Breithalter mit Kantenfadenausricht-Vorrichtung für eine Webmaschine Die Erfindung bezieht sich auf einen Breithalter mit Kantenfadenausricht-Vorrichtung für eine schützenlose Webmaschine, bei der der Schussfaden von ortsfest an geordneten Fadengebern in das von Kettfäden gebildete Fach eingetragen wird.
Bekanntlich besitzen Gewebe, welche auf Webma- schinen mit direkt ab Vorratsspulen eingetragenem Schussgarn arbeiten, an einer oder an beiden Kanten über diese letzteren hinausragende Schussfadenenden, die durch das Zumessen und Schneiden der Schussfaden- längen nach jedem einzelnen oder jedem zweiten Schuss bedingt sind. Die Längen dieser Schussfadenenden vari ieren, je nach Genauigkeit der Steuermechanismen der Zumess- und Schneidvorrichtungen zwischen 5 und 20 mm.
Bei der Verwendung von bisher bekannten Breit haltern ist es bekannt, die aus dem Geweberand heraus ragenden Schussfadenenden durch Tiefersetzen des Fach schlusses der Randkettfaden so weit zu beeinflussen., dass sie immer, von der Gewebebahnebene aus betrach tet, nach unten zeigen. Sie liegen aber nicht in einer festgelegten Richtung und nehmen keine bestimmte Lage ein.
Deshalb wandern die Kantenfadenenden in ungeord- neter Folge, teils ausserhalb der Gewebekante, teils unter dem Gewebe eingeschlagen, durch den Breithalter. Im weiteren Verlauf wird das Gewebe in dieser Aufmachung auf den Warenbaum aufgewickelt. Die unter dem Ge webe liegenden Kantenfaden verursachen dadurch eine Vergrösserung des Bewicklungsdurchmessers, was sich auf den, Ausfall der Ware sehr nachteilig auswirkt.
Die auf die eben beschriebene Art und Weise auf gewickelte Ware wird im allgemeinen zum Zwecke des besseren Aussehens einer weiteren Operation unterzogen. Diese besteht im Kürzen der Kantenfadenenden auf eine gleichmässige Länge. Durch die wirre Lage der Kanten fadenenden kommt es häufig vor, dass viele derselben beim anschliessenden Schneidvorgang nicht erfasst wer den und das Gewebe dadurch nicht den bestmöglichen Ausfall erreicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die be- schrieben--n Nachteile zu beheben. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch ge löst, dass auf der Eintrittseite des Gewebes in den Breit halter, ein mit einer Leitvorrichtung versehenes Eingangs stück und auf der Austrittseite des Gewebes aus dem Breithalter eine, unterhalb des Gewebes angeordnete, mit einer Leitkurve ausgestattete Platte,
sowie ein, oberhalb des Gewebes angeordneter, auf die Gewebelaufseite der Platte aufliegender, federnder Niederhalter vorgesehen sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und es zeigt: Fig. 1 eine Ansicht des erfindungsgemässen Breit halters mit einem Gewebeausschnitt, Fig. 2 ein Detail der Leitvorrichtung in Richtung des Gewebeflusses gesehen, und Fig. 3 eine Ansicht des Breithalterunterteils mit einem Gewebeausschnitt.
Die Fig. 1 zeigt eine Ansicht eines Breithalters mit einem Gewebeausschnitt, wobei auf einem Breithalter- unterteil 1, welcher mit einem Flanschteil 2 an einem nicht dargestellten Support der Webmaschine mit lös baren Mitteln verbunden ist, ein Breithalterdeckel 3 zu geordnet ist.
Dieser Breithalterdeckel 3 wird durch eine nicht eingezeichnete Schraube, die in einem Gewinde 4 des Breithalterunterteils 1 eingesetzt wird, festgezogen, wobei mit Hilfe eines Schlitzes 5 der Abstand zwischen dem Breithalterunterteil 1 und dem Breithalterdeckel 3 in kleinen Grenzen einstellbar ist.
Im Breithalterdeckel 3 sind zwei an sich bekannte und .deshalb nicht näher beschriebene Breithalterwalzen 6 mit je einer einseitigen, ein Gewinde tragenden Verlängerung 7 angeordnet, wel che durch, in der Zeichnung nicht sichtbare Löcher in einer Seitenwand 8 des Breithalterdeckels 3 hindurch ragen und mittels Muttern 9 befestigt sind. Auf der Ge- w;,be-Einlaufseite 10 befindet sich ein in Fia. 2 näher erläutertes Eingangsstück 11.
