Verfahren zur Herstellung von ganz oder teilweise aus Chemiefasern bestehendem Papier und derart hergestelltes Papier Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Papier mit Hilfe aus Emulsionen ausgefällter feinverteilter, faserförmiger Teilchen, sowie das der art hergestellte Papier.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstel lung eines Papiers, dessen Fasern ganz oder teilweise aus Chemiefasern bestehen, auf Papiermaschinen unter Bindung mit Hilfe eines ausgefällten faserför- migen Bindermaterials aus synthetischen Polymeren ist dadurch gekennzeichnet, dass man aus einer wäss- rigen,
25 bis 35 % an Feststoff eines Homo- oder Co- polymeren der Acrylsäure oder deren Derivaten oder von Vinylverbindungen in einer Teilchengrösse von höchstens 3 ,u enthaltenden, niederviscosen Emulsion durch allmähliches Eingiessen unter die Oberfläche einer wässrigen, eine geringe Menge eines Fällmit- tels enthaltenden Lösung bei Zimmertemperatur ,un- ter gelindem Rühren feine,
faserförmige Teilchen von durchschnittlich 300 bis 1000 ,u Länge und einem Verhältnis von Länge zu Breite von 2 bis 4 ausfällt, :dass man diese Teilchen ohne Abtrennung aus der Fällflüssigkeit, direkt mit der wässrigen, Chemiefa sern enthaltenden Suspension vermischt und die ent standene Mischung zu einem Papier verformt.
Es ist bekannt, dass Latices unter Einwirkung von Zusätzen, speziell von solchen saurer Reaktion oder auf Basis mehrwertiger Metallsalze brechen, wobei je nach den Bedingungen klumpen- bis pulver förmige Teilchen erhalten werden.
Es ist ferner bekannt, Latex zur Erzielung spe zieller Eigenschaften in wässriger Papierfasersuspen- sion auszufällen, wobei die Polymeren des Latex auf den Fasern haften bleiben.
Dieses Verfahren be schränkt sich aber, wenn nicht besondere Kniffe an gewendet werden, auf Zellstoff, Hadern usw. enthal tende Suspensionen, da diese Faserteilchen grosse Oberfläche mit genügenden Bindekräften aufweisen und dadurch die Retention dieser ausgefälllten Teil chen ermöglichen. Bei Chemiefasern ist diese Reten- tion nicht oder ungenügend vorhanden.
Zur Herstellung von Flächengebilden aus Chemiefasern hat man verschiedene Bindeverfahren für das Fasermaterial versucht. So hat man Flächen gebilde aus Mischungen von Fasern hergestellt,
die verschiedenen Erweichungspunkt aufweisen und die Bindung .anschliessend durch eine Heisskalandrie- rung bewerkstelligt. Man hat auch Flächengebilde aus Fasermaterial mit Latex oder mit Lösungen oder Emulsionen von Bindemitteln imprägniert oder mit pulverförmigen Bindemitteln versetzt und die Bin dung durch eine anschliessende Behandlung vollen det. Zu ähnlichen Zwecken wenden auch gewisse Quellungs- und Schrumpfungsbehandlungen auf heterogenen Fasergebilden appliziert.
Man hat erkannt, dass sich zur Herstellung von solchen Gebilden auf einer Papiermaschine syntheti- sche Polymere, die mit .dem Binder in Pulverform versetzt sind, eignen. Besonders günstig ist die Ver wendung von Bindern in der Fasersuspension, die in Form feiner faserförmiger Teilchen vorliegen, da sie ,dem Faservlies beim Verarbeiten eine genügend hohe initiale Nassfestigkeit verleihen und beim Trocknen gleichzeitig .als Binder wirken.
Ein bekanntes Verfahren zur Erzeugung solcher feiner faserförmiger Teilchen besteht darin, dass ein synthetisches Polymer unter Anwendung erheblicher Scherkräfte aus Lösungen durch Nichtlöser ausgefällt wird. Solche Teilchen können auch direkt durch Granzflächen-Polymerisation gebildet werden.
