Selbsttätiger Zuführungsapparat für gleichartige Werkstücke
Die Erfindung betrifft einen selbsttätigen Zuführungsapparat für gleichartige Werkstücke, bestehend aus einem schrägstehenden bzw. mit schrägem Boden versehenen Werkstückaufnahmebehälter und einer in diesem sich drehenden, gleichfalls schrägliegenden Transportscheibe, deren Umfang mit auf einem Kreis angeordneten offenen, auf der Unterseite durch einen feststehenden Teil abgedeckten Durchbrüchen oder Kammern zur AuFnahme der Werkstücke versehen ist, und einer nachgeschalteten Gleichrichteeinrichtung. Der Zuführapparat nach der Erfindung ist vorzugsweise bestimmt für Patronenhülsen bzw. die beim Ziehen der Hülsen oder Näpfchen entstehenden Zwischenstufen, den sogenannten Stadien.
Bei den bekannten Zuführungsapparaten dieser Art ist die im Scheitelpunkt Ider Transportscheibe befindliche Ausfallöffnung durch einen Schieber verschlossen, der im Takt der Maschine geöffnet wird.
Das in der entsprechenden Kammer befindliche Werkstück fällt dann nach unten aus dem Bereich der Transportscheibe heraus und wird der Gleich- richteeinrichtung zugeführt, die im allgemeinen so ausgebildet ist, dass das Werkstück in horizontaler Lage senkrecht zu einer Längsachse eingeführt werden muss. Der Schieber hat ausserdem noch die Funktion einer Steuerung der Abgabeleistung, indem er durch einen taktmässig in das Ausfallrohr eintretens den Fühlhebel in der Schliessstellung verriegelt wird, wenn der Werkstückstand in diesem Rohr bis zum Fühlhebel reicht. Die genannten Funktionen des Verschlussschiebers bedingen, eine verhältnismässig aufwendige, vorzugsweise aus Kurven bestehende Steuerung, die besonders bei hohen Tourenzahlen leicht zu Störungen Anlass gibt.
Die Erfindung ermöglicht es, durch Fortfall des Vcrschlussschiebers und der damit verbundenen Kurvensteuerung eine wesentliche Vereinfachung im Aufbau des Zuführungsapparates bei gleichzeitiger Verbesserung der Betriebssicherheit insbesondere bei hohen Taktzahlen zu erhalten.
Zu diesem Zweck besteht die Erfindung darin, dass die Transportscheibe an oder in der Nähe ihres Scheitelpunktes in offener Verbindung mit der Gleichrichteeinrichtung steht und dass annähernd tan- gential zur Transportscheibe angeordnete Führungen vorgesehen sind, welche im Zusammenwirken mit ender Transportscheibe die Werkstücke aus dem Bereich derselben heraus-und gleichzeitig in Richtung ihrer Längsachse in die Oleichrichtereinrichtung einführen.
Dadurch, dass die Werkstücke ; der Gleichrichte- einrichtung axial zugeführt werden, erhält man die Möglichkeit, die lagerichtig ankommenden Werkstücke einfach über eine Kante unter Beibehaltung ihrer Lage abstürzen zu lassen, so dass es nur noch erforderlich ist, Mittel zum Wenden wider nicht lagerichtig ankommenden Werkstücke vorzusehen.
Die Ausbildung dieser Mittel hängt von der ge wünschten Orientierung bzw. auch der Schwerpunktlage der Werkstücke ab.
So bestehen bei einer Ausführungsform zur Verarbeitung von Werkstücken mit ausgeprägter Schwerpunktlage und Ausrichtung derselben mit einem Boden voraus die Mittel zum Wenden der nicht lagerichtig ankommenden Werkstücke aus einer im Abstand von einer Abstürzkante angeordneten Unterstützungsfläche, welche nach Sichauflegen des vorderen Endes der mit einer Öffnung voraus ankommenden Werkstücke letztere so lange hält, bis der Boden dieser Werkstücke von der Abstützkante abgleitet. Der Abstand der Unterstützungsfläche von der Abstützkante ist dabei von der Schwerpunktlage des Werkstückes abhängig.
Wenn dagegen Werkstücke mit einer Öffnung ohne eine solche Schwerpunktlage bei gleicher Ausrichtung wie vorstehend zu verarbeiten sind, emp fienlt es sich, zum Wenden der nicht lagerichtig ankommenden Werkstücke einen an seinem Ende frei beweglich aufgehängten Winkelhebel oder winkelförmig gebogenen Draht zu verwenden, der in das offene Ende der mit der Öffnung voraus ankommenden Werkstücke eingreift und sie bis zum Abgleiten eines Bodens des Werkstückes von der Abstürzkante unterstützt. Als derartige Werkstücke kommen beispielsweise Stadien in Frage, die zu Geschossmänteln verarbeitet werden und, da sie keinen verstärkten Boden haben, auch keine ausgeprägte axiale Schwer- punktlage besitzen.
