Verfahren zur Herstellung eines Krebsbekämpfungsmittels
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Krebsbekämpfungsmittels, welches auf der Züchtung einer neuen Art von Bakterien, dem Bakterium pseudo-proteus immunitatis anti-carcinomatosa, beruht. Diese Bakterien, kurz als Immunbakterien benannt, gewinnt man aus dem Plasma des Blutes von Krebspatienten oder aus Erde, welche aus Gräbern stammt, in welchen solche Patienten begraben wurden und sich vollkommen zersetzt haben.
Es wurde gefunden, dass im Blutplasma aller Menschen während des ganzen Lebens eine spezielle Art von Bakterien in filtrierbarer Form existiert, welche zur Zeit einer Affektion des Organismus durch Krebs besondere Schutzstoffe hervorbringen. Diese Bakterien werden hiernach als Immunbakterien bezeichnet.
Auf dieser Entdeckung basiert das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Bekämpfung von Krebs. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man durch Züchten in einer Nährlösung bei einer Temperatur von etwa 300C bis 370C das Bakterium pseudoproteus immunitatis anticarcinomatose (PPIC) vermehrt, das so erhaltene Produkt filtriert, das Filtrat ansäuert, mit Butylalkohol extrahiert, diesen Extrakt nochmals ansäuert, abtrennt und den sauren Anteil zur Trockne bringt, den so erhaltenen Rückstand mit einem niederen Alkohol behandelt, wobei der Wirkstoff in den Alkohol übergeht und die alkoholische Lösung abdampft.
Das Bakterium PPIC kann aus dem Blutplasma, das man aus dem Blut von Krebskranken entnommen hat, so gewonnen werden, dass man zum genannten Plasma eine Nährlösung hinzugibt und bei 300C bis 700C züchtet, wobei eine Bakterienschicht erhalten wird. Vorteilhafterweise enthält die Nährlösung eine kleine Menge an Zellen des Kranken.
Die antibiotisch aktive Substanz, welche durch die oben beschriebene Vermehrung des Bakteriums PPIC erhalten wurde, kann aus der Nährlösung so extrahiert werden, dass man das Filtrat der Nährlösung auf ein pH von etwa 6,5 ansäuert, das angesäuerte Filtrat mit Butylalkohol extrahiert, anschliessend auf ein pH von etwa 3 ansäuert und das Lösungsmittel aus der so erhaltenen Lösung abdampft; man erhält auf diese Weise einen unlöslichen Rückstand, der mit Methanol extrahiert wird, wobei das aktive Material gelöst wird und dann das reine aktive Material, durch Abdampfen des Methanols, erhält.
Ein japanischer Arzt gab 1950 bekannt, dass im Blut von gesunden wie auch von kranken Personen besondere Bazillen oder Kokken existieren, welche bei gewissen pathologischen Reizzuständen pathogen werden. Diese Hypothese wurde vom Erfinder widerlegt, welcher anlässlich des internationalen medizinischen Kongresses in Shinetsu am 7.10.1951 darlegte, dass das Bakterium nicht pathogen sei, sondern einen Antagonisten gegen pathogene Keime darstelle, zumal es sich bei diesem Bakterium mit Sicherheit um eine Phagocyte handle, welche pathogene Mikroorganismen vertilge, die aber, wie sich experimentell zeigte, gegenüber dem Wirt keine pathogene Wirkung ausübt.
Während der obenerwähnte Arzt ferner nur Angaben über die Form dieses Bakateriums in flüssigem Medium machte, hat der Erfinder dessen Morphologie und Natur genau erforscht, wie hiernach beschrieben, wobei er zum Schlusse kam, dass das Bakterium gegen jede Art von pathogenen Mikroorganismen antagonistische Wirkung ausübt. Dieses Bakterium wird im weiteren pseudo-proteus immunitatis anti-carcinomatosa (PPIC) benannt. Dieses Bakterium PPIC existiert nicht nur im Körper von Krebskranken zu deren Lebzeit, sondern auch während langer Zeit nach dem Begraben der toten Körper solcher Kranker in der Erde, so dass man das Bakterium in Reinkultur sowohl aus Blut wie auch aus solcher Erde gewinnen kann.
