CH421881A - Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung von Textilien, Papier etc., und Verfahren zu deren Betrieb - Google Patents
Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung von Textilien, Papier etc., und Verfahren zu deren BetriebInfo
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Description
Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung von Textilien, Papier etc., und Verfahren zu deren Betrieb Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrich tung zur Flüssigkeitsbehandlung (wie Färben, Blei chen, Imprägnieren usw.) von Textilien, Papier etc. Es lassen sich mittels der erfindungsgemässen Vor richtung lose Fasern, Gewebe, Garne, Papierbahnen etc. behandeln. Das Patent umfasst ferner ein Verfah ren zum Betrieb dieser Vorrichtung zur Flüssigkeits behandlung von nichttextilem Gut. In den bisherigen Vorrichtungen zum Färben von losen Textilfasern in Form von Stredkbändern, Vlie sen etc. werden diese durch ein Bad geführt und dann zwischen Walzen ausgequetscht. Bei den bisher be kannten Vorrichtungen befindet sich die Quetschstelle oberhalb des Bades und die von den Walzen aus dem Fasergut ausgequetschte Flotte fliesst ungehindert in das Bad zurück. Viele dieser bekannten Vorrichtungen sind kompli ziert und teuer. Da bei allen die ausgequetsche Flotte ungehindert in das Bad zurückläuft, wird dieses bald unbrauchbar, indem Flaum und andere Verunreini gungen von der überschüssigen Flotte in das Bad geschwemmt werden. Es ist daher Aufgabe dieser Erfindung, eine Vor richtung zur Flüssigkeitsbehandlung von Fasergut, wie lose Fasern in Streckbändern oder Vliesen, Geweben am Stück, Papierbahnen usw. zu schaffen, welche die obengenannten Nachteile nicht zeigt. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist besonders geeignet für Behandlungen mit Flotten, die hoch wirksame Netzmittel enthalten. Wegen der äusserst raschen Adsorption solcher Flotten durch das Faser- gut ist dessen notwendige Verweilzeit in dem der Flotte auf ein Minimum ;herabgesetzt, und daher ge nügt ein Bad von geringer Tiefe, um die erforderliche Durchtränkung zu erzielen. Das Fasergut kann un mittelbar aus der Flotte nach der Quetschstelle des Walzenpaares geführt sein; ohne dazwischen eine Strecke zu durchlaufen, auf welcher es zum Aufsau gen der mitgenommenen Flotte eine Zeitlang an der Luft verweilen würde. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie ein endloses Förderband auf weist, welches über Rollen umläuft und im oberen Trum eine nach oben offene Mulde bildet, an die sich unmittelbar Quetschwalzen anschliessen, welche mit dem Förderband gleichzeitig angetrieben werden, dass sie ferner Mittel zur Zulieferung einer Behandlungs flotte in die Mulde des Förderbandes, Antriebsmittel für das Förderband und schliesslich Mittel zur Rege lung des Flüssigkeitsniveaus in der Mulde enthält. Bei dieser Vorrichtung braucht das in der ge nannten Mulde enthaltene Flüssigkeitsvolumen nur sehr wenig grösser zu sein als das Volumen des jeweils darin eingetauchten Fasergutes; überdies kann die Distanz von der Austauchstelle des Fasergutes aus der Flotte zu den Quetschwalzen so kurz sein, dass die ausgepresste Flüssigkeit, die nach der Mulde zu- rückzufliessen sucht, dauernd vom bewegten Faser gut wieder gegen die Quetschwalze mitgenommen wird, wodurch das Bad selbsttätig sauber gehalten wird und sich keine Niederschläge darin ansammeln können. Das Fasergut kann nach dem Passieren der Quetsch- walzen direkt vom Förderband abgenommen wer den; in diesem Falle kann das Förderband um die un tere Rolle zurück zur Stelle- der Materialzufuhr lau fen. Das Förderband kann aber auch so weit geführt sein, dass es vor dem Zurücklaufen das abgequetschte Fasergut noch zu einer Nachbehandlungszone, z. B. zum Dämpfen oder Trocknen, oder durch diese hin durch weiterfördert. Diese Anordnung ist besonders bei der Behandlung von Gewebe- und Papierbahnen, z. B. Tapeten, von Vorteil. Die Vorrichtung kann Seitenwände aufweisen, welche zum Zurückhalten der Behandlungsflotte in der vom Förderband gebildeten Mulde mit diesem zusammenwirken. Zweckmässig kann eine Dichtungsvorrichtung zwischen den untern Rändern der Seitenwände und dem unter ihnen durchlaufenden Förderband vorhan den sein. Der Abstand dieser Seitenwände voneinan der kann einstellbar sein, um ihn der Breite des zu behandelnden Gutes anpassen zu können. Eine kon= kave Stütze unter dem Muldenbereich