Einrichtung zur Verrechnung der von einem Abnehmer aus einem Versorgungsnetz entnommenen Menge eines Verbrauchsmediums
Um in Versorgungsanlagen die Verrechnung der von einem Abnehmer dem Versorgungsnetz entnommenen Menge an elektrischer Energie, Gas, Flüssigkeit oder einem sonstigen Verbrauchsmedium zu vereinfachen und zu verbilligen, ist vorgeschlagen worden, die Verrechnung nicht mehr, wie bisher fast durchweg üblich, in festen Zeitabständen, sondern jedesmal dann vorzunehmen, wenn die von dem Verbraucher entnommene Menge einen fest vorgegebenen, mit dem Abnehmer vereinbarten Betrag erreicht hat. An die Stelle der fest vorgegebenen Verbrauchsmenge kann dabei natürlich, ohne dass sich an dem Verrechnungsprinzip etwas ändert, ein fester Geldbetrag treten, der den Wert der entnommenen Verbrauchsmenge repräsentiert.
Es wird nach diesem Vorschlag also die Festzeit-Verrechnung durch eine Festmengen-Verrechnung ersetzt. Zu diesem Zweck wird bei dem Abnehmer eine von einem Mengenmessgerät, z. B. einem Elektrizitätszähler, gesteuerte Einrichtung installiert, die selbsttätig jedesmal dann, wenn die Anzeige des Mengenmessgerätes um den vorgegebenen Festmengenbetrag zugenommen hat, einen auf diese Festmenge oder den entsprechenden Geldbetrag lautenden Verrechnungsbeleg ausgibt oder zur Entnahme bereitstellt. Dieser Venrechnungsbeleg, der zweckmässig die Form einer Karte hat, wird dann von dem Abnehmer der Verrechnungsstelle des Versorgungsunternehmens vorgelegt.
Die vorgeschlagene Festmengenverrechnung hat zunächst den grossen Vorteil, dass nunmehr der Abnehmer nicht mehr periodisch, etwa alle Monate, von einem Beauftragten des Versorgungsunternehmens zwecks Ablesung des Standes seines Zählers aufgesucht zu werden braucht. Es werden somit erhebliche Personalkosten eingespart und mancherlei Unzuträglichkeiten vermieden, die sich z. B. ergeben, wenn der Beauftragte keinen Zugang zu dem Zähler des Abnehmers findet. Weiterhin ist es aber auch sehr vorteilhaft, dass die Verrechnungsstelle nunmehr für den einzelnen Abnehmer oder sogar für eine grössere Gruppe von Abnehmern nur noch Verrechnungsbelege zu bearbeiten hat, die alle auf ein und denselben Betrag lauten.
Dadurch wird vor allem der Einsatz von maschinellen Einrichtungen zur Belegbearbeitung erleichtert oder sogar überhaupt erst lohnend gemacht, vor allem dann, wenn die Belege in Kartenform anfallen.
Nun gehen bei dem beschriebenen Verrechnungsverfahren die Verrechnungsbelege naturgemäss nicht mehr in regelmässigen Zeitabständen ein. Besonders bei Abnehmern mit stark schwankender Verbrauchsintensität können sich zwischen den Eingängen der einzelnen Verrechnungsbelege unter Umständen recht unterschiedliche Zeitabstände ergeben, woraus für die Verrechnungs- oder Buchungsstelle ein starkes Schwanken der jeweiligen Arbeitsbelastung folgen kann. Unter gewissen Voraussetzungen kann deshalb der regelmässige Eingang der Verrechnungsbelege, wie er bei dem üblichen Verrechnungsverfahren nach dem Festzeitprinzip bis zu einem gewissen Grade gewährleistet ist, doch wieder als ein Vorteil empfunden werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Verrechnung der von einem Abnehmer aus einem Versorgungsnetz entnommenen Menge eines Verbrauchsmediums zu schaffen, welche die Vorteile des Festmengenprinzips mit denen des Festzeitprinzips in sich vereinigt. Die Erfindung behält das für die Festmengenverrechnung vorgeschlagene Merkmal bei, dass von der Verrechnungseinrichtung in Abhängigkeit von der durch Messung festgestellten, verbrauchten Menge Verrech nungsbelege in Kartenform ausgegeben werden, von denen jeder, auf eine fest vorgegebene Verbrauchsmenge oder den entsprechenden Geldbetrag lautend und mit einem Kennzeichen zur Identifizierung des Abnehmers versehen, eine im voraus festgelegte Wertigkeit besitzt.
