Handzerstäuber, insbesondere für kosmetische Zwecke
Die Erfindung bezieht sich auf einen Handzerstäuber, bei welchem mittels eines unter Druck stehenden Treibgases aus einer Vorratsflasche eine für kosmetische Zwecke dienende Flüssigkeit zerstäubt wird.
Bei den bisher üblichen Handzerstäubern wird als Treibgas entweder Luft verwendet, die mittels Gummibalges oder Pumpenkolben komprimiert und dem Vorratsbehälter zugeführt wird, oder aber Freongas, das in den bekannten Aerosoldosen in Anwendung kommt.
Die Nachteile der mit Balgen oder Pumpe betrie- benen Handzerstäuber liegen vor allem in ihrem Be tätigungsmechanismus: Es werden immer beide Hände gebraucht, eine zum Halten des Vorratsgefässes und die andere zur Betätigung des Balgens oder Kolbens. In der Kosmetik sind aber meist während des Zerstäubens noch weitere Manipulationen erforderlich, die in diesem Falle von einer anderen Person durchgeführt oder erst anschliessend ausgeführt werden müssen. Dies ist nicht nur hinderlich, sondern kann sich besonders in der Kosmetik auch nachteilig auswirken, z. B. dann, wenn schnelitrocknende Präparate verwendet werden müssen und keine Hilfe zur Verfügung steht.
Bei den für Einhandbetrieb eingerichteten Aerosoldosen sind zwar diese Nachteile vermieden, es treten jedoch andere Mängel auf, die unter Umständen nicht weniger unangenehm sein können. So können z. B. Aerosoldosen nicht nachgefüllt werden, wenn sie leer sind, und vor allem lässt sich ihr Druck nicht regulieren, so dass auch die Zerstäubung nicht regelmässig ausfällt.
Diese Nachteile werden durch den erfindungsgemässen Handzerstäuber behoben, dessen an einem Vorratsbehälter mit einem flüssigen kosmetischen Mittel befestigbare Spraykopf in seiner ersten von der Sprühdüse zum Behälter durchgehenden Öffnung ein von Hand zu öffnendes und in seiner Durchlass öffnung verstellbares Ventil enthält, und an dessen vom Behälter wegführende duch ein Rückschlagventil abgeschlossene zweite Öffnung eine abnehmbare Treibgasfiasche zum Nachfüllen angeschlossen ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Handzerstäubers nach der Erfindung dargestellt, wobei
Fig. 1 den Schnitt durch einen Spraykopf, und
Fig. 2 die Ansicht eines Handzerstäubers wiedergibt.
Wie ersichtlich, besteht der Handzerstäuber aus einem Spraykopf 2, an dem eine Vorratsflasche 1 aufgeschraubt und ein Treibgasbehälter 18 zum Nachfüllen befestigt werden kann. Zum Aufsetzen der Behälter 1, 18 und der Sprühdüse 15 sind Gewindestücke vorgesehen, ein Aussengewinde am unteren Teil des Spraykopfes 2 zur Aufnahme des Vorratsbehälters 1 und seitlich davon je ein Innengewinde, vorne zur Aufnahme der Sprühdüse 15 und hinten zur Aufnahme des Rückschlagventils 7. Von der Bodenmitte jedes Innengewindes führt je eine Bohrung 4 bzw. 6 durch den Spraykopf 2 hindurch und verlässt diesen im unteren mit dem Aussengewinde versehenen Teil. Die eine Bohrung 4 führt von der Sprühdüse 15 zum Vorratsbehälter 1, mündet zentral in ihn, und an ihrer Mündung ist ein Ansatzrohr 19 aufgesteckt oder aufgeschraubt, das bis nahe zur Bodenfläche des Vorratsbehälters 1 hinabreicht.
Die andere Bohrung 6 führt vom Rückschlagventil 7 zum Vorratsbehälter 1 und mündet neben der Bohrung 4 im unteren Spraykopf. Ihr anderes, seitlich austretendes Ende ist aufgebohrt und mit einem Innengewinde versehen, in das ein Rückschlagventil 7 eingeschraubt ist. Dieses Rückschlagventil 7 besteht wie üblich aus einem Ventilteller, der durch Federkraft von innen gegen die Einlassöffnung gepresst wird.
Zur Führung ist der Ventilteller mit einem Führungsstift versehen, der lose durch die Einlassöffnung nach aussen ragt, so dass das Ventil nur von aussen entweder durch mechanischen Druck auf den herausragenden Führungsstift oder durch einen auf den Ventilteller ebenfalls von aussen wirkenden Gasdruck ge öffnet werden kann. Dieses Rückschlagventil 7 hat aussen ein weiteres Gewindestück 20 aufgesetzt, das mit einem Aussengewinde versehen ist und in welches die Einlassöffnung gebohrt ist. Diese Bohrung ist nach aussen hin im wesentlichen abgeschlossen, bis auf zwei kleine Öffnungen 21, die einen Gasaustausch gestatten.
Der Treibgasbehälter 18 hat die Form einer kleinen Gasflasche aus Metall. Die Öffnung im Flaschenhals ist gleichfalls durch ein Rückschlagventil abgeschlossen. Der herausragende Ventilstift ist jedoch von einem Ansatz mit Innengewinde umgeben, das auf den Aussengewinde-Ansatz 20 des Rück schlagventils; 7 aufgeschraubt werden kann. Beim Aufschrauben des Treibgasbehälters wird der Ventilstift nach innen gedrückt und damit das Ventil geöffnet.