Es wurde festgestellt, dass dieses, erfindungsgemäss erzeugte Bakterium PPIC dem Bakterium genus proteus ähnlich ist, sich aber von diesem in folgendem unterscheidet.
A. Natur dieses Bakteriums 1. Morphologie und Färbbarkeit: a) Dieses Bakterium ist filtrierbar im Gegensatz zum Proteus. b) Auf einem Agar-Medium haben die meisten dieser Bakterien eine elliptische Form von 1-2, 51v Länge und 0,6-0,8EL. Breite und breiten sich allseitig aus unter Bildung einer weissen, dünnen Bakterienmembran über die ganze Oberfläche des Mediums bis zur Erreichnung der Glaswände; das Bakterium in der Membran bewegt sich schneller mit Flagella.
In bezug auf das Ausbreiten des Wachstums und auf die elliptische Form des Bakteriums sind diese Bakterien PPIC dem Proteus ähnlich. c) In einer Nährflüssigkeit, wie in einer Fleischbrühe oder einer solchen, welche Aminosäuren enthält, vermehrt es sich anfänglich an der Oberfläche, wobei sich eine weisse oder graue Bakterienschicht bildet.
Die optimale Entwicklungstemperatur liegt bei 30700C. Die meisten Bakterien sind mikroskopische Bazillen von 3-101l Länge und 0,5-1,OEr. Breite, welche miteinander zu kürzern oder längern Fäden verbunden sind. Die Länge der Proteus-Bakterien ist 1-2, 5F, somit kürzer als das vorliegende Bakterium, und das Proteus-Bakterium ist nicht durch eine Kette vereinigt.
Das vorliegende Bakterium bildet Sporen nach zweiwöchiger Zucht und unterscheidet sich in dieser Eigenschaft vom Bakterium proteus. In einer Nährflüssigkeit aus Blutplasma nehmen diese Immunbakterien manchmal die Form von Kokken von verschiedener Grösse und Form an, z. B. von Staphylokokken, Streptokokken, Diplokokken oder auch Ringform, und sie wandeln sich manchmal auch zu einer Form um, die derjenigen des Tetanus-Bazillus ähnlich ist. d) Färbung:
Nur die äusseren Grenzen der elliptischen Form dieses Bakteriums werden mit Anilinfarben angefärbt.
In flüssigem Medium lassen sich diese Immunbakterien mit gewöhnlichen Anilinfarben, gleich wie Proteus, anfärben. Die Art der Gram-Färbung ist unbestimmt; aber Proteus ist entschieden negativ.
2. Physiologie des Immunbakteriums :
Dieses Bakterium entwickelt sich leicht auf den üblichen Medien, insbesondere auf jenen, welche Aminosäuren enthalten. In Medien, welche Glucose oder Sucrose enthalten, entwickelt sich nicht das vorliegende Bakterium, zersetzt aber auch nicht diese Kohlenhydrate. Es bildet Säure und CO2-Gas aus Lactose, womit es sich von dem, die Lactose nicht zersetzenden Proteus unterscheidet. Die optimale Wachstumstemperatur beträgt 370C, es ist aerob, verflüssigt Gelatinnährböden und erzeugt H2S und NHs wie Bazillus proteus, unterscheidet sich aber von diesem in der starken Zersetzung von Harnstoff. Das vorliegende Bakterium verflüssigt ein festes Eiermedium.
Die Erzeugung von gelbem oder braunem Pigment in flüssigem Medium ist das am meisten charakteristische Merkmal des vorliegenden Immunbakteriums, im Vergleich zum Proteus.
3. Widerstandsfähigkeit gegen physikalische und chemische Einflüsse.
Das Immunbakterium erträgt Temperaturen von -300C und von + 1000C während 2 Stunden. Ein Pleuro-pneumonia-ähnlicher Organismus (PPÖ), welcher eine filtrierbare Form hat, ist in vieler Art dem vorliegenden Bakterium ähnlich; der PPO aber ist gegen Hitze sehr wenig widerstandsfähig, d. h. er wird innerhalb von 30 Minuten bei einer Temperatur von 450C und innerhalb von 15 Minuten bei 550C sterilisiert.