Die Verrechnungseinrichtung gemäss der Erfindung zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass die Ausgabe der einzelnen Verrechnungsbelege in zumindest annähernd gleichbleibenden Zeitabständen erfolgt, wobei zur Anpassung des aufgrund des ausgegebenen Verrechnungsbeleges von dem Abnehmer geschuldeten Rechnungsbetrages an die zur Zeit der Belegausgabe tatsächlich von ihm entnommene Verbrauchsmenge Verrechnungsbelege mit mindestens zwei unterschiedlichen Wertigkeiten vorgesehen sind, unter denen eine in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Mengenmessung gesteuerte Wähleinrichtung für den auszugebenden Verrechnungsbeleg jedesmal nach Massgabe des Bereichs, in dem das Messergebnis liegt, die Auswahl trifft.
Es ist zweckmässig, wenn die Verrechnungseinrichtung gemäss der Erfindung so ausgestaltet wird, dass zu den zur Ausgabe eines Verrechnungsbeleges bestimmten Zeiten ein Beleg auch dann ausgegeben wird, wenn sich seit der Ausgabe des vorangehenden Beleges das Ergebnis der Verbrauchsmengenmessung infolge fehlenden Verbrauchs nicht geändert hat. Dadurch wird gewährleistet, dass die Verrechnungsbelege unter allen Umständen in regelmässigen Zeitabständen anfallen, was z. B. aus Gründen der Kontrolle sehr erwünscht ist. Meist wird von dem Abnehmer zusätzlich zu dem Preis der entnommenen Verbrauchsmenge noch eine Grundgebühr oder eine Zahlermiete zu zahlen sein. Man kann dann diese Gebühr als niedrigste Belegwertigkeit einsetzen.
Belege der niedrigsten Wertigkeit werden also ausgegeben, wenn inzwischen überhaupt kein Verbrauch stattgefunden hat oder der gemessene Verbrauch unterhalb einer bestimmten Bereichsgrenze liegt. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung schliesst sich an diesen Verbrauchsbereich dann nach oben ein weiterer Bereich an, und wenn im Zeitpunkt der Belegausgabe der Verbrauch innerhalb dieses höheren Bereichs liegt, wird ein Beleg der nächsthöheren Wertigkeit ausgegeben. Die Anzahl der Verbrauchsmengenbereiche und der vorgesehenen Belegwertigkeiten muss also mindestens zwei betragen, kann aber im übrigen je nach den Verhältnissen beliebig gewählt werden. Die höchste Belegwertigkeit kann auf den voraussichtlich höchsten Verbrauch je Ausgabeperiode abgestimmt werden.
Zwischenwertigkeiten wird man zweckmässig so wählen, dass sie etwa dem Mittelwert des Messbereichs, der zu ihrer Ausgabe führt, entsprechen.
Dabei verbleibt meistens ein Unterschied zwischen der Gesamtwertigkeit des ausgegebenen Beleges und dem Betrag übrig, den der Abnehmer aufgrund seines Verbrauchs eigentlich hätte zahlen müssen. Diese Differenz kann an einem Zählwerk ablesbar gemacht werden und wird bei der nächstfolgenden Verrechnungsperiode jeweils berücksichtigt. Die Zählwerksanzeige kann zur Zwischenablesung und zur Kontrolle dienen.
Bei einer Einrichtung gemäss der Erfindung ist es ohne sonderlichen Mehraufwand auch möglich, die Entnahme aus zwei oder mehr verschiedenen Versorgungsnetzen, z. B. den Strom-, Wasser- und Gasverbrauch eines Abnehmers, zusammen mit nur einer Sorte von Verrechnungsbelegen zu verrechnen. Das kann in der Weise geschehen, dass die Anzeigen der verschiedenen Mengenmessgeräte zunächst einem gemeinsamen Tarifgerät zugeführt werden, das unter Zugrundelegung des für jedes Verbrauchsmedium geltenden Tarifs die gemessenen Mengen in die entsprechenden Geldbeträge umrechnet und diese Geldbeträge addiert. Das Tarifgerät steuert dann nach Massgabe des Gesamtbetrages die Wähleinrichtung für die Auswahl der auszugebenden Belege nach ihrer Wertigkeit.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert werden.
