CH377371A - Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen

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CH377371A
CH377371A CH6761458A CH6761458A CH377371A CH 377371 A CH377371 A CH 377371A CH 6761458 A CH6761458 A CH 6761458A CH 6761458 A CH6761458 A CH 6761458A CH 377371 A CH377371 A CH 377371A
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CH
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sulfonyl chloride
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disulfide
sep
nitrobenzene
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CH6761458A
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Charles Novello Frederick
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Merck & Co Inc
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C323/00Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups

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  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen der Formel
EMI1.1     
 worin   Rt    Halogen, wie Chlor, Brom oder Fluor, ein niedriges Alkylradikal, vorzugsweise mit 1-5 C-Atomen, ein niedriges Alkoxyradikal, ebenfalls vorzugsweise mit 1-5 C-Atomen im Alkylteil des Radikals, oder die Nitro- oder Aminogruppe bedeutet und   R2    Wasserstoff oder ein niedriges Alkylradikal ist.



   Das erfindungsgemässe Verfahren verläuft nach folgendem Reaktionsschema:
EMI1.2     


<tb>  <SEP> X <SEP> J <SEP> Na2s2 <SEP> xf <SEP> gNo2 <SEP> No2
<tb>  <SEP> Hal <SEP> Na,S2
<tb>  <SEP> Hai <SEP> / <SEP> II
<tb>  <SEP> S-S <SEP> S-S <SEP> oxyd.
<tb>



   <SEP> I
<tb>  <SEP> R17{NH2 <SEP> Red. <SEP> X-7\-NO2 <SEP> Amid. <SEP> x-7 <SEP> N <SEP> O2
<tb>  <SEP> ·)
<tb>  <SEP> SO2NHR2 <SEP> SO2NHR2 <SEP> SO2C1
<tb>  <SEP> VI <SEP> V <SEP> III
<tb>  <SEP> 1. <SEP> ClSO2H <SEP> | <SEP> 1. <SEP> ClSO3H
<tb>  <SEP> 2. <SEP> Amid. <SEP> | <SEP> 2. <SEP> Amid.
<tb>



   <SEP> R'- -NH2 <SEP> Red. <SEP> X <SEP> (tNO2
<tb> R2HNSO2-yy7-SO2NH <SEP> R2 <SEP> R2HNSO2XX <SEP> SO2NH <SEP> R2
<tb>  <SEP> VII <SEP> IV
<tb>   
In diesem Schema bedeutet X ein Halogen, ein niedriges Alkylradikal, ein niedriges Alkoxyradikal oder die Nitrogruppe; Hal stellt ein Halogen, insbesondere Chlor oder Brom, dar; R1 und R2 haben die oben angeführte Bedeutung. Das veränderliche Radikal Hal befindet sich entweder in   o- oder    p-Stellung zur Nitrogruppe.



   Nach dem erfindungsgemässen Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen der Formel VII führt man ein Halogennitrobenzol (I) durch Behandeln mit einem Alkalidisulfid in das Di-(Nitrophenyl)-disulfid (II) über. Das Disulfid wird dann mit Chlor zu einem Nitrobenzolsulfonylchlorid (III) oxydiert, welches durch Behandeln mit mindestens zwei Äquivalenten Ammoniak oder eines niedrigen Monoalkylamins in das entsprechende Sulfonamid (V) übergeführt wird.



  Das Nitrobenzolsulfonamid wird dann reduziert zur Überführung einer oder, falls X eine Nitrogruppe ist, beider Nitrogruppen in eine Aminogruppe, und die erhaltene Anilin-Verbindung (VI) wird mit mindestens zwei Äquivalenten Chlorsulfonsäure chlorsulfoniert und dann mit mindestens zwei Äquivalenten Ammoniak oder eines niedrigen Monoalkylamins behandelt zur Bildung des gewünschten   2,4-Disulfamyl-    anilins (VII).



