Rundstrickmaschine zur Herstellung formgerechter Strickwaren mit festen Seitenrändern Vorliegende Erfindung betrifft eine Rundstrick maschine zur Herstellung formgerechter Strickwaren mit festen Seitenrändern, mit einem stationären Nadel bett mit beweglich in Gruppen angeordneten, mit verschieden hohem Fuss versehenen Doppelfussna- deln, mit einem Schlitten mit Fadenführern, die sich im Bereich der Nadelzonen hin- und herbewegen, mit zwei übereinander um das Nadelbett herum angeord neten, sich in entgegengesetzter Richtung drehenden Schlossmänteln, mit mehreren Strickschlössern,
wel che nach Zonen gruppiert sind, und mit Stössern, um die Nadeln in Arbeitsstellung zu bringen. Die erfin- dungsgemässe Maschine ist gekennzeichnet durch eine Vorrichtung für den individuellen und/oder gruppen weisen Einsatz der Fadenführerschlitten, wobei jeder Fadenführersch#litten entsprechend der Anzahl Strick stellen mit Fadenführern versehen und auf seiner zum Nadelbett konzentrisch angeordneten Führung ange ordnet ist;
sowie durch eine Vorrichtung zum Min dern der Maschen am Strickstück und zur Doppel randherstellung, wobei in der Minderungsvorrichtung rechenartig angeordnete Minderfinger vorgesehen sind, welche paarweise einer Nadelzone zugeordnet sind.
Die Erfindung kann anhand der nachfolgend ge gebenen Beschreibung unter Berücksichtigung der beiliegenden Zeichnung, die als Bestandteil der Be schreibung zu betrachten ist, besser verstanden sein. Allerdings ist darauf zu verwaisen, dass die gegebene Beschreibung der Erfindung nicht vollauf gerecht wird, da Änderungen und Modifikationen möglich sind, die natürlich keinen wesentlichen Abgang von den hier gegebenen Grundzügen der Erfindung darzustel len haben.
Die Zeichnung veranschaulicht: Abb. 1 das Nadel bett eines Beispiels des Rundstrickautomaten, wel ches -Bett zwei gegenüberliegende Spitzennadelzonen besitzt; Abb. 2 eine der Doppelfussnadeln, eine Pla tine sowie eine Doppelrand-Platrine; Abb. 3 den Grundriss des Nadelbetts des Automaten sowie zwei Schlitten, von denen ein jeder vier Fadenführer trägt;
Abb. 4 und 5 Seitenansicht der beiden Schlitten des Automaten. Abb. 6 und 7 die gleichen Schlitten mit Fadenführern; Abb. 8-10 die Anordnung des Schloss mantels des Automaten für drei grundlegende Fälle des Strickens; Abb. 11 eine Abwicklung des Strick stücks der gegebenen Form, wobei beispielshalber ein Strumpf des Cottontyps gezeigt wird;
Abb. 12 eine schematische Damstellung dem Einarbeitung des Fa dens der ersten Maschenreihe im Strumpfe; Abb. 13 15 eine :schematische Darstellung des Einarbeitens der zweiten, dritten und vierten Maschenreihe des Strickstücks; Abb. 17 eine Umhängenadel in vier Stellungen; Abb. 18 das Fersenstrickschloss in zwei schematisch dargestellten Positionen;
Abb. 19 den Längsschnitt des Rundstrickautomaten zur Herstellung von Strickstücken mit festen Seitenrändern mit zwei übereinander ortsfest angeordneten Nadelbetten in Kegelform; Abb. 20 einen Rundstrickautomaten in Draufsicht; Abb. 21 die Mantelform des Schloss- systems eines der rotierenden Schlossmäntel des Auto maten;
Abb. 22 einen Längsschnitt des Rundstrick- automaten zur Herstellung von Strickstücken mit festen Seitenrändern; Abb. 23 Seitenansicht einer gan zen Nadel, einer Doppelrand-Platine und eine platina des Automaten laut Abb. 22; Abb. 23a eine zusam mengesetzte Nadel in zwei Projektionen für den Auto maten laut Abb. 22;
Abb. 24 vier Systeme (Abwick lung) eines Paars Schlossmantel mit den Schlossteilen in charakteristichen Stellungen; Abb. 25 Maschen bildung der Anfangsreihen der Strickwaren bei Strik- ken an unterem Nadelbett; Abb. 26 Maschenbildung der Anfangsreihen dem Strickwaren bei Stricken an beiden Nadelbetten; Abb. 27 charakteristische Stellun gen der Nadeln des unteren und des oberen Nadel betts des Automaten bei Maschenübertragung von einer Nadel auf die andere;
Abb. 28 die Fadenfüh- rungseinrichtung im Grundriss; Abb. 29 Ansicht der Fadenführervorrichtung mit Teilquerschnitt (im Au genblick) des Zusammenfallens des Schlittenpaars mit der senkrechten Fläche; Abb. 30 Ansicht in Pfeil richtung.
A auf Abb. 31; Abb. 31 Ansicht in Pfeil richtung B auf Abb. 28; Abb. 32 Arbeitsfolge bei Fertigung eines komplizierten Strickstücks im Auto maten, z. B. des Ärmels eines Sweaters.
Wie aus Abb. 1 ersichtlich, besitzt der Rundstrick automat ein ortsfestes senkrechtes Nadelbett, das in vier Zonen aufgeteilt ist. Zwei dieser Zonen, 1 und 1i, entgegengesetzt angeordnet mit zentralem Winkel einer jeden Zone von 100-130 , sind Nadelzonen, während die anderen zwei Zonen 2 und 2I, gleichfalls einander gegenüberliegend, jedoch mit zentralem Winkel von 50-80 , keinerlei Nadeln besitzen.
Eine jede der Na deln 3, als Spitzennadel zum Beispiel ausgeführt, be sitzt zwei Füsse 4 und 41 von unterschiedlicher Länge (Abt. 2).
Das Nadelbett ist von zwei übereinander ange ordneten Schlossmänteln 5 und 51 umfasst, welche vom entsprechenden Antriebswerk in Drehbewegung versetzt werden, und zwar einer entgegengesetzt dem anderen, wie dies durch die Pfeile C und CI veran schaulicht ist.
Zur Bewerkstelligung des Maschinenbildimgsvor- gangs sind im Automaten zwischen Nachbarnadeln verlaufende Platinen 6 vorgesehen, welche in den durch die Achse des Nadelbetts verlaufenden senk rechten Flächen radial beweglich sind (in Abb. 1 ist nur eine Platine 6 dargestellt).
Den automatischen Anschlag und Doppelrandum- hängung besorgen im Automaten Doppelrand-Platinen 7 (lediglich eine Platine isst dargestellt), die von den Schlossteilen der Doppelrandbildungsvorrichtung ge steuert werden.
Zwecks Verwirklichung der Maschenübertragung bei Minderung der Breite des Werkstücks im Ver laufe seiner Herstellung durch Übertragung der Ma schen von den Randnadeln der Zonen 1-1I auf die Nachbarnadeln dergleichen Zonen ist im Automaien eine Vorrichtung vorgesehen (in Abb. 1 durch den Buchstaben D gekennzeichnet),
die im Innern Lies Nadelbetts auf senkrechter durch die Achse des Na delbetts verlaufender Welle 8 aufgebaut ist, desglei chen auch vier Kurvenscheiben 9, welche mit den ausserhalb des Zylinders auf Schlossmantel<B>51</B> ange ordneten vier kleiner Schlitten 10 in Wechselspiel stehen.
Zur Erzielung von Pressmustern, komplizierten Rapporten und Nadelauswahl zum Ein- und Aus rücken (bei Ab- und Zunahme der Maschen) werden Platten 11 genutzt, welche mit einem Ende in die Nut unter den unteren Nadelenden 3 einfallen. Eine jede der Platten 11 ;
ist mit Fuss 12 und Vorsprung 121 ausgeführt Bei Einwirkung des entsprechenden Schlossteils der Nadelauswahlvorrichtung (nicht dar gestellt) auf Fuss 12 oder Vorsprung 121 dreht sich die Platte 11 in Richtung des Pfeils 13 um die Stütze 14 und stösst der Nadelschwanz und somit auch die Nadel (3) nach oben, die somit in Arbeit versetzt wird.
Die Vorrichtung zur Steuerung der Platten 11 verwirklicht die Auswahl der Nadeln 3 bei jeder halben Drehung des Schlossmantels und sichert die Möglichkeit der Herstellung zum Beispiel der einge arbeiteten Ferse im Strumpfe gleichzeitig durch meh rere Schlosssysteme.
Abb. 1 veranschaulicht den Grundriss der Nadel zonen 1-1I sowie der nadellosen Zone 2-2I des Nadel betts des Automaten, die Fadenführerschlitten 15-16 und die in jedem Schlitten zu viert gruppierten Faden führer.
