Verfahren zur Kühlhaltung von Waren in einer Kühlvitrine Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kühl haltung von Waren m einer Kühlvitrine, die eine fron tale Zugangsöffnung besitzt und eine Anzahl von hin ter dieser Zugangsöffnung in Abstand übere.inande.r angeordneten Tatlaren zum Tragen der Ware sowie Mittel zurr Erzeugung eines Kühlluftkreislaufes auf weist,
wobei in diesem Kreislauf die Kühlluft :in dem zur Lagerung der Ware dienenden Raum von hinten nach vorn. und von oben nach unten zu einer Viel zahl von über die, ganze Breite dieses Raumes ver teilten, Ausblasöffnu;ngen strömt.
Das. bekannte Verfahren dieser Gattung wird wei ter hinten anhand von Fig. 1 der Zeichnung dargelegt. Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, d'ass man den Hauptteil der im Kreislauf umlaufenden Kühlluftmenge am oberen Rand der Zu gangsöffnung austreten lässt, und' zwar mit einer Ge schwindigkeit, die so bemessen i=st,
dass dieser Haupt teil der Kühlluftmenge mit unterkritischer Reynolds- scher Zahl ausströmt.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Kühl- vi@tr3:ne zur Ausübung dies Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet ist, dass eine den Warenaufibewah- rungsraum von einem dahinter liegenden Kühlluft- schacht trennende Blechwand, nur in demjenigen Teil, ihrer Höhe Luftausl'assöffnungen hat, der zwischen dem obersten und dem,
untersten Tablar gelegen ist, und dass ein oben diesen Schacht nach vorn fortselt- zende:r K'ühlluftkan.al am oberen Rand der Zugangs öffnung auf diese letztere einmündet und auf die Ebene derselben ausgerichtet ist.
Anhand von Fig. 2 der Zeichnung, welche eine Ausfüih:ru@ngsform der erfindungsgemässen Kühl@vitri@ne schematisch im Querschnitt darstellt,
wird das erfin dungsgemässe Verfahren beispielsweise erläutert. Die in Fig. 1 dargestellte Kühlvitrine bekannter Bauart weist einen Körper 1 auf, der eine von oben nach unten nach: vorn ;
geneigte Öffnung besitzt, welche dem Kaufpublnkum Zugang gibt zurr Ware, dIe auf den in Abstand übereinander angeordneten, Etagen bildenden Tablaren 2 und auf dem falschen, aus Blech bestehenden Boden 3 auf gelegt ist.
Im Raum unter diesem letzteren isst ein Ventilator und Kühlaggregat 4 angeordnet, das Luft durch die gelochte Wand, 5 hindurch ansaugt, dann kühlt und in einen vertikalen Schacht 6 ausstösst, der zwischen der Rückwand dies Körpers 1 und einer in Abstand davor angeordneten,
auf ihrer ganzen Höhe gelochten. Bllechrückwand 7 gebildet ist; eine obere Verlängerung 7a dieser letzteren ist in Abstand von einem entsprechenden Oberteil des Körpers 1 hor zontaQ' nach vorn gezogen. Die Wand 5 erstreckt sich mit -ihrer Lochung über die ganze Breite des
zur Lagerung der Ware in der Kühlvitrine dienenden Raumes.
Die Kühlluftströmung isst mit vollen Pfeilen an gedeutet. Die Strömung der im Bereich der Zugangs öffnung sich .mit dieser Kühlluft vermischenden, vor aussetzungsgemäss wärmeren Umgebungs ruft isst mit gestrichelten Pfeilen angedeutet.
Man sieht, d,ass bei dieser bekannten Bauart und Verfahrensweise die mit grosser Geschwindigkeit und Turbulenz aus den Öffnungen der Rückwand 7 und deren Verlängerung 7a austretende Kühlluft wohl in dem zur Lagerung der Ware dienenden Innenraum der Kühlvitrine von hinten mach vorn, und vom oben nach unten strömt,
sich aber im Bereich der Zugangs öffnung auch stark mit wärmerer Aussenluft vermischt und vor dem unteren Vorderteil des Körpers 1, mit solcher Ummigebungsluft vermischt, abfällt und deshalb für die weitere Kü'hl!haltung der Ware in der Vitrine verloren ist. Ausserdem russ die an Stelle dieses Kühl:
luftantei es durch die Lochwand 5 hindurch an gesaugte, beträchtliche Menge von Umgebungsluft im Kühlaggregat stärker abgekühlt werden, bis ihre Temperatur auf den gewollten Wert abgesunken :ist.