   Das gewünschte Disulfamylanilin (VII) wird aus dem Nitrobenzolsulfonylchlorid (III) anderseits auch so erhalten, dass man das Sulfonylchlorid zunächst in Gegenwart eines Alkalihalogenids mit Chlorsulfonsäure behandelt, worauf man durch Behandeln mit Ammoniak oder einem niedrigen Monoalkylamin das Disulfamylnitrobenzol (IV) gewinnt, aus welchem man durch Reduktion einer oder, falls X eine Nitrogruppe ist, beider Nitrogruppen zu Aminogruppen das Disulfamylanilin   (Vil)    erhält.



   Das erfindungsgemässe Verfahren ist von besonderem Nutzen, da es die Herstellung von unsymmetrisch substituierten Disulfamylanilinen gestattet, und insbesondere die Herstellung von Disulfamylanilinen, in welchen eine Substitution am Stickstoffatom des Sulfamylradikals in 2-Stellung erfolgt.



   Die Durchführung des Verfahrens erfolgt vorzugsweise derart, dass man eine Lösung von Natriumdisulfid herstellt, welche dann mit einer Lösung des Halogennitrobenzols I vermischt wird. Die Reaktionsteilnehmer können in einem wässerigen Medium oder in Alkohol gelöst sein und werden im Verhältnis von zwei Äquivalenten Halogennitrobenzol zu mindestens einem Äquivalent Natriumdisulfid angewendet; gewünschtenfalls kann aber auch mehr Natriumdisulfid verwendet werden. Zur Durchführung dieser Reaktionsstufe ist es zweckmässig, eine der Lösungen, z. B. die Disulfid-Lösung, der andern Lösung tropfweise zuzusetzen, da die Reaktion heftig und exotherm verläuft. Wenn die Zugabe beendet ist, erhitzt man das Gemisch auf etwa   50-100"    C, vorzugsweise auf dem Dampfbad, um das Dinitrophenyl-disulfid II zu bil  den.

   Anstelle von N-S- S., kann auch /S- verwendet    werden.



   Das Disulfid II wird dann oxydiert, indem man es in einem mit Essigsäure oder konzentrierter Salzsäure oder mit Gemischen von konzentrierter Salzsäure und
Salpetersäure oder Essigsäure angesäuerten Medium unter Erhitzen auf etwa   25-70 C    mit Chlor behan delt. Es ist vorteilhaft, das Chlor langsam in das
Reaktionsgemisch einperlen zu lassen, um das ent sprechende Nitrobenzolsulfonylchlorid III zu bilden.



   Das   2-Nitrobenzolsulfonylchlorid    III wird ami diert, indem man es mit mindestens zwei molaren  Äquivalenten Ammoniak oder niedrigem Monoalkyl amin umsetzt. Vorzugsweise wird das Reaktions gemisch im Anfangsstadium etwa 30-60 Minuten lang in einem Eisbad gekühlt und hierauf auf 50 bis    100"    C erhitzt zur Bildung des entsprechenden Nitro benzolsulfonamids V. Zur Amidierung kann das
Ammoniak in beliebiger Form angewendet werden, beispielsweise als wässerige oder alkoholische Lösung, in Form von flüssigem Ammoniak oder durch Auf lösen des Sulfonylchlorids III in einem organischen
Lösungsmittel und Einleiten von Ammoniakgas in die
Lösung zur Bildung des Sulfamyl-Derivates V.



   Die Reduktion der Nitrogruppe des Nitrobenzol sulfonamids V in die Aminogruppe erfolgt entweder katalytisch unter Verwendung beispielsweise von Pla tin oder von Palladium auf Holzkohle als Katalysator oder auf chemischem Wege, beispielsweise mit Eisen in saurem oder alkalischem Medium, indem man z. B.