Die Fadenführer Hl, H2, H3 und H., des Schlit tens 15 mit der Achse 17 sind auf Gleitstück 18 ge sichert, das -sich bewegt entlang der inneren Führung 19 aus der Zahl der im Verhältnis zum Nadelbett kon zentrisch angeordneten Führungen 19a, 19b, 19c und 19.
Der Schlitten 15 ist am Schlossmantel 51 (Abt. 4) befestigt.
Zur Kupplung des Schlittens 15 mit dem Gleit- stück 18 ist der auf der Achse 17 angeordnete dreh bare Hebel 20 vorgesehen, der mit dem Stift des Gleit- stücks 18 in Wechsellspiel kommt bei seiner Herab lassung in Richtung des Gleitstücks.
Um technologischen Anforderungen Genüge zu tun, besitzt der Schlitten 15 (Abt. 4 und 6) vier Grup pen von Fadenführern: erste Gruppe mit Fadenfüh rern Hl, zweite H=, dritte H3 und vierte H4. Durch Schwenken der Hebel 20a, 20b, 20c und 20 werden die Fadenführer der entsprechenden Gruppen in Ar beit gebracht.
Der Schlitten 16 (Abt. 5) ist auf Schlossmantel 5 befestigt und kann sich zusammen mit den Gruppen der Fadenführer entlang der Zone 1 des Nadelbetts aus Zone 2 ,in die Zone 21 versetzen. Bei Austritt aus der Zone 21 während der Drehbewegung des Schlit tens werden die Fadenführer abgestellt und das Gleit- stück 18 gelangt zum Stillstand, um an den Schlitten 15 angeschlossen zu werden zwecks Überführung aus der nadellosen Zone 21 in die Zone 2.
Die Abb. 6 und 7 veranschaulichen die Vorder ansicht der Schlitten 15 und 16 @im Sinne der Pfeile E und F Abb. 3.
Auf seiner Innenfläche trägt der Schlossmantel 5, wie dies auf Abb. 8-10 dargestellt ist, Abzugsteile K,-K" obere und untere Nadelheber L;-L" und L'1- L'4, desgleichen auch Schlossteil 21, und Austriebs- teil 22.
Die Nadelheber 62 und der Schlossteil 21 sind ra- dial verstdllbar zur Einstellung für Verrichtung der entsprechenden technologischen Funktionen.
Die Einstellung der Schlossteile wie dies in Abb. 8-l0 dargestellt ist, bei abwechselndem Einsatz von Nieder- und Hochfu@ssnadeln ist für drei grundlegende Strickvorgänge gegeben.
Vier Abzugsteile und die dazu gehörigen Nadel- hebet bilden vier Stricksysteme des Schlossmantels 5. Bei Fertigung glatter Bindung sind alle Nadeln in allen Systemen in Tätigkeit (Abb. 3). Der Schlossteil 21 ist ausser Arbeit gebracht, die Nadelfüsse gehen durch, ohne ihn zu berühren.
Bei automatischem Anschlag im dritten System (von links gerechnet) - s. Abb. 9 -sind alle Nadeln betätigt. Im ersten, zweiten und vierten System sind die unteren Nadelheber vom Nadelbett abgeschoben und stehen lediglich mit dem Hochfuss der Nadeln in Wechselspiel, ohne Berührung mit ihrem Nieder- fuss.
Bei automatischer Doppelrandumhängung ist der Schlossteil 21 betätigt zwecks Wechselwirkung mit dem Hochfuss der Nadeln (Abb. 10), ohne Berührung mit deren Niederfuss.
Bei Ausser-Arbeit-Bringen eines der unteren Na delheber werden die Nadeln @in diesem System nicht betätigt sein und alle Nadelfüsse werden unter dem oberen Nadelheber durchgehen.
Falls es der Arbeitsvorgang erfordert, dass im System, sagen wir im dritten, gewählte Nadeln betätigt wären, wird die Vorrichtung für Nadelauswahl in Betrieb gebracht. Die unter den Nadelenden sich be findlichen Platten 11 (Abb. 1) werden dieselben bis zur Begegnung mit dem oberen Nadelheber L3 ver setzen zur Vollstreckung des -Maschinenbildungs- vorgangs.
Die Pressmaschen werden gebildet durch Ausser- Arbeit-Bringen des oberen Nadelhebers, zum Bei spiel L3, und Versetzen des unteren Nadelhebers L'3 zur Hebung lediglich von Nadeln mit Hochfuss auf eine solche Höhe, bei der die Nadeln, ohne Vollbrin- gung des Einschlussvorgangs, den Faden erfassen würden.
Die vereinigte Abstellung der Nadelheber L',-L'4 und der Vorrichtung für Nadelauswahl wird genutzt bei Herstellung von Bindungen wie der einbettige Fang, bei In- und Ausser-Arbeit-Bri@ngen der entspre chenden Nadeln beim Stricken der Ferse, des Ärmels und anderer Strickteile.
Falls nötig, kann der Maschenbildungsvorgang mit Verteilung folgendermassen verwirklicht sein. Hochfussnadeln durch .stricken verlängerte Ma schen und Niederfussnadeln beenden die Maschen formung auf Kosten Fäden der verlängerten Maschen. Im Ergebnis werden alle Maschen gleichmässiger sein. Es versteht sich von selbst, dass zu diesem Zwecke Schlossteile entsprechenden Profils zur Verfügung stehen müssen.
Nach dieser kurzen Bekanntschaft mit den grund- sätzlichen Besonderheiten der Bauart des in Vorschlag gebrachten Automaten betrachten wir nun den Ar- beitskreislauf bei Fertigung eines Strickstücks gege bener Form, sagen wir eines Cottonstrumpfs, dessen Abwicklung auf Abb. 11 dargestellt ist.
Automatischer Anschlag. Bei Bildung der ersten Maschenreihe I-II (s. Abb. 11 und 12) wird der Faden a-a eingearbeitet durch Legen auf jede zweite Nadel, was einem Abschieben der unteren Nadelheber vom Nadelbett in einander abwechselnden Schlossteilsyste- men entspricht.
Bei Bildung der zweiten Maschenreihe II-HI (s. Abb. 13) wird der Faden b-b auf alle Nadeln gelegt, was einer Schlossteileinstellung laut Abb. 8, in allen Systemen entspricht.
Bei Bildung der dritten Reihe III-1111 (s. Abb. 14) aus dem Faden c-c arbeiten die Nadeln wieder nur abwechselnd, d. h. jede zweite wie dies der Fall war bei Bildung der ersten Maschenreihe, doch werden hier vor dem Ku@lieren die Doppelrand-Platinen 7 hervorgeschoben, welche sich über den in der gege benen Gruppe nicht funktionierenden Nadeln anord nen. Der Faden legt sich auf die vorderen Haken spitzen und wird mit den Nadeln kullert wie auf den Platinen.
Die Bildung der vierten Reihe IV-IVI (Abb. 15) aus dem Faden d-d vollzieht sich in ähnlicher Weise wie die dritte Reihe.
Alle vier Reihen des Anfangs eines Strickstücks werden durch vier Stricksysteme eines Schlossmantels in einer Nadelzone gebildet bei Vollführung einer Halbkreisbewegung des Nadelbetts beim Übergang des Schlittens aus einer nadellosen Zone in die andere.
Derselbe Anschlag bei Beginn des zweiten Strick stücks wird in der zweiten Nadelzone gebildet bei Halbumlauf des zweiten Schlossmantels, der sich in der dem ersten Schlossmantel entgegengesetzten Rich tung fortbewegt.
Dabei wird der Schlitten in der Nadelzone den zweiten Schlitten begegnen, wobei es zu einem Wech sel der Schlossteile der Schlitten kommen wird zur Betätigung aller Nadeln in jedem System zwecks Bil dung der fünften Maschenreihe V-VI (Abb. 16) sowie der nachfolgenden aus dem Faden e-e, was einer Schlossteileinstellung laut Abb. 8 entspricht.
Die Einhängereinrichtung 7 unterscheidet sich nicht von der Vorrichtung der gleichen Bestimmung, welche in den Zungennadeln-Automaten für die Her stellung von Strümpfen mit umgehängtem Doppel rand genutzt wird <I>Die</I> Doppelrandherstellung, <I>d. h.
die</I> Anfertigung <I>seines</I> inneren <I>Oberteils und seines</I> unteren <I>Aussenteils</I> geschieht durch Betätigung aller Nadeln und unter Teilnahme aller Schlossteilsysteme der beiden Schloss- mäntel, die abwechselnd jede Nadelzone passieren.