Trockenheit und Sonnenlicht haben keine Wirkung auf das vorliegende Bakterium. Es widersteht 10% Der Schwefelsäure und Natronlauge oder Kalilauge. Ein Gemisch von 1 Einheit Penicillin G, 0,000015 g Streptomycin oder 0,001 g Hexamin und 0,5 ml einer Nährlösung verhindert das Wachstum des Bakteriums in 0,5 ccm Blutplasma.
4. Vorkommen des Immunbakteriums.
Dieses Bakterium lebt immer im Blut von gesunden und kranken Menschen und Tieren, ferner in pathogener Cerebrospinalflüssigkeit, Eiter, Urin, Sputum und Zellgewebe. Es kommt hauptsächlich in filtrierbarer Form vor, selten als Bazillus oder Kokkus im Blutplasma. Das Proteus-Bakterium dagegen besteht nicht im Blutplasma von Menschen oder Tieren.
5. Pathogenität.
Das Bakterium hat keine Pathogenität gegenüber Menschen und Tieren, während Proteus-Bakterium pathogen oder krankheits erregend ist.
6. Antibiotische Wirkung.
Dieses Bakterium wirkt bakteriolytisch oder phagocytisch, d. h. die Bakterien zersetzend oder die Bakterien fressend, gegenüber pathogenen Mikroorganismen der Krankheit, und zwar aus dem Krebs.
B. Die Stellung dieses Bakteriums in der Klassifikation der Bakterien in Bergey's
Handbuch ist die folgende:
Alcaligenes fecalis, welches zum Achromo-bacteraceae gehört, weist ein Pigmentation in einem Kartoffelmedium auf und ist dem Proteus darin ähnlich, dass es sich auf einem Agar-Medium nicht ausbreitet und keine Säure auf Lactose bildet. Bei der Klassifikation des vorliegenden Bakteriums ist die Grenze zwischen dem Achromo-bacteraceae und dem Enterobacteraceae, zu welchem Proteus gehört, unsicher; unter den Bakterien aber, welche zum Achromo-bacteraceae gehören, gibt es kein Bakterium, welches dem Proteus-Bakterium ebenso ähnlich ist wie das vorliegende Bakterium. Unter den Bakterien, welche zum Enterobacteraceae gehören, gibt es ein Bakterium, wie Serratia, welches ein Pigment erzeugt.
Demgemäss müsste das vorliegende Bakterium in die Klasse der Enterobacteraceae, und zwar zum Proteae, No. 17, in Übereinstimmung mit seiner zum Proteus ähnlichen Natur, eingereiht sein; nachdem es sich aber vom Proteus auf die oben beschriebene Weise unterscheidet, wurde es einstweilig als zu (Pseudo- proteus immunitatis) y in Genus proteus benannt. Dieser Pseudo-proteus immunitatis, welcher eine wirksame Immunkraft gegen den Krebserreger aufweist, wird als Pseudo-proteus immunitatis anticarcinomatosa (PPIC), wie oben beschrieben, benannt. Dieses Bakterium PPIC findet sich nicht im Blutplasma von gesunden Menschen vor und kann nur von Krebskranken und auch aus der Erde, in welcher die Leichen von Krebskranken begraben waren, erhalten werden.
Das Bakterium pseudo-proteus immunitatis im Blutplasma von gesunden Menschen verleiht denselben einen antibiotischen Widerstand gegen das Eindringen pathogener Körper der oben genannten chronischen Krankheit; aus diesem Grunde kann auch diese antibiotische Substanz gegen Krebs als Abwehrstoff gegen Krebs) bezeichnet werden.
Beispiel I
Zunächst wurden 2 ccm Blut aus den Venen von mehreren Krebspatienten mit einer 2 ccm, sterilen Spritze, welche 0,4 ccm einer 3,8%gen Natriumcitrat-Lösung, zur Verhinderung der Blutgerinnung, enthielt, gewonnen, worauf die Blutkörperchen vom Blutplasma durch Zentrifugieren abgetrennt wurden; zu dem so erhaltenen Blutplasma wurde eine sterile Nährlösung von pH 7 in gleicher Menge zugegeben.
