DE1629237B2 - Verfahren zum herstellen von tragetaschen aus kunststoffolien - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Tragetaschen aus Kunststoffolien, bei dem ein Folienschlauch mit zwei einander gegenüberliegenden verdickten Umfangszonen stranggepreßt, mit den beiden verdickten Umfangszonen mittig aufeinanderliegend flachgelegt wird und aus dem flachgelegten Folienschlauch einzelne Stücke getrennt werden, in deren verdickte Zonen Grifflöcher gestanzt werden, und deren offene Ränder zu Beuteln verschweißt werden.

Ein Verfahren dieser Art ist bereits vorgeschlagen worden. Die nach diesem Verfahren hergestellten Tragetaschen oder Beutel zeichnen sich dadurch aus, daß die Beutelwandungen vom Beutelboden zum oberen Beutelrand oder von den beiden Seitenrändern zur Beutelmitte hin über die Beutelbreite oder -länge gleichmäßig an Stärke zunehmen.

Hieraus ergibt sich ein erhöhter Materialverbrauch an Kunststoffmasse für die einzelne Tragetasche, ohne daß der Mehraufwand an Material vollständig der Erhöhung der Tragfestigkeit zugute käme. Für die Festigkeit ist es vielmehr nur erforderlich, die Tragetasche im unmittelbaren Bereich der Grifföffnungen verstärkt auszuführen.

Im Zusammenhang mit der Herstellung von Aktenhüllen aus thermoplastischen Kunststoffschläuchen ist es bereits bekannt, für deren Fertigung Spritzformen zu verwenden, die zwei gegenüberliegende Ausspringungen aufweisen, so daß beim Spritzen eines derartigen Schlauches an zwei gegenüberliegenden Stellen Verstärkungen entstehen. Bei den aus dem nahtlosen Schlauchmaterial hergestellten Aktenhüllen liegt die genannte Verstärkung entlang ihrer Knickkanten, wodurch eine Verstärkung der Stoßkanten des Endproduktes gegeben ist.

Nach einem weiteren bekannten Verfahren zur Herstellung von Taschen aus plastischem Material ist es auch nicht mehr neu, das hierfür verwendete schlauchartige Material an mehreren Stellen einzufalzen, wobei an den Falzstellen Verstärkungen der Wandungen durch Aufsprühen zusätzlichen Materials hergestellt werden. Der zusätzliche Aufsprühvorgang kompliziert hierbei das Herstellungsverfahren, ohne daß gleichzeitig die Festigkeit gleichmäßig vergrößert

ίο werden kann.

Schließlich ist es noch bekannt, einen Folienschlauch in einer besonderen Ringdüse einer Folienschlauch-Blasanlage mit wenigstens einer verstärkten Umfangszone zu versehen, längs der Mittellinie dieser Zone aufzuschneiden und an die so gebildeten Verstärkungsrandzonen mittels Schweiß-Stanzstempeln innenseitig Traggriffe begrenzende Ausstanzungen anzubringen.

Die Ringdüse weist dabei wenigstens eine durch partielle Ausschleifung der Ringmündung gebildete, im Querschnitt erweiterte Zone auf, ferner ist ein über eine Wickelanlage an die Blasanlage anschließender Schweißautomat mit einem Werkzeug zum Aufschneiden des Folienschlauches längs der Mittellinie der verstärkten Zone versehen, wobei miteinander übereinstimmende beheizbare Schneidstempel von entgegengesetzten Seiten her mit einem gekühlten, zwischen die verstärkten Randzonen der Folienbahn eingreifenden Gegendruckstück zusammenwirken.

Die so hergestellte Tragtasche weist einen verstärkten Öffnungsrand mit einander gegenüberliegenden, Traggriffe begrenzenden, im Schweiß-Stanzverfahren hergestellten Ausschnitten mit verstärktem Schweißrand auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von Tragetaschen aus Kunststoffolien zu schaffen, nach dem es möglich wird, Tragetaschen bei möglichst niedrigem Materialverbrauch mit noch weiter erhöhter Festigkeit und minimalem Aufwand herzustellen.