Eine weitere Möglichkeit besteht schliesslich darin, dass die Werkstücke mit einer Öffnung nach vorn zeigend ausgerichtet werden sollen. In diesem Fall ist gemäss einer weiteren Ausführungform im Wege der tangential ausgesteuerten Werkstücke ein schwenkbar aufgehängter Hebel angeordnet, der auf der der Tangentialführung zugekehrten Seite eine Werkstückaufnahme besitzt, welche einen Boden der ankommenden Werkstücke unterstützt, das verjüngte Ende derselben jedoch frei durchfallen lässt.
Auf Grund des Fortfalles des Verschlussschiebers war es erforderlich, für die bisherige Funktion der Abgabesteuerung desselben eine neue Lösung zu finden.
Diese besteht gemäss einer Weiterausbilidung der Erfindung darin, dass im Ausfallrohr wenigstens eine mit Kontakten oder kontaktlos arbeitende e Kontroll- einrichtung vorgesehen ist, welche Iden Antrieb der Schrägscheibe abschaltet, wenn der Werkstückstau die durch diese Einrichtung festgelegte obere Grenze erreicht hat.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, diese Kontrolleinrichtung in an sich bekannter Weise als aus Lichtquelle und Photozelle oder Photowiderstand bestehende Lichtschranke auszubilden.
In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung Idargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den nach der Erfindung ausgebildeten Zuführungsapparat,
Fig. 2 einen Teil der Transportscheibe mit der annähernd tangential angeordneten Führung in Draufsicht,
Fig. 3 und 4 eine Gleichrichteeinrichtung für mit dem Boden voraus auszurichtende Werkstücke mit ausgeprägter Schwerpunktlage,
Fig. 5 und 6 eine Gleichrichteeinrichtung für mit dem Boden voraus auszurichtende Werkstücke ohne ausgeprägte Schwerpunktlage,
Fig. 7 und 8 eine Gleichrichteeinrichtung für mit dem offenen Ende voraus auszurichtende Werk stücke,
Fig. 7a und 8a den schwenkbaren Hebel der Fig. 7 und 8 in Vorderansicht.
Die im schrägliegenden Behälter 1 angeordnete Schrägscheibe 2 wird über Schnecke 3 und Schnekkenrad 4 mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben. Die Schrägscheibe weist am Rand Durchbrüche oder Kammern 5 auf, in denen die im Behälter regellos liegenden Werkstücke aufgenommen werden. Der Antrieb der Schnecke und damit der Schrägscheibe erfolgt durch einen nicht dargestellten Elektromotor.
Abweichend von der bekannten Ausführung dieser Zuführungsapparate ist im Scheitelpunkt der Schrägscheibe keine durch einen Schieber verschlossene Ausfallöffnung vorgesehen, vielmehr steht die Schrägscheibe in offener Verbindung mit der nachgeschalteten Gleichrichteeinrichtung. Zur tJberlei- tung von der Schrägscheibe zur Gleichrichteeinrichtung ist eine annähernd tangential zur Schrägscheibe angeordnete Führung 6 vorgesehen, welche die Werkstücke allmählich aus dem Bereich der Schrägscheibe heraus, und in Richtung ihrer Längsachse in eine der nach den Fig. 3-8 ausgebildeten Gleichrichteeinrichtungen einführt. Das Werkstück bleibt dabei unter Einwirkung der Schrägscheibe, bis es in der Gleichrichteeinrichtung abstürzt.
Es wird daher dieser Ein richtung unter Vermeidung der ! sonst im allgemeinen auftretenden Beschleunigungen mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt, so dass man besonders günstige Verhältnisse für das Gleichrichten erhält.
Die axiale Einführung der Werkstücke in die Gleichrichteeinrichtung bedingt eine besondere, von der üblichen abweichende Ausbildung, die sich nach der gewünschten Orientierung der Werkstücke und nach der Schwerpunktlage, derselben richtet.
Bei dem Ausführungsbeispiel ider Fig. 3 und 4 wurde angenommen, dass die Werkstücke eine ausgeprägte Schwerpunktlage haben, wie es z. B. bei den Stadien und Hülsen für Patronen der Fall ist, und dass diese mit dem Boden voraus auszurichten sind.
Wie Fig. 4 zeigt, stürzen die in der richtigen Lage, also mit dem Boden voraus ankommenden Werkstücke 7 über die Vorderkante 8 der Führung 6 ab. Ihre Lage ändert sich dabei nicht, so dass sie ohne Anwendung besonderer Hilfsmittel in der gewünschten Orientierung in das Ausfallrohr 9 gelangen.
