Maschine mit Nassschliffeinrichtung zum Scharfschleifen von Werkzeugen Werkzeug-Scharfschleifmaschinen arbeiten meist mit Trockenschliff. Das ist, solange nur kleine Span abnahmen erforderlich sind, durchaus möglich und auch wirtschaftlich. Müssen jedoch bei stärkerem Verschleiss der zu schärfenden Werkzeuge dickere Werkstoffschichten von den Spanflächen herunterge- schliffen werden, dann begrenzt die Gefahr zu starker Erwärmung und infolge deren der Entstehung von Weichstellen am geschliffenen Werkzeug die Lei stungsausnutzung der Maschine.
Durch eine intensive Kühlung, wie sie nur durch eine ausreichend bemes sene und zweckentsprechend zugeführte Kühlmittel menge erreicht werden kann, lässt sich dieser Nach teil vermeiden, und die Schruppleistung der Maschine kann erheblich besser ausgenutzt werden. Darüber hinaus lässt sich - wie vom Rund- und Flachschlei fen her bekannt - auch bei den Werkstoffen der Werkzeuge mit Nassschliff in den meisten Fällen eine wesentlich bessere Oberfläche erreichen als mit Trockenschliff.
Daher sind einige bekannte Bauarten von Werkzeug-Scharfschleifmaschinen auch bereits mit Nassschliffeinrichtungen ausgerüstet worden, die jedoch vor allem wegen des mangelhaften Schutzes der Führungen der Maschine selbst und der Umge bung der Maschine vor dem die Schleifspäne und den Schleifmittelabrieb enthaltenden Spritzwasser nicht voll befriedigen.
Die Lösung der Aufgabe, einen möglichst wirksa men Schutz vor dem abspritzenden Kühlmittel zu schaffen, ist bei einer Werkzeug-Scharfschleifma- schine der meist üblichen Bauart, bei der das auf einem hin- und hergehenden Schlitten aufgenommene Werkstück an einer ortsfesten Schleifscheibe vorbei geführt wird, schwieriger als z. B. bei Rundschleifma schinen wegen der - so z.
B. bei Wälzfräsern - oft stark zerklüfteten, das Umherspritzen begünstigenden Form der zu schleifenden Werkstücke. Hinzu kommt, dass dem Kühlmittelstrahl eine so hohe Geschwindig keit gegeben wird, dass er beim Auftreffen auf die Schleifscheibe alle dieser anhaftenden Späne und losen Schleifkörner fortspült. Wesentlich besser lässt sich diese Aufgabe bei einer Maschine lösen, bei der das Werkstück ortsfest aufgenommen ist und die auf dem Schlitten gelagerte Schleifscheibe hin- und her geht;
denn diese Bauart ermöglicht sowohl eine völ lige Abdeckung bzw. Umschliessung des Arbeitsrau mes nach aussen als auch bei entsprechender Ausbil dung und räumlicher Anordnung der Führungsbah nen des Schleifschlittens deren ebenso vollständigen Schutz vor Schleifstaub und Kühlwasser.
Die zum Schleifen von Werkzeugen, vorzugsweise zylindrischen Fräsern, mit geraden oder schraubigen Spannuten bestimmte Scharfschleifmaschine mit Nassschliffeinrichtung nach der Erfindung nimmt das zu schärfende Werkzeug an der Werkstückspindel ortsfest auf, so dass es ausser der Teilungsschaltung von Nut zu Nut nur die beim Schleifen schtaubig ge nuteten Werkzeuge erforderliche Verschraubungs- drehung auszuführen hat, während die auf einem Schleifschlitten. gelagerte Schleifscheibe den zugehö rigen Längshub macht.
Die Maschine ist dadurch ge- kennzeichnet, dass die Führung für die Längsbewe gung des Schleifschlittens .durch einen - von der Be dienungsseite der Maschine aus gesehen - über und hinter der Werkstückachse parallel zu dieser von der linken zur rechten Seitenwand des Maschinenbettes innerhalb des geschlossenen Arbeitsraumes verlau fenden Zylinder gebildet und der Schlitten gegen Verdrehung .auf dem Zylinder durch eine an seinem unteren Ende befestigte, zwischen am Maschinenbett gelagerten Rollen geführte Schiene gesichert ist.