Die Nährlösung wurde so hergestellt, dass man zunächst eine Infusion aus 500 g frischem Kalbfleisch bereitete, 5 g Pepton und 5 g Nal und destilliertes Wasser hinzugab und das so erhaltene Volumen auf 100 ml auffüllte und das pH auf 7 einstellte.
Das Gemisch bestehend aus dem Blutplasma und der Nährlösung wurde in einem Inkubator bei 370C stehen gelassen, wobei sich nach 2- bis 7-tägigem Stehenlassen auf der Oberfläche der Flüssigkeit eine weisse, eine graue oder eine leicht gelbliche Bakterienschicht bildete, welche aus den genannten Immunbakterien besteht.
Zur Herstellung des gewünschten Abwehrstoffs gegen Krebs aus diesem Immunbakterium wurden einige Stücke Krebsgewebe in die Bouillonkultur, die das Immunbakterium enthält und die auf obige Weise erhalten wurde, gegeben und unter zeitweiligem Schütteln während etwa 20 Tagen darin belassen, wobei sich die Krebsgewebe zersetzten und dabei den Immunbakterien eine stärkere krebszerstörende Wirkung verliehen. Hierauf wurde das so bereitete Immunbakterium an der Oberfläche einer Nährlösung während 7 Tagen bei einem pH von 7 und bei einer Temperatur von 30-370C gezüchtet, wobei während der Züchtung das pH des Mediums auf 8 bis 9 ansteigt.
Hernach wurde zum Filtrat der Nährflüssigkeit l-n Salzsäure oder l-n Schwefelsäure gegeben, bis zu einem pH von 6,5 und dann eine gleiche Menge reines Butylalkohols zugesetzt und gut geschüttelt.
Die überstehende Butylalkohollösung, welche den Wirkstoff enthielt, wurde nach dreistündigem Stehen oder nach Zentrifugieren abgetrennt Die alkoholische Lösung wurde mit l-n Salzsäure oder Schwefelsäure versetzt bis zu einem pH von 3,0, gut geschüttelt und 12 Stunden stehen gelassen, wobei der Wirkstoff in die saure Lösung überging. Aus letzterer wurde das Lösungsmittel Vakuumentfernt, wobei man ein Gemisch aus hellgelblichen Kristallen von organischen und anorganischen Substanzen erhielt. Der organische Wirkstoff wurde in einem Lösungsmittel wie Methanol gelöst durch Zufügen der 3- bis 5-fachen Menge des Lösungsmittels zu der obigen Lösung, wobei durch Vakuumdestillation eine hellgelbliche oder braune Substanz gewonnen wurde. Es handelte sich dabei um den Wirkstoff, nämlich um ein Sulfat oder Hydrochlorat des Antikrebsimmunstoffes.
Chemisch ist der Antikrebsimmunstoff wie folgt zusammengesetzt:
Er besteht aus zwei verschiedenen Teilen, wovon einer ein Sulfat oder Hydrochlorat ist und durch Vakuumdestillation aus Methanol gewonnen werden kann; der andere besteht aus einer Pigmentlösung, welcher durch Zugabe von Chloroform vom andern nur schwer abgetrennt und getrocknet werden kann.
Diese Pigmentlösung ist in folgende drei Bestandteile weiter unterteilbar: a) Weisse kubische Kristalle, die durch Zugabe von absolutem Alkohol kristallisierbar sind; b) Blättchenartige Kristalle und körnige Substanz, welche aus der mit kaustischer Soda neutralisierten
Pigmentlösung sedimentieren; c) Gelbliche, mit anorganischem Salz vermischte Kri stalle, welche durch Trocknen der restierenden
Pigmentlösung erhalten werden.
