CH381800A - Verfahren zur Herstellung von Textilfasern aus Polyamidharnstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Textilfasern aus Polyamidharnstoffen

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CH381800A
CH381800A CH1301863A CH1301863A CH381800A CH 381800 A CH381800 A CH 381800A CH 1301863 A CH1301863 A CH 1301863A CH 1301863 A CH1301863 A CH 1301863A CH 381800 A CH381800 A CH 381800A
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CH1301863A
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Kurt Dr Kahr
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/58Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
    • D01F6/72Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyureas

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Description


  Verfahren zur Herstellung von     Textilfasern    aus     Polyamidharnstoffen            Polyamidharnstoffe    werden durch Polykondensa  tion, z. B. von Salzen der     1,3-Bis-(a)-carboxyalkyl)-          harnstoffe    und     (,),(,)1-Diaminen,    bei etwa 200  C her  gestellt.

   Die     1,3-Bis-(o)-carboxyalkyl)-harnstoffe        sind          Dicarbonsäuren,    die auf einfachste Weise .durch Kon  densation von     Harnstoff    mit     (,g-Aminocarbonsäuren     in vorwiegend wässriger Lösung     bei    über     120     C und  unter Druck     gewonnen.    werden.  



       Polyamidharnstoffe    nehmen an     dar    Luft Feuch  tigkeit auf, quellen in Wasser und     niedrigsiedenden,     mit Wasser     mischbaren    einwertigen Alkoholen, wie  Methanol oder     Äthanol,    und     zerfallen    dabei.     Fasern     aus     Polyamidharnstoffen    können     verstreckt    und  orientiert werden, besitzen aber trotzdem     keine    grosse  Festigkeit     und    Beständigkeit.

   Diese     Nachtteile    ver  hindern die     Verwendung,der        Polyamidharnstoffe    als       Kunststoffe    oder als Rohstoffe für     textile    Zwecke.  Fasern aus     Polyamidharnstoffen        allein        sind,    also keine  textile Fasern. Sie werden nachstehend als     Poly-          amidharnstoff-Rohfasernbezeichnet.     



  Es wurde nun ,gefunden, dass man     Textilfasern     aus     Polyamidharnstoffen    herstellen kann, indem man       Polyamidharnstoffe,    also     Polymerisate,    bzw.     Copoly-          merisate,    welche die sich wiederholende Gruppie  rung    -(OC-R-NHCONH-R-CONH-R'-NH)-    aufweisen, worin R und R' lineare     Alkylenradikale     mit Ketten von 3 bis 10     Kohlenstoffatomen    bedeu  ten, in     einer    Spinnvorrichtung     schmilzt    und zu Fasern       verspiant,

      diese     Fasern    anschliessend mit Formalde  hyd bei     Raumtemperaturr    behandelt und dann auf das       Mehrfache    ihrer Länge     verstreckt.    Das erfindungs  gemässe Verfahren wird stets im     fortlaufenden     Arbeitsgang durchgeführt. Die nach dem erfindungs  gemässen     Verfahren    erhaltenen Textilfasern sind    stabile, reissfeste, den     Polyamidfasern    gleichwertige  Produkte.  



  Der Formaldehyd wird vorzugsweise in     wässriger          Lösung    angewendet. Es     können.        sowohl    sehr ver  dünnte als auch konzentrierte     Formaldehyd-Lösungen     zur Behandlung     benutzt        wenden.    Die     Aufnahmefähig          ke.it    der erwähnten Rohfasern für Formaldehyd bei  Raumtemperatur     schwankt    in weiten Grenzen und  die aufgenommene     Formaldehyd-Menge    beeinflusst  die Eigenschaft dieser Produkte     in    grossem Masse.  



  Normalerweise lösen sich frisch     gesponnene    und       unverstreckte        Polyamidharnstoff-Rohfasem    in der       Hitze    in     niedrigsiedenden,        wassermischbaren,    ein  wertigen Alkoholen, wie     Methanol    oder     Äthanol     sowie     in        Gennischen        derselben    mit Wasser. So können  vom Polykondensat z.

   B. vom Salz des 1,3     Bis-(co-          carboxyamyl)-harn@stoffs    mit     Hexamethylendiamin    in       Methanol-Wasser   <B>(8:</B> 2) etwa 10      /o-        ige    Lösungen her  gestellt werden. Durch die Aufnahme von     geringen     Mengen     Formaldehyd    werden     Polyamidharnstoff-          Rohfasern        schwerlöslich    und durch     Aufnahme    von  grösseren Mengen Formaldehyd nahezu     unlöslich    in  Alkoholen,     Kresolen    oder konzentrierter Schwefel  säure.

   Eine     Messung    der Viskosität von     mit        Form-          aldehyd        behandelten        Polyamidharnstoffen        in    diesen       Lösungsmitteln    ist nicht mehr     möglich.     