   Eisenpulver und Salzsäure oder Ferrosulfat und Am moniumhydroxyd verwendet. Die chemische Reduk tion kann auch mit Hilfe von Natriumhydrosulfid und dergleichen durchgeführt werden, wobei man das ge wünschte Sulfamylanilin VI erhält.



   Das Sulfamylanilin VI wird durch Umsetzen mit mindestens zwei Äquivalenten Chlorsulfonsäure, vor zugsweise unter Erhitzen auf etwa   50-10013    C, chlor sulfoniert, und das gebildete Sulfonylchlorid wird dann mit Ammoniak oder einem niedrigen Mono alkylamin amidiert, wobei man die gleichen Reagen zien, Anteile und Methoden anwendet, wie sie oben für die Amidierung von Verbindung III zu Verbin dung V beschrieben wurden, um so das Disulfamyl anilin VII zu erhalten.



   Das Nitrobenzolsulfonylchlorid III ist anderseits in das Disulfamylanilin VII so übergeführt worden, indem man Verbindung III zunächst mit Chlorsulfon säure in Gegenwart eines Alkalihalogenids chlorsulfo niert und dann durch Amidierung unter Verwendung von Ammoniak oder einem niedrigen Monoalkylamin das Disulfamylnitrobenzol IV bildet, dessen Nitro gruppe oder Gruppen dann zur Aminogruppe redu ziert wird. Die Chlorsulfonierung von Verbindung III kann in Gegenwart beliebiger Alkalihalogenide, wie
Natrium-, Kalium- oder Lithiumchlorid usw., erfol gen. Praktisch wird Natriumchlorid bevorzugt, da es leicht verfügbar und billig ist und die Reaktion in seiner Gegenwart glatt verläuft. Da die Chlorsulfo nierung eine ziemlich heftige Reaktion ist, setzt man vorzugsweise das Nitrobenzolsulfonylchlorid III der
Chlorsulfonsäure portionenweise unter Rühren und   Kühlen zu.

   Nachdem die Gesamtmenge von Verbindung III zugesetzt ist, gibt man portionenweise das Alkalihalogenid zu, damit sich der Halogenwasserstoff mit mässiger Geschwindigkeit entwickelt. Hierauf erhitzt man das Gemisch auf etwa   100-200     C, vorzugsweise in einem Ölbad. Die Amidierung des so erhaltenen Disulfonylchlorids und die Reduktion der Nitrogruppe von Verbindung IV werden gleich durchgeführt, wie es oben für diese Reaktionen beschrieben wurde, ausser dass man vier Äquivalente des Amidierungsmittels verwendet.



   Die erfindungsgemäss hergestellten Disulfamylaniline sind als Pharmazeutika verwendbar auf Grund ihrer diuretischen, natriuretischen und/oder saluretischen Wirkung. Die Disulfamylaniline sind ferner verwendbar als Zwischenprodukte für die Herstellung von sulfamylsubstituierten   1 2,4-Benzothiadiazin- 1,1 -    dioxyden, welche ebenfalls   diuretische,    natriuretische und/oder saluretische Wirkung besitzen. Die Disulfamylaniline wie auch die   Benzothiadiazin-1,1-    dioxyde wirken sowohl bei oraler Verabreichung in Form von Tabletten oder Kapseln und dergleichen als auch bei Injektion von Lösungen in einem verdünnten alkalischen Medium oder in Polyäthylenglykol.

   Auf Grund ihrer pharmakotherapeutischen Eigenschaften sind die erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen besonders nützlich für die Behandlung von kongestivem Herzversagen und andern abnormalen Zuständen, welche im Körper einen ödematösen Zustand schaffen oder welche eine Störung in der Elektrolyt-Konzentration des Körpers hervorrufen, wie z. B. denjenigen, bei welchen eine abnormale Natriumretention erfolgt.