Die mit dem offenen Ende voraus ankommenden Werkstücke müssen jedoch gewendet werden. Wie Fig. 3 zeigt, geschieht dies, indem das Werkstück 7 sich mit seinem vorderen Ende zunächst auf die entsprechend angeordnete Unterstützungsfläche 10 legt.
Von dieser wird es dann während der Weiterbewegung durch die Transportscheibe 2 gehalten, bis der Boden von der Kante 8 abgleitet und es daher ebenfalls mit dem Boden voraus in das Ausfallrohr 9 fällt.
In der Gleichrichteeinrichtung der Fig. 5 und 6 sollen Werkstücke verarbeitet werden, die ebenfalls mit dem Boden voraus auszurichten sind, jedoch keine ausgeprägte Schwerpunktlage haben. Als Beispiel sind Stadien 11 für Geschossmäntel dargestellt, die keinen verstärkten Boden und infolgedessen auch keine ausgeprägte axiale Schwerpunktlage besitzen.
In diesem Fall ist ein Winkelhebel 12 Iderart bei 13 beweglich aufgehängt, dass sein hakenförmiger kleinerer Arm in der Bahn der ankommenden Werkstücke liegt.
Wie Fig. 6 zeigt, greift der Hebel 12 bei nicht lagerichtig ankommenden Werkstücken 11 in das vordere offene Ende derselben ein und hält das unter Einwirkung der Schrägscheibe 2 verbleibende Werke stück, bis sein Boden von der Kante 8 abgleitet und es mit dem Boden voraus in das Ausfallrohr 9 fällt.
Fig. 5 zeigt ein lagerichtig, also mit dem Boden voraus ankommendes Werkstück 11. Der geschlossene Boden des Werkstückes schwenkt den Hebel 12 aus, so dass dieser ohne Einfluss auf das Werkstück bleibt. Das Werkstück stürzt vielmehr, sobald es das Übergewicht bekommt, unter Beibehaltung seiner Lage über die Kante 8 ab und gelangt somit unmittelbar mit der verlangten Orientierung in das Ausfallrohr 9.
Die Einrichtung nach Fig. 7 und 8 ist zum Gleichrichten von Hülsen 14 bestimmt, die mit dem offenen Ende voraus gestapelt werden müssen.
Ähnlich wie bei den vorstehenden Beispielen ist wieder in der Bahn der tangential ausgesteuerten Werkstücke ein freibeweglicher Hebel angeordnet, der in diesem Falle mit 15 bezeichnet ist. Dieser Ilebel besitzt an seinem unteren Ende auf Ider der Werkstückzuführung zugekehrten Seite eine Werk stückaufnahme 16, die, wie Fig. 7a und 8a zeigen, so ausgebildet ist, dass der Boden 14a der Hülse gehalten wird, das vordere verjüngte Ende 14b derselben jedoch frei hindurchfallen kann.
Wie Fig. 7 erkennen lässt, wird bei leinem falsch, also mit dem Boden voraus ankommenden Werkstück 14 der Boden desselben in der Aufnahme 16 so lange gehalten, bis das vordere Ende über die Kante 8 abgleitet und das Werkstück somit mit diesem Ende voraus in das Ausfallrohr 9 fällt. Bei inden lagerichtig, also mit dem offenen Ende voraus ankommenden Hiilsen, gleitet das vordere verjüngte Ende durch die Aufnahme 16 hindurch, so dass die Hülse unter Beiseiteschwenken des Hebels 15 über die Kante 8 lagerichtig in das Ausfallrohr 9 fällt.
Bei sämtlichen vorgenannten Beispielen ist zur Steuerung der Abgabeleistung des Apparates im Ausfallrohr 9 eine an sich bekannte Lichtschranke angeordnet, die aus einer Lichtquelle 17 und einem Photowiderstand bzw. einer Photozelle 18 besteht, und den Antriebsmotor abschaltet, wenn der Werkstückstau bis zu der Lichtschranke reicht und den Lichtdurchtritt unterbindet.
Durch eine Verzögerungsschaltung bzw. Ausr nutzung des verzögerten Ansprechens des Photo- widerstandes wird Idabei erreicht, dass die Lichtschranke nur anspricht, wenn ein Werkstück eine bestimmte Zeit in ihrem Bereich verbleibt, dagegen auf frei hindurchfallende Werkstücke ohne Einfluss ist.
Lichtquelle 17 und Photowiderstand oder Photozelle 18 sind unter einem Winkel zum Ausfallrohr angeordnet. Durch diese Anordnung wird eine sichere Unterbrechung des Lichtstrahles auch dann erreicht, wenn die Werkstücke einen konischen Kopf besitzen.