Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Gemischen aus CeHulosefasern und synthetischen, hydrophobem Fasern Es ist bekannt, dass der hydrophobe Fasemanteil von Fasermischungen aus gegebenenfalls weiter ver arbeiteten vegetabilischen Fasern, wie regeneriert Cellulose oder Baumwolle, und hydrophoben Fasern, wie Polyester- oder Polyacrylnitrilfasern,
mit Dis persionsfarbstoffen nach dem Thermofixierverfahren (dem sogenannten Thermosolverfahren) .gefärbt wer den kann.
Es handelt sich bei diesem Verfahren um einen sogenannten Einschmelzprozess, wobei der Disper- sionsfarbstoff in die hydrophobe Faser eingeschmol zen wird. Dieser Vorgang vollzieht sich hei Tempera turen über 180 C sehr rasch und kann deshalb für kontinuierliche Färbeprozesse vorteilhaft verwendet werden. Für diesen Einschmelzvorgang sind im all gemeinen keine Färbereizusätze notwendig.
Im SVF-Fachorgan 18, 581 (1963) wird eine Übersicht über das kontinuierliche einheitliche Fär ben von Polyester-Cellulosefaser-Mischgeweben ge geben. Es wird mitgeteilt, dass der Polyesteranteil auf bekannte Weise mit Dispersionsfarbstoffen nach dem Thermosolverfahren gefärbt wird.
Der Cellulose- anteil wird nach der auf Seite 583 beschriebenen Methode I konventionell mit Küpen- oder substanti- ven Farbstoffen überfärbt. Gemäss,der dort beschrie benen Methoden 1I und III werden im ursprünglichen Klotzbad Küpenfarbstoffe verwendet.- Diese Farb stoffe müssen nach dem Thermosolieren auf einem Jigger entwickelt werden.
Unter dieser Entwicklung ist eine Überführung in das Natriumsalz der Leuko- form und dessen. Diffusion in -das Innere der Faser sowie die anschliessende Umwandlung in, die wasser unlösliche oxydierte Form zu verstehen. In einer Methode IV wird die einbadige Verwendung von Dispersions- oder Reaktivfarbstoffen beschrieben.
Im American Dyestuff Reporter <I>53,</I> 38 (l964) werden die heute gebräuchlichen kontinuierlichen Färbeverfahren für Polyester-Cellulose-Mischungen beschrieben (Thermofixierverfahren). Zum Färben des Celluloseanteils werden Schwefel-, Naphthol-, Reaktiv-, Küpen- und,
Direktfarbstoffe eingesetzt. Hierbei werden stabilisierte Naphtholfarbstoffkombi- nationen und Reaktivfarbstoffe gleichzeitig mit dem Dispersionsfarbstoff auf die Faser gebracht und mit tels ,des Thermofixiervorgangs entwickelt bzw. fixiert.
Dasselbe Verfahren wird auch mit den Küpenfarb- stoffen durchgeführt, deren Entwicklung aber aus- schliessend@ durch Reduktion und Hitzeeinwirkung vollzogen wird.
Schwefelfarbstoffe werden separat auf die Faser aufgeklotzt und durch 25-40 Sekunden langes Dämp fen fixiert. In diesem Artikel wird erwähnt, dass ein Einbadverfahren unter Verwendung von Dispersions- und Direktfarbstoffen möglich sei -durch. den Einsatz eines Fixiermittels nach dem Thermofixieren, doch haben die schlechten Waschechtheitseigenschaften die Anwendung dieses Verfahrens stark eingeschränkt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist ein Ein badverfahren und besitzt gegenüber dem erwähnten Zweibadverfahren arbeitstechnische und, kostenmä ssige Vorteile.
In einem Artikel von W, B. Egger in Teinture de m61anges polyester-fibres cellulosiques wird die Verwendung von Nachkupferungsfarbstoffen zusam men mit Dispersionsfarbstoffm zum Färben eines Gemisches aus Polyester--Cellulosefasern beschrie ben. Dieses.
Verfahren besteht darin, dass der Nach- kupferungsfarbstoff nach dem Thermofixierprozess in einem zweiten Arbeitsgang auf dem Jigger fixiert wird. Ein gleichzeitiges Fixieren von Dispersions- und Nachkupferungsfarbstoff durch trockene Hitze wird nicht beschrieben.
Gegenüber dem im American Dyestuff Repor ter erwähnten Einbadverfahren mit Direktfarbstof fen und Nachbehandlung besteht das erfindungs gemässe Verfahren in der Verwendung von farb- stofflösenden Zusätzen, welche die Farbstoff-Fixie- rung in trockener Hitze ermöglichen, und zusätzlich in der Verwendung von ausgewählten Nachkupfe- rungsfarbstoffen, d.
h. solchen, die im wasserfreien Hilfsmittel beim trockenen Erhitzen löslich sind. Durch diese Massnahmen lassen sich dunkle Färbun gen mit guten Allgemeinechtheiten erzielen.