   Beispiel 1
5-Chlor-2,4-disulfamylanilin
Stufe A
Zu einer Lösung von 360 g (1,5 Mol) kristallinem Natriumsulfid in 1500   cm3      900/obigem    Äthanol gibt man 48 g (1,5 Mol) feingemahlenen Schwefel und erhitzt das Gemisch auf dem Dampfbad, bis sich der Schwefel auflöst. Die so erhaltene Natriumdisulfid Lösung wird dann tropfweise innert 2 Stunden einer Lösung von 384 g (2,0 Mol) 2,5-Dichlornitrobenzol in 650   cm3      950/obigem    Äthanol zugesetzt. Das Gemisch wird dann 3 Stunden lang auf dem Dampfbad erhitzt, worauf man in einem Eisbad kühlt, den kri stallinen Niederschlag abnutscht, in ein 1-Liter Becherglas   überführt    und zur Entfernung von Natriumchlorid mit 500   cm3    Wasser kräftig verrührt.



  Der Niederschlag, welcher sich bildet, wird abfiltriert, mit 100   cm3    Alkohol gewaschen und bei   55o C    getrocknet, wobei man Di-(4-Chlor-2-nitrophenyl)-di sulfid erhält.



   Stufe B
In ein Gemisch aus 245 g (0,65 Mol) des so erhaltenen Di-(4-Chlor-2-nitrophenyl)-disulfids, 1 Liter konzentrierter Salzsäure und 200 cm3 konzentrierter
Salpetersäure leitet man mit einer Geschwindigkeit von zwei Blasen/Sekunde einen   Chlorstrom    ein. Die Temperatur wird durch intermittierendes Erwärmen auf dem Dampfbad während etwa 2 Stunden bei   700 C    gehalten. Man trennt das 5-Chlornitrobenzol2-sulfonylchlorid von der überstehenden Flüssigkeit durch Dekantieren, wäscht zweimal mit je 300   cm3    warmem Wasser und lässt festwerden, worauf man das Produkt abfiltriert. Man gibt das so erhaltene 5-Chlor  nitrobenzol-2- sulfonylchlorid    portionenweise zu 500 cm3   280/obigem    Ammoniumhydroxyd und kühlt 30 Minuten lang in einem Eisbad.

   Hierauf erhitzt man das Gemisch 2 Stunden lang auf dem Dampfbad, kühlt und filtriert das Produkt ab. Durch Umkristallisieren aus wässerigem Alkohol erhält man 5-Chlor-2-sulfamylnitrobenzol.



   Stufe C
Eine Suspension von 28,4 g (0,12 Mol) des so erhaltenen 5-Chlor-2-sulfamylnitrobenzols in einem Gemisch von 50 cm3 Methanol und 95 cm3 Wasser, welches 4 g Cuprichlorid enthält, wird auf dem Dampfbad auf   700 C    erhitzt. Innert 31/2 Stunden macht man 6 Zugaben von je 5 g Eisenpulver, gefolgt von 20   cm3    konzentrierter Salzsäure. Die Temperatur wird zwischen 70 und   80  C    gehalten. Nach der letzten Zugabe von Eisenpulver und konzentrierter Salzsäure erhitzt man das Gemisch 2 Stunden lang auf   80-85     C, kühlt dann auf Zimmertemperatur und   abfiltriert.    Das Filtrat wird in einem Eisbad gekühlt und mit wässerigem Natriumhydroxyd neutralisiert, wobei man 5-Chlor-2-sulfamylanilin erhält.



   Stufe D
Eine Lösung von 25 g 5-Chlor-2-sulfamylanilin in 50   cm3    Chlorsulfonsäure wird auf dem Dampfbad 2 Stunden lang erhitzt, dann gekühlt und auf Eis gegossen. Der gebildete Feststoff wird gesammelt, mit Wasser gewaschen und portionenweise zu 150 cm3 konzentriertem Ammoniumhydroxyd gegeben. Man erhitzt dann das Gemisch eine Stunde lang auf dem Dampfbad, kühlt, sammelt den gebildeten Niederschlag auf dem Filter und kristallisiert aus wässerigem   Äthanol    um, wobei man   5-Chlor-2,4-disulfamylanilin    in Form von farblosen Nadeln mit dem Schmelzpunkt   251-252  C    erhält.