Die Lösung dieser Aufgabe wird für ein Verfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß das Strangpressen des Folienschlauches mit den zwei einander gegenüberliegenden verdickten Zonen mit über die verdickten Zonen bzw. über den übrigen Folienschlauch jeweils gleichmäßiger Dicke und das Trennen des Folienschlauches in einzelne Stücke durch Auftrennen des flachgelegten Folienschlauches entlang der Mittellinie in zwei gleiche Schlauchhälften und Zertrennen der Schlauchhälften in der Breite des Beutels entsprechende Stücke erfolgt.

In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel nach dem Verfahren, werden in die den Kunststoffschlauch kontinuierlich herstellende Ringdüse in der Nähe der erweiterten Mündungszonen farbige Kunststoffmaterialien, die farbige Verstärkungszonen innerhalb des Folienschlauches bilden, eingebracht. Hierdurch kann das Aussehen des Endproduktes ohne merklichen verfahrensmäßigen Mehraufwand erheblich verbessert werden.

Gegenüber dem eingangs genannten bereits in Vorschlag gebrachten Verfahren, zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Tragetaschen durch einen wesentlich geringeren Materialverbrauch bei vergleichbar höherer Tragfestigkeit aus. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, daß die verstärkte Zone der Tragetaschen überall eine gleichmäßige Dicke aufweist. Für die

Tragefestigkeit reicht es aus, ausschließlich den im Bereich der Grifföffnungen liegenden oberen Taschenrand verstärkt auszuführen.

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen, die eine beispielsweise Ausführungsform darstellen, näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Ansicht der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 eine Seitenansicht gemäß Fig. 1,

F i g. 3 einen horizontalen Schnitt entlang der Linie XV-XV in F i g. 1,

F i g. 4 den flachgequetschten Folienschlauch mit sich deckenden Verstärkungszonen vor der Trennung in zwei Bahnhälften, im Schaubild, und

F i g. 5 die eine Bahnhälfte im Schaubild.

Die in Fig. 1 bis 3 dargestellte Folienschlauch-Blasvorrichtung mit darüber angeordneter Schlauch* quetsch- und Schneidvorrichtung weist einen konischen Düsenkopf 1,Γ auf, welcher aus einem äußeren Hohlkegel 1 und einem kegelförmigen Düsenkern Γ gebildet ist. Der Zwischenraum zwischen dem Düsenkern Γ und dem diesen mit Spiel umschließenden Hohlkegel 1 ist gegen die Mündung 2 zu konisch verengt. Die Mündung 2 weist außerdem an zwei einander diametral gegenüberliegenden Stellen durch partielle Ausschleifung der ringschlitzförmigen Mündung 2 gebildete, im Querschnitt erweiterte Zonen 3 auf, welche einen stärkeren Materialfluß zwecks Erzeugung einer verstärkten Zone 5 am Folienschlauch ermöglicht. Der Materialfluß wird dem Düsenkopf 1,1' durch das Düsenrohr 27 mittels einer im horizontalen Rohrteil 27' eingebauten Förderschnecke 28 zugeführt. 29 ist ein mit dem Rohr 27, 27' verbundener, heizbarer Behälter für die Aufnahme des zu verarbeitenden flüssigen Kunststoffmaterials. Der mit dem Blaskopf 1,1' erzeugte Folienschlauch 4 wird in an sich bekannter Weise mittels Druckluft aufgebläht, welche durch eine in einen axialen Kanal 30 des Kernstückes 1' einmündende Druckleitung 31 zugeführt wird. Ein über dem Düsenkopf 1,1' angeordneter, den Folienschlauch 4 umgebender Kühlring 32 mit Kühlluftaustrittsöffnungen auf der Innenseite sorgt für die Erhärtung des nach dem Verlassen der Düse sich blähenden Folienschlauches 4. Auf seinem Weg nach oben wird der Folienschlauch 4 zwischen zwei schräg zueinander gestellten Leitwänden 33 hindurch flachgelegt zwei Quetschwalzen 34 zugeführt, von denen wenigstens die eine aus elastischem Material besteht und einen Druckluftabschluß des Folienschlauches 4 bewirkt. Leitwände 33 und Quetschwalzen 34 sind in bezug zueinander und zum Düsenkopf 1, Γ so angeordnet, daß die Verstärkungszonen 5 in der Längsmittellinie der die Quetschwalzen verlassenden Folienschlauchbahn 4 liegen. In der zwischen den Leitwänden 33 verlaufenden, mit der Folienbahn 4 zusammenfallenden Mittelebene sind Bodenfalzanformbleche 35 angeordnet, durch welche während der Flachlegung des Folienschlauches 4 an diesem zwei einander diametral gegenüberliegende einwärts springende Bodenfalze 4' angeformt werden, welche zu den Verstärkungszonen 5 um 90 Winkelgrade versetzt verlaufen.