Zwecks Rationalisierung wäre es wünschenswert, den vegetabilischen Anteil im gleichen Arbeitsvor gang zu färben. Nach einem bekannten Färbeverfah ren (vgl. die französische Patentschrift Nr. 1297 7,76) ist die gleichzeitige Anwendung von Dispersions- und Küpenfarbstoffen möglich.
Dieses Verfahren be sitzt jedoch einen grossen Nachteil, indem der Küpen farbstoff nach dem Thermofixierprozess durch eine reduktive, alkalische Behandlung in die substantive Leukoform übergeführt werden muss.
Durch Dämp fen oder eine andere geeignete, nasse Hitzeeinwir kung kann dann der so behandelte Farbstoff auf der vegetabilischen Faser fixiert werden. Nach dem gleichen Prinzip können gleichzeitig mit dem Dis persionsfarbstoff auch Direktfarbstoffe, Schwefel farbstoffe oder Nachkupferungsfarbstoffe gefärbt wer den. In jedem dieser Fälle sind aber diese Farb stoffe durch eine nasse Hitzebehandlung auf der vegetabilischen Faser zu fixieren.
Diese für Direkt und Nachkupferungsfarbstoffe übliche nasse Hitze behandlung, z. B. Behandeln: in einem elektrolythalti- gen Bad bei Temperaturen von etwa 90 während etwa 40 Minuten oder Dämpfen während 5 bis 10 Minuten bei 100 bis. 103 C, verunmöglichen oder erschweren ein kontinuierliches Arbeiten, da diese langen Einwirkzeiten Apparate mit nicht üb lichem, d. h.
viel zu grossem Wareninhalt voraus setzen, oder eine extrem niedrige Warengeschwindig keit verlangen, welche produktionsmässig ein konti- nuierliches Arbeiten illusorisch macht.
Das erfindungsgemässe Verfahren weist diese Nachteile nicht auf.
Ein Verfahren, welches das Färben von Textilien durch trockenes Erhitzen der mit Farbstoff und Harnstoff imprägnierten Fasern zum Gegenstand hat, ist im französischen Patent Nr.<B>1110</B> 287 beschrie ben. Dabei werden Fixiertemperaturen, die zwischen dem Schmelzpunkt des Harnstoffes und 160 C lie- gen, angewendet. Die Fixierzeiten betragen im all gemeinen 3 bis 10 Minuten.
Im französischen Zu satzpatent Nr. 70 376 werden im Hinblick auf die Anwendung niedrigerer Fixiertemperaturen Substan zen beschrieben, welche den Schmelzpunkt von Harn stoff herabzusetzen vermögen.
Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Gemischen aus Cellulosefasern und synthetischen, hydrophoben Fa- sein, dadurch gekennzeichnet, dass man diese mit kupferbaren und Dispersionsfarbstoffen imprägniert, zwischentrockner, zwecks Fixierung des Farbstoffes in Gegenwart mindestens eines wasserfreien Hilfs mittels, welches den kupferbaren Farbstoff zu lösen vermag,
trocken erhitzen und schliesslich die Fär bung oder den Druck nachkupfert. Als Fasermischungen von Cellulosefasern mit hy- drophoben Fasern seien beispielsweise genannt: Baumwolle, regenerierte Cellulose oder Zellwolle mit synthetischen Polyamidfasern oder Polyesterfasern oder Polyacrylnitrilfasem oder Triacetatkunstfasem.
Die eben erwähnten Fasermischungen können im gleichen Arbeitsvorgang mit Dispersions- und Nach kupferungsfarbstoffen gefärbt oder bedruckt werden, ohne dass für den kupferbaren Farbstoff eine Nass- fixierung an den Thermofixierprozess angeschlossen werden muss. Diese geschieht unter Zusatz von min destens einem wasserfreien Hilfsmittel, welches den kupferbaren Farbstoff beim trockenen Erhitzen zu lösen vermag. Da der Imprägnier- und anschliessende Fixiervorgang nach dem erfindungsgemässen Verfah ren nicht unterbrochen werden muss, wie dies z. B.
beim Pad-Jig-Verfahren der Fall ist, kann er deshalb vollkontinuierlich ablaufen.