Automatische Doppelrandumhängung. Nach Strik- ken des Doppelrandes I-VI-VII-II (Abb. 11) bis zur einen Reihe VI-VII werden die Doppelrand-Platinen 7 nach vorn verschoben (oberhalb der im gegebenen Schlosssystem nicht betätigten Nadeln), so dass die Nadelköpfe in ihr Fach f (Abb. 16) einfallen könnten.
Danach ziehen die Doppelrand-Platinen zurück zur Achse des Nadelbetts, auf den Nadeln ihre Ma schen zurücklassend. Im Ergebnis verbleiben auf jeder zweiten Nadel je zwei Maschen, und zwar eine Masche der letzten Reihe des Doppelrandes und der Henkel der dritten Reihe des Doppelrandes (diese Henkel sind auf Abb. 16 sichtbar, wo sie von den Spitzen der Doppelrand-Platinen angehalten werden)
. Auf den restlichen Nadeln verbleibt lediglich je eine Masche der letzten Reihe des Doppelrandes.
Nach Vollendung der automatischen Doppel randumhängung nach der Linie VI-VII wird der Ab schnitt I, des Doppelrands zum Abschnitt 2" des Dop- pelrands in der Linie 9-9' gefaltet sein da der Punkt 1 mit dem Punkt VI zusammenfällt, der Punkt I' mit dem Punkt VII.
Längenfertigung. Das Stricken auf den Abschnitten 3a, 5" und 7" vollzieht sich in ähnlicher Weise wie das Stricken des Doppelrandes. Auf den Abschnitten 40 und<B>6"</B> hingegen wird es sich als notwendig erweisen, die Strickbreite durch Ausrücken der Randnadeln zu mindern. Das Ausser-Arbeit-Bringen der Rand nadeln kann in einem der nachstehend beschriebenen Wege erfolgen.
1. Durch Umhängung einer Maschengruppe von den Randnadeln auf Nachbarnadeln. In diesem Falle werden die Doppelmaschen in gewissem Abstand sein vom Seitenrand des Strickstücks. Diese Methode wird in den Flachwirkmaschinen :genutzt.
2. Durch Übertragung lediglich von 1-2 Maschen von den Randnadeln auf die benachbarten Nadeln. Diese Methode gelangt zur Anwendung bei einbetti- gem Stricken von Schlauchware auf Flachstrickma schinen.
3. Durch Mascheabschlagen von der Randnadel. In allen drei Fällen sollen die Randnadeln, von denen die Maschen abgenommen wurden, auf den betreffenden Abschnitten des Strickstücks nicht in Arbeit gebracht werden.
Stricken der Abschnitte 4. und 6" mit Minderung durch Umhängung einer Gruppe von Maschen. Die Minderung hat an jedem Seitenrand des Strickstücks zu erfolgen. Da in dem hier betrachteten Automaten gleichzeitig zwei Strickstücke gefertigt werden, hat die Minderung an vier Seitenrändern zu erfolgen.
Betrachten wir nun die an einem Seitenrand er folgte Minderung (die übrigen Minderungen verlaufen in ähnlicher Weise).
In einem jeden der zwei Deckerlager 23 der 'in Abb. 1 durch den Buchstaben D markierten Vor richtung sind die in Rechen gruppierten Minderfinger 24 (Abt. 1 und 17) befestigt.
Diese Minderfinger müs sen in ihrem Wechselspiel mit den Nadeln - radial nach vorn sich verschieben, sich senken und vor den Nadeln sich anordnen (Abt. 17), Ansicht links oben); - radial an das Zentrum des Nadelbetts :heranrük- ken, um die Nadeln abzupressen (Abt. 17, Oben ansicht rechts);
- zusammen mit den Nadeln die Mantellinie des Nadelbetts hinabgleiten, damit die Maschen von den Nadeln auf die Minderfinger umgehängt wür den (Abt. 17 Untenänsicht links); - vom Zentrum des Nadelbetts hervortreten und sich :heben (Abt. 17.
Ansicht unten rechts); - bei Abgang der Platinen 6 von den Nadeln ver schieben sich die Minderfinger im Umkreis um sagen wir zwei Nadeln; senken sich und; den Na- dein sich nähernd, pressen diese und gehen zusam men mit den Nadeln aufwärts; die hervorgetretenen Platinen halten die Maschen fest, diese werden auf die Nadeln übertragen und der Minderungsvor gang ist beendet. Zwei Randnadeln blieben ma schenlos. Neben der einen Nadel sind zwei Nach- barnadeln zu je zwei Maschen.
Das übereingestimmte Funktionieren der Nadeln und der Minderfinger wird durch folgende Vorrich tungen bewerkstelligt.
Der Nadelfuss 41 der Nadeln 3 innerhalb der Zone 3-3I befindet sich im Schlitz <B>101</B> des Schlittens 10, der sich auf die Kurvenscheibe 9 (Abt. 1) stützt. Das Profil der Kurvenscheibe 9 bestimmt den Grös- senwert der senkrechten Bewegung der Nadeln als Funktion der Zeit. Während des Minderungsvorgangs verbleiben die Schlossmäntel 5 und<B>51</B> unbeweglich.
Für die Verwirklichung der radialen Verstellung eines jeden der Minderfinger 24 wird die Kurven scheibe 25 genutzt, welche auf denn Schlitten 26 der Minderfinger einwirkt. Die Feder 27, deren ein Ende am Schaft 28, das andere am Haken 29 des Schlittens 26 befestigt ist, drückt den letzteren gegen die Kur venscheibe 25 an.
Die Bewegung des Minderfingers in senkrechter Richtung wird von der Kurvenscheibe 30 besorgt, die durch die Gagel 31 auf das Zahnrad 32 einwirkt, wel ches auf der Welle 8 sitzt.
Am Zahnrad 32 ist der Arm 33 befestigt, auf welchem der Schlitten 26 der Minderfinger aufge stellt -ist.
Versatz der Minderfinger im Umkreis. Das Zahn rads 32 sowie der Minderfinger 24 hervor. Am Peri- sind die Schalträder 35 und 36 gekuppelt, welche mit den Klinken 351 und 361 in Eingriff kommen zwecks Drehung des Zahnrads 34 um den erforderlichen Winkel. Drehung des letzteren ruft Drehung des Zahn rads 32 sowie der Minderfinger 24 hervor. Am Peri- meter der Scheibe 37 sind Einschnitte vorgesehen für die Stellschraube (Fixator) 38, welche am Hebel 39 befestigt ist.
Der Minderungsvorgang vollzieht sich dank der eingespielten Abwicklung der senkrechten Bewegung der Nadeln, der vertikalen und radialen Bewegung der Minderfinger sowie deren Versatzes im Umkreis.
Die Tätigkeit der Minderfinger 40, 41 und 42 an den andern Rändern verläuft analog dem der Min derfinger 24.
Das Stricken der Abschnitte 4" und 60 mit Min derung im Wege der Umhängung lediglich von eins zwei Maschen von den Randnadeln auf Nachbarna deln wird dadurch erreicht, dass im Verlaufe der Minderung die Minderfinger nur mit jenen Rand nadeln (einer oder zweien) zusammenwirken, von denen die Maschen abzunehmen sind, und danach mit den. Nachbarnadeln, auf die die Maschen zu übertragen sind. Die Vorrichtung wird funktionieren in der gleichen Folge wie bei der Übertragung einer Maschengruppe.
<I>Stricken der Abschnitte 4 und 6 mit Minderungen</I> <I>durch Abschlagen der</I> Masche <I>von der</I> Randnadel. Zwecks Abschlagen der Masche von den Randnadeln, 3 oder 3I, können in den entsprechenden Stellen auf den Schlossmänteln Minderfinger und Zunahmefin ger (auf der Abbildung nicht dargestellt), angeordnet werden, gleich jenen, die in den Strumpfautomaten zur Anwendung gelangen.
Die Bestimmung des Minderfingers ist das Heben der Nadeln in Einschlussstellung dort, wo es keine Fadenzufuhr gibt. Bei Senken der Nadel durch den entsprechenden Abzugsteil auf gewöhnliche Kulier- tiefe erfoilgt Abschlagen der Masche von der Nadel.
Der Zunahmefinger wird dabei das Herablassen der Nadel unterhalb der Ebene der arbeitenden Na deln weiter fortführen.
Das In- und Ausser-Arbeit-Bringen der Rand nadeln bei Abschlagen der Maschen kann bewerk stelligt werden durch die im Automaten vorgesehene Einrichtung für Nadelauswahl, d. h. durch die Plat ten 11 (s. Abb. 1).
Die Auswahl der einen oder der anderen Methode zur Voldziehung des Minderungsvorgangs hängt vom Sortiment der herzustellenden Strickstücke ab und von der Charakteristik des genutzten Rohstoffs.