In der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 ein Blockschema der einzelnen Funktionsgruppen einer Verrechnungseinrichtung,
Fig. 2 die Impulssteuerung eines Schrittschaltwerkes durch einen rotierenden Teil eines Mengenmessgerätes,
Fig. 3 Einzelheiten eines Tarifgerätes und einer Kartenwähleinrichtung sowie eines Mehrfachkartenbehälters und
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel einer eIektroma gnetischen Kartenauswurfvorrichtung.
In der Fig. 1 ist zunächst ein Blockschema dargestellt, das die Zusammenarbeit der einzelnen Funktionsgruppen einer beispielsweisen Verrechnungseinrichtung gemäss der Erfindung zeigt. Es ist dabei angenommen, dass nicht nur der Verbrauch an Elektrizität, sonden zugleich auch der Verbrauch an Wasser und an Gas durch gemeinsame Verrechnungsbelege verrechnet werden soll. Demgemäss ist ausser einem Elektrizitätszähler E auch einWasserzähler W und ein Gasmesser G vorhanden. Alle drei melden ihre jeweilige Anzeige, in kWh bzw. in m3 ausgedrückt, an ein gemeinsames Tarifgerät t T. Das Tarifgerät T formt die ihm gemeldeten Messwerte nach Massgabe der für die einzelnen Verbrauchsmedien geltenden Tarife in die Angabe entsprechender Geld beträge um und bildet die Summe dieser Geldbeträge.
Dabei braucht der Tarif für die Mengeneinheiten der einzelnen Medien durchaus nicht konstant zu sein. In der Zeichnung ist eine mit der Zeiteinheit h bezeichnete Wirklinie von einer Schaltuhr S zu dem Tarifgerät T angegeben. Das soll bedeuten, dass die einzelnen Tarife zeitabhängig von einer Schaltuhr S geändert werden können.
Der in Fr oder einer sonstigen Währung ausgedrückte Ausgangswert des Tarifgerätes T wird sodann auf eine Wähleinrichtung KW übertragen, die unter der Annahme, dass als Verrechnungsbelege Karten ausgegeben werden, als Kartenwähler bezeichnet ist.
Der Kartenwähler KW empfängt entweder von einer an Ort und Stelle angebrachten Schaltuhr S oder über eine zentrale Fernsteuereinrichtung F in annähernd gleichbleibenden Zeitabständen den Befehl, nach Massgabe der an seinem Eingang gerade anstehenden, einem Geldbetrag entsprechenden Ausgangsgrösse des Tarifgerätes T von den in einem Mehrfach-Kartenbehälter KB enthaltenen, kartenförmigen Verrechnungsbelegen eine Karte entsprechender Wertigkeit auszuwählen und auszugeben. In dem Blockschema sind insgesamt vier Kartengruppen I bis IV verschiedener Wertigkeit vorgesehen. Die Kartengruppe I möge die mit der niedrigsten, die Gruppe IV die mit der höchsten Wertigkeit sein. Die Unterschiede zwischen den Wertigkeiten der einzelnen Gruppen können, ausgedrückt in einer Währungseinheit, entweder alle gleich oder auch verschieden sein.
Es sei betont, dass das Tarifgerät T nicht unbedingt vorhanden zu sein braucht, sondern dass bei gleichbleibendem Tarif der Kartenwähler KW auch unmittelbar von einem Mengenzählgerät gesteuert werden kann.
Nähere Einzelheiten der erfindungsgemässen Einrichtung gehen aus den Fig. 2 - 4 hervor.