Dank dem Lösungsvermögen dieser Hilfsmittel für den kupferbaren Farbstoff erfolgt während des trockenen Erhitzens eine Fixierung des Nachkupfe- rungsfarbstoffes auf der vegetabilischen Faser, ohne ,dass die hydrophobe Faser angeschmutzt wird. Diese Hilfsmittel werden mit Vorteil der Klotzflotte zu gesetzt, wobei der pH-Wert der Klotzflotte 6 bis 11, vorzugsweise 7 bis 9 betragen kann..
Als Hilfs- mittel, welche den kupferbaren. Farbstoff beim trok- kenen Erhitzen zu lösen vermögen - die Hilfsmittel können allein oder unter sich vermischt eingesetzt werden - kommen beispielsweise in Betracht:
Amine oder Amide, wie z.= B. Säureamide, Ami- noalkohole, Alkylamine, usw., ferner Harnstoff und seine Derivate, Thioharnstoff und seine Derivate, guanidin und seine Derivate, oder heteroeyclische stickstoffhaltige Verbindungen, z.
B. Formamid, Methylformamid, Äthylformamid, Dimethylform- amid, Diäthylformamid, Acetamid, Dicyandiamid, Polyacralsäureamid, Polyacrylsaure Salze, Uräthane, Äthanolamdn, Diäthanolamin, Triäthanolamin, Mor- pholin, Polyvinylpyrrolidon,
Acryl-Methacrylsäure- polymerisate, Diäthylaminoäthanol usw. Ferner ali- phatische, ein oder mehrwertige Alkohole, aroma tische Alkohole, Ketone, Ester, Glycole, Polyglycole, Glycoläther, Glycolester; Acetate, wie z. B.
Äthylenglycol, Hexylenglycol, Polyäthylenglycol, Glycerin, Glycerinsäure, Glycerinsäureester, (z.
B. Glycerinsäuremethyl- oder -äthylester), Butylcarbitol, Thiodiäthylenglycol, Diäthylglycol, Äthylenglycoldiäthylätiher, Dimethoxytetraglycol, Diäthylenglycolmonobutyläther, Äthylenglycolmonobenzyläther, Äthylenglycolmonoäthyläther, Äthylenglycolmonoäthylätheracetat, Äthylenglycohnonomethyläther, Äthylenglycolmonomethylätheracetat, Dipropylenglycol,
Tetraäthylenglycol, Triäthylenglycol, Benzylalko'hol, Gycolmonoacetat, Gycolmonopropionat, Glycoldiacetat, Glycoldipropionat, Glycolmonoformiat, Tetramethyläthylenglycol, Polyvinylalkohole; ferner Polyglycoläther, wie Alkylphenylpolyglycol- äther mit niedrigem bis höherem Äthoxylierungsgrad, z.
B. 2 bis 30 Äthylenoxydgruppen enthaltend; z. B. Nonyl- oder Octylphenylpolygloycoläther, dann nie drig bis höher äthoxylierte, aliphatische Alkohole, z. B. mit 2 bis 30 Äthylenoxydgruppen; die Poly- glycoläther können auch verestert sein, z. B. mit anorganischen oder organischen Säuren, wie z. B. mit Schwefelsäure. Sie können aber auch veräthert sein.
Kondensationsprodukte aus Naphtholsulfonsäu- ren oder Phenolen mit Formaldehyd und deren Sul- fonierungs- oder Sulfatierungsprodukte; hochsulfo- nierte Ester von, höhermolekularen ungesättigten Fett säuren mit einem Sulfonierungsgrad von z. B. mehr als 80 %, wie z.
B. hochsulfoniertes Ricinusöl; wie das Sulforicinat mit einem Sulfonierungsgrad von <B>8.0</B> % oder ein: Sulfo-oleat mit einem Sulfonierungs- grad von 99 % usw. Sie werden in Mengen von 5 bis 400 Gramm/Liter, vorzugsweise von 50 bis 150 Gramm/Liter, angewandt. Das trockene Erhitzen, z.
B. mit Kontakthitze- oder einer Heissluftfixierung, erfolgt hauptsächlich bei Temperaturen zwischen 160 bis 230 C während 10 bis 300 Sekunden, vorzugs weise während 30 bis 90 Sekunden. Anschliessend. an diese Fixierung durch trockene Hitzeeinwirkung wird der kupferbare Farbstoff mit einem kupfer abgebenden Mittel, z. B. mit Kupfersulfat, Kupfer acetat, usw. nachbehandelt.
Für diese Nachbehand lung der trocken fixierten Färbung können bei einer kontinuierlichen Arbeitsweise 1 bis 50 Gramm/Liter kupferabgebendes Mittel, vorzugsweise 2 bis 10 Gramm/Liter kupferabgebendes Mittel in stark bis schwach saurem oder neutralem Milieu, z. B. bei Werten von 2 bis 7,5, vorzugsweise 3 bis. 5, eingesetzt werden.