Die chemische Konstitution dieser einzelnen Komponenten wurde noch nicht aufgeklärt, da die filtrierbare Form von Pseudo-proteus immunitatis eng mit diesen Komponenten vereinigt ist. Sämtliche Komponenten sind löslich in Wasser und Methylalkohol, ausser der braunen Kristallsubstanz, welcher nur in saurer Lösung löslich ist, jedoch unlöslich in reinem Alkohol, Chloroform und Benzol. Das Sulfat oder Hydrochlorid wurden zusammen mit dem Pigment in reinem Alkohol gelöst; gemäss diesem Verfahren ist man befähigt, die lösliche organische Substanz, von der unlöslichen anorganischen Substanz, zu separieren, wonach das als Lösungsmittel verwendete Methanol abgedampft wird.
Die zurückgegliebene braune sirupartige Substanz wird zum reinen Aceton zuge setzt, aus welchem nur die therapeutisch aktiven hellgelben Materialien kristallisieren und die andern inaktiven Pigmente im Aceton gelöst zurückbleiben und durch Dekantieren leicht abgetrennt werden. Der so hergestellte Antikrebsimmunstoff ist stark zerfliesslich, das getrocknete Pulver davon ist jedoch bei Zimmertemperatur wirkungsstabil.
Wirksamkeit des Antikrebsimmunstoffes:
Die Substanz wirkt als Karyolyt gegen Krebszellen und wirkt auch zerstörend ein auf grampositive Körper in den Krebszellen. Ferner verstärkt sich unter ihrem Einfluss die Entwicklung von Immunbakterien im Blutplasma.
Indikation: Die erfindungsgemäss hergestellte Substanz hat hohe Wirksamkeit bei Krebs jeder Art und praecancerösen Zuständen (Magenulcus und chronische Gastritis).
Applikationsart: 1-2 ccm 2-5% iger wässeriger Lösung der Substanz werden subkutan, intramuskulär, intraperitoneal oder intratumorös injiziert. Die Substanz kann auch nach Vermischen mit Vaseline in Salbenform angewendet werden.
Die Substanz ist nicht toxisch und hat keine Nebenwirkungen ausser mässigem lokalem Schmerz an der Injektionsstelle.
Beispiel 2
Erde aus Gräbern, in welchen die Leichen von Krebspatienten begraben waren, wurde während 2 Tagen auf einem Agar-Medium bei 370C gehalten, wobei sich eine dünne, weisse Bakterienschicht entwickelte, welche aus Immunbakterien bestand.
Zur Gewinnung der Antikrebsimmunsubstanz wurde das so erhaltene Bakterium an der Oberfläche einer Nährlösung während 7 Tagen bei einer Temperatur von 30-370C gezüchtet, in gleicher Weise wie in Beispiel 1. Das Filtrat der Nährlösung wurde durch Zugabe von l-n Schwefel- oder Salzsäure auf pH 6,5 gebracht, wohernach eine gleiche Menge reinen Butylalkohols zugegeben und gut geschüttelt wurde. Nach Stehenlassen während 3 Stunden oder nach Zentrifugieren wurde die überstehende Butylalkohollösung abgetrennt, welche den Wirkstoff enthielt. Der alkoholischen Lösung wurde l-n Schwefel- oder Salzsäure zugegeben bis zu einem pH von 3,0. Nach gutem Schütteln wurde 12 Stunden stehen gelassen, wobei der Wirkstoff in die saure Lötung überging.
Diese Lösung wurde der Vakuumdestillation unterworfen, wobei man ein Gemisch von leicht gelblichen organischen und anorganischen Kristallen erhielt. Der organische Wirkstoff kann gelöst werden in einem Lösungsmittel wie reinem Methanol durch Zufügen der 3-5-fachen Menge des Lösungsmittels zur vorgenannten Lösung, wobei nach der Vakuumdestillation eine hellgelbliche oder braune Substanz anfällt. Es handelt sich hierbei um die gewünschte antibiotische Substanz, nämlich um das Sulfat oder Hydrochlorat des Antikrebsimmunstoffes.
Im folgenden wird die klinische Wirkung der erfindungsgemäss hergestellten antibiotischen Substanzen in einigen Anwendungsfällen beschrieben.
Die Immunsubstanz wurde als 1-10% ige Lösung in sterilem, destilliertem Wasser hergestellt und in Mengen von je 1 ccm Lösung täglich oder jeden zweiten Tag subkutan oder intramuskulär eingespritzt, ohne dass irgendwelche Nebenwirkungen auftraten.