  Die von den     frisch        gesponnenen        Polyamidharn-          stoff-Rohfasern    aufgenommene     Menge    Formaldehyd  kann durch     die        Konzentration    der Formaldehyd  lösung     und    die Einwirkungszeit reguliert werden.

   So  wird eine gleiche     Aufnahme    an     Formaldehyd    erreicht,  wenn man bei     Raumtemperatur    eine 2     0/aige        wässrige     Lösung 20 Stunden lang oder eine     20a/mige        wäss-          rige        Lösung    1 Stunde einwirken lässt. Die Behand  lung kann jeweils durch eine     Wässerung        abgebrochen     werden.

   Während niedrig     konzentrierte    Formaldehyd-           lösungen    die Löslichkeit der     Polyamidharnstoffe    nur       wenig        beeinflussen,        wird        dies        durch        20-40        %        ige     Lösungen in hohem Masse     bewirkt.    Die Löslichkeit  des Polykondensates des Salzes     von    1,3-Bis-(w-carb-         oxyamyl)-hamstoff    mit     Hexamethylendiamin,    z.

   B. in       Methanol-Wasser    (8:2) in der Siedehitze bei ver  schiedener Einwirkungszeit, geht aus der folgenden  Tabelle 1 hervor:  
EMI0002.0016     
  
    <I>Tabelle <SEP> I</I>
<tb>  Formalin-Konzentration <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 4 <SEP> 14 <SEP> Stunden
<tb>  200h, <SEP> 100 <SEP> 83 <SEP> 34 <SEP> 32 <SEP> 0/<B>9</B> <SEP> Löslichkeit
<tb>  40%-.

   <SEP> 100 <SEP> 50 <SEP> 22 <SEP> 2 <SEP> 0/a <SEP> Löslichkeit       Mit der     Aufnahme    von     Formaldehyd        beginnt    der       Schmelzpunkt    der     Polyamidharnstoff-Rohfasern    zu  steigen, sie erweichen dann nur noch bis sie bei  grösserer     Formaldehyd-Aufnahme        urschmelzbar    und  dunkelgefärbt werden.  



  Die     erfindungsgemäss    erhaltenen     Fasern    zeigen  gute Stabilität bei Lagerung und     sind    weitgehend  gegenüber Wasser oder Alkoholen stabil. Die Brü  chigkeit     verschwindet    dabei fast     vollständig;    die     be-          handelten        Fasern    verhalten sich zudem wie normale       Polyamidfasern.    Eis .genügen bereits z.

   B.     beim        Poly-          kon.den=    des Salzes     vom        1,3-Bis-(co-carboxyamyl)-          harnstoff    mit     Hexamethylendiamin    10-20 mg Form  aldehyd pro Gramm     Polyamidharnstoff,    um die       Stabilitäts-    und     Festigkeits    Erhöhung zu bewirken.

    Bei erhöhter     Aufnahme    an Formaldehyd, die durch  Behandlung der     Polyamidharnstoff-Rohfasern    mit       konzentrierter        Fomnaldehydlösung    erreicht wird,  werden die     Fasern    unter     Abnahme    der Festigkeit  elastischer. Es sollte für die Erzielung des     Stabilitäts-          Effekts    zur     Vermeidung    der     Festigkeits-Einbusse    nicht    mehr Formaldehyd mit der     Faser    reagieren, als un  bedingt notwendig ist.

   Um die Behandlung mit       Formaldehyd    in kürzerer Zeit zu bewerkstelligen,       kann        sie        mit        konzentrierter        z.        B.        40        %-iger        Lösung          vorgcnommen    werden. Die     Wasseraufnahme-Fähig-          keit    dieser     Fasern    wird durch die Behandlung fast  nicht verändert.

   Sie beträgt bei den so     b;    handelten  Produkten des oben erwähnten     Polykondensates    bei       60        %        relativer        Feuchtigkeit        und        20         C        etwa        3,8        0/0.     



  Die elastischen Eigenschaften der     Polyamidharn-          stoff-Fasern    erhält man bei den Produkten mit kürze  rer     Monomer-Kettenlänge    bei etwa 20stündiger       Einwirkung        bereits        mit    5     %        ige.r        Formaldehydlösung     bei     Raumtemperatur,

      bei jenen .mit längerer     Mono-          mer-        Kettenlänge        erst        mit        20        %iger        Formalinlösung.     Die     Änderung    der     Schmelz-    bzw.