Herstellung der Hochferse der Abschnitte 8>, 9>, 81o, 91>,<B>10.</B> und 11>. Es arbeiten drei Gruppen von Faden führern. Nachstehend wollen wird das Wort Grup pe der Einfachheit halber weglassen. Der erste Fa denführer, d. h. der Grundfadenführer legt den Faden auf alle Nadeln 3 oder 3I, die nach Minderung in Tätigkeit blieben.
Der zweite Fadenführer, der Verstärkungsfaden führer wird den Faden lediglich auf die Linien a'-ss' legen. Auf dieser Linie wird der erste und der zweite Fadenführer ihre Fäden auf die Nadeln gleichzeitig legen. Nach Legen des Fadens auf die Nadel im Punkte B' kommt der zweite Fadenführer zum Still stand während der erste seinen Weg fortsetzt, seinen Faden lediglich auf der Linie ss'-a legend.
Im Punkte a tritt ins Spiel der dritte Fadenführer mit Verstärkungsfaden. Der erste und der dritte Fa denführer werden ihren weiteren Weg gleichzeitig fort setzen, ihre Fäden auf die Nadeln in der Linie a -p legend.
In entgegengesetzter Richtung vom Punkts ss bis u' werden die Fadenführer folgendermassen wirken: der erste und der dritte - auf der Linie zier erste - weiterhin auf der Linie a-ss'; der erste und der zweite - auf der Linie In ähnlichem Sinne arbeiten alle restlichen Strick systeme mit ihren Fadenführern.
Der Weg der Fadenführer mit Verstärkungsfäden wird die Form der Hochferse auf der Linie und,(' bestimmen.
Die Anfertigung der Hochferse schliesst mit einer Maschenreihe auf der Linie 1/-1/.
Herstellung eingearbeiteter Ferse - der Abschnitte 12>, M,13>, u. 120, MI, 131>. Der Abschnitt 12>, M,13> besitzt die Kontur y, 1/, 14>, 15>, N, E, X, y. Der Ab- schnitt 120, MI, <B>131"</B> besitzt die Kontur y, 1/, 14I>, 151o, N, E, 1, y.
Das In-Arbeit-Bringen der Nadeln beim Stricken eingearbeiteter Ferse auf der Linie f'-y geschieht ent weder durch einen üblichen Fersenstrickschloss (Abb. 18) oder durch die Einrichtung für Nadelselektion.
Das Stricken der Abschnitte 12> und 121> geschieht durch zwei Fadenführer. Der erste arbeitet im Ab schnitt 12>i, der zweite im Abschnitt 121>. Die Kontur nach Linie y X .und 1/ 141. wird erzielt durch folge weises Ausser-Arbeit-Bringen von je einer Nadel aus dem Punkt y' in der Richtung des Punktes )/' und In-Arbeit-Bringen von je einer Nadel in der Nähe des Punktes 1/' in einer jeden der vier Strickstellen.
In ähnlicher Weise wird die Kontur y X und 1/ 14 erzielt. Die Abschnitte 13> und 131> werden durch die gleichen Fadenführer und Einrichtung für Nadel selektion hergestellt wie die Abschnitte 12 und 12 mit dem einzigen Unterschied, dass die nach Minderung ausser Arbeit gebrachten Nadeln sukzessive betätigt und die in Arbeit gebrachten ausser Arbeit gestellt sein werden.
Im Verlaufe der Fersenherstellung werden beim In- und Ausser-Arbeit-Bringen der Nadeln nach der Kontur ^f'X EI und y ), E die Maschen auf den Nadeln bleiben.
Es soll besonders unterstrichen werden, dass im Ergebnis der Herstellung eingearbeiteter Ferse zu- sammenfallen: y' und y; ), und n. Die Linie fällt zu sammen mit der Linie y ), die Fersennaht bildend und eigene Fersen nach den Linien MI ;,' und X M.
In ähnlicher Weise wird die Fersennaht nach Linie ), EI und E erzielt. Die Linien f, y fallen zusammen mit der Linie E' E. Aus der Beschreibung geht hervor, dass der Abschnitt 180-180 gewissermassen ein ima ginärer ist.
Herstellung der Sohle. Die Abschnitte 17>, 18>, 181> von der Maschenreihe. E-E' bis zur Reihe 19>, 191> werden in ähnlicher Weise gestrickt wie die Hoch ferse.
Die Spitze - Strickstelle 20> - wird durch einen Fadenführer gebildet und zwar durch denselben, wel cher auf dem Abschnitt 12 gearbeitet hat. Die Bildung der Seitenränder der Spitze geschieht in ähnlicher Weise wie auf den Abschnitten 4> und 6>.
Leerreihen. Der Abschnitt 21> wird auf 6-10 Na deln hergestellt, hat eine Länge von 10-15 mm und wird beim Annähen genäht.
Es versteht sich von selbst, dass auf ähnliche Weise, jedoch bedeutend einfacher, beliebige reguläre (vollfaconierte) Stücklängen der Unterwäsche oder der Oberkleidung hergestellt werden können.
Die .ununterbrochene Bewegung beider Schloss mäntel in entgegengesetzter Richtung laut angegebe ner Bahn kann bewerkstelligt werden auch um zwei flache Nadelbetten erforderlicher Länge der Cotton- und ovalen Fangmaschinen mit den .in einigem Ab stand parallel angeordneten Nadelbetten unter Be wahrung all jener neuen Elemente, welche in der vorliegenden Patentanmeldung zum Rundstrickauto- maten gezeigt wurden.
In Abb. l9-20 ist der Rundstrickautomat zur Her- stellung von Strickstücken mit festen Seitenrändern in.
zwei Projektionen dargestellt. Der Automat besitzt zwei stationäre, kegelförmige Nadelbetten mit beweg lichen Doppelfuss-Zungennadeln, die über die Nadel zonen verteilt sind, zwei Schlossmäntel an jedem Nadelbutt und zwei Schlitten,
welche mit dem ent sprechenden Schlossmantel sich kuppeln und die Fa denführer auf sich tragen. Der Automat ist ausgeführt ohne Vorrichtung für das selektive In- und Ausser- Arbeit-Bringen der Fadenführerschlitten.
Der Automat schliesst eine Oberplatte 43 und Un terplatte 44 mit den daran befestigten. Nadelbetten 45 und 46, welche die Form abgestumpfter Kegel haben. Um die Nadelbetten bewegen sich in entge gengesetzter Richtung je zwei Schlossmäntel 5-5I und 511-511I. In den Nadelkanälen der Nadelbetten sind die Doppelfuss-Zungennadeln 47 angeordnet.
Der Antrieb des Automaten erfolgt vom elektri schen Motor über das Reduziergetriebe 48 mittels Welle 49 und der Zahnräder 50.
Die Walle zur Übertragung der Bewegung auf die Schlossmäntel ist nicht dargestellt. Alle Schlossmäntel gleiten auf Schlossringen 51, welche auf den Platten starr aufgebaut sind.
Die Platte 43 mit dem Ober nadelbett 45 ist auf die in ihrem Zentrum befestigte Säule 52 aufgestellt. Das Gewinde am Säulenende 53 und die Mutter 54 sichern die Möglichkeit, das Nadel bett 45 in Vertikalrichtung zu verstellen, es auch um einige Nadelteilung zum unteren Nadelbett 46 zu ver setzen.
Die ringförmige Führung 55 entlang bewegen sich hin und her die zwei Schlitten 56, welche die Faden führer tragen. Mit Hilfe der mit Klinke versehener Vorrichtung (nicht dargestellt) kuppeln sich die Schlit ten abwechselnd an den oberen 5111 und an den un teren 5 Schlossmantel und bewegen sich mit diesem in synchroner Weise.
Der gestrickte Stoff gleitet durch den Schlitz zwi schen den Nadelbetten und gelangt auf die Abzugs walzen 57, 58, die sich auf den Achsen 59 zwangs läufig drehen und den vorläufigen Abzug der Ware besorgen. Danach gelangt der Strickstoff über den Schild 60 hinweg auf die gepaarten Ableitungswalzen 61, um durch diese in den Warenkessel nicht darge stellt abgeliefert zu werden.
Auf jedem der Schlossmäntel 5-5111 sind alle Vor richtungen für die Nadelsteuerung innerhalb eines Abschnitts (80 im Umkreis) konzentriert, was erfor derlich ist, damit im gegebenen Augenblick nur die Schlossteile eines Mantels (und nicht zweier gleich zeitig) auf die Nadel einwirken könnten.
