Hochspannungsschaltanlage, insbesondere Schrankschaltanlage In den letzten Jahren wurden Hochspannungs schaltanlagen, insbesondere sogenannte ausfahrbare Schrankschaltanlagen, mit sehr geringen Abmessun gen entwickelt. Die Verminderung der Abmessungen wurde in erster Linie durch weitgehende Anwendung neuzeitlicher Isolierungsmethoden erreicht.
Charakteristisch für diese Entwicklung ist häufig auch ein baukastenartiges Zusammenfügen der ein zelnen Hochspannungsgeräte wie Leistungsschalter, Wandler, Sammelschienen usw. zu einer Schaltan lage, wobei die früher üblichen Verschraubungen der Anschlussstellen der einzelnen Hochspannungsgeräte fortfallen und durch steckerartiges Zusammenstecken der Geräte ersetzt werden.
In Verbindung mit derartigen kleinen Hochspan nungsschaltanlagen, insbesondere Hochspannungs- schrankschaltanlagen, besteht eine schwierige Auf gabe darin, die Geräte der Hochspannungsschaltan lage unter Beibehaltung kleinster Raumabmessungen organisch mit den Kabelendverschlüssen zu verbin den. Die bisher üblichen Kabelendverschlüsse sind für ein derartiges organisches Zusammenfügen unter einander und mit den Geräten der Hochspannungs schaltanlage nicht geeignet.
Die Erfindung betrifft eine Hochspannungsschalt anlage, insbesondere Schrankschaltanlage, mit von ihr ausgehenden Hochspannungskabeln. Erfindungs gemäss ist die Anordnung so getroffen, dass die Kabelendverschlüsse scheibenförmig ausgebildet und darin steckerartige Verbindungen für die von der Schaltanlage kommenden Anschlussleitungen vorge sehen sind.
Dadurch wird eine Anordnung von Hoch- spannungskabelendverschlüssen und eine Methode ihrer Zusammenfügung untereinander und mit den Geräten der Schaltanlage erreicht, bei der auch im Zusammenhang mit der Kabelverlegung und dem Anschliessen der Kabel an die Schaltanlage kleinste Raumabmessungen erzielt werden.
Bei den bisherigen Kabelverlegungs- und Kabel anschlussmethoden wurde in vielen Fällen unterhalb des Hochspannungsschaltanlagenraumes ein beson derer Raum für die Unterbringung der Kabelend- verschlüsse benötigt. Hierdurch wurde das Gebäude umfangreich. Der Kabelkeller musste besondere Kel lertreppen für seine Zugänglichkeit aufweisen.
Bei Anwendung der erwähnten Kabelendver- schlüsse und dieses Zusammenfügens derselben ist es möglich, einen gemeinsamen Raum für die Hoch spannungsschaltanlage und für die Kabelverlegung vorzusehen und die Schaltanlage auf einem Zwischen boden dieses Raumes aufzustellen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt die Fig. 1 in allgemeiner Darstellung die Verbindung zwischen einer Schaltanlage mit den unterhalb angeordneten ankommenden oder abge henden Kabeln. Einzelheiten der Verbindung sind in den, Fig. 2a und 2b sowie in Fig. 3 dargestellt.
Die Gesamtanordnung geht aus Fig. 1 hervor. Mit 1 ist die Hochspannungsschaltanlage bezeichnet, die als eine ausfahrbare Hochspannungsschrank- schaltanlage dargestellt ist. Mit 2 ist der Teil des Schaltanlagenraumes bezeichnet, in dem die Kabel- endverschlüsse untergebracht sind.
Der Leistungs schalter 3 der ausfahrbaren Schrankschaltanlage ist in bekannter Weise ausfahrbar ausgebildet und zu diesem Zweck mit Rollen ausgestattet. Druch Aus fahren des Leistungsschalters 3 wird er von den Sammelschienen 4 einerseits und den Kabelanschlüs sen 7 anderseits abgetrennt, so dass der Schalter gefahrlos kontrolliert werden kann. Die Sammel schienen 4 können als drei übereinanderliegende Rohrsammelschienen ausgebildet sein. Am unteren Ende sind diese Sammelschienen mit Einfahrgegen- kontakten ausgestattet, in die die Einfahrkontakte 5 des Leistungsschalters 3 eingefahren werden.
Ausser diesen Einfahrkontakten 5 zur Verbindung des Lei stungsschalters mit den Sammelschienen ist der Lei stungsschalter 3 noch mit untenliegenden Einfahr- kontakten 6 ausgestattet. Beim Einfahren des Lei stungsschalters wird mit Hilfe dieser unteren Ein fahrkontakte 6 die Verbindung zwischen dem Lei stungsschalter und den Hochspannungskabeln her gestellt.