   Beispiel 2
5   -Chlor-2,4-disulfamylanilin   
Indem man das in Beispiel 1, Stufe A, verwendete 2, 5-Dichlornitrobenzol durch eine äquimolare Menge   3,4-Dichlornitrobenzol    ersetzt und im übrigen gleich vorgeht, wie es in Beispiel 1, Stufen A-D, beschrieben wird, erhält man   5-Chlor-2,4-disulfamylanilin    in Form von farblosen Nadeln mit dem Schmelzpunkt   251-252     C.



   Beispiel 3    5-Äthoxy-2,4-disulfamylanilin   
Stufe A
Indem man das in Beispiel 1, Stufe A, verwen dete   2,4-Dichlornitrobenzol    durch eine äquimolare   Menge 2-Chlor-5-äthoxynitrobenzol ersetzt und im übrigen gleich vorgeht, wie es in Beispiel 1, Stufen A und B, beschrieben ist, erhält man   5-Athoxy-2-    sulfamylnitrobenzol.



   Stufe B
Man erhitzt eine Suspension von 0,1 Mol des so erhaltenen   5-Äthoxy-2-sulfamylnitrobenzols    in einem Gemisch von 50 cm3   10 0/obigem    Natriumhydroxyd und 250 cm3   10 0/obigem    Ammoniumhydroxyd auf dem Dampfbad, bis die Sulfamylverbindung verschwindet. Zu dieser Lösung gibt man eine Lösung von 180 g Ferrosulfat in 600 cm3 Wasser, erhitzt das Reaktionsgemisch während weiteren 2 Stunden auf dem Dampfbad und filtriert. Das Filtrat wird mit Salzsäure angesäuert, wobei   5-l.thoxy-2-sulfamy1-    anilin ausfällt.



   Stufe C
Indem man das in Stufe D von Beispiel 1 verwendete 5-Chlor-2-sulfamylanilin durch eine äquimolare Menge des so erhaltenen   5-Äthoxy-2-sulfamyl-    anilins ersetzt und im übrigen gleich vorgeht, wie in Stufe D von Beispiel 1 beschrieben, erhält man   5-Äthoxy-2,4-disulfamylanilin.   



   Beispiel 4
5-Propyl-2-N-propylsulfamyl-4-sulfamylanilin
Man gibt 35,4 g p-n-Propylacetanilid portionenweise innert 15 Minuten zu einem Gemisch aus 35   cm3    konzentrierter Salpetersäure und 35 cm3 Eisessig, welches in einem Eisbad gekühlt wird. Nach: dem man 1 Stunde lang bei   0-10"C    belassen hat, giesst man das Gemisch auf Eis. Den Feststoff, welcher sich bildet, sammelt man auf einem Filter und erhitzt ihn dann auf dem Dampfbad 2 Stunden lang mit 100 cm3   500/zeiger    Schwefelsäure, worauf man kühlt und auf Eis giesst. Durch Kristallisieren des so gebildeten Feststoffs aus wässerigem Alkohol erhält man 2-Nitro-4-n-propylanilin.



   Man gibt 24,4 g des so erhaltenen 2-Nitro-4-npropylanilins zu einer Lösung aus 30 cm3 konzentrierter Schwefelsäure und 100 cm3 Wasser und kühlt das erhaltene Gemisch auf   0-5"    C. Bei dieser Temperatur setzt man langsam eine Lösung von 7 g Natriumnitrit in 20 cm3 Wasser zu und lässt das Gemisch 2 Stunden lang bei   0-5  C    stehen, worauf man filtriert. Das Filtrat wird tropfweise zu einem siedenden Gemisch aus 100 cm3 Wasser, 6,4 g Kupfersulfat,
15,6 g Natriumbromid und 2 g Kupferpulver gegeben.