Auf jedem Schlossmantel sind drei Stricksysteme 62, 63 und 64 (Abt. 21) angeordnet, von denen ein jedes einen Nadelheber 65, 651 und 6511 besitzt, ein Mitteldreieckteil 66, 661 und 6611, einen Nadelsenker 67, 671 und 6711, einen Abzugsteil 68, 681 und 6811, desgleichen auch ein Führungsteil 69,
691 und 6911. Der Nadelheber und das Mitteldreieckteil können im Notfalle selbsttätig in den Schlossmantel tauchen; in diesem Falle ist das Stricksystem ausser Arbeit ge setzt oder bildet einen Henkel auf die Masche.
Der Abzugsteil kann selbsttätig eine der vier Stel lungen einnehmen, die für verschiedene Festigkeiten des Strickens benötigt werden. Die ausser Arbeit ge- setzten Nadeln befinden sich unterhalb des Nadel hebers, wie aus Abb. 21 ersichtlich, und bei Bewegung des Mantels bleiben sie unberührt.
Um diese Nadeln in die Arbeit einzuschliessen dient das Schaltteil 70, das normalerweise ausser Betrieb gestellt ist.
Müssen die Maschen von den Nadeln abgeworfen werden, so wird der Nadelheber 71 ausser Arbeit gesetzt, die Nadeln gelangen auf die Schlossteile 72, 73 und 74 und werfen die Maschen ab.
Erweist es sich danach als erforderlich, die Nadeln in die nicht arbeitende Zone zu bringen, so wird der Austriebs- teil 75 in Arbeitsstellung versetzt und die Nadeln gelangen über ihn auf den Schlossteil 76 und werden in die stillgelegte Zone versetzt.
Zur allmählichen Zunahme der Breite des Strick stücks dient die Zunahmeeinrichtung. Die ausser Ar beit gesetzte Stellung des Zunahmefingers 77 ist durch die Position Bii dargestellt, aus der der Zunahme finger in die Stellung BI herabsinkt, und nach Begeg nung mit der in der Ruhezone sich befindlichen Nadel, gemeinsam mit der letzteren in die Stellung Bin hochzugehen, in der die Nadel von ihm abgleitet und durch Teil 78 in die Arbeitszone geführt wird.
Die Abnahme der Strickweite bewerkstelligt die Einrichtung für Minderung 79 und 80, welche aus zwei Vorrichtungen besteht, die jenen des Zunahme- fingers gleichen. Der Minderfinger 79 hebt die Nadel aus der Stellung ai in die Stellung an für das folgende Abwerfen der Masche in die Stellung am (mit Hilfe der Teile 72 und 78).
Der Minderfinger 80 bringt die maschenlose Nadel in die Ruhezone (mit Hilfe des Teiles 76 durch die Stellungen Ci, Cii und Ciu).
Alle Zunahme- und Minderfinger können je nach Bedarf auf eine, zwei oder drei Nadeln eingestellt werden.
Der Schaltteil 70, der Nadelheber 71 und der Aus- tariebstenl 75 können in Zusammenwirkung stehen mit Hoch-, Nieder- oder Mittelfüssen, unabhängig davon, wie weit sie vorgezogen sind.
Die Nutzung obenangeführter Vorrichtungen in Gemeinschaft mit Nadeln verschieden hoher Füsse, welche in entsprechender Weise im Nadelbett einge- setzt sind, gestattet, Strickstücke der angegebenen Form herzustellen mit nötigen Übergängen von einer Bindung auf die andere.
Der Versatz des oberen Na delbetts 45 im Verhältnis zum unteren 46 um eine halbe, eine ganze oder um zwei Nadelteilungen sichert die Möglichkeit, eine Trennreihe zu erzielen zwischen den herzustellenden Strickteilen, desgleichen auch Interlockgestrick herzustellen (unter Ausschluss der Hälfte führender Systeme).
Abb. 22 veranschaulicht einen Rundstrickauto- maten zur Herstellung von Strickstücken mit festen Seitenrändern, der mit zwei übereinander ortsfest an geordneten Nadelbetten versehen ist. Dieser Automat dient zur Herstellung von Strickstücken umfang- reicheren Sortiments als dies der Fall ist mit dem in Abb. 19 dargestellten Automaten, der gleichfalls mit zwei Nadelbetten. der gleichen Farm versehen ist.
Die Nadelbetten 46, 45 des Automaten sind als zwei koaxiale abgestumpfte Kegel ausgebildet, in de ren Nadelkanälen Doppelfuss-Zungennadeln 47 an geordnet sind mit verschieden hohen Füssen. Zum Verschieben der Nadeln besitzen die Nadelbetten je zwei Schlossmäntel 5-5I und 511 - 511, welche in ent- gegengesetzter Richtung synchron und gleichphasig (in Pfeilrichtung, wie dargestellt) sich drehen.
Die Platinen 6 und die Doppelrand-Platinen 7 dienen zur automatischen Einarbeitung und den Maschenabzug. Ein jedes Nadelbett ist mit einer Jacquardeinriahtung versehen zur Herstellung doppelflächigen Jacquard gestricks.
Die Jacquardeinrichtung besteht aus radial ange ordneten Stössern 11, bogenartigen unbeweglichen Stützen 14 für dieselben reversibel um die Nadel betten sich versetzender Schlitten 81 zur Neigung der Platten bei Betätigung der Nadeln, desgleichen aus Kartenprismen 82,
welche das Band oder die aus Lockkarten sich zusammengesetzte Kette schrittweise verschieben. Eine jede Stösser 11 dringt in die Fenster 84 des Nadelbetts mit jenem Ende ein, das dem Nadel- fuss gegenüberliegt, während das andere Stösserende stufenweise ausgeführt ist und in eine der Öffnungen der Lochkarte 83 einfallen kann,
welche die Platten in ihrer Längsrichtung versetzt. Die Schlitten tragen Nocken 85, welche im Wechselspiel stehen mit den Vorsprüngen 12, 121 auf den Stössern 11.
Ein jedes Nadelbett hat zwei entgegengesetzte Nadel-(Arbeits-)-Zonen. Der Automat strickt gleich zeitig zwei gleiche Strickteile, z. B. zwei Ärmel, zwei Vorderteile, zwei Rückenteile, zwei Strümpfe usw.
Zwischen den Nadelzonen eines jeden Nadelbetts befinden sich nadellose Zonen, welche die Zentral winkel auf 50-80 einnehmen.
Die Schlösser :der Stricksysteme sind auf dem Schlossmantel gruppenweise angeordnet und nicht symmetrisch im Umkreis. Die Zone der Anordnung der Schlosssysteme eines jeden Schlossmantels ist kleiner als eine nadellose Zone.
Die Nadeln 47, Stössern 11, Platinen 6 und Dop- pelrand-Platinen 7 sind vom üblichen Typ, wie sie in den gewöhnlichen (zweifonturigen) Rundstrick maschinen zur Herstellung von Schlauchware verschie dener Bindungen zur Anwendung gelangen.
Im Sinne der Aufgabe der Herstellung von flachen vollfagonierten Strickstücken sind die verschieden hohe Füsse besitzenden Doppelfussnadeln 47 (Abb. 23) in entsprechender Weise geändert, und zwar hat die Nadel unterhalb der Zunge einen Ausschnitt 86, in den die Nasenspitze 87 einspringt, welcher die Masche dehnt (herauszieht) und die Nadelbewegung wird ge stoppt im Augenblick, wo der Kopf der Nachbarnadel des anderen Nadelbetts durch die Öffnung 88 der Nadel in die Maschenschlinge einsticht. welche sich auf dieser befindet.
Ist die Nadel 47 fein, so wird zwecks Durchgang des Kopfes der Nachbarnadel des anderen Nadelbetts der Spalt 89 zwischen der Nadel und der abgebogenen Auflage 90 (Abb. 23a) anstelle der Öffnung genutzt. Die Vorrichtung der Doppelrand-Platinen und Plati- nen wurden ohne jedwede Abänderung von. den be stehenden Rundstrick- und einfonturigen Automaten übernommen.
In Abb. 24 sind vier Schlosssysteme eines Schloss mantelpaars dargestellt bei verschiedenen Stellungen der Schlossteile.
Die Darstellungen W 31 und 41 veranschaulichen verschiedene Einstellungen der Schlosssysteme II - HI 1101 - IVI ein und desselben Schlossmantels des obe ren Nadelbetts.
Die Positionen W liI und W 411 stel len dar verschiedene Einstellungen der Schlösser der Systeme I-II-III-IV ein und desselben Schlossmantels des unteren Nadelbetts; die Schlösser in den Posi tionen W 31 und W 41 sind angeordnet im Einklang mit den Schlössern der Positionen W 311 und W 411.
Für die Positionen W 1'I1, W 211 und W 511 sind in Abb. 24 die entsprechenden Einstellungen der Schlös ser des oberen Nadelbetts nicht gegeben.