Die Nachkupferung erfolgt mit Vorteil in Gegenwart von, Ameisensäure, Essigsäure, Phosphorsäure, .Schwefelsäure, Salzsäure, Ammo- niumsulfat, Citronensäure usw. Dank dieser Nach- kupferung können die Echtheiten der Färbung be deutend erhöht werden.
Es hat sich gezeigt, dass die Echtheitseigenschaften, hauptsächlich die wiederholte Waschechtheit (die soggenannte Mehrfachwaschecht heit) der Färbungen um ein deutliches verbessert werden können, wenn man die Nachkupferung in kontinuierlicher Arbeitsweise nach dem Fixieren mit kupferabgebenden Mitteln in Gegenwart eines katio- nischen Hilfsmittels durchführt.
Als Verbindungen dieser Art kommen z. B. in Betracht Produkte, welche durch Kondensation von mindestens einmal im Molekül die Gruppe
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enthaltenden Verbindungen, mit Polyäthylenpoly- äminen oder durch Reaktion von Cyanamid und dessen Polymeren mit Polyäthylenpolyaminen bei er höhter Temperatur unter Abspalten von Ammoniak entstehen, z.
B. die in der deutschen Patentschrift Nr> 855<B>001</B> beschriebenen Kondensationsprodukte, vorzugsweise die Produkte, welche durch Konden sation von 1 Mol Diähylentriamin mit etwa 1 Mol Dicyandiamid bei 160-180 C entstehen;
ferner Pro dukte, welche durch Reaktion von Cyanamid mit<B>Al-</B> dehyden, vorzugsweise Formaldehyd, gebildet werden sowie die basischen Produkte, welche durch Reaktion von Aldehyden, vorzugsweise Formaldehyd, mit Ver- bindungen erzeugt werden, welche mindestens ein mal im Molekül die Gruppe
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enthalten; derartige Verbindungen sind z. B. in der deutschen Patentschrift Nr. 671704 beschrieben.
Neben der oben angegebenen Menge an kupfer abgebenden Mitteln. werden auch die genannten ka- tionischen Hilfsmittel mit Vorteil in Mengen von 1 bis 50 Gramm/Liter, vorzugsweise 2 bis 10 Gramm/ Liter, eingesetzt.
Diese Nachbehandlung in Gegenwart. des kaiio nischen Hilfsmittels erfolgt beispielsweise bei Tem peraturen zwischen 60 und 100 C und bei pH- Werten von 3 bis 10, vorzugsweise 5 bis 8, und kann kontinuierlich auf einer Breitwaschmaschine oder auf einem geeigneten Foulard oder auf einer Rollenkufe durchgeführt werden.
Nach dieser Nachtbehandlung kann der Nachkup- ferungsfarbstoff, welcher der hydrophoben wie auch der vegetabilischen Faser in Spuren anhaftet, durch eine Seifenoperation bei höheren Temperaturen ent fernt werden. Diese Seifenoperation kann ebenfalls kontinuierlich auf Breitwaschmaschinen oder Rollen kufen erfolgen. In Ermangelung dieser Anläge kann auch auf dem Egger geseift werden.
Die für das er findungsgemässe Verfahren geeigneten Nachkupfe- rungsfarbstoffe haben die überraschende Eigenschaft; die hydrophoben Fasern in keiner Weise anzufärben oder dann nur in sehr .geringem Masse.
Unter den nach diesem Verfahren eingesetzten Nachkupferungs- farbstoffe sind deshalb solche Nachkupferungsfarb- stoffe zu verstehen, die- diese Eigenschaft erfüllen. Anderseits erfolgt durch den Einsatz von geeig neten Dispersionsfarbstoffen, unter Anwendung rich tiger Fixierbedingungen, kaum ein Anschmutzen der vegetablischen Fasern.
Als Dispersionsfarbatoffe eig nen sich praktisch alle auf dem Markt erhältlichen Dispersionsfarbstoffe, insbesondere jedoch solche, welche eine hohe Sublimationsechtheit aufweisen, z. B. solche Dispersionsfarbstoffe, die auf dem Subü- mierapparat der Firma Rhodiaceta bei 200 C während<B>30</B> Sekunden kein Schmelzen bzw. kein Abbluten aufweisen.
Zu ihnen gehören beispielsweise Dispersionsfarbatoffe der Azo-, Anthrachinon-, Phthalocyanin- oder Chinophthalonreihe usw.