In der Fig. 2 ist die Funktionsgruppe E und ein Teil der Funktionsgruppe T dargestellt. Beim Verbrauch elektrischer Energie dreht sich die Triebscheibe 1 eines sonst nicht näher dargestellten Elek trizitätszählers in der angegebenen Pfeilrichtung und treibt über Zahnradpaare 2, 3 und 4 eine Achse 5 an.
Auf der Achse 5 sitzt ein Zahnrad 6, welches ein Zahnrad 7 auf einer Achse 8 antreibt. Letztere trägt einen Schaltnocken 9 für die Betätigung eines Umschaltkontaktes 10. Das Zahnradpaar 3 besteht zweckmässig aus Wechselrädern, damit die elektrische Arbeit, deren Verbrauch eine ganze Umdrehung der Achse 8 bewirkt, eingestellt werden kann.
Die Achse 5 treibt über Kegelräder 11 und 12 ein Zählwerk 13 an. Der Umschaltkontakt 10 steuert den Erregerstrom zweier Spulen 14 und 15, von denen jede in stromführendem Zustand eine Schubstange 16 in der an der betreffenden Spule angegebenen Pfeilrichtung zieht. Die beiden Endstellungen der Schubstange 16 werden durch eine Rastfeder 17 bestimmt, die in Rillen 18 einrastet. In den Endlagen der Schubstange 16 wird mittels von der Schubstange betätigten Kontakten 19 und 20 jeweils die Stromzufuhr zu derjenigen Spule unterbrochen, welche die Schubstange in die betreffende Endlage gezogen hat.
Mit der Schubstange 16 ist ein Hebel 21 gekuppelt, der auf einer Achse 22 schwenkbar gelagert ist und an seinem oberen Ende eine gelenkig gelagerte Schaltklinke 23 trägt, die durch eine nicht gezeichnete Feder dauernd mit einem Schaltrad 24 in Eingriff ist.
Letzteres ist auf einer Achse 25 befestigt. Eine Klinke 26 verhindert eine Rückdrehung des Schaltrades 24.
Der Schaltnocken 9 ist in einer Stellung gezeichnet, in welcher die Kontaktfeder 27 des Umschaltkontaktes 10 gerade über eine Kante 28 einer oberen Kurvenbahn herabgefallen ist. Durch Weggehen eines auf der Kontaktfeder 27 befestigten Isolierstössels 29 hat sich dabei die Kontaktfeder 30 durch ihre Vorspannung gegen die Kontaktfeder 31 gelegt, so dass die Spule 14 von einer nicht näher dargestellten Spannungsquelle 32 über den Kontakt 19 Strom bekommt and die Schubstange 16 nach rechts zieht. Bei dieser Bewegung der Schubstange 16 wird die Klinke 23 über den Schalthebel 21 nach links bewegt und greift um eine Zahnteilung des Schaltrades 24 zurück, wobei die Klinke 26 ein Mitdrehen des Schaltrades 24 verhindert.
Dreht sich die Nockenscheibe 9 weiter, so fällt nach einer weiteren halben Umdrehung die Kontaktfeder 31 über eine Kante 33 und legt sich gegen die Kontaktfeder 27. Dadurch erhält die Spule 15 über den Kontakt 20 Spannung und zieht die Schubstange 16 nach links zurück. Dabei wird Kontakt 20 unterbrochen und Kontakt 19 wieder geschlossen. Durch die Bewegung der Schubstange 16 nach links wird die Schaltklinke 23 nach rechts bewegt und somit das Schaltrad 24 in der angegebenen Pfeilrichtung um einen bestimmten Betrag weitergedreht.
In der Fig. 3 sind weitere Einzelheiten des Tarif gerätes T und des Kartenwählers KW aus dem Blockschema gemäss der Fig. 1 dargestellt. Ausserdem ist in der Fig. 3 der Mehrfachkartenbehälter KB vereinfacht dargestellt.
