CH381664A - Verfahren zur Dehydrochlorierung von Halogencarbonsäureestern - Google Patents

Verfahren zur Dehydrochlorierung von Halogencarbonsäureestern

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CH381664A
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hydrogen
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acid ester
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CH547660A
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Walter Dr Fink
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Monsanto Chemicals
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C69/00Esters of carboxylic acids; Esters of carbonic or haloformic acids
    • C07C69/52Esters of acyclic unsaturated carboxylic acids having the esterified carboxyl group bound to an acyclic carbon atom
    • C07C69/533Monocarboxylic acid esters having only one carbon-to-carbon double bond
    • C07C69/54Acrylic acid esters; Methacrylic acid esters

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  



  Verfahren zur   Dehydrochlorierung    von Halogencarbonsäureestern
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur   Dehydrohalogenierung    von   Halogen-    carbonsäureestern, die mindestens ein Wasserstoff atom in a-Stellung und   rnindestens    ein Halogenatom   in/-Stellung enthalten    und der allgemeinen Formel
R1R2CCl-CHR3-COOR4 entsprechen. In dieser Formel bedeuten R1, R2 und   RB Wasserstoff, Halogen    oder Kohlenwasserstoffradikale und R4 ein   Kohlenwasserstoffradikal.   



   Es sind schon verschiedene Verfahren bekannt, um   aus ss-Chlorcarbonsäureestern eine      Chlorwasser-      stoffabspaltung    zu bewirken. Nach älteren Verfahren arbeitet man in Gegenwart von wässrigen Lösungen oder   Suspensionen von Hydroxyden der    Alkali-und Erdalkalimetalle oder deren Salzen wie Carbonate, Bicarbonat, Acetate usw. oder tertiären onganischen Basen, Aminosäuren usw. Ein Nachteil dieser Verfahren ist,   dal3    während der   Halogenwasserstoffab-    spaltung mit stöchiometrischen Mengen an basisch reagierenden Substanzen eine Verseilung der Ester eintritt, wodurch die Ausbeuten an ungesättigten Carbonsäureestern vermindert werden.



   In neueren Verfahren wird die   Dehydrohaloge-    nierung von z. B.   α¯-DichlorpropionsÏureestern unter    Ausschluss von Wasser bei 80-160¯ mit katalytischen Mengen eines Carbonsäureamids, Carbonsäureimids oder Carbonsäurenitrils (DP 1021357, BASF) oder eines Amins (DAS   1064502 BASF) durchgeführt.   



  Bei diesen Verfahren mu¯ ein   Polymerisationsver-    zögerer (Phenothiazin) zugesetzt werden.



   Es wurde ferner vorgeschlagen, die   Dehydrohalo-      genierung    von Dichlorpropionsäureester im Gaszustand durchzuführen, indem man die Dämpfe der Dichlorpropionsäure bei 220-550  entweder über feste Katalysatoren wie Aluminiumoxyd, Ton oder    r    Ru¯ leitet oder mit ebenfalls dampfförmigen Katalysatoren wie CarbonsÏureamide, CarbonsÏurenitrile oder Amine zusammen bringt (DAS 1076673, BASF). Ein Nachteil dieser Verfahren ist besonders die hohe Reaktionstemperatur, wodurch an die Korrosionsbeständigkeit der Reaktionsrohre grosse Anforderungen gestellt werden.



   Es wunde nun gefunden, da¯ man aus   Chlor-    carbonsäureestern, die mindestens ein Wasserstoff atom in   a-Stellung    und mindestens ein Chloratom in   ss4tellung besiitzen,    die   entsprechenden a, -unge-      sättigten    Carbonsäuren herstellen kann, indem man die Chlorwasserstoffabspaltung durch KF bewirkt.



  Das gegenüber den bisher verwendeten organischen Katalysatoren relativ billige KF hat sich überraschen  derweise    als ausserordentlich wirksamer   Dehybohalo-      genierungskatalysator erwiesen.    KF ist vom Reak  tionsprodukt    leicht abzutrennen, weil es unlöslich und nicht flüchtig ist und kann in der Dauer unbegrenzt verwendet bzw. regeneriert werden ; es bewirkt auch keine Verfärbungen der Reaktionsprodukte. Von den verschiedenen anderen bisher geprüften Fluoriden wie NaF, K2TiF6, K2SiF6 und   AlE ; 3    hat sich noch   ZnFs    in geringerem Masse als aktiv zur Dehydrochlorierung erwiesen.



