der Konsole 22 ist eine Umlenkwalze 24 gelagert, über welche der am verstärkten Falz 5 aufgeschnittene und mit den Traggriffausstanzungen 17 versehene Folienschlauch 4 zu einer bekannten Fertigungsvorrichtung geführt wird, in welcher der Folienschlauch 4 mit den Taschenrand-Schweissnähten 25 versehen wird und zugleich an diesen längs der Mittellinie 25' entzweigeschnitten und in einzelne Taschen 26 bzw. 26' gemäss Fig. 11 und 12 zerlegt wird.

Zur Herstellung von Tragtaschen mit Bodenfalz 4' gemäss Fig. 8 und 12 ist lediglich die Anordnung eines zweiten Faltenlegkeiles auf der dem Keil 12 gegenüberliegenden Seite notwendig. Bei der Herstellung des Folienschlauches durch die Ringdüse 1 wird der unter Wirkung von Druckluft aus dem Düsenkopf sich erweiternde Folienschlauch 4 am Kühlring verfestigt. Der verfestigte Folienschlauch wird nach oben gezogen und unter Flachlegung über die Walzen 6, 7, 8 der Wickelanlage geführt, welche den Abschluss des Folienschlauches zwecks Erhaltung des in ihm vorhandenen Luftpolsters bildet.

Der an die Wickelanlage anschliessende Falzkeil 12 der Schweiss-Stanzvorrichtung 9, 10, 11 bewirkt die Erzeugung eines eingebuchteten Falzes 5' an der verstärkten Zone, und gegebenenfalls durch einen weiteren Falzlceil auf der gegenüberliegenden Seite die Erzeugung eines Bodenfalzes 4'. Das am Falzkeil 12 angeordnete Messer 13 schneidet den Falz 5' an seiner Innenkante auf.

Während eines kurzen Unterbruches der Transportbewegung des Folienschlauches 4 wird durch Erregung der Elektromagnete 15 die Stanzbewegung der Schneidsternpel 9, 10 erzeugt, durch welche die Traggriffausschnitte 17 in der verstärkten und gefalzten Zone des Folienschlauches erzeugt werden. Zum Schluss werden in einer Fertigungsvorrichtung die Taschenrand-Schweissnähte 25 angebracht, wobei zugleich die Abtrennung in einzelne Taschen erfolgt.

Die Traggriffausschnitte 17 weisen nach Fig. 11 und 12 Trapezform auf, wobei die längere Seite der Ausschnitte unten liegt, d.h. dem Taschenboden zugekehrt ist. Diese Formgebung gewährleistet in Verbindung mit den Randwulsten grosse Widerstandsfähigkeit gegen Rissbildung an den Griffausschnitten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Herstellung von Tragtaschen aus einem Kunststoff-Folienschlauch, dadurch gekennzeich net dass der Folienschlauch (4) in einer besonderen Ringdüse (2, 3) der Folienschlauch-Blasanlage mit einer verstärkten Umfangszone (5) versehen, an dieser Zone ein eingebuchteter Längsfalz (5') angeformt und dieser längs seiner Mittelfalzkante aufgetrennt wird, worauf an diesem verstärkten Randfalz mittels Schweiss-Stanzstem peln (9, 10) innenseitig Traggriffe begrenzende Ausstanzungen angebracht werden.

II. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass eine Folienschlauch-Blasanlage vorgesehen ist, deren Ringdüse (2) eine durch partielle Ausschleiftmg der Ringmündung gebildete, im Querschnitt erweiterte Zone (3) aufweist, und ferner ein über eine Wickelanlage (6, 7, 8) an die Blasanlage anschliessender Schweissautomat mit einem Werkzeug (12) zum Anformen und Aufschneiden eines eingebuchteten Längsfalzes (5') in der verstärkten Zone (5) des Folieflschlauches (4) vorgesehen ist, wobei miteinander übereinstimmende beheizbare Schneidstempel (9, 10) von entgegengesetzten Seiten her mit einem gekühlten, in den Länalz eingreifenden Gegendruckstück (11) als Falzanform- und Aufschneidwerkzeug zusammenwirken.

III. Tragtasche, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen verstärkten, doppellagigen öffnungsrand (5) mit einander gegenüberliegenden Traggriffe begrenzenden, im Schweiss-Stanzverfahren hergestellten Ausschnirten (17) mit verstärktem Schweissrand aufweist.

UNTERANSPRÜCHE 1. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch beheizbare Schweiss Stanzstempel (9, 10) an bügelförmigen Auslegern (14) angeordnet sind, welche mit Elektromagneten in Bewegungsverbindung stehen.

2. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug zum Anformen und Aufschneiden des eingebuchteten Längsfalzes (5') als ein am Gegendruckstück angeordneter, in den Längsfalz eingreifender keilförmiger Teil (12) mit an der Keilschneide angeordnetem Messer (13) ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegendruckstück (11) und die in die Ausleger (14) der Schweiss-Stanzstempel eingebaute Hohlkörper (16, 16') durch Kühlwasserleitungen (19, 20) miteinander in Verbindung stehen, sowie mit einer Kühlwasserzu- und Kühlwasserableitung (18 bzw. 21) versehen sind.

4. Tragtasche nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Traggriffausschnitte (17) Trapezform aufweisen, wobei die längere der zueinander parallelen Trapezseiten dem Taschenboden zugekehrt ist.