  Das Erhitzen wird weitere 30 Minuten lang fortgesetzt, worauf das Gemisch gekühlt und mit Äther extrahiert wird. Der ätherische Auszug wird mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft, wobei man 2-Nitro-4-propylbrombenzol erhält.



   Stufe A
Zu einer Lösung von Natriumdisulfid in 1500 cm3 90   3/obigem    Äthanol, welche wie in Beispiel 1, Stufe A, beschrieben hergestellt wurde, gibt man innert 2 Stunden tropfweise eine Lösung von 2 Mol des wie oben beschrieben hergestellten 2-Nitro-4-propylbrombenzols in 95   O/oligem      Methanol.    Man erhitzt das Gemisch 6 Stunden lang auf   70"    C, kühlt dann in einem Eisbad, nutscht den Niederschlag ab, gibt ihn in ein
1-Liter-Becherglas und verrührt ihn kräftig mit 500 cm3 Wasser zur Entfernung des Natriumchlorids.



  Der gebildete Niederschlag wird auf dem Filter gesammelt, mit 100 cm3 Alkohol gewaschen und bei   55o C    getrocknet, wobei man Di-(4-Propyl-2-nitrophenyl)-disulfid erhält.



   Stufe B
In ein Gemisch des so erhaltenen Di-(4-Propyl2-nitrophenyl)-disulfids in Essigsäure leitet man einen Chlorstrom mit einer Geschwindigkeit von etwa 2 Blasen/Sekunde ein. Durch intermittierendes Erhitzen auf dem Dampfbad wird die Temperatur etwa 2 Stunden lang auf   500 C    gehalten. Das dabei gebildete 5-Propyl-nitrobenzol-2-sulfonylchlorid wird durch Dekantieren von der überstehenden Flüssigkeit getrennt, zweimal mit je 300 cm3 warmem Wasser gewaschen und festwerden gelassen, worauf man das Produkt auf dem Filter sammelt. Das so erhaltene 5-Propylbenzol-2-sulfonylchlorid wird in einem Eisbad gekühlt und tropfweise zu einer wässerigen Lösung von Propylamin gegeben, welche ebenfalls in einem Eisbad gekühlt ist.

   Nachdem die Gesamtmenge des Sulfonylchlorids zugesetzt ist, erhitzt man das Gemisch 1 Stunde lang auf   75"    C, kühlt und sammelt das Produkt auf dem Filter. Durch Umkristallisieren aus wässerigem Alkohol erhält man 5-Propyl-2-Npropylsulfamylnitrobenzol.



   Stufe C
Man schüttelt eine Suspension von 5 g des so erhaltenen 5-Propyl-2-N-propylsulfamylnitrobenzols und 500 mg eines Katalysators aus   50/0 Palladium    auf Holzkohle in 100   cm3      500/oigem    wässerigem Äthanol in einer Wasserstoffatmosphäre, bis drei molare Äquivalente Wasserstoff absorbiert sind. Man erhitzt das Reaktionsgemisch dann zum Siedepunkt, filtriert die heisse Lösung und konzentriert, bis 5-Propyl-2-N-propylsulfamylanilin kristallisiert.



   Stufe D
Das so erhaltene 5-Propyl-2-N-propylsulfamylanilin wird dann in gleicher Weise chlorsulfoniert und amidiert, wie es in Stufe D von Beispiel 1 beschrieben wurde, wobei man 5-Propyl-2-N-propylsulfamyl-4-sulfamylanilin erhält.



   Beispiel 5
5-Nitro-2,4-disulfamylanilin
Stufe A
Indem man das in Beispiel 1, Stufe A, verwendete 2,5-Dichlornitrobenzol durch eine äquimolare Menge   2,4-Dinitrobrombenzol    ersetzt und im übrigen gleich vorgeht, wie in den Stufen A und B von Beispiel 1 beschrieben, erhält man 2,4-Dinitrobenzolsulfonamid.  