   Zur Durchführung der Reaktion wird der Chlor  carbonsäureester bei höhleren    Temperaturen in innigen Kontakt mit KF gebracht. Die g nstigste Arbeitstemperatur ist für die einzelnen   Ausgangsester    verschieden und kann durch Vorversuche leicht ermittelt werden ; sie liegt im allgemeinen im Bereich von etwa   60-200     C. Die Reakbionsdauer beträgt etwa 3 bis 8 Stunden.



   Die Bilanz der Reaktion von KF mit beispielsweise   a, ss-Dichlorpropionsäuremethylester lautet wie    folgt :   nCH2CI-CHCI-COOCHs    +   mKF    - nCH2=CCI-COOCH3 + (m-2n)KF + nKF HF + nKCl 
Man verwendet zweckmässig pro Mol   Chlorcar-    bonsäureester mindestens 2 Mol KF. Vermutlich erfolgt in der ersten Reaktionsstufe ein Austausch des   Chloratoms    gegen ein Fluoratom, worauf anschliessend in der zweiten Reaktionsstufe die Abspaltung von Fluorwasserstoff erfolgt, die vom Ka  liumfluorid gebunden    wird. Bei der Verwendung von   /3 Fluorcarbonsäureestern    kann eine kleinere Menge KF angewendet werden, weil KF auch 2 oder mehr Mole Fluorwasserstoff zu addieren vermag.

   In solchen Fällen sind unter Umständen auch andere Fluoride, wie z. B. NaF, die ebenfalls eine Additionsverbindung mit dem abgespaltenen Fluorwasserstoff eingehen können, verwendbar.



   Der Zusatz eines   Polymerisationsinhibitors    ist bei dem erfindungsgemässen Verfahren nicht notwendig, weil KF selber in dieser Hinsicht sehr wirksam ist.



  Selbstverständlich kann die   Dehydrohalogenierung    auch in einem Lösungsmittel vorgenommen werden.



  Solche Lösungsmittel sind besonders günstig, die KF zu lösen vermögen, wie z. B. Acetamid, Polyalkohole usw.



   Das Verfahren wird zweckmässig in einem korrosionsfesten Reaktionsgefäss, z. B. aus Edelstahl, Graphit, Quarz oder keramischen Stoffen, durchgeführt.



  Die Isolierung der monomeren   ungesättigten Carbon-    säuren kann in üblicher Weise durch Destillation erfolgen. Es ist m¯glich, die nach dem   erfindungs-    gemässen Verfahren anfallende Endmischung, die beispielsweise   100 ouzo    reinen   farbloslen a-Chloracryl-    säureester enthält, durch einfache Filtration zu reinigen. Man kann sogar das erhaltene Gemisch aus   a-Chloracrylsäureester,    KCI, KF-HF HF und gegebenenfalls überschüssigem KF direkt polymerisieren und beispielsweise zu Folien verarbeiten. Solche Folien können durch Wässern, je nach dem Salzgehalt, in mehr oder weniger mikroporöse Folien übergeführt werden.



   In der folgenden Tabelle sind die aus neueren Patentschriften entnommenen besten Resultate der   Dehydrohalogenierung    von Dichlorpropionsäureester mit organischen Katalysatoren dem neuen Verfahren mit KF gegenüber gestellt :
Tabelle   1       Temperatur Reaktionsdauer Umsatz Ausbeute in Stunden in % in %       140     6 78 91 (1064502, Beispiel 8)    150     6 67 89, 5 (1064502, Beispiel   1)       300  10 50 92 (1076673,    Beispiel 6)
80  7 100 100 (eigenes Beispiel)
Beispiele von Chlorcarbonsäureestern, die der eingangs aufgestellten Formel entsprechen und nach der neuen Methode in die   entsprechenden ungesättig-    ten Carbonsäureester übergeführt werden können,

   sind     ss-Chlorpropionsäureester,  ss, ss-Dichlorpropionsäureester,    i3,/3, ester, a,   fJ-Dichlorpropionsäureester,    a,   ss,      jS-Trichlorpropionsäureester,    a,   pi,      ss,      ss-Tetrachlorpropionsäureester,     ¯-ChlorbuttersÏureester,    a, ss-Dichlorbuttersäureester, a, ss, ss-Trichlorbuttersäureester,
Phenyl-ss-chlor-propionsäureester,   
Phenyl-a,   ss-dichlor-propionsäureester,       Cyclohexyl-jS-chlor-propionsäureester    usw.



  Weil nur 1¯-Halogenatom mit dem a-Wasserstoffatom austreten kann, k¯nnen die   gebildeten unge-      sättigten    Carbonsäureester, je nach   Ausgangsmate-    rial, noch 1-3 Halogenatome an der Doppelbindung enthalten.



   Ein perfluorierter Acrylsäureester kann beispielsweise wie folgt erhalten werden :
EMI2.1     
 oder
EMI2.2     
 SelbstverstÏndlich reagieren die technisch weniger wichtigen Brom-und Jodderivate in gleicher Weise.