Die Teilchen werden dann .aus -dem Flüssigkeitsgemisch abgetrennt und .ausgewaschen. Gemäss einem andern Verfahren werden spezielle, schwammartige, aufge- lockerte Filamente in einer Flüssigkeit .gemahlen. Nach einem weiteren bekannten Verfahren werden Copolyamid-Körner in: gequollenem Zustand einer intensiven mechanischen Bearbeitung unterworfen, bis sie zu den gewünschten feinen, faserförmigen Partikeln zerkleinert sind.
Ein anderes Verfahren besteht darin, dass ein Gel eines synthtischen linea ren Polymeren mit festen, wasserlöslichen Substan zen vermischt wird, bis eine pasten- oder pulverför mige Masse entstanden ist und diese Masse durch Behandlung mit Wasser in feine Teilchen überführt wird.
Es ist auch möglich, feine Teilchen aus Lösun gen synthetischer Polymeren, welche nur bei höherer Temperatur beständig sind, durch Abkühlung auszu- fällen. Gemäss einem neueren Verfahren wird schliesslich eine Fasermasse mit Hilfe eines Zusatzes von Glasfasern, auf welche ein thermopastisches Polymer aus einem Latex niedergeschlagen worden war, durch Wärme und Druckeinwirkung gebunden.
Nach einem weiteren Vorschlag werden zu diesem Zwecke natürliche Papierfasern, die mit einem aus Latex ausgefällten überzug versehen sind, verwen det.
Es wurde nun gefunden, dass man auf besonders einfache Weise Papier auf nassem Weg mit Hilfe fei ner aus Emulsionen ausgefällter Teilchen herstellen kann. Besondere Vorteile bietet das erfindungsge- mässe Arbeiten im Falle von Papier, das keine native Cellulosefasern enthält und somit ohne Zusatz der Teilchen nur geringe Bindekräfte aufweisen würde.
Ein Latex, der im Rahmen der vorliegenden Er findung verwendet wenden kann, weist im allgemei nen eine mindestens 40<B>%</B> Feststoffgehalt aufwei sende wässrige Emulsion von Homo- oder Copoly- merender Acrylsäure oder deren Derivaten, wie z. B. des Acrylnitrils und/oder von Homo- oder Copoly- meren von Vinylverbindungen verschiedener Art auf.
Als Chemiefasern kommen künstliche und/oder synthetische Fasern, vorzugsweise mit einem Titer von 1,5-5 den (150 bis 660 Millitex) und 2-12 mm Länge in Frage. Es kann vorteilhaft sein, Mischungen von Fasern verschiedenen Titers und verschiedener Länge und/oder verschiedener Art zu verwenden.
Die Wahl der Faserlängen und Fasertiter der künstlichen undfoder synthetischen Fasern beeinflusst dabei in erheblichem Masse die Weichheit der Flächenge- bilde. Auch Zusätze von nativen Cellulosefasern, wie Zellstoffe, Hadern usw. sind möglich, besonders. dort, wo ausgesprochen papierähnliche Gebilde gewünscht wenden.
Die künstlichen Fasern können beispielsweise aus regenerierter Cellulose oder Celluloseazetat bestehen. Als synthetische Fasern eignen sich solche aus Poly amiden, besonders Polycapronamid (Polyamid 6), das Polyamid von co-Aminoundecansäure (Polyamid 11), Polyhexamethylenadipamid (Polyamid 66),Polyhexa- methylensebazamid (Polyamid 610), allgemein solche aus Kondensationsprodukten von Dicarbonsäuren Feit Diaminen u.
a., ferner solche aus Polyurethanen, aus Polyestern wie Polyäthylenterephthalat, aus Co- polymeren aus Terephthalat/Isophthalat und Athylen- glykol u. a., aus Vinyl-, Vinyliden- oder Acrylnitril- Polymeren usw., aber auch aus Glas.
Die zur Verwendung gelangenden Chemiefasern können kreisrunden, bändchenförmigen, dreieckigen oder dreiarmigen oder noch stärker differenzierten Querschnitt haben. Auch Hohlfaser sind gemäss der Erfindung geeignet.
Die verwendeten Latices sollen möglichst farb lose Polymere enthalten, die sich durch Wärme-, Licht- und Wettereinflüsse nicht verfärben. Sie sollen sich ferner leicht mit Wasser verdünnen lassen und niederviscos sein, damit sie in ;geeigneter Weise ver arbeitet werden können. Sie sollen ferner so fein ver teilt sein, dass die emulgierten Teilchen die Grösse von 3 ,u nicht übersteigen.