Ein jedes Schlosssystem (Abb. 24 rechts) hat fol gende Schlossteile (für den Mantel des oberen Nadel betts): K - Abzugsteil - hat senkrechte Versetzung. Der mit dem Symbol O gezeichnete Nadelheber besteht aus fünf Teilen I, P, Q, R, S, welche selbst tätig gesteuerte radiale Versetzung haben zwecks Ein stellung auf entsprechende Bindungen und Abwick lung der aufgegebenen technologischen Funktionen, und zwar Abschlag, Maschenübertragung von einer Nadel auf andere, anstelle einer Nutzung geson derter Stricksysteme und gesonderter Umhängesyste me und ähnliche Arbeitsvorgänge.
Der Jacquard-Schlossteil wird bei Betätigung der Jacquardeinrichtung ausser Arbeit gebracht. Die durch die Einrichtung selektiv in Arbeit versetzten Nadeln werden gehoben bis zur Begegnung mit dem Teil P. Die durch die Jacquardeinrichtung nicht in Arbeit versetzten Nadeln werden von Schlossteil P nicht,in Arbeitsstellung gehoben.
Bei Abschalten der Jacquardeinrichtung und des Teils werden im gegebenen System alle Nadeln des Nadelbettes ausser Arbeit bleiben.
P - Nadelheber, der die Maschen aufmimmt. Er ist bestimmt, um die Nadel auf eine Höhe zu heben, bei der es möglich wird, dass in die :Öffnung 88 oder den Spalt 89 dieser Nadel der Kopf der Nadel des ande ren Nadelbetts durchginge, in die auf der Nadel sich befindliche Maschenschleife eindringe und die letz tere aufnehme. Dabei sind die Teile Q, R, S ausser Arbeit gebracht, während der Teil J in Tätigkeit sich befindet.
Q - Schlossteil zum Heben der Nadeln auf die Höhe zum Arbeiten ohne Einschluss. Er ist bestimmt zum Stricken von Pressmustern, dem Fang und Perl- fang. Dabei sind die Teile R und S ausser Arbeit ge bracht, die Teile I und Q in Tätigkeit. Bei Herstel lung der Pressmusterung wird der Teil I zusätzlich ausser Arbeit und die Jacquardeinrichtung wird in Arbeit gebracht.
R - Teil zum Heben der Nadeln auf Einschluss- 'stellung-Höhe. Er ist bestimmt zum Stricken von Rippmaschen, glatten Maschen usw. Dabei ist der Teil S ausser Arbeit versetzt, die restlichen Teile arbeiten.
Bei Herstellung von Strickstücken mit Jacquard- Musterung ist zusätzlich der Teil J ausser Arbeit gebracht.
S - Teil zum Heben der Nadeln, welche die Ma schen abgeben. Er ist bestimmt zum Heben der Nadel auf Maximalhöhe, um die darauf sich befindliche Masche zu dehnen, d. h. den Vorgang des Einsteckens der Nachbarnadel des anderen Nadelbetts in die Ma sche vorzubereiten.
Dabei geschieht folgendes: a) ist es nötig, alle Maschen umzuhängen von den Nadeln eines Nadelbetts auf entsprechenden Nach barnadeln des anderen Nadelbetts, so wird der Teil J in Arbeit gebracht; b) sollen die Maschen wahlweise übertragen wer den, so wird der Teil J ausser Arbeit gebracht und die Jacquardeinrichtung in Arbeit versetzt.
Darüber hinaus befindet sich auf jedem Schloss- mantel ein gewöhnlicher Trennteil T und ein Aus- triebsteil V.
Anschlag bei Einarbeitung Abb. 25 veranschau licht die Maschenbildung der Anfangsreihen des Strickstücks bei einfonturigem Stricken auf dem un teren Nadelbett, Abb. 26 den entsprechenden Ar beitsvorgang bei doppelfonturigem Strickern auf dem oberen und unteren Nadelbett.
Bei Bildung der ersten Reihe offener Maschen wird der Faden aa (s. Abb. 25) eingearbeitet durch Legen auf jede zweite Nadel nur im unteren Nadel bett, was der Schlosseinstellung des Systems I Position W III auf Abb. 24 entspricht.
Es wird dies erzielt durch Einsatz von einander abwechselnden Nadeln mit Niederfuss und :mit Hochfuss und durch radiales Versetzen der Nadelheber oder durch Jacquard-Aus- wahl der Nadeln durch die Jacquardeinri'chtung (der Weg der Nadelfüsse ist dargestellt ein Position W<B>111</B> in den Systemen I und HI).
Bei Bildung der zweiten Reihe wird der Faden .bb auf alle Nadeln des unteren Nadelbetts gelegt, was dem Einsatz der Schlösser des Systems II in Posi tion W III der Abb. 24 entspricht.
Bei Bildung der dritten Reihe cc ist jede zweite Nadel betätigt, was den Schlossteilen in Stellung des Systems III in Pos. W III entspricht.
Dabei treten vor dem Ku'lieren die Doppelrand- Platinen 7 hervor, sich über den im gegebenen System ausser Arbeit befindlichen Nadeln anordnend.
Der Faden wird auf die Vordernase der Doppel rand-Platinen gelegt und durch die Nadeln kullert wie auf den Platinen. Die Bildung der vierten Reihe dd geschieht in gleichem Wege wie die der dritten; die Einstellung der Schlossteile entspricht dem System IV in Posi tion W III.
Alle vier Anfangsreihen eines Strickstücks beim einfonturigen Stricken werden durch die vier Systeme eines Schlossmantels und einer Nadelzone im Ver laufe einer Halbdrehung gebildet, bei Übergang aus der einen nadellosen Zone in die andere.
Einen glei chen Anschlag eines anderen gleichartigen Teilstücks des Strickstückes bildet in der anderen Nadelzone während einer Halbdrehung der zweite Schlossmantel, der sich in dem ersten Schlossmantel entgegengesetzter Richtung.bewegt.
Sobald alle Teile beider Schlossmäntel 'sich in der nadellosen Zone begegnet haben werden, wird es zu einer Umstellung der Schlösser kommen damit alle Nadeln in jedem System in Arbeit gebracht werden zur Bildung der fünften Maschenreihe ee und der nachfolgenden Reihen, was der Einstellung der Schlös ser aller Systeme in der Position W 211 entspricht.
Auf diese Art und Weise erfolgt Maschenbildung der Anfangsreihen lediglich auf einem Nadelbett was den Abb. 1l-16 entspricht.
In Abb. 26 ist das Schema der Maschenbildung der Anfangsreihen bei doppelfonturigem Stricken ver anschaulicht.
Die Bildung der ersten Reihe offener Maschen erfolgt ähnlich dem obenbehandelten Fall durch Legen des Fadens (cal ai auf jede zweite Nadel ausschliess- lich auf dem unteren Nadelbett.
Die erste (vom Rand), die dritte, die fünfte usw. ungerade Nadel gehören dem unteren Nadelbett an, die geraden Nadelzahlen, d. h. die zweite, vierte, sechste usw. dem oberen Nadelbett. Die Doppelrand Platinen 7 fangen auf über die Nadel des unteren Nadelbetts die offene Masche des Fadens < ai a1 von der dritten, siebten usw. Nadel, was der Einstellung der Teile des Systems 1 in Position W 311 (Abb. 24) ent spricht.
Das System II der Position W 31 ist ausser Arbeit gebracht.
Bei Bildung der zweiten Reihe der Maschen wird der Faden bi bi folgerichtig auf alle Nadeln beider Nadelbetten gelegt, was der Einstellung der Schlösser des Systems Il und III der Position W 311 und W 31 entspricht. Dabei werden auf den Nadeln mit un gerader Ordnungszahl Maschen gebildet, auf den Na deln mit gerader Zahl offene Maschen.
Bei Bildung der dritten Reihe der Maschen legt sich der Faden 'cl ei gleichfalls folgerichtig auf alle Nadeln beider Nadelbetten, was der Einstellung der Schlösser des Systems HI und IIII in Pos. W 311 und W 31 entspricht.
Dabei bilden 'sich auf allen Nadeln beider Nadelbetten Maschen im gegebenen Falle für Rippware. Die Doppelrand-Platinen in der dritten Reihe werden die aufgehaltenen Maschen auf die Nadeln des unteren Nadelbetts übertragen.
Weiterhin sind in allen Systemen alle Teile :in Arbeit gebracht, mit Ausnahme der Teile Sr für die Herstellung gerippter Strickteile.
Die Änderung der Schlosseinstellung gestattet, alle bekannten Kulierbindungen herzustellen wie glatte Bindung, Fang, Perlfang, desgleichen auch kombi- nierte Muster sowie Jacquard-Buntmuster und Relief- Jacquard. So z.