Solche Dispersionsfarbstoffe sind beispielsweise aus den französischen Patentschriften Nrn. <B>1118;</B> 155,<B>1129</B> 460,<B>1163</B> 682,<B>1167</B> 704, 1777 377, 1218 936,<B>1</B>220 194,<B>-</B>1221621, 1226 501, 1237 140,<B>1253848,</B> 1261580, 1264 972, 1280 998, 1281023, 1291 988, oder in der französischen Zusatzpatentschrift Num mer 75125 oder in American Dyestuff Reporter 49, Seite 604, aus dem Jahre 1960; oder 48, Seite 4.4, aus dem Jahre 1959 , bekannt.
Der kupferbare Farbstoff; wie auch der Dis persionsfarbstoff, kann in Mengen von 1 bis 100 Gramm/Liter Foulardierflotte eingesetzt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt Faser- mischungen Ton-in-Ton als auch in,-Kontrastnuancen zu färben.
Es werden ganz hervorragende Lichtechtheiten erzielt; auch die Nassechtheiten sind vorzüglich, wie die Schweiss-, Wasser-, Meerwasser-, Wasch-, Lö sungsmittel-, Formaldehyd-, Decatur-, Bügel-, Avi- vier-, Sublimier-, Trockenreinigungs-, Gas-Fume-,
chemische Reinigungsechtheit. Die Farbstoffe zeigen nach dem erfindungsgemässen Verfahren ein gutes Aufbauvermögen.
Das Zwischentrocknen des imprägnierten Faser materials kann in einer Hotflue, in einem Düsen spannrahmen oder in. einer kombinierten Infrarot- Hotflue oder Infrarottrockenzylinderanlage durch geführt werden.
Als Polyacrylnitrilfasern kommen hauptsächlich aus Polymerisaten mit mehr als 80 % Acry1nitrl, beispielsweise Polyacrylnitrü, z. B. Orlon (eingetra gene Schutzmarke), oder Copolymeren aus 80 bis 95 % Acrylnitril und 20 bis 5 % Vinylacetat, Methyl acrylat oder Methylmethacrylat in Betracht.
Solche Produkte sind unter den folgenden Schutzmarken be kannt Acrilan (das Mischpolymerisat aus 85 Acrylnitril und 15 % Vinylacetat oder Vinylpyridin), Orlon , Dralon , Courtelle , Crylor , Dynel usw.
Als Polyesterfasern kommen. die handelsüblichen Textilmaterialien in Betracht, wie sie im Handel unter den Namen Dacron , Terylene , Diolen , Tergal , Trevira bekannt sind, also solche- Fasern von Kondensationsprodukten aus aromatischen Di- carbonsäuren mit Glykolen, vorzugsweise Äthylen- glykol, oder aromatischen Alkoholen wie z.
B. Xyly- lenglykolen. Auch Triacetatgewebe- und Fasern, wie sie im Handel unter den Namen Amel , Cour- pleta , Tricel bekannt sind, können eingesetzt wer den.
Als synthetische Polyamidfasem kommen vor al lem die Polykondensationsprodukte aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin, unter dem Namen Nylon 66 bekannt, oder Polymerisationsprodukte aus co-Aminocapronsäure-, unter den Namen Nylon 6 , Perlon , Grilon , Mirlon bekannt, oder Poly- merisationsprodukte aus co-Aminoundecylsäure, un ter den Namen Rilsan , Nylon<B>11 </B> bekannt,
oder Polymerisationsprodukte aus Hexamethylen-sebaca- mid, unter dem Namen Nylon 610 bekannt, in Frage.
Als Nachkupferungsfarbstoffe eignen sich haupt sächlich solche Azofarbstoffe, welche als kupfer- komplexbildende Gruppen eine ortho-, ortho'- Dihydroxy-azo-; ortho-, ortho'-Hydroxy-Carboxy- azo; ortho-, ortho'-HydroxyAkoxy- (z.
B. Methoxy-, Äthoxy-)-azo-; ortho-, ortho'Alkoxy-Carboxy-azo; ortho-, ortho'-Dialkoxy-azo-Gruppierung enthalten; es können aber auch ortho-, ortho'-Hydroxy-Amino- azo- ; oder ortho-, ortho'-Carboxy-Amino-azo-Grup- pieruhgen der Salcylsäuregrupplerungen vorkom men.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. <I>Beispiel 1</I> Ein Mischgewebe, bestehend aus 67 % Polyester fasern und 33 % Baumwolle, wird nach dem Ent- schlichten und Abkochen mit Lauge von 18 B6 laugiert; ausgewaschen und getrocknet.
Das Gewebe wird: dann auf einem 2-Walzen-Foulard mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung imprägniert und auf eine Trockengewichtszunahme von 60 % ab gequetscht: 12 Gramm/Liter des Farbstoffes aus Beispiel 1 der französischen Patentschrift Nr. 1037 343.