Im Abstand über den Quetschwalzen 34 ist eine zu diesen parallele Führungswalze 36 und ein gegen diese angedrücktes Rollenmesser 37 angeordnet, welch letzteres die Folienbahn 4 längs der Mittellinie m (F i g. 4) der Verstärkungszone 5 in zwei gleiche Bahnhälften 4 a, 4 b trennt, die getrennt je auf eine Rolle 38 bzw. 39 aufgewickelt werden.

F i g. 4 zeigt die Folienschlauchbahn 4 unmittelbar vor dem Auftrennen in die beiden Bahnhälften 4 a und 4b längs der Mittelliniem. Fig. 5 zeigt die eine Bahnhälfte 4 α in der Form, in der sie zu einer Traggriff-Schweiß-Stanzvorrichtung sowie Taschenrandschweiß- und Abschneidevorrichtung geführt und zu Tragtaschen fertig verarbeitet wird.

Die Tragtaschen können auch mit farbigen Randverstärkungen versehen werden. Zu diesem Zweck ist die Folienschlauch-Blasanlage mit zwei zusätzlichen Kunststoff-Zuführungsleitungen 40, 41 für die Zuführung von farbigem Material versehen, welche Zuführungsleitungen nahe den erweiterten Mündungszonen 3 in die Ringdüse einmünden, so daß sich der von der Zuleitung 27 her kommende farblose Materialfluß mit den farbigen Materialzuflüssen der Leitungen 40, 41 unmittelbar vor dem Verlassen der Ringdüse in einer trennscharfen Naht verbinden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Tragetaschen aus Kunststoffolien, bei dem ein Folienschlauch mit zwei einander gegenüberliegenden verdickten Umfangszonen stranggepreßt, mit den beiden verdickten Umfangszonen mittig aufeinanderliegend flachgelegt wird und aus dem flachgelegten Folienschlauch einzelne Stücke getrennt werden, in deren verdickte Zone Grifflöcher gestanzt werden und deren offene Ränder zu Beuteln verschweißt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Strangpressen des Folienschlauches mit den zwei einander gegenüberliegenden verdickten Zonen mit über die verdickten Zonen bzw. über den übrigen Folienschlauch jeweils gleichmäßiger Dicke und das Trennen des Folienschlauchs in einzelne Stücke durch Auftrennen des flachgelegten Folienschlauchs entlang der Mittellinie in zwei gleiche Schlauchhälften und Zertrennen der Schlauchhälften in der Breite der Beutel entsprechende Stücke erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Ringdüse in der Nähe der erweiterten Mündungszonen farbiges Kunststoffmaterial, farbige Verstärkungszonen innerhalb des Folienschlauches bildend, eingeführt wird.