B. ist für die Herstellung des Perl fangs die Schlossteileinstellung für das untere Nadel bett in Position W 411 veranschaulicht. Für diese Bin dung werden auf dem oberen Nadelbett alle Systeme eingestellt sein 'auf die Herstellung gerippter Ware, d. h. @in den Systemen II-1111-IIII-IVI werden nur die Teile 31 ausser Arbeit gestellt sein.
Für das Stricken von Fangmustern isst die Ein- stellung der Schlossteile dargestellt in Pos. W 411 und W 41.
Die Einstellung der Teile des oberen Nadelbetts (Position 41) ist dadurch gekennzeichnet, dass in den Systemen II und IIII die Teile RI in Arbeit gebracht sind, in den Systemen II1 und IV' hingegen ausser Arbeit gebracht sind.
In Pos. W 511 sind Varianten der Systemeinstel lung gezeigt.
So sind im System I die Teile I und S ausser Arbeit gesetzt, was der Herstellung von Jacquard-Bindungen entspricht. In diesem System ist ersichtlich,
dass einige für das durch die Jacquard-Einrichtung Ins-Arbeit- Bringen nicht gewählte Nadeln am Teil 1 vorbeigehen. Die im System gewählten Nadeln sind in Arbeit ge- bracht.
Im System 1I ist die Jacquardeinrichtung .betätigt. Die gewählten Nadeln sind in Arbeit gebracht bei eingeschaltetem Teil S, auf dem die Nadelfüsse sich befinden. Diese Nadeln vollstrecken die Maschen übergabe.
Die übertragenen Maschinen gehen unter der Wirkung des Abzugsteils nach unten, Im System III sind die Teile I, Q, R, S ausser Arbeit gesetzt. In Arbeit gebracht ist die Jacquard- einrichtung und der Teil P.
Ein Teil der Nadeln, die durch die Jacquardeinrichtung nicht gewählt worden ist, geht am Teil 1 vorbei. Die gewählten Nadeln bewegen sich am Teil P. Die Nadel a vollzieht in diesem Augenblick die Maschenabnahme von der Nachbarnadel des anderen (oberen) Nadelbetts.
Die Nadeln b und c haben die Maschenabnahme von den entsprechenden Nachbarnadeln des anderen Na delbetts bereits vollstreckt. Indem sich die Nadeln d , e am Teil P entlangbewegen, werden sie ab wechselnd aufwärtsgehen und die Maschenübernahme von der Nachbarnadel ausführen.
Im System IV ist der Teil I und die Jacquard- einrichtung ausser Arbeit gesetzt, was dem Stricken glatter Ware auf den Nadeln des anderen (oberen) Nadelbetts entspricht.
In ähnlicher Weise werden die Schlossteile des oberen Nadelbetts entsprechend den Schlossteilen des unteren Nadelbetts eingestellt.
Der Vorgang der Maschenübergabe von einer Na del auf andere wird aus Abb. 27 klar.
Stellung I ist die Ausgangsstellung. Die Maschen a" werden auf den Nadeln 47 des unteren Nadel- betts gebildet; die Maschen b. auf den Nadeln 471 des obren Nadelbetts und befinden sich auf den offe nen Haken dieser Nadeln.
Stellung II - die Nadel 47 zieht aufwärts, was ihrer Bewegung auf dem Nadelheber S entspricht. Die Nase 87 hält die Masche a" am Schlitz 88 an. Die Nadel 471 bewegt !sich nach unten, ,ihr Kopf springt in den Schlitz 88 ein und in die Masche a" . Auf diese Art und Weise befindet sich die Masche a. am Schaft der Nadel 47 und am Haken der Nadel 471.
An der offenen Zunge der Nadel 471 befindet sich auch die Masche b. .
Stellung III - die Nadel 47 bewegt sich abwärts, ihre Zunge wird durch die Masche a" überdeckt, die Abpressung und Auftragung vollziehend.
Stellung IV - die Nadel 47, die Bewegung abwärts weiterführend, vollzieht das Abschlagen der Masche a. . Auf der Nadel 471 befindet sich die eigene Ma- sche b" und die von der Nadel 47 abgeschlagene Masche a. .
Durch Ausser-Arbeit-Bringen der Jacquardein- richtung für selektives Einrücken der Nadeln: 47 zum Arbeiten in einigen oder in allen Systemen bei aus- ser-Arbit versetzten in diesen Systemen Teilen wird die Übergabe der Maschen von unteren aufs obere Nadelbett vollzogen.
In ähnlicher Weise verläuft die Maschenübergabe von den Nadeln des oberen Nadelbetts auf die Nadeln des unteren Nadelbetts. Zu diesem Zwecke wird auf dem oberen Nadelbett die Jacquardeinrichtung und alle Nadelheber .in Arbeit gebracht, während der Teil I' ausser Arbeit versetzt wird.
Die Meschenübertragung auf Ab- oder Zunahme der Breite des Strickteils (Minderung oder Zunahme) wird in folgender Reihenfolge verwirklicht (s. Abb. 27). In Stellung IV (s. oben) befindet sich auf der Nadel 471 ihre Masche b. und die von der Masche 47 abgeworfene Masche a", .
Weiterhin wird ein Nadelbett um eine Nadeltei lung versetzt. Stellung V - die Nadel 471 wird so vor geschoben, dass ihre Nase 871 die Maschen ap und b. am Schlitz 881 anhalten wird. Die Nadel 47 mit der Masche c auf sich springt mit ihrem Kopf in den Schlitz 881 ein durch die Maschen a, und RTI ID="0009.0230" WI="7" HE="4" LX="1013" LY="2039"> b. hindurch.
Stellung VI - die Nadeln 47 und 471 werden in Pfeilrichtung versetzt. Stellung VII - die Nadeln setzten ihren Lauf in Pfeilrichtung fort. Der Nadelhaken 47 hält die Ma schen auf, die letzteren schliessen die Zunge der Nadel 47'. Stellung VII - die Nadeln bewegen sich in gleicher Richtung wie vordem.
Es vollzieht sich das Abwerfen der Maschen a> und b. von der Nadel 471. Auf der Nadel 47 befindet sich die eigene Masche c. und die von der Nadel 471 abgeworfenen Maschen a" und b. . Die Nadel 471 ist nun maschenlos.
Die Fadenführereinrichtung des Automaten ent hält mehrere Fadenführer, z. B. vier für jede Nadel- zone. Sie dient für den Wechsel der Fäden, z. B. nach Farbe, Nummer und Art der Faser.
Die Zahl der Fadenführer in jeder Gruppe gleicht der Zahl der Stricksysteme eines jeden Schh-lossmantel- paars. Vier Fadenführergruppen (ein Satz) arbeiten in einer bestimmten Folgerichtigkeit lediglich inner halb einer Nadelzone, die Hin- und Herbewegung aus einer nadellosen Zone in die andere ausführend.
In ähnlicher Weise arbeitet der zweite Fadenführer-. satz in der zweiten Nadelzone. Die Beschreibung der Fadenführereinrichtung beim Arbeiten des Automa ten mit einem Nadelbett bezieht sich auf die Abb. 3-7:
Die Fadenführer des unteren -Nädelbetts sind am Schlitten 15 angeordnet, der am Obermantel- 5 dieses Nadelbetts (s. Abb. 28-31) befestigt ist, während die Fadenführer des oberen Nadelbetts am Schlitten <B>151</B> aufgestellt sind, der mit dein unteren Schlossmantel 5111 des oberen Nadelbetts verbunden ist.
Die Fadenführer 'H-cl, He, 11c3, He, des unteren Nadelbetts der entsprechenden maschenbildenden Sy steme sind gruppenweise am Gleitstück 18a befestigt, das entlang der Ringführung 19a aus der nadellosen Zone 2" über die Nadelzone I in die Nadelzone 21 versetzbar ist.
Das Gleitstück 18a (mit den Fadenführern) wird durch den Hebel 20a betätigt, der auf der dem fahr baren Schlitten 15 starr aufgesetzten Welle 17 sitzt.
Auf dein Gleitstück 18a ist- der Stift 91a starr be festigt, auf welchen der Hebel 20a einwirkt zwecks Versetzen des Gleitstücks 18a mit den Fadenführern.
Um eine Fadenführergruppe zum . Stillstand zu bringen, z. B. He, genügt es, den Hebel 20a vom Gleit- stück 18a wegzuführen, indem er im Uhrzeigersinn (s. Abb. 29) um die Welle 17 gedreht wird:
Dabei wird der Schlitten 15 seinen gleichmässigen Gang fortsetzen und die Fadenführer PÄ4 bleiben unbeweg lich, und zwar dort, wo dies der entsprechende Ar beitsvorgang erheischt, d. h. in der nadellosen oder in der Nadelzone (ähnlich den Fadenführern einer Cot- tonma schine).