20 Gramm/Liter des Farbstoffes aus Beispiel 1 der französischen Patentschrift Nr.<B>1163</B> 682 80 Gramm/Liter Harnstoff 20 Gramm/Liter Polyäthylenglykol 2 Gramm/Liter Natriumalginat Die nasse Klotzfärbung wird nun in einer Hot- flue zwischengetrocknet.
Nach dem Trocknen wird die Ware einer trockenen Hitzeeinwirkung bei 190- 200 während 60 Sekunden auf einem Spannrahmen oder in einem Kondensieräggregat unterworfen. Die Ware wird anschliessend kalt gespült.
Nach dem Kaltspülen wird die Färbung auf einer Haspelkufe während 30 Minuten mit 5 Gramm/ Liter Kupfersulfat und 3 cm3/Liter Essigsäure 30 % g .bei 60 nachbehandelt. Die Färbung wird alsdann kalt gespült und 15 Minuten mit 1,5 Gramm/ Liter eines nichtionogenen Waschmittels kochend ge seift, gespült und getrocknet. Man erhält eine blaurote Färbung mit hervorragender Lichtechtheit und guten Nassechtheiten.
Die Hilfsmittel Harnstoff und Polyäthylenglykol können ersetzt werden durch eine Mischung aus 50 Gramm/Liter Dicyandiamid und 50 Gramm/Li- ter Polyäthylenglykol oder 50 Gramm/Liter Dicyan- diamid und 50 Gramm/Liter Thiohamstoff oder durch eine beliebige Mischung der in der Beschrei bung aufgeführten Hilfsmittel. Die dortgenannten Hilfsmittel können
auch einzeln und in der Menge von 50 bis 150 Gramm/Liter angewandt werden. In allen Fällen erhält man die gleich guten. Echtheiten.
Die 20 Gramm/Liter des Farbstoffes aus Bei spiel 1 der französischen Patentschrift Nr.<B>1163</B> 628 können ohne weiteres durch Farbstoffe aus den fol genden, französischen Patentschriften ersetzt werden:
<B>1118155,</B> 1129 460, 1,l63 682, 1167 704, <B>1177377, 1218936,</B> 1220194, 1221 621, 1226 501, 1237140, 1253 848, 1261 580, 1--264 972, 1280 998, 1281023, 1291988 oder durch diejenigen in der französischen Zusatz patentschrift Nr. 75125 oder durch Farbstoffe aus American Dyestuff Reporter 48, S. 604 (1960), oder 49, S. 44 (1959). . <I>Beispiel 2</I> Färbebereites.
Mischgewebe aus 60 % Polyacryl nitrilfasern und 40% Zellwolle werden auf einem 3-Walzen Foulard mit zwei Tauchungen und einer Lösung von 30 mit folgender Zusammensetzung imprägniert und auf eine Trockengewichtszunahme von 45 % abgequetscht.
10 Gramrn/Liter des Farbstoffes aus Beispiel 1 der französischen Patentschrift Nr. 910 544 18 Gramm/Liter des Farbstoffes .aus Beispiel 1 der deutschen Patentschrift Nr. 1029 506 2 Gramm/Liter des Farbstoffes aus Beispiel 6 der französischen Patentschrift Nr.<B>1155</B> 008 50 Gramm/Liter Dicyandiamid 50 Gramm/Liter Thioharnstoff 2 Gramm/Liter Natriumalginat Die nasse
Klotzverfärbung wird! aufgerollt und mit einer Polyäthylenfolle umwickelt, um ein An- trocknen der Gewebekanten zu vermeiden.
Nach einer Verweilzeit von 3 Stunden bei Raumtempera tur wird die Ware, wie in Beispiel 1 beschrieben, zwischengetrocknet. Anschliessend erfolgt die Fixie- rung der Farbstoffe durch eine trockene Mtzebeh-and#- lung während 90 Sekunden bei 200=210 auf einem Spannrahmen. Die Ware wird alsdann auf einer Breitwaschmaschine
mit mehreren Abteilen konti- nuierlich wie folgt behandelt: Zunächst wird die' Ware -kalt gespült und stark abgequetscht. Nach dem Abquetschen wird die Fär bung mit 10 Gramm/Liter eines Hilfsmittels, wie es gemäss Beispiel 3 der schweizerischen Patent- Schrift Nr. 261051 erhalten werden kann, bei 70 nachbehandelt und anschliessend ein Luftgang von 20 Sekunden durchgeführt.
Anschliessend wird die Ware kalt gespült und mit 2 Gramm eines ionogenen Waschmittels und 0;5 Gramm/Liter Soda kochend geseift.