   Stufe B
Das in der oben beschriebenen Weise erhaltene   2,4-Dinitrobenzolsulfonamid    wird in einer Menge von 24,7 g (0,1 Mol) in 500   cm3    Methanol von   60-75     C gelöst, indem man 80   cm3    100/oiges wässeriges Natriumhydroxyd zusetzt. Dazu gibt man innert 10-15 Minuten eine Lösung von   Natriumhydrosulfid,    welche durch Auflösen von 55,2 g Natriumsulfid und 19,3 g Natriumbicarbonat in 100   cm3    Wasser von   50     C hergestellt wurde. Das Gemisch wird 2 Stunden lang auf   70"    C erhitzt und dann im Vakuum konzentriert, bis 300   cm3    Alkohol entfernt sind.

   Man kühlt den Rückstand in einem Eisbad, sammelt den Festkörper auf dem Filter, führt ihn in ein Becherglas über und behandelt ihn darin mit einem Überschuss von Salzsäure zur Bildung von Nitrosulfamylanilin. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und aus verdünntem Alkohol umkristallisiert.



   Stufe C
0,5 Mol des so erhaltenen Nitrosulfamylanilins oder eines Gemisches seiner Isomeren werden portionenweise unter Rühren zu 200 cm3 Chlorsulfonsäure gegeben, welche in einem Eisbad gekühlt wird.



  Innert 1-2 Stunden gibt man portionenweise 175 g Natriumchlorid zu und erhitzt dann das Gemisch in einem Ölbad allmählich auf   150"C.    Nachdem man 3 Stunden lang bei   150-16 ()   C    gehalten hat, kühlt man den Kolben in einem Eisbad und behandelt den Inhalt mit 1 Liter kaltem Wasser. Man extrahiert das Produkt mit Äther, wäscht den Auszug mit Wasser und trocknet über Natriumsulfat. Nach Entfernung des   Athers    auf dem Dampfbad gibt man den Rückstand portionenweise zu 100 cm3   280/nigem    Natriumhydroxyd, das in einem Eisbad gekühlt wird. Man erhitzt das Gemisch 1 Stunde lang auf dem Dampfbad, kühlt und sammelt das Produkt auf dem Filter, wäscht mit Wasser und trocknet.

   Durch Kristallisieren aus wässerigem   Athanol    erhält man   5-Nitro-2,4-di-    sulfamylanilin, Schmelzpunkt   260-2629    C.



   Beispiel 6    5-Amino-2,4-disulfamylanilin   
Indem man das in Stufe E von Beispiel 4 verwendete   5 -Propyl-2-N-propylsuIfamylnitrobenzol    durch eine äquimolare Menge Nitrosulfamylanilin ersetzt, welche gemäss Beispiel 5, Stufe B, erhalten wurde, und im übrigen gleich vorgeht wie in den Stufen E und F von Beispiel 4 beschrieben, erhält man   5-Amino-2,4-disulfamylanilin    mit dem Schmelzpunkt   245-2460 C    (Zersetzung).



   Beispiel 7    5-Chlor-2,4-disulfamylanilin   
Stufe A
Indem man das in Stufe C von Beispiel 5 verwendete Nitrosulfamylanilin durch eine äquimolare Menge 5-Chlor-nitrobenzol-2-sulfonylchlorid, welches wie in Stufe B von Beispiel 1 beschrieben erhalten wurde, ersetzt und im übrigen gleich vorgeht, wie in Stufe C von Beispiel 5 beschrieben, erhält man   5-Chlor-2,4-disulfamylnitrobenzol.   