Für den erfindungsgemäs- sen Zweck haben sich besonders folgende Marken produkte als geeignet erwiesen:
EMI0002.0114
ACRONAL <SEP> 450 <SEP> D <SEP> der <SEP> Firma <SEP> Badische <SEP> Anilin ACR@NAL <SEP> 500 <SEP> D <SEP> , <SEP> und <SEP> Sodafabrik, <SEP> Ludwigs hafen, <SEP> Deutschland
<tb> DICRYLAN <SEP> C <SEP> der <SEP> Firma <SEP> Ciba <SEP> AG, <SEP> Basel,
<tb> Schweiz
<tb> HYCAR <SEP> 2671 <SEP> der <SEP> Firma <SEP> B. <SEP> F.
<SEP> Goodrich
<tb> HYCAR <SEP> 1571 <SEP> Chemical <SEP> Comp., <SEP> Cleveland,
<tb> HYCAR <SEP> 1872 <SEP> Ohio, <SEP> USA Diese Latices können allein oder in Mischungen untereinander oder gegebenenfalls in Mischungen mit Polymersuspensionen anderer Art, die an und für sich Ausfällungen ungeeigneter Form ergeben, ange wendet werden.
Die erwähnten Latices, die in dünnen Schichten beim Eintrocknen farblose oder höchstens leicht gelbliche, durchsichtige Filme von hoher Zähigkeit und Elastizität bilden, ergeben bei geeigneten Fällbe- d ingungen feine, flächige faserförmige Teilchen, die sich vorzüglich zum erfindungsgemässen Binden von Papier aus Chemiefasern eignen.
Das Ausfällen der feinen faserförmigen Teilchen geht vorteilhafterweise so vor sich, dass der Latex in feinem Strom unter die Oberfläche einer vorgelegten wässerigen, eine geringe Menge eines Fällmittels ent haltenden und durch mässiges Rühren bewegten Lösung zugesetzt wird. Bei diesem Rühren werden nur geringe Scherkräfte entwickelt.
Als Fällmittel können zweckmässigerweise Salze mehrwertiger Metalle, besonders Alaun, und/oder kationaktive organische Verbindungen, vorzugsweise kationaktive Polymere, verwendet werden.
In besonders bevor zugter Weise kann die Fällung derart .durchgeführt werden, dass in der das Metallsalz enthaltenden Fäll- flüssigkeitder Latex ausgefällt und die Fällung unter stetem Rühren durch Zusatz der kationaktiven orga nischen Verbindung zu Ende .geführt wird.
Dem Latex können zwecks Beeinflussung der Fällung verschiedene Mittel zugesetzt werden wie z. B. Ammoniak, Polyacrylsäure oder deren Alkali- oder Ammoniumsalze oder Methylcellulose. Durch Zusatz von Carboxymethylcellulose erzielt man aus gesprochen längliche, faserartige, ausgefranste Teil chen.
Die Konzentration der Fällmittel in der Fällösung und die Temperatur der Lösungen sind nicht kritisch. Nach der Erfindung soll die Konzentration der Poly meren im Latex vor der Ausfällung durch Verdünnen auf 25 bis 35 /o gebracht werden. So gelingt es in weitem Rahmen, brauchbare faserförmige Teilchen in der Art der Figur der Zeichnung, die .gemäss der Er findung durchschnittlich 300 lt bei feineren, bis 1000 ,c4 Länge bei gröberen und einem Verhältnis von Länge zu Breite von 2-4 aufweisen müssen, nie derzuschlagen.
Die Teilchengrösse wirkt sich natürlich auf die Eigenschaften des Papiers aus. Feinere Teilchener geben höhere Dichte, Steifheit, Reiss- und Einreissfe- stigkeit des Flächengebildes. Gröbere Teilchen ver schaffen dem Gebilde hohe Weichheit und Porosität, aber geringere Festigkeiten. Der Fachmann hat es somit in der Hand, die für den vorgesehenen Zweck geeigneten Teilchenformen und - grössen durch Wahl der Fällungsbedingungen zu erzeugen.