Die Welle 17 des Schlittens 15 ist gleichfalls mit Hebeln 20, 20b und 20c versehen zwecks Kupplung mit den Stiften 91, 91b, 91c der Gleitstücke 18, 18b und 18c, welche die Führungen 19, 19b und<B>19e</B> (Abb. 26) enblanggleiten.
Auf diese Art und Weise:-kann der Schlitten 15 gleichzeitig im Auswahlwege eine, mehrere oder alle Gruppen der Fadenführer um den aufgegebenen Zen tralwinkel bringen innerhalb der Grenzen aus einer nadellosen Zone in die andere.
Der Schlitten 151 arbeitet in ähnlicher Weise, seine Fadenführer aus der nadellosen Zone 2 über II in die Zone 21 führend. In der nadellosen Zone 21 wer den die Hebel 20, 20a, 20b und 20c des Schlittens 15 die Gleitstücke losgeben und die Fadenführer am Rande der Zone 1 lassen. Neben Zone II in der nadel losen Zone 21 werden die durch den Schlitten 151 geführten Fadenführer gelassen sein.
Eine geringe Zeitspanne lang werden die Schlit ten 15 und 151 sich mit der nadellosen Zone 21 bewe- gen, und zwar mit konstanter Geschwindigkeit, ein jeder in seiner Richtung), ohne in ein Arbeitsspiel zu treten mit irgendeiner Gruppe der Fadenführer.
Im weiteren Verlauf wird der Schlitten<B>151</B> die entsprechenden Gruppen der Fadenführer aus den am Rande der Zone I gelegenen auffangen und durch die letztere passierend sie in die nadellose Zone 2 zurückführen; und zwar in die Ausgangsstellung der Fadenführer H4, welche in Abb. 28 angegeben ist.
Der Schlitten 15 wird in ähnlicher Weise seine Arbeit -verrichten, d. h. er wird die entsprechenden Gruppen der Fadenführer aus unter den am Rande der Zone II sich befindlichen aufnehmen .und an der letzteren vorbeigehend die Fadenführer in die nadel- lbse Zone.: zurückbringen, und sie- am Rande der Zone I' zurücklassen, wie dies in Abb. 28 11,1 dar gestellt ist.
In der nadellosen Zone 2 werden die Hebel der Schlitten 151 und<B>151</B> abgestellt. Eine Zeitlang werden beide Schlitten in der nadellosen Zone 2 sich bewegen (finit ihrer konstanten Ges'chwindiglceit, ein jeder in eigener Richtung) ohne Zusammenwirkung mit ir gendeiner der Fadenführergruppen.
Sobald die Schlitten in ihrer Bahn die in Abb. 28 veranschaulichte Stellung einnehmen werden, wird der Arbeitskreislauf beendet sein.
Das Auffangen der Fadenführer durch die Schlit- ten erfolgt praktisch dadurch, dass jedes Gleitstück - 18, lea usw. - je zwei Stifte 91 besitzt (oberhalb und unterhalb des Gleitstücks). Der Schlitten 15, der sich gegen die Uhrzeigerrichtung bewegt, versetzt die Fadenführergruppen aus einer nadellosen Zone in die andere nur in gegebener Richtung durch Einwir kung mittels seiner Hebel 20, 20a, 20b, 20c auf die oberen Stifte der Gleitstücke.
. ....Derim Uhrzeigersinn sich bewegende Schlitten 151 versetzt die Gruppen der Fadenführer aus einer nadel- dosen Zone in die andere lediglich in dieser Richtung, und zwar durch Einwirkung mittels seiner Hebel auf die unteren Stifte der gleichen Gleitstücke, das heisst mit anderen Worten, dass .die beiden Schlitten abwech selnd eine oder die Gruppen der Fadenführer in ent gegengesetzter Richtung aus einer nadellosen Zone in die andere bringen.
Demzufolge besitzen die Schlitten ununterbrochene Drehbewegung, während die Fadenführer sich aus einer nadellosen Zone in die andere hin- und herbe wegen. .
Herstellung des Ärmels einer Strickjacke. Der Automat kann erfolgreich genutzt werden für die An fertigung solch komplizierter Strickteile 'wie zum Bei spiel der Ärmel eines Strickartikels, wobei die Pass form des Eumels sowohl Minderung wie Zunahme erfordert.
Der feste Rand A. hat einen Anschlag, der auf zwei Nadelbetten hergestellt wird (im Wege, darge- stellt in Abb. 26 und der beigegebenen Beschreibung).
Der Pulsteil hat gerippte Bindung, und zwar Rippe LI oder Rippe mit einem gegebenen Rapport der ausser Arbeit gesetzten Nadeln (die Beschreibung der Schloss- eins,tellung für Rippenherstellung ist eingangs gege ben).
Die Maschenreihe Co - Übergang vom zweifontu- rigen Stricken auf einforturiges, von gerippten Bin dungen auf glatte Strickart. In dieser Reihe erfolgt die Übergabe der Maschen von den Nadeln des oberen Nadelbetts auf die unteren (im Wege, in Abb. 27 und der entsprechenden Beschreibung dargelegt).
Abschnitt Da - Zunahme. Das In-Arbeit-Bringen der Nadeln bei Zunahme erfolgt durch die obenange- führte Jacquardeinrichtung oder durch eine der be kannten. Zunahmevorrichtungen.
Ei, - Abschnitt der Fertigung von Strickteilen gleichbleibender Breite. Innerhalb .dieses Abschnitts besteht ein Strickmuster F., das durch Übergabe der Maschen von einer Nadel auf die andere nach auf gegebenem Rapport ausgeführt wird.
Die Maschenübergabe nach gegebenem Rapport wird bewerkstelligt durch Einwirkung der Jacquard einrichtung, die selektiv die entsprechenden Nadeln betätigt (von denen die Maschen abgenommen werden sollen) in den Stricksystemen, in denen der Teil S in Arbeit versetzt ist (laut Abb. 24).
Dabei wird die Jacquardeinrichtung auf dem an deren Nadelbett die entsprechenden Nadeln in Arbeit versetzen, auf die die abzunehmenden Maschen über tragen werden sollen. Im weiteren Verlauf erfolgt der Versatz des einen Nadelbetts und die Übertragung der Maschen von dem anderen Nadelbett auf das erste.
Abschnitt So - Minderung. Der Vorgang der Ma schenübertragung ist der gleiche wie bei Bildung des Strickmusters F.
Abschnitt Ho - Abwurf von den Nadeln - eines gefertigten Strickstücks.
Der Ärmel kann gefertigt werden bei Kombina tion beliebiger glattes Strickmuster, die üblicherweise auf zwei- oder einfonturigen Strickmaschinen erzielt werden, beliebig komplizierter Gestaltung der Form linie, desgleichen auch in Jacquard- und Pressbindung.
Bei Herstellung von Strickstücken mit gleichen und unterschiadlicben Strickteile,, zum Beispiel eines Sweaters (es wiederholen sich die zwei Vorderteile in die beiden Ärmel) oder einer Strickjacke (es wieder- lioien sich die beiden Ärmel, vereinzelte Teile sind der Rückenteil, der linke und der rechte Vorderteil), wird entsprechend das Kommandogerät für Programm steuerung und die Zählkettenvorrichtung aufgestellt.
In unserem Beispiel geschieht dies folgender massen: bei Herstellung eines Sweaters wird die Pro- grammsteuerungseinrichtung auf Ärmel und Vorder teil aufgestellt, bei Fertigung einer Strickjacke wird sie eingesetzt für die Herstellung aller fünf Strickteile, und zwar des Rückenteils, der beiden Ärmel, des lin ken und- des rechten Vorderteils.
In dem von uns in Vorschlag gebrachten Auto maten kann der Strumpf vom Cotton-Typ gestrickt werden mit selbsttätig umgehängtem Doppelrand, Hochfersenverstärkung und Sohleverstärkung sowie n üt Ü eingestrickter Ferse (s. Abb. 11-16 und den dazu gehörigen Text der Beschreibung),
mit dem Unter schiede im gegebenen Falle, dass im vorgeschlagenen Automaten die Maschenminderung nicht durch die Umhängenadeln vollstreckt wird, sondern durch die Nadeln des andern Nadelbetts.
Wie aus der Beschreibung der Maschine ersicht lich ist, sichert der Rundstrickautomat mit zwei Na delbetten versehene automatische Doppelrandherstel- lung ohne Nutzung von Trennreihen zwischen den ein zelnen Strickteilen.
Dieser Umstand sowie die selbsttätig vor sich gehende Umhängung der Maschen von einen Nadeln auf andere, dank welcher das Sortiment der zu ferti genden Strickware bedeutend erweitert werden kann, bilden jene Besonderheiten des vorgeschlagenen Auto maten, die ihm einen Vorrang sichern vor den in der Praxis bereits bekannten doppelfonturigen Rundstrick automaten.