   Nachdem nun hier erstmals gezeigt wird, dass mit KF eine Dehydrohalogenierung von ¯-Halogen   carbanylverbindungen    vorgenommen werden kann, ist es verständlich, dass unter Umständen noch andere brauchbare Fluorverbindungen aufgefunden werden können, doch scheint KF die billigste und zweckmässigste Substanz hierfür zu sein.



   Beispiel
100 g   α¯-DichlorpropionsÏureÏthylester    werden mit 68 g pulverförmigem Kaliumfluorid   (Molverhält-    nis 1 : 2) während 7 Stunden bei 80  kräftig ger hrt.



  Dann wird der gebildete   a-Chloracrylsäureäthylester    im Vakuum abdestilliert.



   Ausbeute : 78, 7 g farblose Flüssigkeit. Die Fraktionierung ergibt,   dal3    diese aus   100"/   reinem      a-Chloracrylsäureäthylester    besteht.



   Die in gleicher Weise unter Variation der Temperatur und Zeit und mit   Lösungsmittelzusatz erhal-    tenen Resultate sind in den nachstehenden Tabellen 2-4 zusammengestellt. 



   Tabelle 2
Ausbeute als Funktion der Temperatur   
Teile
Teile Dichlor Teile nitch umgesstzer Ausbeute Ausbeute Ansatz PropionsÏure- Teile Temp. Ziet in Chloracryl- Dichlorpropion- %vom in% Umsatz bzw.



   Ester von ZusÏtzen ¯ C Stunden SÏureester Gesamten   
SÏureester
1 100 30 5 0 92,0 0 8,0 0
2 100 50 5 24, 3 66, 2 31, 0 33, 8 91, 5
3 100-80 5 42, 1 40, 1 53, 5 59, 9 89, 2
4 100 110 5 53, 5 30, 5 68 69, 5 97, 5
5 100 150 5 65, 4 14, 8 83 85, 2 97, 5
6 100 200 5 46, 3 0 59 100 59, 0
7 100 1 Phenothiazin 200 5 68, 4   11,      1    87 89 98, 0
Tabelle 3
Ausbeute als Funktion der Zeit   
Teile Dichlor- @@@@@@@@@@ Teile @@ Teile Ausbeute @@@@ Ausbeute
Teile Temp. Zeit in nicht umgesetzter Umsatz Ansatz propionsÏure- @@@@ @@@@ @@@@ @@@@@@ @@@@@ ester von ZusÏtzen ¯C Stunden Chloracryl- sÏureester Dichlorpropion- sÏureester %vom Gesamten in %bzw. a.

   Umsatz   
8 100 80 3 15,7 78,2 20 21,8 91,5
9 100 80 5 42 40, 1 53, 5 59, 9 89, 2
10 100 80 7 78, 7 0 100 100 100
Tabelle 4
Ausbeute als Funktion der Temperatur bei Zusatz von Acetamid   
Teile
Teile Dichlor Teile nitch umgesstzer Ausbeute Ausbeute Ansatz PropionsÏure- Teile Temp. Ziet in Chloracryl- Dichlorpropion- %vom in% Umsatz bzw.



   Ester von ZusÏtzen ¯ C Stunden SÏureester Gesamten
SÏureester   
11 100 34 Acetamid 50 5 29,5 59,9 37,5 40,1 93,5
12 100 34 Acetamid 80 5 53, 8 30, 2 68, 5 70, 0 98, 0
13 100 34 Acetamid 150 5 0 0 0 0 0

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Dehydrohalogenierung von Halogencarbonsäureestern, die mindestens 1 Wasserstoffatom in a-und mindestens 1 Halogenatom in, B-Stel- lung enthalten und der allgemeinen Formel Rt R. 2CCl-CHR3-COOR4 entsprechen, worin R, R2 und R3 Wasserstoffatome, Halogenatome oder Kohlenwasserstoffradikale und R4 ein Kohlenwasserstoffradikal bedeuten, dadurch gekennzeichnet,dassman die Halogenwasserstoff- abspaltung in Gegenwart eines Salzes des Fluorwasserstoffs durchführt.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch zur Dehydrochlorierung von a-Dichlorpropionsäureester, dadurch gekennzeichnet, dass man die CMorwasserstoff- abspaltung bei höheren Temperaturen in Gegenwart von Kaliumfluorid durchführt.
    2. Verfahren gemäss Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Chlorwasserstoffabspaltung bei Temperaturen von 60-200 in Gegenwart einer mindestens doppelt molaren Menge wasserfreiem, fein verteiltem Kaliumfluorid durchführt.
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