In der Fig. 3 ist wiederum die Achse 25 zu erkennen, zu deren Verdrehung die in der Fig. 2 dargestellte Anordnung diente. Wie aus der vorangehenden Beschreibung erinnerlich, dreht sich die Achse 25 bei einem Verbrauch elektrischer Energie für jede entnommene Kilowattstunde um einen ganz bestimmten Winkelweg. Auf ihr sitzt ein Ritzel 34, das mit einem Zahnrad 35 in Eingriff steht. Diese Zahnräder sind als Wechselräder ausgebildet, durch deren ubersetzungsverhältnils der Preis je Kilowattstunde berücksichtigt werden kann. Das Zahnrad 35 ist mit dem einen Sonnenrad 36 eines Differentialge triebes Dl gekuppelt, dessen anderes Sonnenrad 37 über Zahnräder 38 bis 41 von einem dauernd laufenden Synchronmotor 42 angetrieben wird.
Ein mit der Planetenradwelle des Differentialgetriebes Dl verbundenes Kegelrad 43 treibt über ein Kegelrad 44, eine Welle 45 und ein Kegelräderpaar 46, 47 das eine Sonnenrad 48 eines zweiten Differentialgetriebes D2 an.
Ein Synchronmotor 49, der dauernd an eine Spannungsquelle 50 angeschlossen ist, treibt über Zahnräder 51, 52 und 53 ein Zahnrad 54 an. Auf diesem Zahnrad 54 ist ein Klinkenhebel 55 gelagert, der, unter dem Zug der Feder 56 stehend, über eine mittlere Totlage hinweg in zwei Stellungen gekippt werden kann, die von zwei Anschlägen 57 und 58 begrenzt sind (s. Ansichtsdarstellung unten links).
Die linke Seite des Klinkenhebels 55 trägt einen Schaitzahn 59, und die rechte Seite eine Gleitfläche 60.
Das Zahnrad 54 ist auf einer Achse 61 lose drehbar gelagert, dagegen sitzen ein Ritzel 62 und ein Schaltrad 63 fest auf der Achse 61. Das Ritzel 62 ist über ein Zahnrad 64 mit dem linken Sonnenrad 65 des zweiten Differentialgetriebes D2 gekuppelt. Dessen Differentialrad 66 treibt über ein Zahnrad 67, eine Welle 68, ein Ritzel 69 und ein Zahnrad 70 ein Zählwerk 71 an. Auf der Welle 68 sitzt ausserdem ein Ritzel 72, das mit einem Zahnrad 73 kämmt. Letzteres ist über eine Reibungskupplung 74 mit einer Nockenwelle 75 verbunden. Die Nockenwelle 75 trägt drei Nockenscheiben 76, 77 und 78, die je auf einen Umschalter 79, 80 und 81 betätigend einwirken. Ein um den Punkt 82 drehbar gelagerter Hebel 83 wird durch eine Feder 84 gegen die Nockenscheibe 76 gedrückt.
In dem Stromkreis der Umschalter 79-81 liegt noch ein Schaltkontakt 85, der von dem Synchronmotor 49 über ein nur schematisch angedeutetes Untersetzungsgetriebe 86 in einer später noch näher zu erläuternden Weise bestätigt wird.
Der Mehrfachkartenbehälter KB besteht aus vier unter sich gleichen Einzelbehältern I-IV, von denen jeder, wie später anhand der Fig. 4 erläutert werden wird, eine elektromagnetisch betätigte Kartenausgabevorrichtung aufweist. Hier sind diese Kartenausgabevorrichtungen nur schematisch angedeutet, sie bestehen aus Spulen 87 - 90, von diesen Spulen betätigten Gabeln 91-94 und Umschaltkontakten 95-98. Die Spulen 87-90 bestehen in Wirklichkeit, wie aus der Fig. 4 ersichtlich ist, je aus zwei Spulen 87a und 87b.
Jeder der vier Umschaltkontakte 95-98 entspricht zwei Kontakten 99 und 100 der Fig. 4.
Am Umfang des Zahnrades 54 (s. Fig. 3) sind, in einer Platine 101 verschiebbar gelagert, Stifte 102 bis 105 angeordnet. Wird einer dieser Stifte vorgeschoben, so trifft der linke Arm des Klinkenhebels 55 auf ihn, und dadurch wird der Klinkenhebel 55 aus der dargestellten Stellung in eine Stellung gekippt, in welcher der Zahn 59 in das Schaltrad 63 eingreift und dieses somit mit dem Zahnrad 54 kuppelt. Auf seinem weiteren Drehwege trifft dann die Gleitfläche 60 des Klinkenhebels 55 auf einen Entkupplungsstift 106, wodurch der Klinkenhebel 55 wieder in die dargestellte Lage zurückgekippt wird. Zugleich wird dabei durch den Entkupplungsstift 106 der mit diesem gekuppelte Kontakt 107 vorübergehend geschlossen.