Auf der Gewebe-Auslauf- seite 12 ist am Breithalterunterteil 1 eine Platte 13 mit senkrecht zu deren Gewebelaufseite 14 angebrachtem Flanschstück 15 mittels einer Schraube 16 befestigt.
Das, Gewebe 17, bestehend aus Kettfaden 18, Randkettfaden 19 und die Kantenfadenenden 20 enthaltenden Schuss- faden 21, wird zwischen dem Breithalterunterteil 1 und dem die Breithalterwalzen 6 tragenden Breithalterdeckel 3, sowie zwischen einem auf dem letzteren mit einem Befestigungsmittel 22 angebrachten federnden Nieder halter 23 und der Platte 13 hindurchgeführt.
Die Fig. 2 zeigt im Detail die Leitvorrichtung für das Gewebe 17 mit den Kantenfaden 20 in Richtung des Gewebeflusses gesehen, derart, dass daraus das Ein- gangsstück 11, welches beispielsweise mit zwei Schrau ben 24 am Breithalterunterteil 1 befestigt ist, ersehen werden kann- Als Leitvorrichtung für die Kantenfaden 20 ist in diesem Falle ein Schlitz 25 im Eingangsstück 11 vorgesehen.
Die Fig. 3 zeigt eine Ansicht eines Breithalterunter- teils mit einem Gewebeausschnitt, und man erkennt darin die Lage der Gewebekante 26 bezüglich des Breithalter unterteiles 1 und der Platte 13.
Die keilförmige Platte 13 ist an der als Leitkurve 27 für die Kantenfadenenden 20 dienenden Seite im Querschnitt angeschrägt, so dass die Kantevfadenenden leicht erfasst werden können.
Die Wirkungsweise der oben beschriebenen Kanten- fadenausricht-Vorrichtung ist nachstehend beschrieben: Das von der Webmaschine hergestellte Gewebe durch läuft den Breithalter in der Pfeilrichtung 28 gemäss Fig. 3. Dabei nimmt die Gewebekante 26 eine Lage ein, die durch das Ende 29- des Schlitzes 25 des Eind auf- stückes 11 begrenzt ist.
Die Kante 26 verläuft angenähert rechtwinklig zu den Breithalterwalzen 6 und läuft längs über die Gewebelaufseite 14 der Platte 13 hinweg. Durch die Tiefersetzung der Randkettfaden 19 gegenüber den Ketifaden 18 wird' erreicht, dass sich beim Webprozess die Kantenfadenenden 20 vor dem Eintritt in, das Ein laufstück 11 angenähert senkrecht nach unten stellen.
Beim Durchtritt durch den. Schlitz 25 werden die Kantenfaden 20 am Ende 29 des Schlitzes 25, teils in Richtung der Gewebekante 26, teils in einer andern Lage, neben oder unter das Gewebe 17 gelegt.
In- diesen, in der Fig. 3 dargestellten möglichen Stellungen, durchwandert das Gewebe 17 mit den Kantenfadenenden 20 den Breit- halterunterteil 1 und den Breithalterdeckel 3 mit den Breithalterwalzen 6.
Die Kantenfaden 20 geraten; da sie mehr oder weniger ausgeprägte Schlaufen bilden, unter die mit leichtem Druck- gegen die Unterseite des Gewebes 17 drückende Platte 13, wobei die angeschrägte und keil- förmige Leitkurve 27 die Schlaufen nach und nach aus zieht,
so dass die Kantenfaden 20 schlussendlich in einer angenähert ausgestreckten Lage ausserhalb der Gewebe kante 26 die Vorrichtung verlassen. Durch den federnden Niederhalter 23 wird der Kontakt des Gewebes 17 mit der keilförmigen Leitkurve 27 sicher hergestellt.
Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, dass die Qualität des erzeugten Gewebes verbes sert wird, da beim auf dem Warenbaum aufgewickelten Gewebe der Bewicklungsdurchmesser einheitlich ist und nicht durch eingeschlagene Kantenfaden verändert wird. Ebenso wird beim anschliessenden Kürzen der Kanten fadenenden die Arbeit wesentlich erleichtert, da .sich alle Fadenenden in ausgerichteter Lage befinden.