Zum Schluss wird heiss und kalt gespült. Die Ware wird. alsdann getrocknet, wobei man: eine dun kelblaue Färbung mit einer sehr guten Licht-, Was ser- und Waschechtheit erhält.
Die -gleich guten Ergebnisse werden erzielt, wenn man Dicyand'iamid durch die gleiche Menge Poly- äthylenglykol ersetzt. <I>Beispiel 3</I> Entschlichtetes, abgekochtes und mercerisiertes Mischgewebe aus<B>50%</B> Polyesterfaser und 50 Baumwolle wird auf einem 3-Walzen-Foulard# mit einer Lösung, bestehend aus 1,5 Teilen des Farb stoffes des Beispiels 1 aus der französischen Patent schrift Nr.<B>1126</B> 818,
2 Teilen des Farbstoffes des Beispiels 4 der französischen Patentschrift Num mer 1291988, 5 Teilen Harnstoff, 5 Teilen Dicyan- diamid und 0,2 Teilen Natriumalginat in 100 Teilen Wasser bei Raumtemperatur imprägniert und: auf eine Trockengewichtszunahme von 60 % abgequetscht. Die Färbung wird hierauf während 90 Sekunden bei 200-210 trocken fixiert und kalt gespült.
Der Farb stoff aus der französischen Patentschrift Nummer <B>1126</B> 818 wird dann kontinuierlich mit einer Lö sung aus 0,5 Teilen Kupfersulfat und 0,6 Teilen Eis essig in 100 Teilen Wasser bei 40-50 auf einer Rollenkufe gekupfert. Die Tauchzeit beträgt 3-5 Se kunden. Das Gewebe wird dann kalt gespült und mit 1-2 Gramm/Liter eines nichtionogenen Waschmit tels kurz kochend geseift.
Diese Operation wird, vor teilhaft ebenfalls kontinuierlich auf einer Breitwasch maschine durchgeführt. Man erhält eine wasch- und lichtechte Graufärbung.
Ersetzt man die Menge des Farbstoffes des Bei spiels 1 aus d!er französischen Patentschrift Num mer<B>1126</B> 818 durch dieselbe oder eine ähnliche Menge eines Farbstoffes der Beispiele 3, 4, 7, 12, 13, 14, 16,
17 oder 19 derselben französischen Patent- Schrift und- die Menge des Farbstoffes des Beispiels 4 der französischen Patentschrift Nr.<B>1291988</B> durch dieselbe oder eine ähnliche Menge irgendeines Farb stoffes der Beispiele der genannten französischen Patentschrift Nr.<B>1291988,</B> so erhält man ebenfalls Färbungen mit ähnlichen Eigenschaften.
<I>Beispiel 4</I> Mischgewebe aus 63 % Polyacrylnitrilfaser und 37 % Baumwolle wird nach dem Entschlichten und Abkochen: merverisiert. und getrocknet.
Die färbe- bereite Stückware wird dann auf einem Vierwalzen- foulard mit drei Tauchungen mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung bei 40 imprägniert und auf eine Trockengewichtszunahme von 60 % ab gequetscht:
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1 <SEP> Teil <SEP> des <SEP> Farbstoffes <SEP> des <SEP> Beispiels <SEP> 4 <SEP> aus <SEP> der
<tb> amerikan. <SEP> Patentschrift <SEP> Nr. <SEP> 2 <SEP> 842 <SEP> 538
<tb> 1,2 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> Farbstoffes <SEP> des <SEP> Beispiels <SEP> 1 <SEP> aus <SEP> der
<tb> franz. <SEP> Patentschrift <SEP> Nr. <SEP> 1218 <SEP> 936,
<tb> 0,8 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> Farbstoffes <SEP> des <SEP> Beispiels <SEP> 4 <SEP> aus <SEP> der
<tb> franz. <SEP> Patentschrift <SEP> Nr. <SEP> <B>1291988,</B>
<tb> 8 <SEP> Teile <SEP> Harnstoff
<tb> 2 <SEP> Teile <SEP> Polyäthylenglykol
<tb> 0,2 <SEP> Teile <SEP> Natriumalginat
<tb> in
<tb> 100 <SEP> Teilen <SEP> Wasser. Nach dem Foulardieren und Trocknen erfolgt die Fixierung bei 200 während 45-60 Sekunden.
Dann wird der Farbstoff aus der amerikanischen Patentschrift Nr. 2 842 538 durch eine Behandlung in einem Bade mit 5 Gramm/Liter eines Hilfs- mittels, wie es gemäss Beispiel 3 der schweizeri- schen Patentschrift Nr. 261051 erhalten werden kann, bei 50 während: 10 Minuten nachbehandelt.