Die in. Fing. 2 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemässen Kühlvitrine unterscheidet sich von dieser bekannten Bauart in konstruktiver Hinsicht im wesentlichen nur durch die verschiedene Anordnung der Kühl!luftauslassöffnu ngen in der den Waren.auf- bewahru@ngsraum von dem da hinterliegenden Kühl- luftschacht 6 trennenden Blechrückwand und deren oberen Verlängerung,
die hier mit 17 bzw. 17a be zeizhnet sind. In der Blechrückwand 17 sind nämlich Kü'hltu-ftauslassöffnungen nur :in demjenigen Teil vor handen, der zwischen dem obersten und dem unter sten Tablar 2 gelegen ist;
ein wichtigeres Merkmal besteht darin, d'ass der unter dem oberen Teil des Körpers 1 horizontal nach vorn gezogene Abschnitt des Kühl!l fts@chachte:s 6 ,einen gekrümmten. Endteil, 8 aufweist, der am oberen Rand der Zugangsöffnung in diese mündet und dessen Querschnitt annähernd kon stant ist (so dass also keine Beschleunigung der Luft stattfindet);
dieser Endteil 8 erstreckt sich auf der ganzen Breite der Zugangsöffnung bzw. des Waren aufnahmeraumes und ist auf die Ebene dieser Zu gangsöffnung ausgerichtet. In betrieblicher Hinsicht ist wichtig, dass der überwiegende Teil der durch die gelochte Wand 5 angesaugten und im Ventilator- und Kühlaggregat 4 abgekühlten Luft durch den genann ten Endteil) 8 ausgeblasen wird,
und zwar mit einer Geschwindigkeit, die nur gerade so gross ist, d'ass die Reynoldssche Zahl unter dem kritischen Wert liegt, der 2300 beträgt. Somit strömt diese Luft laminar und bildet einen sich in der Ebene der Zugangsöff nung erstreckenden Luftschleier.
Durch die Öffnungen der Blechrückwand 17 1!ässt man die Kühlduft mit so kleiner Geschwindigkeit aus treten, dass eine Störung im vorerwähnten Luftvor hang sicher vermieden wird.
Mit dieser Anordnung und Betriebsweise ergeben sich. überraschend gute Resultate, was durch die nachfolgend beschriebenen Vergleiehsmessungen be- leb werden kann.
Die Strömungen wurden in beiden Fällen, nämlich in der bekannten Kühlvitrine nach Fig. 1 und in der neuen, nach Fi:g. 2, mit Rauch untersucht; die erhal tenen Strömungsbilder wurden dann auf die Fig. 1 bzw.
2 übertragen. Beim Vergleichsversuch s!tellte man fest, dass bei einem Luftkreislauf nach Fib. 1 bereits nach 5 Minuten Beoba:chtungszeit keine Rauchspuren vorhanden warcen, wogegen beim Luft kreislauf nach Fing. 2 Rauchspuren noch nach- etwa 30 Minuten vorhanden waren.
Diese Feststellung be weist, da:ss bei der neuen Anordnung ganz erheblich kleinere Luftverluste auftreten als bei der bekannten.
Für die eigentlichen Messungen, wurde für die Kühlvitrinen der neuen und der alten Bauart genau dasselbe Ventilator- und Kühlaggregat 4 verwendet. Die Messungen erfassten die Temperaturen in den ein- zelnen Etagen:, die Lauf- und die Stillstandszeit des zum Aggregat 4 gehörenden Kompressors. Was die Temperatur in den verschiedenen Etagen anbetrifft, konnten keine nennenswerten Unterschiede von der einen zur anderen Bauart festgestellt werden.
Es war immerhin bemerkenswert, dass die oberste Etage bei der bekannten Bauart weniger gut gekühlt war als in der neuen. Das dürfte davon herrühren, d'ass die Bei- mischung von Umgebungsluft bei der bekannten Bau art bereits in der obersten Etage ihren Ei@nfluss aus übt,
während bei der neuen Bauart der qualitativ gute Luftschleler oder Luftvorhang zumindest oben keine solche Beimischung zu;lässt und die oberste Etage allseitig von Kaltluft oder von kalten Wänden umgeben ist.
Der frappante Unterschied im Ergebnis äusserte sich in den. Vergleichen der Lauf- und Stillstandszei ten dies Aggregates 4. Wenn wir die Summe aus Lauf- und Stillstandszelt in beiden Fällen als 100% anneh- men,
so beträgt die Laufzeit bei der bekannten Bau- art 75%, bei der neuen Bauart aber nur 40%. (Die 100 % entsprachen in beiden Fällen etwa 3 bis 4 Stunden.)
Somit ist bei der neuen Bauart der Energie bedarf :ganz erheblich kleiner als bei der bekannten.