       Erwe.ichungs-          punkte,    .sowie der     Fadenstabilität    der     Polyamid-          harnstoffe    mit erhöhter     Formaldehyd-Aufnahme    in  etwa 20     Stunden    bei verschiedener Formaldehyd  konzentration ist aus Tabelle 2 ersichtlich:

    
EMI0002.0107     
  
    <I>Tabelle <SEP> 2</I>
<tb>  Schmelzpunkte <SEP> bzw. <SEP> Erweichungspunkte <SEP> sowie <SEP> Fadenstabilität
<tb>  Polykondensat <SEP> von <SEP> Salz <SEP> aus <SEP> nach <SEP> 20stündiger <SEP> Behandlung <SEP> mit <SEP> verschiedenen
<tb>  konzentrierten <SEP> Formalin-Lösungen
<tb>  Dicarbonsäure <SEP> a),w'-Diamin <SEP> ohne <SEP> <B>l <SEP> o/'</B> <SEP> 2% <SEP> <B><I>50!</I></B>
<tb>  ,
<tb>  1,3-Bis-(co-carboxyamyl)- <SEP> Tetramethylen <SEP> Smp.230  <SEP> Ewp.235  <SEP> Ewp.245  <SEP> Ewp.245 
<tb>  harnstoff <SEP> brüchig <SEP> stabil <SEP> stabil <SEP> elastisch
<tb>  Pentamethylen <SEP> Smp. <SEP> 180  <SEP> Ewp. <SEP> 190  <SEP> Ewp. <SEP> 197  <SEP> Ewp.225 
<tb>  brüchig <SEP> stabil <SEP> stabil <SEP> w. <SEP> elastisch
<tb>  Hexamethylen <SEP> Smp.

   <SEP> 188  <SEP> Ewp.210  <SEP> Ewp.222" <SEP> Ewp.230 
<tb>  brüchig <SEP> stabil <SEP> stabil <SEP> stabil
<tb>  Heptamethylen <SEP> Smp. <SEP> 144  <SEP> Ewp. <SEP> 150  <SEP> Ewp. <SEP> 150  <SEP> Ewp.200 
<tb>  brüchig <SEP> stabil <SEP> stabil <SEP> stabil
<tb>  Decamethylen <SEP> Smp. <SEP> 143  <SEP> Ewp. <SEP> 150  <SEP> Ewp. <SEP> 150  <SEP> Ewp. <SEP> 155 
<tb>  w. <SEP> brüchig <SEP> stabil <SEP> stabil <SEP> stabil       Fasern aus     Copolymerisaten    zeigen zum grossen       Teil    die     Eigenschaften        der    Fasern aus     Hoano:

  -          päJyamidharnstoffRohfasern    in bezug auf die Was  ser- und     Alkohol        Brüeh#gkeit.    So weist das     Misch-          polykondensat        von        20        Gew.%        des        Salzes        von        1,3-Bis-          (v)-carboxyamyl)4harnstoff    mit     Hexam.e,

  thyl@endiamin       und 80     Gew.O/o        Caprolactam    noch die Eigenschaften  der     Homopolyamidharnstoffe    auf.  



  <I>Beispiel</I>  Ein     Copolymerisat    aus     1,3-Bis-(n)-carboxyamyl)-          harnstoff    und     Hexamethylendiamin    in     molaner    Zu-           sammensetzung    wird bei 200  C zu     einem        Monofil     von einem     Denier    unter     Au:

  sschluss    von     Sauerstoff     versponnen und anschliessend mixt einer 10     o/odgen          wässrigen        Formaldehyd@Lösung        befeuchtet.    Nach  5 Stunden Einwirkungsdauer     bei    Raumtemperatur  wird der Faden etwa auf das 4fache     verstreckt    und  mit Wasser     .gut        gewaschen.    Nach dem     Schleudern     und Trocknen erhält man     einen    hochreissfesten  Faden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Textilfasern aus Polyamidharnstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man Polymerisate bzw.
    Copolymerisate, welche die sich wiederholende Gruppierung -(OC-R NHCONH-R-CONH-R'-NH)- aufweisen, worin R und R' lineare Alkylen-radikale mit Ketten von 3 bis 10 Kohlenstoff atomen bedeuten, in einer Spinnvorrichtung ,schmilzt und zu Fasern verspinnt,
    diese Fasern anschliessend mit Form aldehyd bei Raumtempexaturbehandelt und dann auf das Mehrfache ihrer Länge verstreckt. UNTERANSPRÜCHE 1. nach Patentanspruch, dadurch ge- kennzeichnet, dass eine wässrige Fermaldehyd-Lösung verwendet wird.
    2. Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Copoly- merisate versponnen werden, welche ausser der ge nannten Gruppierung noch Polyamid!gruppierungen aus Diamin und Dicarbonsäuren aufweisen.
    3. Verfahren nach Patentanspruch und Unter- anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Copoly- merisate versponnen werden, welche ausser der ge nannten Gruppierung noch Polyamidgruppierungen aus (,)-Amino-carbonsäu,ren aufweisen.
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