Auswa schen der Teilchen ist nicht notwendig. Erfindungs- gemäss werden der in der Fällflüssigkeit suspendier ten Masse der faserförmigen Teilchen, gegebenenfalls nach Verdünnung mit Wasser, die zur Herstellung des Papiers verwendeten Chemiefasern unmittelbar, d. h. ohne vorangehende Isolierung der Teilchen, zu gesetzt.
Die Fasersuspensionen enthalten gemäss der Er findung künstliche oder synthetische Fasern. Bei Verwendung bestimmter synthetischer Fasern mit feinem Titer lassen sich ausgesprochen weiche Ge bilde herstellen. Gegebenenfalls können Fasern mit tieferem Erweichungs-, respektive Schmelzpunkt und daher vor allem klebendem Charakter, wie z. B. Fasern aus Copolyamiden, zugesetzt werden. Solche Fasern entwickeln dann in einer thermischen Nach behandlung des Papiers noch zusätzliche Bindungs punkte.
Der Anteil der aus dem Latex ausgefällten Teil- chen kann 15 bis 50 % bezogen auf das getrocknete Papier betragen. Falls native Fasern mitverwendet werden, kann der Minimalanteil an Latex gegebenen falls noch etwas tiefer liegen. Die Suspension kann noch weitere, in der Papierfabrikation übliche Zu sätze, wie Pigmente, Antischaum-, Konservierungs- und andere Hilfsmittel enthalten.
Die Fasersuspension kann auf bekannten Maschinen, wie Langsiebmaschinen, Rund- und Vakuumsiebmaschinen usw. auf nassem Weg in ein Papier umgewandelt werden. Dieses ist dank der aus- serordentlich hohen Bindekräfte der aus .dem Latex ausgefällten Teilchen selbsttragend. Es ist aber mög- lieh, die erhaltenen Gebilde kalt oder heiss zu pres sen, wobei gewisse Eigenschaften, wie Porosität, Weichheit usw. beeinflusst werden können.
Das Papier kann zudem mit verschiedenen orga nischen, natürlichen oder synthetischen Harzen oder Bindemitteln imprägniert und/oder satiniert werden. Es lässt sich auf dem normalen oder auf dem Schreinerkalander, sowie auf dem Gaufragekalander bearbeiten und plissieren. Ferner können den aus dem Latex ausgefällten Teilchen Substanzen, wie Zinkoxyd etc., zugesetzt werden.
Auf diesen Wegen kann man steife oder sehr weiche, poröse oder dichte, besonders reiss- oder einreissfeste Gebilde erhalten. Die Erfindung ist besonders vorteilhaft, wenn man sehr weiche, stoffartige Gebilde auf nassem Weg her stellen will, was bis jetzt nach anderen Verfahren .auf Papiermaschinen nicht in diesem Masse gelungen ist.
Das verfahrensgemäss hergestellte Papier findet Verwendung als Verpackungsmaterial, für Taschen tücher, wegwerfbare Tücher, Bucheinbände und be sonders überall ;dort, wo besonderer Wert auf Weich heit gelegt wird.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung noch genauer erläutern: <I>1. Beispiel</I> Ein Latex mit 41 % Feststoffgehalt eines Copoly- meren, enthaltend einen hohen Anteil an Acrylnitril, (HYCAR 1'571), mit einem pH-Wert von 8 und einem spezifischen Gewicht von 1,
00 und einer mitt leren Teilchengrösse von 1200 A wird durch mässi- ges Rühren homogenisiert. Bei laufendem Rührwerk werden 1 % einer wasserlöslichen Carboxymethylcel- lulose (HERCULES TYPE 7 HP), auf den Feststoff- gehalt des Latex bezogen,
zugefügt und sodann der Latex mit @deionisiertem Wasser auf 32 % Feststoff- gehalt verdünnt.
In einem zylindrischen Gefäss wer- den zu 550 ml Wasser 3,3 ml einer 15 %igen Alaun- lösung, entsprechend -einer Menge von 0,58 gr Alaun, unter Rühren zugegeben.
Dann wird bei Zimmertem peratur und unter Rührung mit Flügelrührer eine Menge eines mit Wasser verdünnten Latex, entspre chend 11g Feststoffgehalt, aus einem Scheidetrichter, dessen Ausfluss 3-4 cm unter der Oberfläche ein mündet, innnerhalb 30-35 Sekunden in die alaun haltige Fällösung eingeleitet. Das Rührwerk wird noch während 60 Sekunden mit der gleichen, darauf mit reduzierter Umdrehungszahl laufen gelassen.