des Förder bandes ist meist überflüssig, da dieses durch den Zug seiner Antriebswalze fest an den konvexen Unter kanten der Seitenwände anliegend und gespannt ge halten werden kann: Die Flotte kann der Mulde z. B. durch eine per forierte Leitung zugeführt werden, die quer über dem Förderband angeordnet ist. Ein- Zufuhrregler -für die Flotte kann vorgesehen sein, um das Niveau in der Mulde konstant zu halten. Die Vorrichtung kann Mittel zum Einstellen der Förderbandgeschwindigkeit aufweisen, um die Ge schwindigkeit des Durchlaufes des Behandlungsgutes verändern zu können;. ausserdem können Mittel zur Anpassung des Flüssigkeitsstandes in der Mulde an die Dicke des Behandlungsgutes vorhanden sein. In den beiliegenden Zeichnungen sind ein Aus führungsbeispiel und- eine Variante der erfindungs- gemässen Vorrichtung dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt durch eine Maschine zur Behandlung loser Textilfasern; Fig. 2 die gleiche Maschine in Ansicht von oben; Fig. 3 einen Querschnitt durch die Maschine ent lang der Linie 3-3 von Fig. 1; Fig. 4 eine Teilansicht einer Ausführungsvariante der Maschine; Fig. 5 eine schematische Seitenansicht der Ma schine zur Behandlung von Textil- oder Papierbän dern mit angeschlossener Nachbehandlungszone. Gemäss Fig. 1-3 besitzt die Maschine einen Rah men mit oberen, seitlichen Schienen 1 auf aufrecht- stehenden Stützen 2, welch letztere durch Stäbe 3; 4 und 5 miteinander verbunden sind. In vertikalen Führungsschienen 6, die von den Rahmenschienen 1 getragen werden, sind je ein oberes und ein unteres Lager 7 und 8 für zwei Quetschwalzen 9 und 10 be festigt. Die untere Walze 10 wird mittels eines Rie mens 11 von einem Elektromotor 13 über ein verstell bares Getriebes 12 angetrieben. Am anderen Ende des Rahmens 1 ist eine Walze 14 in nicht dargestellten Lagern frei drehbar. Ein end loses Band 15 aus Gummi usw. läuft über die Rollen 10 und 14 und wird in einer Zone 16 durch eine Hilfswalze 17 und die konvexen unterem Kanten 18 von vertikalen Seitenwänden 19 so geführt, dass sie eine nach oben offene Mulde bildet. Die Seitenwände sind einstellbar an einem Quer balken 19a befestigt und lassen sich in verschiedenen Abständen x (Fig. 3) voneinander fixieren, entspre chend der Breite des zu behandelnden Materials. Die Vorderenden der Seitenwände 19 weisen Fortsätze 20 auf; die bis zur Walze 10 reichen, wobei zwischen Teil 20 und Walze 10 ein Spalt für das Band 15 vor gesehen ist. Die obere Walze 9 weist einen rotierbaren Abstrei fer 21 auf, dessen Lager 22 von den Führungsschie nen 6 getragen werden. Mit dem Förderband 15 wirkt ein Abstreifer 23 zur Ablösung des behandelten Ma terials vom Band zusammen. Der Abstreifer 23 ist mit Hilfe eines Schraubenmechanismus 24 einstellbar. Quer über den Zwischenraum zwischen den Seiten wänden 19 ist eine Zufuhrleitung 25 mit Perforationen 25a angeordnet, durch die die Flüssigkeit in die Mulde 16. austritt und in dieser ein Bad 26 bildet. Durch eine (nicht gezeigte) Regelvorrichtung wird der Flüssig- keitszufluss so geregelt, dass das gewünschte Flüssig keitsniveau eingehalten wird. Die oben beschriebene Ausführungsform der Ma schine dient zur Behandlung loser Textilfasern in Form eines Vlieses 27. Diese Fasern gelangen von einem Förderband 28 auf die Maschine, auf welches sie in gleichförmiger Schichtdicke und mit gleich förmiger Geschwindigkeit mit Hilfe eines automati schen Rüttlers; eines Garnect-Apparates oder einer andern Vliesbildungsvorrichtung aufgebracht werden. Vom Band 28 fallen die Fasern auf das Band 15, wo sie ein kontinuierliches Vlies bilden, das dann vom Förderband 15 durch das Bad 26 (Färbebad) beför dert wird. Die das Bad bildende Flüssigkeit enthält in der Regel einen Zusatz, die ihr eine hohe Netz- fähigkeit verleiht, so dass nur eine minimale Ver- weilzeit des zu behandelnden Gutes im Färbebad zur gänzlichen Durchtränkung der Fasern erforderlich ist. Sobald das Vlies das Bad 26 verlässt, gelangt es beinahe sofort zur Quetschstelle zwischen den Wal zen 9 und 10. wo alle überschüssige Flüssigkeit abge quetscht wird. Es wird dann in der Gegend des Ab streifers 23 vom Band 15 getrennt und nach einem geeigneten Behälter weggeführt, während das Band 15 nach der frei drehbaren Walze 14 zurückläuft. Die unteren Kanten 18 der Seitenwände 19 kön nen mit einem besonderen Dichtungsmittel überzo gen sein, gewöhnlich reicht jedoch die Elastizität des Bandes 15 aus, um