Messeinrichtung mit Mehrfachskalen In der Messgerätetechnik ist man bestrebt, Mess- instrumente mit einem einzigen Messwerk für eine möglichst grosse Anzahl Messbereiche zu bauen.
Je mehr Bereiche aber an einem Instrument vorgesehen werden, um so schwieriger gestaltet sich die Aufgabe einer sicheren und raschen Ablesung. Es sind bei spielsweise Messinstrumente mit Mehrfachbereich be kannt, bei denen eine einzige Skala vorgesehen ist, deren abgelesene Teilstrichzahl jeweils mit einer dem eingestellten Bereich entsprechenden Multiplikations konstante multipliziert werden muss. Ist die Multipli kationskonstante 2 oder 1/2 bzw. sind die Messbereiche durch einen Faktor 10 abgestuft, so ist die Ablesung noch verhältnismässig einfach.
Liegen dagegen andere Multiplikationskonstanten vor, so erhöht sich die Gefahr einer falschen Interpretation der abgelesenen Teilstrichzahl. In einem solchen Fall werden die Haupt teilstriche oft für jeden Messbereich mit einer ent sprechenden Bezifferung versehen, so dass die Multi plikation wegfällt. Hierbei besteht aber die Gefahr, dass an einer falschen Ziffernreihe abgelesen wird. Erfordern die Messbereiche nicht alle eine Teilung gleicher Charakteristik, so kommt man mit einer ein zigen Skalenteilung überhaupt nicht aus.
In diesem Fall ist jedem einzelnen Messbereich, gegebenenfalls jeder Gruppe von Bereichen mit gleicher Teilungs- charakteristik, seine bzw. ihre eigene Teilung zuzu ordnen. Hierbei besteht die Gefahr, dass an der fal schen Skala abgelesen wird. Zur Vermeidung der vorerwähnten Nachteile sind Lösungen bekanntgewor den, bei denen beim Einstellen des Messbereiches je weils nur die entsprechende Skala sichtbar wird. Bei einer bekannten Ausführung dieser Art ist ein Plätt chen vorgesehen, das die Teilstriche und Ziffern für die verschiedenen Skalen trägt. Durch Verschieben des Plättchens wird die jeweilige Skala in einem Fen ster sichtbar.
Für eine grosse Anzahl Skalen erfordert das Verschieben des Plättchens jedoch verhältnis mässig viel Raum. Auch ist ein Messinstrument be kannt, das unter dem Zeiger ein drehbar angeordnetes Prisma aufweist, dessen flache Seiten je eine Skala tragen. Infolge des immer vorhandenen Spiels des Prismas können die Teilstriche sich axial und radial verschieben, und es entstehen Ablesefehler. Weiter sind Messinstrumente bekannt, bei denen Teilstriche und Ziffern auf einer biegsamen gekrümmten Walze angeordnet sind, die um eine entsprechend gekrümmte Achse drehbar ist.
Die Walze muss sehr elastisch und biegsam, dagegen vollständig torsionsfest sein, damit die Teilstriche immer am gleichen Ort im Skalenfen ster erscheinen. Eine Konstruktion, die diesen An forderungen in genügendem Masse entspricht, ist aber kostspielig. Bei einer weiteren bekannten Messeinrich- tung ist das Messinstrument in einem Gehäuse an geordnet, das unterhalb des Zeigers eine fest an gebrachte Skalenteilung trägt. Neben der Teilung be findet sich im Gehäuse ein Skalenfenster, durch das die jeweilige Bezifferung sichtbar ist.