Hierauf werden der Fällösung 2 ml :einer wässrigen, 3 0higen, ein stark kationaktives Polymer (KYMENE 557 Markenprodukt .der HERCULES POWDER COMPANY, Wilmington, Del. USA) enthaltenden Lösung zugesetzt. Nach weitern 2 Minuten wird das Rührwerk abgestellt.
Es fallen in der Fällö.sung feine, stark verzweigte, faserartige Teilchen an, die für die Herstellung von weichen bis papierartigen Flächengebilden auf einer Langsiebmaschine geeignet sind.
Man kann ähnliche, faserförmige Teilehen nach dem beschriebenen Verfahren erhalten, wenn man von Mischungen von 2 oder 3 Latices ausgeht. Zum Beispiel: <I>1. Mischung,</I> bestehend aus je 1 Teil (aus Fest staffgehalt bezogen) folgender'3 Latices:
a) Weichmacherfreie Emulsion mit 50 0lo Fest- stoffgehalt eines stark anionaktiven Polyacrylats (DICRYLAN C) b) Emulsion mit 50 % Feststoffgehalt eines sau- ren Polyacrylats (HYCAR'2'671) c) Seifenfreie,
schwach alkalische Emulsion mit 40 % Feststoffgehalt eines Copolymeren mit einem mittleren Anteil an Acrylnitril (HYCAR 1872) Diese Mischung ergibt sehr feine, faserige, gleich mässige Teilchen.
<I>2. Mischung,</I> bestehend aus je 1 Teil (auf Fest stoffgehalt bezogen) folgender 2 Latices: a) Weichmacherfreie Emulsion mit 50 % Fest- stoffgehalt eines stark anionaktiven Polyacrylats (DICRYLAN C) b) Seifenfreie, schwach alkalische Emulsion :
mit 40 % Feststoffgehalt eines Copolymeren mit einem mittleren Anteil an Acrylnitril (HYCAR 1872) Aus dieser Mischung fallen beim Arbeiten nach diesem Beispiel mittelfeine, faserartige Teilchen aus.
<I>3. Mischung,</I> bestehend aus je 1 Teil (auf Fest stoffgehaltbezogen) folgender 2 Latices: a) Weichmacherfreie Emulsion mit 50 % Fest- stoffgehalt eines stark anionaktiven Polyacrylats (DICRYLAN C) b)
Emulsion mit 50 % Feststoffgehalt eines sau- ren Polyacrylats (HYCAR 2671) Diese Mischung ergibt mittelfeine, faserförmige Teilchen.
<I>4. Mischung,</I> bestehend aus je 1 Teil (auf Fest stoffgehalt bezogen) folgender 2 Latices: a) Emulsion mit 50 % Feststoffgehalt eines sauren Polyacrylats (HYCAR 2671) b)
Schwach alkalische Emulsion mit 41 % Fest- stoffgehalt eines Copolymeren mit hohem Anteil an Acrylnitril (HYCAR 1571) Die Mischung liefert ebenfalls mittelfeine, faser artige Teilchen.
<I>5. Mischung,</I> bestehend aus je 1 Teil (auf Fest stoffgehalt bezogen) folgender 2 Latices: a) Mässig saure, weichmacherfreie Emulsion mit 40 % Feststoffgehalt eines Copolymeren aus Acryl- säureestern und anderen Vinylverbindungen (ACRO- NAL 450 D) b) Stark saure,
weichmacherfreie Emulsion mit 50 % Feststoffgehalt eines Copolymeren aus Acryl- säureestern und anderen Vinylverbindungen (ACRO- NAL 500 D) Aus dieser Mischung erhält man feine bis mittel feine, weisse faserige Teilchen.
<I>6. Mischung,</I> bestehend aus je 1 Teil (auf Fest stoffgehalt bezogen) folgender 2 Latices: a) Emulsion mit 50 % Feststoffgehalt eines sauren Polyacrylats (HYCAR <B>2671)</B> b) Seifenfreie,
schwach alkalische Emulsion mit 40 % Feststoffgehalt .eines Copolymeren mit :einem mittleren Anteil an Acrylnitril (HYCAR 1872) Diese Mischung führt zu mittelfeinen bis groben faserigen Teilchen.