dessen dichtes Anliegen zu bewir ken und Leckstellen zu verhindern. Der von der an treibenden Rolle 10 hervorgerufene Zug sucht das Band 15 zu strecken und drückt es dadurch gegen die Kanten 18. In einer Ausführungsform der Erfindung, bei der 80% der Flüssigkeit aus den behandelten Fasern aus- gepresst wird, beträgt die Flüssigkeitsaufnahme vom Förderband und somit der Flüssigkeitsbedarf etwa 14 Liter pro Minute. In der Ausführungsvariante gemäss Fig. 4 wird der das Bad 26 bildende Muldenbereich des För derbandes 15 von einer konkaven Stütze 29 getragen, die erforderlichenfalls elastisch gegen die Unterkan ten 18 der Seitenwände 19 gedrückt wird, um das Förderband an sie anzupressen. Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform der Maschine, die zur Behandlung von Textilgewebe oder Papier in laufender Bahn geeignet ist, wobei das Förderband 15 nach vorn verlängert ist, um durch einen Behand lungsofen 30 zu laufen. Das Band kehrt dann über eine Walze 31 nach der frei drehbaren Walze 14 zurück. Bei dieser Ausführungsform ist es wichtig, dass die untere Walze 32 des Zuführungswalzenpaares 33 ge nau die gleiche Umfangsgeschwindigkeit besitzt wie die untere Quetschwalze 10. Diese Walzen können von demselben Motor angetrieben sein; wenn sie von verschiedenen Motoren angetrieben werden, kann er forderlichenfalls eine Synchronisiervorrichtung vor gesehen sein. .
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE I. Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung von Textilien, Papier usw., dadurch gekennzeichnet, dass sie ein endloses Förderband aufweist, welches über Rollen umläuft und in seinem oberen Trum eine nach oben offene Mulde bildet, an die sich unmittelbar Quetschwalzen anschliessen, welche mit dem Förder band gleichzeitig angetrieben werden, dass sie ferner Mittel zur Zulieferung einer Behandlungsflotte in die Mulde des Förderbandes, Antriebsmittel für das För derband und schliesslich Mittel zur Regelung des Flüssigkeitsniveaus in der Mulde enthält.II. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Patentanspruch I zur Flüssigkeitsbehandlung von nichttextilem Gut, dadurch gekennzeichnet, dass das Gut auf dem Förderband durch eine Behandlungs- flottenmenge, welche in der vom Förderband gebilde ten Mulde auf einem geregelten Niveau gehalten wird, und dann unmittelbar nach dem Verlassen der Be handlungsflotte zwischen den Quetschwalzen hindurch geführt wird. UNTERANSPRÜCHE 1. Vorrichtung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie Seitenwände aufweist, wel che zum Zurückhalten der Behandlungsflotte in der vom Förderband gebildeten Mulde mit diesem zu sammenwirken. 2.Vorrichtung nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände quer zur Lauf richtung des Förderbandes verstellbar sind. 3. Vorrichtung nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine konkave Stütze aufweist, welche den Muldenbereich des Förderbandes dicht an die Unterkanten der Seitenwände anpresst. 4. Vorrichtung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Zulieferung der Behandlungsflüssigkeit aus einer perforierten Leitung bestehen, die quer über dem Förderband angeordnet ist, wobei die öffnungen in der Leitung an der Unter seite so verteilt und dimensioniert sind, dass eine gleichförmige Zulieferung der Flüssigkeit über die Breite des Förderbandes gewährleistet ist. 5.Vorrichtung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Zuführungswalzenpaar für das zu behandelnde Gut aufweist, und dass dieses Walzenpaar mit den Antriebsmitteln des Förderban des synchron gekoppelt ist. 6. Vorrichtung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderband hinter den Quetschwalzen durch eine zusätliche Nachbehand lungszone für das zu behandelnde Gut läuft. 7. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch ge kennzeichnet, dass das jeweilige Flottenvolumen in der genannten Mulde nur wenig grösser gehalten wird als das Volumen des jeweils in diese eingetauchten Gutes. B.Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch ge kennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Aus trittsstelle des Gutes aus der Behandlungsflotte und der Quetschstelle zwischen den Quetschwalzen so klein gehalten wird, dass alle ausgequetschte Flot te, die in die Mulde zurückzulaufen bestrebt ist, vom konstant weiterlaufenden Gut wieder gegen die Quetschwailzen mitgenommen wird.
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