Die zu den ver schiedenen Skalen gehörenden Ziffern befinden sich auf einer zylindrischen Walze, die im Gehäuse drehbar gelagert ist. Diese Einrichtung eignet sich jedoch nur für Skalen, deren Teilung alle dieselbe Charakteristik aufweisen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Messeinrichtung mit Mehrfachskalen, mit einer mit dem Messbereichumschalter gekuppelten Ziffernwalze und einer festliegenden Skalenteilung, bei der die vor erwähnten Nachteile dadurch behoben sind, dass für jeden Messbereich bzw. für jede Gruppe von Mess- bereichen mit gleicher Teilungscharakteristik dem bzw.
der die festliegende Skalenteilung nicht zugeord net ist, eine bewegliche Skalenteilung und zwischen dieser und der Achse der Ziffernwalze eine Kupplung vorgesehen sind, mittels deren die bewegliche Skalen- teilung jeweils nach einer gewissen Drehung der Zif fernwalze verschoben wird, so dass die Skalenteilun gen wechselweise zur Ablesung gelangen.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Aus führungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert: Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch den Anzeigeteil des Messinstrumentes für ein tragbares Strahlenspür- und Warngerät, Fig. 2 eine Draufsicht des Messinstrumentes nach Fig. 1.
In der Fig. 1 ist mit 1 das Gehäuse eines Strahlen spür- und Warngerätes bezeichnet, in dem mittels Bolzen 2 und 3 das durchsichtige Gehäuse 4 eines Drehspul-Messinstrumentes befestigt ist. In dem In strumentengehäuse 4 befindet sich über einer fest an diesem Gehäuse angebrachten ersten Skalenteilung 5 eine verschiebbar angeordnete zweite Teilung 6. Der Zeiger 7 des Messinstrumentes spielt über beiden Tei lungen 5 und 6.
Eine Aussparung 8 im Apparate gehäuse 1 und ein Deckglas 9 auf dem Instrumenten gehäuse 4 gestattet die Ablesung des jeweiligen Mess- wertes. Unterhalb der Skalenteilungen 5 und 6 ist im Apparategehäuse 1 eine drehbare Hohlwalze 10 auf einer Achse 11 eines nicht dargestellten Drehschalters angeordnet. Ein Teil des Umfanges der Walze 10 ist nicht vorhanden, so dass sie von aussen zugänglich ist, um eine Skalenbeleuchtung und eine optische Impuls anzeige vorzusehen. Am verbleibenden Umfangsteil der Walze 10 sind vier in axialer Richtung verlaufende Ziffernreihen 12 aufgetragen, die je einem Mess- bereich zugeordnet sind.
Des weiteren weist die Walze zwei Skalenbezeichnungen 13 zum Ein- und Ausschalten der Messeinrichtung auf. Jede dieser sechs Beschriftungen entspricht einer gewissen Win kelstellung der Walze 10 und wird durch Drehen der Drehschalterachse 11 in die entsprechende Stellung sichtbar gemacht.
Die bewegliche Skalenteilung 6 ist durch einen Schlitz 14 im Instrumentengehäuse 4 mit einem seit lich angeordneten Führungsschlitten 15 verbunden (Fig. 2). Der Führungsschlitten 15 ist durch eine Hal terung 16 gegen seitliches Spiel gesichert. In der ge zeichneten Lage wird an der beweglichen Skalen teilung 6 abgelesen, die sich unter Einfluss einer Feder 17 gegen das Ende des Schlitzes 14 abstützt. Ist die Skalenteilung 6 ausser Betrieb, so nimmt sie die in der Fig.2 gestrichelt dargestellte Stellung 18 ein. Der Führungsschlitten 15 trägt einen Stift 19, der mit dem gabelförmigen Ende 20 eines Hebels 21 zusammen arbeitet.
Der Hebel 21 ist an einer Seitenwand des Apparategehäuses 1 auf einem Zapfen 22 drehbar gelagert. Er arbeitet unter Zug der Feder 17 mit einem auf der Drehschalterachse 11 sitzenden Nok- kenscheibe 23 zusammen. Weiter ist am Instrumen tengehäuse ein Alarmpegelanzeiger 24 bewegbar an geordnet, der von einer Saite 25 bewegt wird.
Die Saite 25 ist einerseits mit einer Feder 26, anderseits über eine Führungsscheibe 27 mit einem Spannungs- teiler 28 verbunden, der von einer Schraube 29 ver- stellbar ist. Dc-r Spannungsteiler dient zum Einstellen des Alarmpegels, bei dessen Überschreitung ein Warnsignal ausgelöst werden soll.