Diese aus :den vorstehend genannten Latexmi- schungen ausgefällten Teilchen lassen sich zusammen mit Kurzfasern aus regenerierter Cellulose oder aus synthetischem Material zu Papier .mit mannigfaltigen Eigenschaften verarbeiten. <I>z.
Beispiel</I> Es wird ein Latex mit 41 % Feststoffgehalt und einem p11-Wert von 8, einem spezifischen Gewicht von 1,00 und einer mittleren Teilchengrösse von 1200 A, enthaltend ein Copolymer .mit einem hohen Anteil von Acrylnitril (HYCAR 1571), gemäss d em vorhergehenden Beispiel ausgefällt.
Man erhält eine Suspension feiner, stark verzweigter, faseriger Teil chen.
Diese Suspension wind mit kurz geschnittenen künstlichen und synthetischen Fasern gemischt und mit deionisiertem Wasser bis zu,einem Feststoffgehalt von ca. 2 % verdünnt. Der Feststoffanteil besteht aus folgenden Komponenten:
30 % .aus Latex ausgefällter, faseriger Teilchen 8 % Kurzfasern von 1,
5 mm Länge und einem Titer von 210 Millitex -aus einem Copolyamid aus 40 % Hexamethylendiammoniumadipat + 60 0/0 Caprolactam 16 % Kurzfasern aus regenerierter Cellulose <RTI
ID="0004.0234"> von 3 mm Länge und einem Titer von 165 Millitex 16 % Kurzfasern aus regenerierter Cellulose von 4 mm Länge und einem Titer von 165 Millitex 15 % Kurzfasern aus regenerierter RTI ID="0004.0251" WI="14" HE="4" LX="1779" LY="1334"> Cellulose von 6 mm
Länge und einem Titer von 310 Millitex 15 % Kurzfasern aus regenerierter Cellulose von 8 mm Länge und einem Titer von 310 Millitex.
Aus der Fasersuspension wird ein Blatt gebildet. Dieses wird zwischen Zellstoffblättern bei einer Bela stung von 70 gr/cml während 3 Minuten abge- gautscht und anschliessend auf einem Trockenzylin der einer Papiermaschine getrocknet (Dampfdruck 2 kg/cm2). Beim Ab.gautschen und Trocknen kann keine nennenswerte Klebung, sei es am Zellstoffblatt oder am Trockenzylinder, festgestellt wenden.
Das getrocknete und nicht weiter präparierte Blatt weist folgende Eigenschaften auf: Reisslänge trocken: 978 m Dehnung trocken: 15,2()/o Das Blatt ist ziemlich dicht und hat angenehmen Griff und eine .gute Nassfestigkeit. Es kann ohne Schwierigkeiten durch Imprägnieren mit bekannten Harzen, Hydrophobiermitteln, Bindern, Füllmitteln in seinen Eigenschaften den mannigfaltigsten Zwek- ken angepasst werden. Ferner kann es bestrichen, heiss kalandriert und satiniert werden.
<I>3. Beispiel</I> Es wird !die gemäss dem 1. Beispiel aus der 5. Latexmischung erhaltene Suspension feiner bis mit telfeiner, weisser faseriger Teilchen vorgelegt.
Diese Suspension wird mit Kurzfasern gemäss dem z. Beispiel vermischt und zu einem Blatt verar beitet. Weder beim Abgautschen und noch beim Trocknen kann ein nennenswertes Kleben beobachtet werden.
Das getrocknete Papier weist mittlere Weichheit, aber besonders gute Einreissfestigkeit auf. Die mechanischen Eigenschaften sind: Reisslänge trocken: 1262 m Dehnbarkeit trocken: 18,4% Einreisefestigkeit: 4,1 kg Die Einreisefestigkeit wurde nach der TAPPI- Methode T 470 m - 54 an einem Streifen von 52 X 15 mm bestimmt.
<I>4. Beispiel</I> Eine Latexmischung, bestehend aus 240 g einer weichmacherfreien Emulsion mit 50'/o Feststoffge- halt eines stark anionaktiven Polyacrylats (DICRY- LAN C) und 300 g einer seifenfreien,
schwach alkali- schen Emulsion mit 40 % Feststoffgehalt eines Copo- lymeren mit einem mittleren Anteil an Acrylnitril (HYCAR 1872),
wird unter Rühren mit 240 g einer 1 '/eigen wässerigen Lösung einer Carboxymethylcel- lulose versetzt und homogenisiert.