Die Kupplungsstifte 102-105 sind, wie durch die strichpunktierten Wirkungslinien angedeutet, mit den Gabeln 91 - 94 der Kartenausgabevorrichtungen 1- IV derart gekuppelt, dass, sobald die Vorauslösung einer Karte erfolgt, der der Wertigkeitsgruppe dieser Karte zugeordnete Kupplungsstift vorgeschoben wird. Das hat zur Folge, dass an der Umfangsstelle, wo sich dieser Stift befindet, der Klinkenhebel 55 in die Kuppelstellung umkippt, in der es so lange verbleibt, bis er bei seinem weiteren Umlauf mit seiner Gleitfläche auf den Entkupplungsstift 106 trifft.
Bei diesem Auftreffen wird die Kupplung zwischen dem Zahnrad 54 und dem Schaltrad 63 wieder aufgehoben, zugleich aber auch durch Schliessen des Kontaktes 107 die Ausgabe der betreffenden Karte vollendet, wobei die Gabel der Ausgabevorrichtung wieder zurückgeschwenkt und dadurch auch der vorgeschobene Kupplungsstift am Umfang des Rades 54 wieder in seine Ruhelage zurückgezogen wird, in der er auf den umlaufenden Klinkenhebel 55 nicht mehr einwirken kann. Der Winkelabstand zwischen den einzelnen Kupplungsstiften 102-105 und dem Entkupplungsstift 106 bestimmt also den Drehwinkel, um den das Schaltrad 63 beim Vorschieben eines der Kupplungsstifte 102- 105 von dem Zahnrad 54 mitgenommen wird.
Die Kupplungsstifte 102-105 werden nun am Umfang des Zahnrades 54 an solchen Stellen angebracht, dass der durch den einzelnen Kupplungsstift bedingte Drehwinkel des Schaltrades 63 der Wertigkeit desjenigen Verrechnungsbelegs entspricht, durch dessen Vorauslösung der betreffende Stift vorgeschoben worden ist. Wie man anhand der eingetragenen Pfeile leicht erkennt, bewirkt eine Mitnahme des Schaltrades 63 durch das Zahnrad 54, das über das zweite Differentialgetriebe D2 auf die Nockenwelle 75 eine Drehbewegung übertragen wird, die der von der Drehung der Achse 25 herrührenden Drehbewegung entgegengesetzt gerichtet ist.
Denkt man sich zunächst die linken Sonnenräder 37 und 65 der beiden Differentialgetriebe D1, D2 stillstehend, so dreht sich die Nockenwelle 75 entsprechend der Drehung des Rades 24, d. h. entsprechend dem zunehmenden Preis für die verbrauchte elektrische Energie. Das Zählwerk 71 dreht sich mit und zeigt den jeweiligen Preis an. Die Länge der Nockenbahnen der Nockenscheiben 76, 77 und 78 entspricht den Wertigkeiten der Belegkarten II, III und IV. Solange die Nockenscheiben sich in der gezeichneten Stellung befinden und die Umschalter 79, 80 und 81 demgemäss in der unteren Schaltstellung stehen, wird beim Schliessen des von der Schaltuhr S oder durch einen Fernsteuerempfänger F in etwa gleichen Zeitabständen, z. B. je am Ende eines Monats, betätigten Kontaktes 85 eine Karte der Wertigkeit I zur Ausgabe ausgelöst.
Hat der Verbrauch soweit zugenommen, dass die Nockenscheibe 76 den Umschalter 79 umiegt so wird von da an beim Schliessen des Kontaktes 85 eine Karte der Wertigkeit II ausgelöst. Ist schliesslich auch der Umschaltkontakt des Umschalters 81 über die hintere Abfallkante der Nockenscheibe 78 herabgefallen, so wird beim Schliessen des Kontaktes 85 eine Karte der höchsten Wertigkeit IV freigegeben. Es wird also auch dann, wenn gar kein Verbrauch stattgefunden hat, eine Karte der niedrigsten Wertigkeit I ausgelöst.