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbei- spiel handelt es sich um den Anschluss der mit 8, 9, 10, 11 und 12 bezeichneten Hochspannungs kabel. Im Zusammenhang mit dem Zusammenfügen der Kabelendverschlüsse untereinander und mit der oberhalb der Kabelendverschlüsse angeordneten Schaltanlage 1 ist ein in Fig.l gestrichelt einge zeichneter Verbindungsbolzen 16 von Bedeutung.
Die Ausbildung der einzelnen Kabelendver- schlüsse und die Art ihres Zusammenfügens gehen aus den Fig. <I>2a, 2b</I> und 3 hervor. Von links her kommen zwei dreiphasige Hochspannungskabel 11 und 12. Wie der Grundriss Fig. 2b zeigt, sind die Kabelenden fächerartig auseinandergespreizt, und an, jedem Kabelende ist ein Kabelschuh 13 befestigt.
Mit Hilfe von Verbindungsschrauben wird innerhalb des Kabelendverschlussraurnes 15 eine Schraubver bindung mit einer Anschlusslasche 14 hergestellt, die elektrisch mit einem sogenannten Ringkontakt 17 verbunden ist. Derartige Ringkontakte sind an anderer Stelle vorgeschlagen und bereits stark ver breitet.
Sie dienen dazu, eine federnde Verbindung zwischen einem Strombolzen, der konzentrisch in den Ringkontakt eingeführt ;ist, und einem Ringkontakt bett bzw. im vorliegenden Falle der Verbindungs lasche 14 herzustellen. Anstelle eines derartigen fe dernden Ringkontaktes kann auch ein sogenannter Innenspreizkontakt treten, der dieselbe Aufgabe der Stromverbindung zwischen einem runden Bolzen und einem Anschlussstück 14 auf etwas andere Art und Weise löst.
Bei einem derartigen Spreizkontakt wird der runde Verbindungsbolzen 16 hohl ausgebildet und mit einem Innenkonus versehen. Mit Hilfe einer Schraube wird der Konus angezogen, und auf diese Weise entsteht eine Verbindung zwischen einem Bol zen 16 und der ringartig ausgebildeten Anschluss lasche. Derartige Ringkontakte bzw. Innenspreiz- kontakte werden bereits in anderem Zusammenhang verwendet, beispielsweise, wenn es sich darum han delt, eine Längsverbindung zwischen aus Rohren hergestellten Sammelschienenstücken durchzuführen.
Der Grundriss Fig. 2b lässt ein Gehäuse nach Form einer Bratenpfanne erkennen. Auf der rechten Seite sind die in die Papierebene hineinverlaufenden Strombolzen 16 zu erkennen. Die zu den Strombol zen 16 gehörenden Ringkontakte 17 sind innerhalb des erwähnten pfannenartigen Gehäuses unterge- gebracht und mit einem festen Isolationsmaterial, beispielsweise heiss härtendem Giessharz, eingegossen.
Der auf diese Weise entstehende G.iessharzkörper ist mit 18 bezeichnet.
Die Fig. 3 zeigt, wie die Kabelendverschlüsse auf den Strombolzen 16 aufgereiht werden. Der Zusammenbau bzw. die Montage der Anlage kann auch in umgekehrter Weise geschehen, indem die Ka- belendverschlusspfannen aufeinandergeschichtet wer den und erst anschliessend der Strombolzen 16 von oben oder unten durch die entsprechenden Ring kontakte 17 hindurchgeschoben wird.
Da es sich im vorliegenden Falle im Bereich der Strombolzen 16 bzw. Ringkontakte 17 um eine sogenannte Vollisolierung handelt, stehen den geer deten Gehäuseteilen 19 (Fig. 2a) die Punkte 20 am Strombolzen unter voller Spannung gegenüber. Um den erforderlichen Kriechweg zu erzielen, sind die einzelnen Kabelendverschlussoberflächen mit vorste henden ringartigen Schirmen 20 versehen. Diesen vorstehenden Schirmen entspricht auf der Gegenseite eine tiefe Nut, in die der Schirm eindringen kann.
Es gibt auch andere Methoden zur Erzielung des erforderlichen Kriechweges bzw. der Spannungsfestig keit zwischen dem Strombolzen und dem geerdeten Gehäuse, die aber nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind. Ausser dem bereits in der Fabrik heiss vergossenen Giessharzteil 18 enthält die Pfanne noch einen mit 15 bezeichneten, anfänglich mit Luft gefüllten Raum, der nach der Herstellung der Ver bindungen zwischen Kabel und Pfannenraum am Montageort mit Hilfe von kalt vergossenem Giess harz oder einem anderen, anfänglich flüssigen, später festen Isoliermittel ausgefüllt wird.