Diese Bauart ermöglicht es, den ganzen Führungszy- linder durch beidseitig an den Stirnwänden des Maschinenbettes und am Schleifschlitten selbst befe stigte Faltenbälge vollständig zu umschliessen und darüber hinaus den ganzen Arbeitsraum der Maschine einschliesslich des Schleifschlittens und seiner Führung ebenfalls vollständig zu umkleiden und nach aussen abzuschliessen,
so dass auch bei stärkster Kühhnittelzufuhr dieses nicht nach aussen verspritzt werden kann.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Maschine nach der Erfindung, deren Aufbau nachstehend näher erläutert wird. Es stellt dar: Fig. 1: eine Ansicht der Maschine von vorn; Fig. 2: eine Draufsicht der Maschine mit abge nommenem Deckel und teilweisem Schnitt längs der Linie AA in Fig. 1; Fig. 3: einen Längsschnitt der Maschine entlang der Linie BB in Fig. 2; Fig. 4: einen Querschnitt der Maschine entlang der Linie CC der Fig. 2;
Fig. 5: einen Querschnitt der Maschine entlang der Linie DD der Fig. 2; Fig. 6: einen teilweisen Schnitt durch die Schutz kappe der Schleifscheibe mit angeschlossenem Schlauch für die Staubabsaugung; Fig.7: wie Fig.6, jedoch mit angeschlossener Kühlwasserdüse.
Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht der Maschine mit den Bedienungs-, Schalt- und Anzeigeelementen für die Einstellung des Arbeitsablaufes und dem elektri schen Schaltschrank an der rechten Maschinenseite. Die Längs- und Querschnitte Fig. 2 bis. 5 lassen die Anordnung der Schleifschlittenführung und den völ lig geschlossenen Arbeitsraum erkennen.
Das Maschinenbett 1 ist kastenförmig mit mehre ren Unterteilungen ausgebildet und besteht mit dem Spindelstock 2 aus .einem Stück. Auf der Oberseite eines Führungskörpers 3 mit annähernd dreieckigem Querschnitt, der auf eine bearbeitete Fläche des hochgezogenen Vorderteils des Bettes aufgesetzt ist, ist ein Reitstock 4 mit Pinole und Körnerspitze 5 ver stell- und festklemmbar geführt.
Die Schleifspindel 6 ist mit unter etwa 15 gegenüber der Senkrechten geneigter Achse in einem Schleifkopf 7 gelagert, der - von der Bedienungsseite der Maschine her gese hen - hinter dem Werkstück quer zur Werkstück achse auf zwei zylindrischen Führungsstangen 8 verstellbar ist. Die Schleifspindel ist im Schleifkopf zur Spanzustellung durch hier nicht dargestellte Mit tel in ihrer Achsenrichtung verstellbar. Sie wird un mittelbar durch einen an ihrem unteren Ende ange kuppelten, in der Drehzahl stufenlos verstellbaren Ölmotor 9 angetrieben.
Die Führungsstangen 8 des Schleifkopfes sind in einem Lagerschild 10 befestigt, welches zwecks Einschwenkung des Schleifkopfes mit der flachkegelförmigen Schleifscheibe 11 auf den Spannutensteigungswinkel des zu schleifenden Werk zeuges um eine waagerechte Achse 12 gedreht und in der Arbeitsstellung hydraulisch festgeklemmt werden kann. Die Schwenkung wird durch einen hier nicht dargestellten kleinen Elektro-Motor und ein Schnek- kengetriebe bewirkt.
Die Winkeleinstellung der Schleifscheibe ist an einer Skala 13 abzulesen.
Das Lagerschild mit den Schleifkopfführungen 8 ist an einem parallel zur Werkstückachse hin- und hergehenden Schlitten 14 befestigt. Der Schlitten 14, im folgenden als Schleifschlitten bezeichnet, gleitet auf einem geschliffenen Führungszylinder 15, der hinter und über der Werkstückspindel in der hochge zogenen linken bzw. rechten Bettwand gelagert ist. Gegen Verdrehung um die Achse des Führungszylin ders ist der Schleifschlitten durch eine an seinem un teren Ende festgeschraubte Schiene 16 gesichert, die zwischen zwei an einem am Bett verschraubten Lagerbock gelagerten Rollen 17 läuft.