Jedesmal, wenn durch Betätigen einer der Gabeln 91 - 94 eine Karte vorausgelöst wird, wird durch Vorschieben des zugehörigen Kupplungsstiftes der Stiftgruppe 102-105 das Schaltrad 63 von dem Zahnrad 54 für einen Drehwinkel mitgenommen, welcher der Wertigkeit der vorausgelösten Karte entspricht und dadurch über das zweite Differentialgetriebe D2 sowohl die Nockenwelle 75 als auch das Zählwerk 71 um den Betrag der Wertigkeit der betreffenden Karte zurückgestellt. Infolgedessen ist an dem Zählwerk 71 jederzeit die Differenz zwischen dem der Wertigkeit der ausgegebenen Karte entsprechenden Preis und dem Preis ablesbar, der dem bis dahin tatsächlich aufgelaufenen Verbrauch entspricht.
Nach Vollendung der Rückstellbewegung schliesst der Klinkenhebel 55 durch Anschlagen an den Stift 106 den Kontakt 107, wodurch die Auslösung der vorgewählten Karte endgültig vollzogen wird.
Von dem Synchronmotor 42 her wird nun über das erste Differentialgetriebe D1 der Nockenwelle 75 eine zusätzliche, konstante Drehgeschwindigkeit überlagert. Diese Drehbewegung gestattet es, auch eine lediglich der Zeit proportionale Grundgebühr bzw.
Zählermiete bei der Verrechnung mit zu erfassen.
Sollte der Verbrauch in einer Auslöseperiode einmal unerwartet so hoch sein, dass die Nockenscheiben 76 - 78 mehr als eine volle Umdrehung machen würden, so verhindert der Hebel 83, der dann gegen die vordere Kante der Gleitbahn der Nockenscheibe 76 stösst, die Nockenwelle 75 nach einer vollen Umdrehung am Weiterdrehen. Die Nockenwelle 75 wird also in einer Stellung festgehalten, in der nur Karten der höchsten Wertigkeit IV ausgeworfen werden. Infolge der Reibungskupplung 74 wird jedoch das Zählwerk 71 nicht am Weiterdrehen gehindert, so dass die Abiesung des Verbrauchs an diesem nach wie vor möglich ist. In diesem Fall muss allerdings die Stellung der Nockenwelle 75 nachher von Hand wieder auf das Zählwerk abgestimmt werden.
Für die Anzeige der Wertigkeit der Karte I am Zählwerk 71 gibt es drei Varianten: a) Das Zählwerk 71 steht anfangs auf Null und die Wertigkeit wird linear mit der Zeit von dem Synchronmotor 42 eingegeben, wie vorher beschrieben.
Für eine Zwischenverrechnung ist nur der Zählwerksstand massgeben. b) Der Synchronmotor 42 und die Räder 38-41 entfallen. Das Zahnrad 35 wirkt direkt auf die Achse 45.
Das Zählwerk 71 zeigt auch Null. Die Wertigkeit der Karte I ist auf dem Mengenmessgerät separat aufgedruckt, ebenso wie die Ableseperiode. Für eine Zwischenverrechnung gilt der Zählwerkstand sowie der zu errechnende Anteil der aufgedruckten Wertigkeit, der auf die zur Zeit der Ablesung verflossene Zeitspanne entfällt. c) Der Synchronmotor 42 und die Räder 38-41 entfallen. Das Zahnrad 35 wirkt direkt auf die Achse 45. Das Zählwerk 71 zeigt in der Anfangslage die Wertigkeit der Karte I. Bei einer Zwischenverrechnung gilt der Zählwerksstand abzüglich dem Anteil der Wertigkeit, der auf die zur Zeit der Ablesung verflossene Zeitspanne entfällt.
Die Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die elektromagnetische Kartenauswurfvorrichtung. Für jede Wertigkeit wird eine derartige Vorrichtung gemäss der Fig. 4 vorgesehen. Die Spulen 87a und 87b entsprechen einer der Spulen 87-90 der vereinfachten Darstellung in der Fig. 3 und der Schalthebel 91 entspricht einer der Gabeln 91 - 94.