1) Lungenkrebs bei 53jähriger Frau. - Zwei Jahre vorher war ein Brustkrebs links operativ vollständig entfern worden. Seit Anfang März 1954 hatte sich ein runder Krebs von etwa 4 cm Durchmesser im Unterlappen des rechten Lungenflügels entwickelt; die Patientin magerte ab, wurde blutarm und beklagte sich über Schmerzen in der Brust und heftigen Husten und Sputum. Mit Beginn am 18. Juni wurde jeden zweiten Tag 1 cmS 1% ige Immunsubstanz subkutan injiziert. Nach 8 Injektionen schwächten sich Husten und Sputum ab, die Brustschmerzen verschwanden und der Appetit nahm zu. Nach einer gesamten Injektionsmenge von 30 ccm war der Krebsschatten auf dem Röntgenbild fast verschwunden; die Patientin fühlte sich wohl und nahm an Gewicht zu.
2) Magenkrebs bei 49jähriger Frau. - Seit März 1954 war canceröse Pyloristenosis diagnostiziert.
Die Patientin beklagte sich über Appetitlosigkeit und Übelkeit und magerte ab. Vom 24. Mai bis 7. Juli wurden jeden zweiten Tag subkutan 1 ccm 1% ige Immunsubstanz injiziert, im ganzen 20 ccm. Die Patientin wurde vollkommen geheilt und nahm zu.
3) Magenkrebs bei 61jährige Mann. - Der Patient war Mitte April 1954 erkrankt. Im kleinen Bogen des Magens war ein Tumor von Daumengrösse palpierbar. Es erfolgte allgemeine Abmagerung. Ab 12. Juli wurde jeden zweiten Tag 1 ccm 1% ige Immunsubstanz injiziert, im ganzen 20 ccm. Der Tumor verschwand völlig.
4) Speiseröhrenkrebs bei 44jähriger Frau. - Seit Anfang Juli 1954 traten Schluckbeschwerden und ein Engegefühl im Oberteil der Speiseröhre auf. Durch Röntgenuntersuchung wurde Speiseröhrenkrebs diagnostiziert. Ab 9. August wurde jeden zweiten Tag 1 ccm 1% iger Antikrebsimmunstoff subkutan injiziert.
Nach 20 Injektionen war Heilung eingetreten.
5) Leberkrebs bei 70jähriger Frau. - Die Krankheit trat Anfang März 1954 auf. Der Untersuchungsbefund vom 30. Juni ergab: Allgemeine Gelbsucht, Schmerzen im rechten Hypochondrium, Leberschwellung und Temperatur von 37-380C. Durch subkutane Injektion von je 1 ccm ltOigem Antikrebsimmunstoff jeden zweiten Tag, im ganzen 16 ccm, wurden die Gelbsucht und die Leberschwellung zum Verschwinden gebracht.
Es wurden ferner 90% der im Anfangsstadium behandelten Magenulci und 70% chronischer Gastritis durch subkutane Injektion von je 1 ccm 2%igem Antikrebsimmunstoff bei 10-30maliger Behandlung geheilt.
Weiterhin wurden mit Hilfe dieser Substanz im Tierexperiment krebsartige Veränderungen in Peritoneum, Leber und Lunge geheilt bei Mäusen, denen Keime injiziert worden waren, welche aus roten Blutkörperchen von Krebspatienten gezüchtet worden waren. Der Antikrebsimmunstoff wirkt gegenüber diesen Keimen auch prophylaktisch; Kontrollmäuse starben 3-15 Tage nach der Injektion solcher Keime, die Mäuse aber, denen der Immunstoff injiziert worden war, blieben 50-120 Tage am Leben.
Die Hauptvorteile des erfindungsgemäss hergestellten Krebsbekämpfungsmittels sind:
1. Vorzügliche Wirkung bei Verwendung kleiner Dosen;
2. Keine Nebenwirkungen;
3. Stabilität gegen Wärmeeinfluss.
Die Handhabung ist entsprechend bequem.