Anschliessend wird die Färbung während 5 Minuten mit 1-2 Gramm/Liter eines nichtionogenen Wasch mittels kochend geseift und gespült. Man erhält eine dunkelblaue Färbung mit sehr guter Wasch- und Lichtechtheit.
Ersetzt man die Menge des Farbstoffes des Bei spiels 4 aus der amerikanischen Patentschrift Num mer<B>2842538</B> durch dieselbe oder eine ähnliche Menge eines Farbstoffes der Beispiele 8, 23, 36, 38, 50 oder 51 derselben amerikanischen Patentschrift und die Menge dies Farbstoffes des Beispiel 1 aus der französischen Patentschrift Nr.
1218 936 durch dieselbe oder eine ähnliche Menge irgendeines Farb stoffes der Beispiele der genannten französischen Patentschrift Nr.<B>1218</B> 936 und die Menge des Farb stoffes des Beispiels 4 aus der französischen Patent schrift Nr.<B>1291988</B> durch dieselbe oder eine ähnli che Menge eines Farbstoffes der Beispiele der ge nannten französischen Patentschrift Nr. 1291988, so erhält man ebenfalls Färbungen mit ähnlichen Eigen schaften.
<I>Beispiel 5</I> Mischgewebe aus 63 % Polyester und 37 % Baum wolle wird: nach dem Entschlichten, Abkochen und Mercerisieren mit einer Lösung, enthaltend 0,7 Teile des Farbstoffes des Beispiels 2 aus der französischen Zusatzpatentschrift Nr.
54 893, 2 Teile des Farb stoffes des Beispiels 15 aus der französischen Patent schrift Nr.<B>1167</B> 704, 8 Teile Harnstoff, 2 Teile Diaethanolamin und, 0,2 Teile Natriumalginat in 100 Teilen Wasser auf einem 3-Walzen-Foulard bei 30 imprägniert, auf 60 % Trockengewichtszunahme abgequetscht, getrocknet und während 90 Sekunden bei 200-210 erhitzt.
Alsdann wird das Gewebe kalt gespült und- mit einer Lösung enthaltend 2 Gramm/Liter eines Hilfsmittels, wie es gemäss Bei spiel 3 der schweizerischen Patentschrift Nr. 261051 erhalten werden kann, während 20 Minuten bei 60 nachbehandelt, kalt gespült und 5 Minuten geseift mit 1-2 Gramm/Liter eines nichtionogenen Wasch mittels. Man erhält eine gelbstichige Braunfärbung mit guter Nass- und Lichtechtheit.
Ersetzt man die Menge des Farbstoffes des Bei spiels 15 aus der französischen Patentschrift Num mer<B>1167</B> 704 durch dieselbe oder eine ähnliche Menge eines Farbstoffes der Beispiele der genannten französischen Patentschriff oder durch irgendeinen Farbstoff der Beispiele der französischen Patent schrift Nr. 1237 149, so erhält man Färbungen mit ähnlichen Eigenschaften.
Ersetzt man den in Bei spiel 5 angegebenen Farbstoff der französischen Zu- satzpatentschrift Nr. 54 893 durch Cuprofixgelb- braun C-RGL (eingetragene Marke), so erhält man gelbbraune Färbungen mit ähnlichen Eigenschaften.
<I>Beispiel 6</I> Ein Mischgewebe, bestehend aus 67 % Polyester fasern. und 33 % Baumwolle wird mit einer Druck paste der folgenden Zusammensetzung bedruckt:
EMI0006.0073
10 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> Farbstoffes <SEP> aus <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> der
<tb> französischen <SEP> Patentschrift <SEP> Nr.1037 <SEP> 343,
<tb> 40 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> Farbstoffes <SEP> aus <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> der
<tb> französischen <SEP> Patentschrift <SEP> Nr.1163 <SEP> 682,
<tb> 250 <SEP> Teile <SEP> Harnstoff,
<tb> 500 <SEP> Teile <SEP> einer <SEP> 10%igen <SEP> wässrigen <SEP> Alginat verdickung,
<tb> <U>200 <SEP> Teile</U>Wasser
<tb> 1000 <SEP> Teile Der Druck wird getrocknet,
hierauf während 1 Minute bei 200 einer trockenen Hitzeeinwirkung unterworfen, anschliessend 15 Minuten lang kalt ge spült und, alsdann 10 Minuten lang mit 0,
5 Gramm/ Liter Kupfersulfatlösung bei 40 nachbehandelt. Die Färbung wird dann kalt gespült und 10 Minuten lang bei 40 mit einem nichtionogenen Waschmittel gespült und getrocknet. Man erhält einen blauroten Druck mit ausgezeichneten Licht- und Nassechthei- ten.