Die beschriebene Messeinrichtung arbeitet folgen dermassen: Wenn das Messgerät ausser Betrieb ist, so ist die am weitesten links befindliche Beschriftung 13 mit der Bezeichnung Aus>> sichtbwr. Zum Einschal ten wird die Schalterachse 11, im Schnittbild betrach tet, im Gegenuhrzeigersinn gedreht, bis die zweite Be schriftung 13 mit der Bezeichnung Batterie er scheint. In dieser Stellung ist zur Überprüfung der Batteriespannung ein markiertes Feld auf der Walze 10 sichtbar, innerhalb dessen sich der Zeiger befinden muss. Hiernach kann der erste Messbereich eingeschal tet werden. Die Walze 10 befindet sich dann in der in der Fig. 1 dargestellten Lage.
Wird die Schalter achse 11 noch weiter im Gegenuhrzeigersinn gedreht, so kommt die Nockenscheibe 23 mit dem Hebel 21 in Berührung und schwenkt diesen im Uhrzeigersinn um den Zapfen 22. Das gabelförmige Ende 20 des Hebels 21 verschiebt darauf über den Stift 19 und den Führungsschlitten 15 die bewegliche Skalenteilung 6 in die in der Fig. 2 gestrichelt dargestellte Lage 18. Diese Verschiebung erfolgt während der Einstellung der Walze 10 vom ersten auf den zweiten Messbereich, wonach die fest angeordnete Skalenteilung 5 sichtbar wird.
Die Ablesung für den zweiten Messbereich und für nachfolgende Bereiche erfolgt nun an dieser Ska lenteilung 5. Zum Ausschalten der Einrichtung wird die Drehschalterachse 11 bis zum Anschlag im Uhr zeigersinn gedreht, bis die Bezeichnung Aus er scheint. Mit dem Einstellen des Alarmpegels am Span- nungsteiler 28 wird der Pegelwert auch mit dem Zei ger 24 auf der jeweiligen Skala angezeigt. Neben dem Messwert ist dann stets der eingestellte Pegelwert ein deutig ablesbar, was möglich ist, da jeweils nur eine einzige Skala sichtbar ist.
Der beschriebene Aufbau der Messeinrichtung er laubt, mit einem einzigen Messwerk eine grosse Anzahl Messbereiche zu bewältigen, deren Teilungen verschie dene Charakteristiken haben können. Da jedem Mess- bereich eine bestimmte und jeweils ausschliesslich sichtbare Skala zugeordnet ist, besteht keinerlei Ge fahr für Ablesungen an falschen Skalen. Weiter er übrigt sich die Notwendigkeit einer Multiplikation, so dass die Ablesung rasch und sicher verläuft.
Ein wei terer Vorteil gegenüber den eingangs erwähnten be kannten Geräten, bei denen die verschiedenen Skalen auf einem verschiebbaren Plättchen aufgetragen sind, ist die bedeutend bessere Raumausnutzung. Dadurch, dass weiter die Skalenteilungen einerseits und die Be zifferung anderseits separat angeordnet sind, entsteht keine Beeinträchtigung der Ablesegenauigkeit infolge axialen oder radialen Spiels der Walze 10.
Obwohl im vorstehenden ein Ausführungsbeispiel mit nur einer beweglichen Skalenteilung beschrieben wurde, können auf der Achse 11 auch mehrere Nok- kenscheiben angeordnet sein, die je über einen Hebel eine bewegliche Skalenteilung betätigen. Auch sind im Rahmen der Erfindung andere Antriebe für die Verschiebung der beweglichen Skalenteilung verwend bar. Man könnte letztere z. B. auch derart ausbilden, dass sie direkt, also ohne Hebel, von der Achse 11 be tätigt wird. Weiter kann die bewegliche Skalenteilung auch unter der festen Skalenteilung verschiebbar an geordnet sein, während letztere auch innerhalb des Instrumentengehäuses fest angeordnet sein kann.