Die beiden Spulen 87a und 87b ziehen in stromführendem Zustand eine Schubstange 108 in den an den Spulen angegebenen Pfeilrichtungen. Die beiden Endsteilungen der Schubstange 108 sind durch Rillen 109 und eine Rastfeder 110 gegeben. Die Steuerung erfolgt über die Kontakte 99 und 100, deren eine Kontaktfeder mit der Schubstange 108 verbunden ist.
Mit der Schubstange 108 ist der um eine Achse 111 schwenkbare Schalthebel 91 gekuppelt, der am oberen Ende zwei gegeneinander versetzte Anschläge 112 und 113 trägt. Ein Schaltstern 114 auf einer Achse 115 ist mit seinen Zacken 116, 117 je nach der Stellung der Schubstange 108 in Eingriff. Auf der Achse 115 ist ein Ritzel 118 sowie ein Aufzugsknopf 119 befestigt. Eine Druckfeder 120, die sich an einer Lagerstelle 121 abstützt, drückt die Achse 115 stetig nach links gegen einen nicht dargestellten Anschlag. Auf einer Achse 122 sitzt ein mit dem Ritzel 118 kämmendes Zahnrad 123 und eine Trommel 124. Auf letzterer ist ein Stahlband 125 aufgerollt, das in den Schlitz 126 eingeklemmt ist.
Das Stahlband 125 läuft über Rollen 127 und 128 und wird an dem einen Ende von zwei Federn 129 dauernd unter Zug gehalten. Das Stahlband 125 ist in der Breite abgesetzt, so dass eine Abfallkante 130 entsteht. Karten 131, welche in einer nicht gezeichneten Kassette in gleichen Abständen voneinander gelagert sind, hängen mit den durch seitliche Aussparungen gebildeten Kanten 132 auf der Verbreiterung des Stahlbandes 125.
Ein Impuls, der von dem Kontakt 85 (Fig. 3) ausgeht, wird über den Kontakt 99 der Spule 87a zugeführt, wodurch diese Spule die Schubstange 108 nach links zieht. Gleichzeitig wird der Kontakt 99 unterbrochen und der Kontakt 100 geschlossen. Bei dieser Bewegung wird der Schalthebel 91 nach links geschwenkt, und der Anschlag 112 lässt den Zacken 116 auf den Anschlag 113 gleiten. Dabei macht die Abfallkante 130 des Stahlbandes 125 nur eine kleine Bewegung in Pfeilrichtung, die zur Freigabe einer Karte 131 noch nicht ausreicht.
Folgt nun ein Impuls von dem Kontakt 107 (Fig. 3), so wird er über den Kontakt 100 der Spule 87b zugeführt, und diese zieht die Schubstange 108 wieder nach rechts zurück. Dabei gleitet der Schaltsternzacken 116 auch von dem Anschlaglappen 113 ab, und der Schaltstern 114 dreht sich unter der Wirkung der Federn 129 so weit, bis sein Zacken 117 an den Anschlag 112 trifft. Bei dieser Bewegung macht die Abfallkante 130 des Stahlbandes 125 einen so grossen Schritt, dass sie hinter die Aufhängekante 132 der vordersten Karte tritt und diese Karte herabfallen lässt.
Das Stahlband 125 kann durch gleichzeitiges Drücken und Drehen des Aufzugsknopfes 119 wieder aufgerollt werden, bis ein Stift 133 gegen einen festen Anschlag 134 stösst. Durch das Drücken des Aufzugsknopfes 119 wird der Schaltstern 114 nach hinten verschoben, so dass seine Zacken 116, 117 von den Anschlägen 112 und 113 freikommen und er frei gedreht werden kann. Beim Anschlagen des Stiftes 133 gegen den Anschlag 134 ist das Stahlband 125 so weit aufgewickelt, dass seine Abfallkante 130 auch das vordererste Kartenfach der Kassette überdeckt und alle Karten 131, die in der voll gefüllten Kassette enthalten sind, auf der Verbreiterung des Bandes hängen.