Die verdünnte Emulsion wird in eine gerührte Fällösung von 121 Leitungswasser, das mit 72 ml einer 15ohigen wässerigen Lösung von Aluminium sulfat (entsprechend 12,6 g festem Alaun) versetzt worden war, während insgesamt 105 Sekunden unter die Oberfläche eingeleitet.
Dann wird weitergerührt und die Fällung durch Zusatzeiner wässrigen Lösung eines kationaktiven Polymeren (KYMENE 709, Markenprodukt der HERCULES POWDER COM- PANY, Wilmington, Del. USA) vollendet. Zur Schaumverhinderung kann gegebenenfalls noch ein Antischaummittel zugesetzt werden. Es entstehen gleichmässige, mittelfeine, faserige Teilchen.
Zu dieser Suspension werden synthetische Kurz fasern hinzugefügt, bis eine Stoffdichte von 1,9'/0 erreicht ist. Der Stoff enthält dann auf den Feststoff- gehalt bezogen:
30'/o aus Latex ausgefällter, faseriger Teilchen 8'/o Kurzfasern von 1,5 mm Länge und einem Titer von 210 Millitex aus einem Copolyamid aus 40'/o Hexamethylendiammonumadipat + 60 0l0 Caprolactam 16 % Kurzfasern aus Polyhexamethylenadipamid von 3 mm Länge und einem Titer von 165
Millitex 16 % Kurzfasern aus Polyhexamethylenadipamid von 4 mm Länge und einem Titer von 165 Millitex 30'/o Kurzfasern aus Polyhexamethylenadipamid von 6 mm Länge und einem Titer von 330 Millitex. Die Suspension wird .auf einer Langsiebmaschine zu einem Papier von 78 g/m2 verarbeitet und ge trocknet. Es kann kein Kleben auf der Maschine beobachtet werden.
Das abfliessende Siebwasser ist klar, was beweist, dass die Polymeren des Latex voll ständig in Faserform ausgefällt worden sind.
Das getrocknete Papier ist ausserordentlich weich und dehnbar. Seine mechanischen Eigenschaften in Maschinenrichtung sind folgende: Reisslänge trocken: 827 m Dehnbarkeit trocken: 23,6% Einreisefestigkeit: 2,3 kg <I>5.
Beispiel</I> Es wird die gleiche Suspension ausgefällter Latexteilchen, wie im vorhergehenden Beispiel, mit einer Mischung von künstlichen und synthetischen Fasern versetzt, so dass ein Stoff von 1,9'/o Stoff dichte und folgenden Anteilen, bezogen auf den Fest Stoffgehalt, entsteht:
30 % aus Latex ausgefällter, faseriger Teilchen 8'/o Kurzfasern aus einem Copolyamid aus 40'/0 Hexamethylendiammoniumadipat + 60'/o Caprolao- tam von 1,
5 mm Faserlänge und einem Titer von 210 Millitex 16'/o Kurzfasern aus regenerierter Cellulose von 4 mm Länge und einem Titer von 165 Millitex 15 % Kurzfasern aus regenerierter Cellulose von 8 mm Länge und einem Titer von 3l0 Millitex 16'/o Kurzfasern aus
Polyhexamethylenadipamid von 3 mm Länge und einem Titer von 165 Millitex 15 % Kurzfasern aus Polyhexamethylenadipamid von 6 mm Länge und einem Titer von 330 Millitex. Dieser Stoff wird wie im vorhergehenden Beispiel auf einer Langsiebmaschine zu einem Papier von; 94 g/m2 Flächengewicht verarbeitet und getrocknet.
Das Siebwasser ist vollständig klar.
Das erhaltene Papier weist etwas weniger Weich heit und Dehnbarkeit als das gemäss dem 4. Beispiel erhaltene auf, dagegen erhöhte Festigkeiten. Die mechanischen Eigenschaften in Maschinenrichtung sind folgende: Reisslänge trocken: 1036 m Dehnbarkeit trocken: 21,8/o Einreisefestigkeit: 3,2 kg