Das unter Druck stehende Gas strömt durch die Öffnungen 21 in die Einlassöffnung und öffnet das Rückschlagventil im Spraykopf. Von hier aus strömt es dann durch die Bohrung 6 in den Vorratsbehälter 1. Bei Druckausgleich schliesst sich das Rückschlagventil 7 wegen des auf den Ventilteller wirkenden Federdrucks. Die Treibgasfiasche kann dann abgeschraubt werden, wobei sich auch wieder ihr Rüdkschlagventil schliesst.
Die in das äussere Ende der Bohrung 4 eingeschraubte Sprühdüse 15 besteht aus dem zentral durchbohrten Düsenkörper 22, dessen Bohrung aussen zur Aufnahme des Düseneinsatzes 23 erweitert ist. Der Düseneinsatz 23 ist schräg durchbohrt und vorne durch ein Sprühplättchen 17 abgedeckt. Der Düseneinsatz 23 und das Sprühplättchen 17 werden von einer zentral durchbohrten Überwurfmutter 24 gehalten. In der Sprühdüse 15 ist demnach einer schrägen Austrittsöffnung 16 eine dünne Scheibe 17 mit feiner zentraler Öffnung als Zerstäuberorgan vorgelagert.
Die Bohrung 4 ist durch ein Absperrventil unterbrochen. Dieses besteht aus einem Ventilteller 8, einem an ihm befestigten und durch die Ventilöffnung 9 nach aussen führenden und beweglich gelagerten Bolzen 13 und einem hebelförmigen Handgriff 12.
Der Ventilbolzen 13 trägt an seinem freien Ende eine halbkugelförmige Hülse 10, in der eine Druckfeder eingelagert ist. Diese Druckfeder stützt sich im Innern des Spraykopfes 2 gegen diesen ab, so dass der Ventilteller 8 vom Bolzen und durch die Feder fest auf den Ventilsitz 9 gepresst wird und die Öffnung abschliesst.
Der Handgriff 12 ist an seinem einen Ende am Spraykopf 2 mittels einer durchgehenden Achse drehbar gelagert. Unterhalb der Achse ist aus ihm eine Auflagefläche 11 ausgearbeitet, gegen die sich die halbkugelförmige Hülse 10 des Ventilbolzens 13 abstützt. Der Handgriff 12 wirkt somit als einarmiger Hebel. Er ist nach unten gerichtet und verläuft bei handlicher Formgebung im wesentlichen parallel zum Vorratsbehälter 1. Beim Heranziehen an den Behälter 1 wird der Bolzen entgegen dem Druck der Ventilfeder und entgegen dem auf den Ventilteller 8 wirkenden Gasdruck nach innen geschoben, der Ventilteller 8 von seinem Sitz 9 abgehoben und damit der Durchgang für die Flüssigkeits-Gas-Mischung freigegeben. Durch mehr oder weniger starkes Heranziehen des Hebels 12 wird auch die Durchgangsöffnung mehr oder weniger weit geöffnet.
Damit ist bereits eine Möglichkeit zur Regulierung der Sprühstrahlstärke gegeben.
Im praktischen Betrieb ist es wünschenswert, dass auch die maximale Grösse der Durchgangsöffnung in Abhängigkeit vom Gasdruck eingestellt werden kann.
Dazu ist am Absperrventil eine Verstellmöglichkeit angebaut. Diese kann in beliebiger Weise ausgebildet sein. Im einfachsten Falle wird sie aus einer verstellbaren Schraube bestehen, gegen die sich die obere Fläche des Ventiltellers beim Öffnen anpresst. Ein anderes Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Der Ventilbolzen 13 ist durch den Ventilteller 8 hindurch verlängert und dieses verlängerte Ende ist mit einem Gewinde versehen, auf das der untere Teil 24 der Stellschraube 14 aufgeschraubt ist.
Die Stellschraube 14 ist in einer Mutter 26 längs ihrer Achse verschiebbar gelagert. Der auf den Ventilbolzen 13 aufgeschraubte Schrauhenteil 24 hat ungefähr die Grösse des Ventiltellers 8 und kann mittels einer Überwurfmutter 25 zusätzlich mit dem Ventilteller 8 verbunden sein. Beim Öffnen des Ventils drückt dann der untere Teil 24 gegen die Führungsschraube 26, wobei der mögliche Hub durch Drehen der Stellschraube 14 fein eingestellt werden kann. Es ist zweckmässig, das Absperrventil im Spraykopf so anzuordnen, dass seine Achse schräg nach hinten weist, so dass sich also die Sprühdüse 15 und das Rückschlagventil 7 im Spraykopf 2 einander gegen überliegen und das Absperrventil 5 zwischen beiden mit seiner Verstellschraube schräg nach oben in Richtung des Treibgasbehälter-Ansatzes weisend angeordnet ist.
Sowohl Vorratsbehälter 1 als auch Treibgasbehälter 18 haben die Form üblicher Gasflaschen mit gewölbtem Boden und sind aus Metall gefertigt. Die Hälse sind mit Innengewinde versehen, beim Vorratsbehälter 1 zum Aufschrauben des Spraykopfes 2, beim Treibgasbehälter 18 zum Aufschrauben des Rückschlagventils 7. Der Treibgasbehälter ist mit Kohlensäure gefüllt. CO hat gegenüber Freon den Vorteil, dass es mit wesentlich grösserem Druck abgefüllt werden kann, so dass also der Treibgasvorrat in der gleichen Flasche viel länger anhält. Um dem Gerät und auch der Treibgasflasche Standfestigkeit zu geben, sind beide mit Standteilen 19, z. B. aus Kunststoff, versehen. Das Gerät ist in handlicher Grösse ausgeführt und wegen ausschliesslicher Verwendung von nichtrostenden Materialien in seiner Haltbarkeit praktisch unbegrenzt.
Aufgrund der erfindungsgemässen Durchbildung aller Einzelteile und ihrer Kombination sind die Nachteile des bisher üblichen Handzerstäubers vermieden.