Der Schleifschlitten wird durch einen mit ihm verbundenen Ölzylinder 18 mit stufenlos einstellba rer Geschwindigkeit hin- und hergehend angetrieben. Dieser Ölzylinder verschiebt sich auf einer aus zwei Teilen 19 und 20, die durch den Kolben 21 miteinan der verbunden sind, bestehenden hohlen Kolben stange. Die beiden Stücke .der Kolbenstange 19 und 20 sind in den hochgezogenen linken bzw. rechten Seitenwänden des Bettes verschraubt. Der Zylinder raum rechts und links vom Kolben wird durch .die hohlen Kolbenstangen und weiter durch nicht darge stellte Ölleitungen wechselweise mit der Druck- und Ablaufleitung des hydraulischen Systems der Maschine verbunden.
Der Führungszylinder 15 und die Kolbenstangen 18 und 19 sind an den beiden aus dem Schleifschlit ten herausragenden Enden durch Faltenbälge 22 und 23, die am Schleifschlitten bzw. an den Bettwänden befestigt sind, vollständig gegen Schleifstaub und Spritzwasser geschützt. Die Schiene 16 ist an ihrer Unterseite mit einer Verzahnung 24 versehen. Ein in diese Verzahnung eingreifendes Zahnrad 25 wird bei der Hubbewegung des Schlittens in Umdrehung ver setzt und treibt über ein weiteres Zahnrad 26 eine unterhalb des abgeschlossenen Arbeitsraumes quer durch das Maschinenbett laufende Getriebewelle 27 an.
Von dieser werden über einen hier nicht darge stellten Getriebezug, der u. a. eine Wendekupplung und eine Spielausgleichseinrichtung enthält, die Wechselräder 28 (Fig. 1) und das auf der Werkstück spindel 30 sitzende Rad 29 angetrieben. Durch die Wechselräder wird das von der Spannutensteigung des Werkstückes abhängige übersetzungsverhältnis eingestellt, so dass die Werkstückspindel die zur rela tiven Verschraubung der hin- und hergehenden Schleifscheibe in den Spannuten des Werkstückes erforderliche Drehung ausführt.
Die Teilungsschal tung von Spannut zu Spannut wird mit Hilfe einer unmittelbar auf der Werkstückspindel sitzenden, nicht dargestellten Teilscheibe mit hydraulisch ge schalteten Teilklinken bewirkt und durch einen eben falls nicht dargestellten Ölmotor angetrieben.
Der Arbeitsraum der Maschine, innerhalb dessen sich der Schleifschlitten 14 bewegt, ist, wie aus Fig. 3, 4 und 5 zu ersehen, allseitig nach aussen abgeschlos- sen, und zwar rechts und links durch die hochgezoge nen Seitenwände des Bettes, hinten durch eine ange schraubte Schutzwand 31 und oben durch einen Dek- kel 32 sowie die Oberseite des Schleifschlittens und die anschliessenden Faltenbälge selbst, während vorn an der Bedienungsseite eine hochklappbare Plexi- glashaube 33 vorgesehen ist.
Zur besseren Beobach tung des Schleifvorganges ist in einem durch ein Plexiglasfenster 34 gegen den Arbeitsraum abge schlossenen Raum im Werkstückspindelstock eine Leuchte 35 eingebaut. Die Schutzhaube 36 (Fig. 6 und 7) der Schleifscheibe hat einen Absaugstutzen 37, an den entweder ein Verbindungsschlauch 38 zum Ansaugstutzen 39 eines an der Rückseite im Maschinenbett untergebrachten Sauglüfters 40 oder mit einem auswechselbaren Zwischenstück 41 die Zuleitung 42 mit der Düse 43 für die Kühlflüssigkeit befestigt werden kann.
Die Behälter für die Kühl flüssigkeit mit der Umwälzpumpe und den Filtern sind getrennt von der Maschine an deren Rückseite aufgestellt und in der Zeichnung nicht mit darge stellt. Die sich am Boden des Arbeitsraumes sam melnde Kühlflüssigkeit läuft an einer Öffnung an der Rückseite des Bettes in den Behälter zurück.