   Stufe B
Indem man das in Stufe C von Beispiel 1 verwendete 5-Chlor-2-sulfamylnitrobenzol durch eine äquimolare Menge des so erhaltenen 5-Chlor-2,4-disulfamylnitrobenzols ersetzt und im übrigen gleich vorgeht wie in Stufe C von Beispiel 1 beschrieben, erhält man   5-Chlor-2,4-disulfamylanilin    in Form von farblosen Nadeln mit dem Schmelzpunkt   251-252     C.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilin Verbindungen der Formel EMI5.1 wobei Rt Halogen, ein niedriges Alkylradikal, ein niedriges Alkoxyradikal, eine Nitro- oder Aminogruppe, und R2 Wasserstoff oder ein niedriges Alkylradikal bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Lösung eines Halogennitrobenzols von einer der Formeln EMI5.2 wobei X Halogen, ein niedriges Alkylradikal, ein niedriges Alkoxyradikal oder eine Nitrogruppe, Hal Chlor oder Brom ist, mit einem Alkalidisulfid behandelt zur Bildung von Di-(4-X-2-Nitrophenyl)-disulfid bzw. Di-(2-X-4-Nitrophenyl) -disulfid, das Disulfid mit Chlor oxydiert zur Bildung von 5-X-Nitrobenzol2-sulfonylchlorid bzw.
    3- X - Nitrobenzol-4-sulfonyl- chlorid, das Sulfonylchlorid mit mindestens zwei Äquivalenten Ammoniak oder eines niedrigen Monoalkylamins entweder amidiert zur Bildung des entsprechenden Sulfonamids, dieses chemisch oder katalytisch reduziert zur Überführung eines oder, falls X eine Nitrogruppe ist, beider Nitrogruppen in die Aminogruppen, das erhaltene Anilin durch Behandeln mit mindestens zwei Äquivalenten Chlorsulfonsäure chlorsulfoniert und das Produkt mit mindestens zwei Äquivalenten Ammoniak oder eines niedrigen Monoalkylamins behandelt, oder dass man das 5-X-Nitrobenzol-2-sulfonylchlorid bzw.
    das 3-X-Nitrobenzol4-sulfonylchlorid durch Erhitzen mit mindestens zwei Äquivalenten Chlorsulfonsäure chlorsulfoniert und dann durch Behandeln mit mindestens vier Äqui- valenten Ammoniak oder eines niedrigen Monoalkylamins amidiert zur Bildung von 5-X-2,4-Disulfamylnitrobenzol, dessen eine oder, falls X eine Nitrogruppe ist, beide Nitrogruppen man durch chemische oder katalytische Reduktion in die Aminogruppe überführt und die gewünschte Disulfamylanilin-Verbindung erhält.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Nitrogruppe von 5-X-2 Sulfamylnitrobenzol oder von 3 -X-4-Sulfamylnitro- benzol reduziert zur Bildung der entsprechenden Anilin-Verbindung.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Nitrogruppe von 5-X-2 Sulfamylnitrobenzol, 3-X-4-Sulfamylnitrobenzol oder 5- X -2,4 - Disulfamylnitrobenzol unter Verwendung von Eisenpulver in Gegenwart von Salzsäure reduziert.
    3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens 1 äquivalent Natriumdisulfid mit 2 Äquivalenten des Halogennitrobenzols auf 50-1000 C erhitzt zur Bildung des Disulfids.
    4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man bei beiden Amidierungsstufen das Sulfonylchlorid mit mindestens zwei Äquivalenten konzentriertem Ammoniumhydroxyd umsetzt.
    5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man das 5-X-Nitrobenzol-2-sulfonylchlorid bzw. das 3-X-Nitrobenzol-4-sulfonylchlorid mit einem niedrigen Monoalkylamin amidiert.
    6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man das 5-X-Nitrobenzol-2-sulfonylchlorid bzw. das 3-X-Nitrobenzol-4-sulfonylchlorid mit zwei Äquivalenten eines niedrigen Monoalkylamins amidiert.
CH6761458A 1958-12-23 1958-12-23 Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen CH377371A (de)

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